Schobdach

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Schobdach
Koordinaten: 49° 2′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 49° 2′ 11″ N, 10° 36′ 49″ O
Höhe: 426 m ü. NHN
Fläche: 1,82 km²[1]
Einwohner: 149 (1. Mrz. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91717
Vorwahl: 09832
Kirche in Schobdach
Schobdach von Südwesten

Schobdach ist ein Gemeindeteil der Stadt Wassertrüdingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Der Gemeindeteil hat mit der Einöde Zollhaus 149 Einwohner (Stand März 2023).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt am Lentersheimer Mühlbach, der ein linker Zufluss der Wörnitz ist, und am Arrenbach, der im Ort als linker Zufluss in den Lentersheimer Mühlbach mündet. Im Nordosten erhebt sich der Eislersberg, 0,5 km im Osten liegt das Waldgebiet Chorälln, 1 km im Süden liegt der Espanwald. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wassertrüdingen zur Staatsstraße 2221 (1,2 km westlich), nach Altentrüdingen (2,8 km nördlich) und nach Zollhaus zur Staatsstraße 2221 (0,7 km südlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fraisch über Schobdach wurde vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen ausgeübt, östlich der Straße wurde sie auch vom ansbachischen Oberamt Hohentrüdingen beansprucht. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das ansbachische Kastenamt Wassertrüdingen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schobdach 35 Anwesen, eine Kirche und ein Schulhaus. Grundherr waren

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[7]

1806 kam Schobdach an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort 1809 dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Geilsheim zugeordnet.[8] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Schobdach, zu der Zollhaus gehörte.[9][10] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Wassertrüdingen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Wassertrüdingen (1919 in Finanzamt Wassertrüdingen umbenannt, 1932–1973 Finanzamt Gunzenhausen, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Wassertrüdingen (1879 in das Amtsgericht Wassertrüdingen umgewandelt), von 1956 bis 1970 war das Amtsgericht Gunzenhausen zuständig und von 1970 bis 1973 das Amtsgericht Dinkelsbühl, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist. Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Schobdach an den Landkreis Ansbach.[7] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 1,823 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Juli 1971 nach Wassertrüdingen eingemeindet.[11]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelisch-lutherische Filialkirche, ehemals katholische Wallfahrtskirche Vierzehn Nothelfer, kleiner spätgotischer Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und südlichem Chorflankenturm, bez. 1494; mit Ausstattung.
  • Haus Nr. 2: Wohnhaus, erdgeschossiger Massivbau mit Eckbetonung und tief heruntergezogenem Satteldach, nach 1822.
  • Haus Nr. 29: Ehemalige Scheune des Zwiehofes, massiver verputzter Satteldachbau, nach 1822.

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemarkung Schobdach gibt es drei Bodendenkmäler.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Schobdach

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 147 175 159 166 187 168 170 157 153 161 162 155 165 163 161 158 156 151 156 235 216 192 167 158
Häuser[12] 39 38 42 41 41 41 40 38 40
Quelle [13] [14] [15] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [15] [23] [15] [24] [15] [25] [15] [15] [15] [26] [15] [1] [27]

Ort Schobdach

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002006 002016 002023
Einwohner 143 159 180 165 156 159 149 213 161 153 143 162* 152* 149*
Häuser[12] 38 35 40 40 39 37 39 43
Quelle [13] [14] [16] [18] [21] [23] [25] [26] [1] [27] [28] [29] [29] [2]
 
inklusive Zollhaus
* 
inklusive des Ortes Zollhaus sowie Nebenwohnsitzen

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und in die Dreieinigkeitskirche (Wassertrüdingen) gepfarrt.[5] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Maria Magdalena (Cronheim) gepfarrt,[1] heute ist die Pfarrei Heilig Geist (Wassertrüdingen) zuständig.[30]

In Schobdach entstand die pfingstlich ausgerichtete Glaubensgemeinschaft Schobdacher Freundeskreis.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schobdach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
  2. a b c Die wichtigsten Zahlen und Fakten in einer Übersicht. In: wassertruedingen.de. Abgerufen am 11. April 2023.
  3. Gemeinde Wassertrüdingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 458f.
  6. Johann Bernhard Fischer: Schobdach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 384 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 5, Sp. 166.) Hiernach gab es 30 Untertansfamilien, von denen 23 ansbachisch waren.
  7. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 576f.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
  9. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541 und 576.
  10. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 72 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 82 (Digitalisat). Für die Gemeinde Schobdach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Zollhaus (s. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 576).
  14. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 254 (Digitalisat).
  15. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1006, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 157 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 61 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 175 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1104 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 177 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1170 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 177 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1208 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
  29. a b Allianz Hesselberg Limes – Integriertes ländliche Entwicklungskonzept (ILEK). (PDF; 12,3 MB) S. 32, abgerufen am 11. April 2023.
  30. Pfarrverband Wassertrüdingen. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 21. März 2023.