Simmersdorf (Mühlhausen)

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Simmersdorf
Koordinaten: 49° 45′ N, 10° 45′ OKoordinaten: 49° 44′ 55″ N, 10° 45′ 11″ O
Höhe: 277 m ü. NHN
Einwohner: 131 (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 96172
Vorwahl: 09548

Simmersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Mühlhausen im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Nordufer der Reichen Ebrach gegenüber von Horbach und ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Norden wird die Flur Steinernes Brücklein genannt. Zwischen Simmersdorf und Mühlhausen mündet der Allbach in die Reiche Ebrach. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Horbach (0,4 km südwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2260 (0,5 km nördlich) an der Stelle, wo die Kreisstraße ERH 34 in die Staatsstraße mündet, die nordwestlich an der Eckartsmühle vorbei nach Albach führt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Sigmarsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Sigmar, der Personenname des Ortsgründers. Zu dieser Zeit sind auch die Formen „Sygemarsdorf“ und „Symarsdorf“ bezeugt. 1303 wurden die Söhne von Konrad Küchmeister von Bamberg als Inhaber des Zehnts verzeichnet, im Lehenbuch von 1313 wurde Ulrich Truchseß von Nainsdorf als Inhaber des Heuzehnts aufgeführt. 1327 erhielt das Bamberger Katharinenspital von Heinrich Suttner zwei Güter und eine Mühle. Im markgräflichen Lehenbuch, das Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden ist, wurden zwei Anwesen und ein Fischwasser als Lehen im Ort angegeben.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Simmersdorf 26 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Wachenroth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden und das Rittergut Mühlhausen gemeinsam inne. Grundherren waren das Kastenamt Wachenroth (Theodorische Verwaltung: 1 Sölde), die Verwaltung Sambach der Universität Bamberg (1 Tropfhäuslein), die brandenburg-bayreuthische Verwaltung Uehlfeld (1 Gut, 1 Tropfhaus), die Herrschaft Pommersfelden (3 Höfe, 2 Güter, 1 Wirtshaus, 1 Drittelhof, 5 Sölden, 1 Tropfhaus), das Rittergut Mühlhausen (4 Güter), das Katharinenspital Bamberg (1 Mühle, 2 Sölden) und die Pfarrei Mühlhausen (1 Sölde). Gemeindliche Gebäude waren ein Hirten- und Tropfhaus.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Simmersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mühlhausen und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Mühlhausen zugewiesen. 1818 wurde Simmersdorf nach Wachenroth umgemeindet, was 1824 wieder rückgängig gemacht wurde.[6]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 7: Mühle
  • Haus Nr. 29: Dazugehöriges Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002019
Einwohner 145 169 153 188 170 166 213 137 122 150 123
Häuser[7] 32 31 30 29 29 31
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria und Kilian (Mühlhausen) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gemeindezahlen > Einwohnerstatistik. In: markt-muehlhausen.de. Abgerufen am 7. August 2023.
  2. Gemeinde Mühlhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 162 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 102.
  5. Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 83 f. (Digitalisat).
  6. Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 133 (Digitalisat).
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 115 (Digitalisat). Dort als Siemersdorf aufgelistet.
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).