Simon Sasslaber

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Siegel des Simon Sasslaber
Palais Daun-Kinsky
Wiener Karlskirche
Kaisersteinbrucher Hochaltar

Simon Sasslaber (* 1673 in Feldkirchen in Kärnten; † 25. April 1740 in Kaisersteinbruch, Ungarn, heute Burgenland) war ein österreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barocks.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon Sasslaber dingte 1687 bei Herrn Richter und Hofsteinmetzmeister Ambrosius Ferrethi als Lehrjunge auf, die Freisprechung erfolgte 1692. Sein Vater Pongratz Sasslaber lernte einst das Maurerhandwerk bei Meister Simone Retacco in Wien. Simon Sasslaber, 39-jährig, heiratete 1712 Anastasia Passerinin, 49 Jahre alt, eine Ferrethi-Tochter, Witwe nach dem Richter und Meister Giovanni Battista Passerini.

Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch#Kaiser und König Karl VI.

Kaiser Karl VI. erneuerte und bestätigte am 5. Dezember 1712 das Privilegium der Befreiung von militärischer Einquartierung den Meistern Johann Georg Haresleben, Sebastian Regondi, Johann Paul Schilck, Elias Hügel, Johann Baptist Kral und Simon Sasslaber.

Eigenständige Viertellade für den kayserlichen Steinbruch 1714[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. Dezember 1714 genehmigte und erneuerte der Kaiser die eigenständige Viertellade in Kaisersteinbruch.

Die Bruderschaft hatte ihm Maximilian Trumler, einen angeheirateten Neffen, als Lehrjungen zugesprochen, er sprach ihn 1724 zum Gesellen frei. Simon und Anastasia Sasslaber hatten keine Nachkommen, so verkauften sie dem jungen Meister Maximilian am 31. Mai 1735 anlässlich seiner Verheiratung und Geburt eines Sohnes Teile ihres Besitzes. Anastasia Sasslaber verstarb am 17. Juni 1741.

Streitfall der Meister Joseph Winkler und Simon Sasslaber 1725[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Epitaph von Simon Sasslaber, aus weißem Kaiserstein, befand sich in der Kaisersteinbrucher Kirche, jetzt ist er in Privatbesitz.

MACHE NICHDS AUS DIR GLAUB ES MIR / KURTZ IST DAS MENSHENLEBEN / IETZ HAB ICH DEN GEIST AUFGEBEN / 68 JAHR HAB ICH GELEBT AUF ERDEN / IN TOTTES SCHANTS MUES IETZ GEWORFEN WERDEN / LIGT DA BEGRABEN TUGENDSAMB / SIMON SASSLABER WAR MEIN NAM / GEWESTER STEINMETZ MEISTER ALHIER / IST GESTORBEN DEN 25. APRIL ANNO 1740 / GOTT GIB IHM DIE EWIGE RUEHE. AMEN.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mess-Stiftung der Anastasia Sasslaberin, geb. Ferrethin, vom 18. Oktober 1719[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenstiftung der Anastasia von 300 Gulden, für die verstorbene Ferrethische Familie, für die Eheleute, für das ehrsame Steinmetz-Handwerk und für die St. Sebastian und Rochus Bruderschaft. Im Original mit Goldlettern geschrieben.

Jahresplan der gestifteten Messen

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Meister Passerini und Sasslaber. Nr. 6, 1991, S. 11–15.
Die Stiftung der Anastasia Sasslaberin, 1719. Nr. 11, 1991, S. 15–17.
Hans Georg Haresleben, Untertan und Steinmetzmeister in Steinbruch. Nr. 36, 1995, S. 10–40.
Das löbliche Gotteshaus Rochus und Sebastian im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg, Festschrift. Nr. 40, 1995, S. 18, 51, 57.
  • Johann Edler von Managetta-Lerchenau: Die Kaserne in der Leopoldstadt. In: Monatsblatt des Alterthumsvereines zu Wien. Nr. 10, 1913, S. 13ff.
  • Sasslaber Simon. In: Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Wien 1997.
  • Hellmut Lorenz und Wilhelm Georg Rizzi: Johann Lucas von Hildebrandts Palast für den Grafen Daun und Luigi A. Ronzoni: Die Skulpturenausstattung des Palais Daun-Kinsky. In: Palais Daun-Kinsky. Wien-Freyung. Wien 2001, S. 42 bzw. S. 117/118.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände.Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.