Stübig

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Impression aus dem Dorf

Stübig ist ein zur Stadt Scheßlitz gehörendes Dorf im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Am 30. März 2022 hatte Stübig 200 Einwohner.[1]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stubich bezeichnet im Mittelhochdeutschen Reisig, was auf eine mit Niederholz und Gestrüpp bewachsene Gegend hindeutet. Der Ortsname wechselte im Lauf der Jahrhunderte häufig seine Schreibweise. In alten Verzeichnissen wird er u. a. „Stubech“, „Stubich“, „Stubegen“, „Stubeygen“ und „Stübich“ genannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort „Stubeg“ wurde im Jahr 1157 erstmals urkundlich verzeichnet. Die Gemeindeherrschaft lag bis ins frühe 19. Jahrhundert großteils beim Bamberger Kloster Michelsberg.

Stübig war eine eigenständige Gemeinde, zu der noch der Weiler Doschendorf gehörte.[2] Am 1. Januar 1972 wurde diese Kommune im Zuge der Gebietsreform in Bayern zunächst mit seinen Nachbargemeinden Dörrnwasserlos und Roschlaub zusammengefasst.[3] Am 1. Januar 1974 kam Burglesau hinzu. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung der Gemeinde in die nahe gelegene Stadt Scheßlitz.[4]

Pfarrkirche St. Martin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die auf einer Erhöhung am Rand der Straße zwischen Stübig und Weichenwasserlos errichtete Kirche gilt als Urpfarrei und bestand schon um das Jahr 800. Die heutige Pfarrkirche entstand in drei Bauperioden zwischen den Jahren 1400 und 1702/03, als der Bamberger Baumeister Bonaventura Rauscher Schiff und Chor erhöhte und den Turm neu baute.

Die Deckengemälde stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Ausstattung geht auf das Jahr 1721 zurück. Der Hochaltar ist ein gemeinsames Werk des Schreiners Martin Walter und des Bildhauers Leonhard Gollwitzer aus Bamberg, der auch die übrigen Plastiken schuf. Der klassizistische Tabernakel stammt von Georg Hoffmann, das Ölbergrelief von Wilhelm Wurzer vom Anfang des 19. Jahrhunderts.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sportverein ASV Stübig

Die Herrenfußballmannschaft des ASV Stübig trat bis zur Saison 2008/2009 in der Bezirksliga Oberfranken/West an. Stübig war damit deutschlandweit die kleinste Ortschaft mit einer Fußballmannschaft in einer vergleichbar hoch angesiedelten Spielklasse.

  • Reisbergbote Stübig
  • Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsverein Stübig
  • Stammtisch lustige Ellertaler e. V. Stübig

Adelsfamilie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1312 war Walther von Stübich Amtmann auf der etwa 25 Kilometer südöstlich gelegenen Burg Neideck. Die Familie wurde 1422 letztmals erwähnt.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stübig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik der Stadt, Stand 30. März 2022, abgerufen am 26. März 2023
  2. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 649 (Digitalisat).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 430.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 672 und 673.
  5. L. Kraußolt, G. Brock: Geschichte der Fränkischen Schweiz oder Muggendorfs und seiner Umgebungen mit einem kurzgefaßten vollständigen Wegweiser für solche, welche die Gegend besuchen, Verlag Riegel und Wießner, Nürnberg, 1837, Seite 72

Koordinaten: 50° 1′ N, 11° 4′ O