Sabon-Guida

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Landgemeinde Sabon-Guida
Landgemeinde Sabon-Guida (Niger)
Landgemeinde Sabon-Guida (Niger)
Landgemeinde Sabon-Guida
Koordinaten 13° 56′ N, 5° 54′ OKoordinaten: 13° 56′ N, 5° 54′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Tahoua
Departement Madaoua
Fläche 749 km²
Einwohner 103.232 (2012)
Dichte 137,8 Ew./km²

Sabon-Guida (auch: Sabonguida) ist eine Landgemeinde im Departement Madaoua in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sabon-Guida liegt am Übergang der Großlandschaft Sudan zur Sahelzone und grenzt im Süden an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Doguérawa im Westen, Galma Koudawatché im Nordwesten, Madaoua im Nordosten und Bangui im Osten. Durch Sabon-Guida verläuft in Nord-Süd-Richtung das insgesamt rund 300 Kilometer lange Tarka-Tal, das sich vom Departement Tanout in Niger bis nach Nigeria zieht.[1] Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 131 Dörfer, 205 Weiler und 7 Lager.[2] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Sabon-Guida.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dorf Koumassa in der Nähe des Hauptorts von Sabon-Guida nahm in den 1950er Jahren der Anbau von Zwiebeln seinen Anfang, der sich von hier aus über weite Teile der Region Tahoua verbreitete und eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und im kulturellen Selbstverständnis der Region spielt. Auch die bekannte Zwiebelsorte Violet de Galmi, die nach dem Dorf Galmi in der Nachbargemeinde Doguérawa benannt ist, von wo aus sie in den überregionalen Handel gelangte, hat ihren Ursprung in Sabon-Guida.[4]

Die Landgemeinde Sabon-Guida ging als Verwaltungseinheit 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform aus einem Teil des Kantons Madaoua hervor.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 103.232 Einwohner, die in 14.467 Haushalten lebten.[2] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 62.024 in 10.172 Haushalten.[5]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 6579 Einwohner in 877 Haushalten,[2] bei der Volkszählung 2001 3350 in 549 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 5209 in 951 Haushalten.[6]

Rund zwei Drittel der Bevölkerung sind Hausa, rund ein Drittel Tuareg. Außerdem gibt es eine kleine Minderheit an Fulbe.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 24 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 14 PNDS-Tarayya, 7 MNSD-Nassara, 2 MODEN-FA Lumana Africa und 1 PJP-Génération Doubara.[8]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 120 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in jener schmalen Zone entlang der Grenze zu Nigeria, die von Tounouga im Westen bis Malawa im Osten reicht und in der Bewässerungsfeldwirtschaft für Cash Crops betrieben wird.[9] Neben dem Ackerbau ist die Viehzucht der wichtigste Erwerbszweig der Bevölkerung. Mit dem Nachbarland Nigeria wird informeller Handel betrieben. An mehreren Lagerstätten werden Gips und Kalk abgebaut.[7] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort wurde 1981 in Betrieb genommen.[10]

Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort und in der Siedlung Eroufa vorhanden.[11] Die Gesundheitszentren decken nicht das gesamte Gemeindegebiet ab, weshalb die Bevölkerung teilweise auf das Distriktkrankenhaus in Madaoua ausweichen muss.[7] Der CEG Sabon-Guida ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[12] Beim Centre de Formation aux Métiers de Sabon-Guida (CFM Sabon-Guida) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[13] Ferner stehen in der Gemeinde 42 Grundschulen zur Verfügung.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abdou Adamou, Barkiré Abdoulaye, Diop Amadou, Giancarlo Pini, Younoussa Seybou, Vieri Tarchiani: Le zonage agro-écologique du Niger. (PDF) Réseau National des Chambres d’Agriculture (RECA), 2. Februar 2010, S. 8–9, abgerufen am 29. April 2022 (französisch).
  2. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 369–372, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  3. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  4. L’histoire de l’oignon – témoignages de deux pionniers de la filière. (PDF; 319 kB) SNVworld, 7. Februar 2011, S. 2, archiviert vom Original am 8. Oktober 2013; abgerufen am 6. Mai 2022 (französisch).
  5. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  6. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 323 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  7. a b c d Reportage sur la commune rurale de Sabon Guida. In: Le Magazine de l’ONG RAIL. Nr. 1, November 2008, S. 14–15.
  8. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  9. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  10. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 9 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
  11. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  12. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 94, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).