Serpuchow

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Stadt
Serpuchow
Серпухов
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Moskau
Stadtkreis Serpuchow
Bürgermeister Pawel Zalesow
Erste Erwähnung 1339
Stadt seit 1374
Fläche 33 km²
Bevölkerung 127.041 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 3850 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 140 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 4967
Postleitzahl 142200–142215
Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150, 190, 750
OKATO 46 470
Website serpuhov.ru
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 37° 24′ OKoordinaten: 54° 55′ 0″ N, 37° 24′ 0″ O
Serpuchow (Europäisches Russland)
Serpuchow (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Serpuchow (Oblast Moskau)
Serpuchow (Oblast Moskau)
Lage in der Oblast Moskau
Liste der Städte in Russland

Serpuchow (russisch Се́рпухов) ist eine russische Großstadt mit 127.041 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Moskau. Sie liegt rund 90 km südlich von Moskau an der Oka.

Nach Serpuchow ist die geologische Stufe Serpukhovium benannt sowie ein Schiff der Bujan-Klasse.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt, die schon seit dem 14. Jahrhundert besteht, wurde im 16. Jahrhundert zur Festung ausgebaut, um Moskau von Süden her zu schützen. Bereits während des Stehens an der Ugra war die Stadt Stützpunkt des Heeres des Großfürstentums Moskau unter Großfürst Iwan III. gewesen. Nach dem Wachsen des Russischen Reiches nach Süden entwickelte sie sich zu einer Handelsstadt und zu einem religiösen Zentrum, unter anderem durch die beiden Klöster in ihrer Nähe: das Wladytschny- und das Wyssozki-Kloster. Die Textilindustrie hielt im 19. Jahrhundert Einzug. In der Zeit der Sowjetunion wurde die Industrie ausgebaut, die heute unter anderem Maschinenbau (z. B. den zeitweiligen Automobilhersteller SeAZ), Möbel- und Kleiderherstellung umfasst.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 30.571
1926 56.000
1939 90.727
1959 106.387
1970 124.293
1979 139.717
1989 143.618
2002 131.097
2010 127.041

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt hat mehrere Schulen und Bildungsinstitutionen. Sie liegt an der russischen Fernstraße M 2, die von Moskau nach Charkiw führt, sowie an der ringförmig um Moskau herum verlaufenden A 108. Zudem hat Serpuchow einen Bahnhof an der Bahnstrecke Moskau – Kursk.

Etwa 35 km nordöstlich von Serpuchow, in Kurilowo in der Oblast Kaluga liegt die Militärbasis Serpuchow-15. Hier leistete Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow Dienst, als er sich bei dem Vorfall am 26. September 1983 entschied, einen von der Automatik fälschlich gemeldeten Angriff durch US-amerikanische Minuteman-Raketen als Fehlalarm zu werten und damit einen atomaren Erstschlag der Sowjetunion verhinderte.

Nach Serpuchow benannt wird auch manchmal das 15 km von Serpuchow in Protwino gelegene Institut für Hochenergiephysik (IHEP).

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serpuchow listet folgende achtzehn Partnerstädte auf:[2][3]

Stadt Land
Alexin Russland Russland
Antalya Turkei Türkei
Balaklija Ukraine Charkiw, Ukraine
Bobigny Frankreich Île-de-France, Frankreich
Ceadîr-Lunga Moldau Republik Gagausien, Republik Moldau
Çeşme Turkei Izmir, Türkei
Danilovgrad Montenegro Montenegro
Forssa Finnland Kanta-Häme, Finnland
Iwano-Frankiwsk Ukraine Ukraine
Lindau Deutschland Bayern, Deutschland
Malojaroslawez Russland Russland
Mělník Tschechien Mittelböhmische Region, Tschechien
Prawez Bulgarien Sofia, Bulgarien
Richmond Vereinigte Staaten Indiana, Vereinigte Staaten
Saslauje Belarus Minsk, Weißrussland
Sjewjerodonezk Ukraine Luhansk, Ukraine
Sluzk Belarus Minsk, Weißrussland
Sousse Tunesien Tunesien
Verona Italien Venetien, Italien
Wraza Bulgarien Bulgarien
Zhanjiang China Volksrepublik Guangdong, Volksrepublik China

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. О регионе (Über die Region). Industrie- und Handelskammer Union Serpuchow, abgerufen am 16. Januar 2024 (russisch).
  3. Города-побратимы. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2020; abgerufen am 2. März 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Serpuchow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien