Skeleton-Weltcup 2020/21

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Skeleton-Weltcup 2020/21
Männer Frauen
Sieger
Gesamtweltcup Lettland Martins Dukurs Osterreich Janine Flock
Wettbewerbe
Austragungsorte 6 6
Einzelwettbewerbe 8 8

Der Skeleton-Weltcup 2020/21 (Sponsorenname: BMW IBSF Weltcup 2020/2021) war eine von der International Bobsleigh & Skeleton Federation (IBSF) veranstaltete Wettkampfserie im Skeleton, in der Wettbewerbe für Männer und Frauen ausgetragen wurden. Der Weltcup begann am 22. November 2020 in Sigulda beginnen und sollte ursprünglich am 14. März 2021 in Yanqing enden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie passte die IBSF den Sportkalender im Vorfeld der Saison an und verlegte mehrere Veranstaltungen, sodass anders als in den Vorjahren keine Weltcuprennen in Nordamerika stattfanden. Schlussendlich musste auch das Weltcupfinale auf der Olympiabahn von 2020 abgesagt und nach Innsbruck-Igls verlegt werden. Höhepunkt der Saison waren die Weltmeisterschaft vom 5. bis 14. Februar 2021 in Altenberg, deren Ergebnisse jedoch nicht zum Weltcup zählen.

Titelverteidiger in der Gesamtweltcupwertung sind Jacqueline Lölling und Martins Dukurs. Während Dukurs seinen Titel verteidigen konnte, setzte sich bei den Frauen die Österreicherin Janine Flock durch.

Wettkampfkalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2020 veröffentlichte die IBSF den Weltcupkalender für die Saison 2020/21, der Rennen auf acht Bahnen und drei Kontinenten vorsah.[1] Ein halbes Jahr später reagierte der Verband auf Reisebeschränkungen durch die COVID-19-Pandemie, strich – auch zum Schutz der Gesundheit der Athleten – die für Mitte Februar angesetzten Wettkämpfe in Park City und verlegte die Weltmeisterschaft von Lake Placid nach Altenberg, das ursprünglich als Weltcupstation im Dezember eingeplant war. Um dennoch auf die vorgesehene Zahl von acht Weltcupstationen zu kommen, wurden die Weltcups in Sigulda und Innsbruck-Igls in zweiwöchige Veranstaltungen umgewandelt, an denen jeweils das Doppelte der ursprünglich geplanten Rennzahl stattfinden soll. Als einziger Weltcuport außerhalb Europas verblieb nach dem Wegfall der US-Rennen das chinesische Yanqing im Programm. Das dort stattfindende Saisonfinale auf der erstmals befahrenen Bahn soll zugleich Test für die olympischen Skeleton-Wettkämpfe von 2022 sein. Die IBSF-Generalsekretärin Heike Größwang wies angesichts der sich stetig verändernden Lage darauf hin, dass „Flexibilität […] für alle Interessengruppen von entscheidender Bedeutung sein [werde]“.[2]

Als Zeitraum ist stets die gesamte Wettkampfwoche angegeben, die eigentlichen Weltcupwettbewerbe sind jeweils für Sonntag – den letztgenannten Tag pro Station – angesetzt.

# Datum Land Ort Wettkampf­stätte
1 16.–22. November 2020 Lettland Lettland Sigulda Bob- und Rennschlittenbahn Sigulda
2 23.–29. November 2020 Lettland Lettland Sigulda Bob- und Rennschlittenbahn Sigulda
3 7.–13. Dezember 2020 Osterreich Österreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Innsbruck-Igls
4 14.–20. Dezember 2020 Osterreich Österreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Innsbruck-Igls
5 4.–10. Januar 2021 Deutschland Deutschland Winterberg Veltins-Eisarena
6 11.–17. Januar 2021 Schweiz Schweiz St. Moritz Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina
7 18.–24. Januar 2021 Deutschland Deutschland Königssee Kunsteisbahn Königssee
8 25.–31. Januar 2021 Osterreich Österreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Innsbruck-Igls
WM 1.–14. Februar 2021 Deutschland Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg

Durchgehend am gleichen Ort finden die Rennen zum Bob-Weltcup statt.

Teilnehmerfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Posten des Cheftrainers der deutschen Skeleton-Mannschaft übernahm im April 2020 Christian Baude,[3] während sein Vorgänger Dirk Matschenz ins russische Betreuerteam wechselte.[4] Baude nominierte wenige Wochen vor Saisonbeginn nach innerdeutschen Ausscheidungsrennen Jacqueline Lölling und Hannah Neise ins Weltcupteam der Frauen, zusätzlich zu der als Weltmeisterin gesetzten Tina Hermann. Ebenfalls vorab qualifiziert als Weltmeister war bei den deutschen Männern Christopher Grotheer, neben ihm wurden Felix Keisinger und Alexander Gassner nach mehreren Ausscheidungsrennen in den Weltcupkader berufen.[5] Im Vergleich zum Vorjahr verloren Sophia Griebel und Axel Jungk zunächst ihren Platz in der ersten Mannschaft.

Die beiden Plätze im von Walter Stern betreuten österreichischen Kader A gingen an Janine Flock (die Vorjahreszweite im Gesamtweltcup) und an Florian Auer.[6] Im Schweizer Team von Swiss Sliding war Marina Gilardoni für den Frauenstartplatz gesetzt, Ronald Auderset und Samuel Keiser qualifizierten sich bei den Selektionsrennen im November 2020 für die Weltcupmannschaft der Männer.[7]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Weltcup in Lettland Sigulda, 20. November 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich Janine Flock Niederlande Kimberley Bos Lettland Endija Tērauda
Männer Lettland Martins Dukurs Deutschland Felix Keisinger
Deutschland Alexander Gassner
2. Weltcup in Lettland Sigulda, 27. November 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich Janine Flock Russland Jelena Nikitina Niederlande Kimberley Bos
Deutschland Tina Hermann
Männer Lettland Martins Dukurs Lettland Tomass Dukurs Vereinigtes Konigreich Marcus Wyatt
3. Weltcup in Osterreich Igls, 11. Dezember 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Russland Jelena Nikitina Niederlande Kimberley Bos Osterreich Janine Flock
Deutschland Tina Hermann
Männer Lettland Martins Dukurs
Russland Alexander Tretjakow
Russland Nikita Tregubow
4. Weltcup in Osterreich Igls, 18. Dezember 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich Janine Flock Niederlande Kimberley Bos Deutschland Jacqueline Lölling
Männer Lettland Martins Dukurs Vereinigtes Konigreich Matt Waston Deutschland Christopher Grotheer
5. Weltcup in Deutschland Winterberg, 8. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Russland Jelena Nikitina Deutschland Tina Hermann Osterreich Janine Flock
Männer Russland Alexander Tretjakow Lettland Martins Dukurs Deutschland Alexander Gassner
6. Weltcup in Schweiz St. Moritz, 15. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich Janine Flock Deutschland Tina Hermann Kanada Elisabeth Maier
Männer Deutschland Alexander Gassner Lettland Martins Dukurs Korea Sud Yun Sung-bin
7. Weltcup in Deutschland Königssee, 22. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Deutschland Jacqueline Lölling Tschechien Anna Fernstädt Osterreich Janine Flock
Kanada Jane Channell
Männer Deutschland Alexander Gassner Korea Sud Yun Sung-bin Russland Alexander Tretjakow
8. Weltcup in Osterreich Igls, 29. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Russland Jelena Nikitina Osterreich Janine Flock Niederlande Kimberley Bos
Männer Russland Alexander Tretjakow Vereinigtes Konigreich Craig Thompson Osterreich Samuel Maier

Wertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtweltcup
Endstand nach 8 von 8 Rennen
Rang Name Punkte
01. Osterreich Janine Flock 1695
02. Deutschland Tina Hermann 1515
03. Niederlande Kimberley Bos 1326
04. Deutschland Jacqueline Lölling 1321
05. Tschechien Anna Fernstädt 1314
06. Russland Jelena Nikitina 1221
07. Belgien Kim Meylemans 1056
08. Italien Valentina Margaglio 960
09. Deutschland Hannah Neise 912
10. Vereinigtes Konigreich Laura Deas 880
11. Kanada Elisabeth Maier 880
12. Russland Julija Kanakina 840
13. Russland Alena Frolowa 736
14. Lettland Endija Tērauda 730
15. Italien Alessia Crippa 672
16. Vereinigtes Konigreich Ashleigh Pittaway 664
17. Vereinigtes Konigreich Brogan Crowley 648
18. Vereinigte Staaten Katie Uhlaender 592
19. Vereinigtes Konigreich Madelaine Smith 536
20. Frankreich Agathe Bessard 506
Rang Name Punkte
21. Vereinigte Staaten Kendall Wesenberg 424
22. Brasilien Nicole Rocha Silveira 388
23. Russland Alina Tararytschenkowa 320
24. Vereinigtes Konigreich Amelia Coltman 296
25. Deutschland Sophia Griebel 288
26. Kanada Jane Channell 200
27. Kanada Jaclyn LaBerge 198
28. Australien Jaclyn Narracott 160
29. Lettland Dārta Zunte 148
30. Russland Anastassija Zyganowa 144
31. Deutschland Susanne Kreher 136
32. Russland Anastassija Trufanowa 112
33. Vereinigte Staaten Sara Roderick 96
34. Italien Alessandra Fumagalli 88
35. Schweiz Jill Gander 74
36. Vereinigte Staaten Kelly Curtis 74
37. Jungferninseln Amerikanische Katie Tannenbaum 68
38. Italien Elena Scarpellini 62
39. Schweden Lovisa Ewald 62

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtweltcup
Endstand nach 8 von 8 Wettbewerben
Rang Name Punkte
01. Lettland Martins Dukurs 1456
02. Deutschland Alexander Gassner 1396
03. Lettland Tomass Dukurs 1226
04. Deutschland Christopher Grotheer 1192
05. Russland Alexander Tretjakow 1171
06. Deutschland Felix Keisinger 1074
07. Russland Nikita Tregubow 1056
08. Vereinigtes Konigreich Marcus Wyatt 1008
09. Vereinigtes Konigreich Matt Weston 994
10. Russland Daniil Romanow 976
11. Osterreich Florian Auer 972
12. Vereinigtes Konigreich Craig Thompson 946
13. Ukraine Wladyslaw Heraskewytsch 880
14. Osterreich Samuel Maier 816
15. Italien Mattia Gaspari 760
16. Schweiz Ronald Auderset 634
17. Korea Sud Yun Sung-bin 602
18. Schweiz Samuel Keiser 496
19. Vereinigte Staaten Austin Florian 472
20. Korea Sud Jisoo Kim 392
21. Korea Sud Seunggi Jung 360
22. Rumänien Mihail Sebastian Enache 352
23. Russland Jewgeni Rukossujew 320
Rang Name Punkte
24. Spanien Ander Mirambell 299
25. Italien Amedeo Bagnis 256
26. Kanada Kevin Boyer 250
27. Vereinigtes Konigreich Ben Fulker 240
28. Vereinigte Staaten Austin McCrary 222
29. Rumänien Mihai Daniel Pacioianu 218
30. Vereinigtes Konigreich Jeremy Rice 208
31. Deutschland Axel Jungk 192
32. Kanada Mark Lynch 181
33. Italien Manuel Schwärzer 176
34. Samoa Amerikanisch Nathan Crumpton 172
35. Schweiz Jean Jacques Buff 158
36. Deutschland Cedric Renner 152
37. Russland Wladislaw Semjonow 152
38. Deutschland Kilian von Schleinitz 128
39. Osterreich Alexander Schlintner 112
40. Deutschland Felix Seibel 104
41. Vereinigtes Konigreich Laurence Bostock 62
42. Schweiz Basil Sieber 50
43. Russland Konstantin Choroschko 50
44. Lettland Krists Netlaus 40
45. Lettland Elvis Veinbergs 36
46. Italien Pietro Drovanti 32

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BMW IBSF Weltcup 2020/2021 mit vierzig Rennen auf acht Bahnen und drei Kontinenten auf ibsf.org. 31. März 2020.
  2. IBSF-Sportkalender-Update für Saison 2020/2021 auf ibsf.org. 15. September 2020.
  3. Christian Baude neuer Cheftrainer des deutschen Skeleton-Teams auf ibsf.org. 8. April 2020.
  4. Dirk Matschenz geht als Trainer zum russischen Skeleton-Nationalteam auf ibsf.org. 25. September 2020.
  5. Deutsches Skeleton-Team für BMW IBSF Weltcup 2020-2021 nominiert auf ibsf.orf. 9. November 2020.
  6. Unsere begeisterten Sportler im Überblick (Skeleton-Team) auf bobskeleton.at. Abgerufen am 11. November 2020.
  7. Ueli Geissbühler: Selektionsrennen Saison 2020/21 – Resultate auf swiss-sliding.com. 7. November 2020.