St. Martin (Neunkirchen/Nahe)

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Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Neunkirchen/Nahe
Weitere Ansicht der Kirche
Blick auf den Turm, dem ältesten Teil der Kirche
Blick ins Innere der Kirche
Blick vom Altarraum Richtung Orgelempore

Die Kirche St. Martin ist eine katholische Pfarrkirche im saarländischen Neunkirchen/Nahe, einem Ortsteil der Gemeinde Nohfelden, Landkreis St. Wendel. Kirchenpatron ist der heilige Martin. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche wurde in den Jahren 1828/29 nach Plänen von Valentin Karsch und König erbaut.[1]

Ältester Teil der Kirche ist der Turm, der noch von der Vorgängerkirche stammt und wegen seiner Bedeutung als Baudenkmal stehenblieb.[2]

In den Jahren 1867 und 1868 wurden erste Renovierungsarbeiten durchgeführt, bei denen die Kirche ein neues Dach, eine neue Decke und eine Empore erhielt. Ferner wurden im Innenraum alle Wände neu gestrichen und dekorative Malereien angebracht. Aufgrund einer hohen Anzahl eingegangener Spenden für die Kirche, war es außerdem möglich zusätzlich sieben neue Buntglasfenster, zwei Seitenaltäre, ein Missionskreuz und mehrere Kirchenstühle anzuschaffen.[2]

1871 wurde in der Kirche ein neuer Fußboden verlegt und 1891 eine neue Orgel aufgestellt.[2]

2005 musste die Kirche einer Renovierungsmaßnahme unterzogen werden, da durch das Dach Wasser eindrang. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betrugen rund 170 000 Euro.[2]

Kirchengebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem Kirchengebäude handelt es sich um einen Rechtecksaal mit seitlich angebautem Turm.

Das Innere der Kirche wird durch eine Chorschranke mit drei Rundbögen bestimmt. Die Bögen ruhen auf quadratischen bzw. rechteckigen Pfeilern. Über dem mittleren Bogen, der wesentlich breiter und etwas höher ist als die beiden anderen, befindet sich ein flacher Dreiecksgiebel, darauf ein Missionskreuz flankiert von zwei Statuen auf den flachen Abschlüssen über den anderen Bögen.
Auf der Rückwand des Chorraums sind im oberen Bereich Malereien angebracht. Auf der linken Seitenwand ist eine Darstellung des Kirchenpatrons, des heiligen Martin, zu sehen.

Beachtenswert sind außerdem die reich dekorierte Kanzel mit Schalldeckel sowie die Holzkonstruktionen der Empore und des offenen Dachstuhls.

An den Seitenwänden ist ein Kreuzweg in Form von Gemälden angebracht.

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Turm der Kirche befindet sich ein Geläut bestehend aus vier Glocken.[3]

Nr. Name Ton Gussjahr Gießer, Gussort Gewicht (kg) Inschrift
1 St. Martin fis′ ca. 1950 Causard, Colmar 815 IN ANGUSTIIS IMPLORO IN SOLEMNITATIBUS GONGUEDO SANCTE MARTINE ORA PRO NOBIS
2 St. Maria a′ ca. 1950 Causard, Colmar 480 REGINA PACIS ORA PRO NOBIS
3 St. Josef h′ 1955 Otto, Saarlouis 350 ST. JOSEF / PATRONUS ECCLESIAE ET MORIENTIUM / ORA PRO NOBIS +1955+
4 Jesus Christus d″ 2007 Abtei Maria Laach 205 CHRISTUS GESTERN, HEUTE UND IN EWIGKEIT!

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebald-&-Brandt-Orgel aus dem Jahr 1936

Die Orgel der Kirche wurde 1936 als Opus 2 von der Firma Sebald & Brandt (Trier) erbaut[4], wobei die ältesten Register des Instruments bereits aus dem Jahr 1891 stammen.[5]

2012 wurde begonnen die Orgel einer Renovierung durch Thomas Gaida (Wemmetsweiler) zu unterziehen. Dabei wurde der Spieltisch neu aufgebaut, und neue Manuale, sowie eine neue Elektronik eingebaut. In einem zweiten Bauabschnitt soll eine Reinigung und eine neue Intonierung der Orgel erfolgen.[6] Außerdem soll die Orgel um einen akustischen 32' erweitert werden.[4]

Das Kegelladen-Instrument verfügt über 27 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Spiel- und Registertraktur ist elektropneumatisch. Eine Besonderheit der Orgel ist das durchschlagende Zungenregister Stille Posaune 16' im Pedal, eines der wenigen durchschlagenden Orgelregister im Saarland. Die Disposition lautet wie folgt:[4]

I Hauptwerk C–g3

1. Gedacktpommer 16′
2. Prinzipal 8′
3. Hohlflöte 8′
4. Flauto dolce 8′
5. Oktav 4′
6. Rohrflöte 4′
7. Quinte 223
8. Oktav 2′
9. Mixtur III 2′
10. Trompete 8′
II Schwellwerk C–g3
11. Sanftgedackt 8′
12. Salizional 8′
13. Vox coelestis 8′
14. Prestant 4′
15. Nachthorn 4′
16. Gemshornquinte 223
17. Blockflöte 2′
18. Terzflöte 135
19. Cimbel III
20. Krummhorn 8′
21. Geigenregal 4′
Tremolo
Pedal C–f1
St. Martin 32′ (vakant)
22. Prinzipalbass 16′
23. Subbass 16′
24. Oktavbass 8′
25. Choralbass 4′
26. Nachthorn 2′
27. Stille Posaune 16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 3600 Setzerkombinationen, I 8′ Ab, II 8′ Ab, Crescendotritt, Transposer ±12 HT, Sostenuto, Tacet

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Landkreis St. Wendel (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saarland.de (PDF), abgerufen am 7. April 2014
  2. a b c d Renovierung Kirche St. Martin Neunkirchen/Nahe Auf: www.neunkirchen-nahe.de, abgerufen am 7. April 2014
  3. Festschrift Glockenweihe (PDF) Auf: www.yumpu.com, abgerufen am 19. Juli 2023
  4. a b c Die Orgel der Pfarrkirche St. Martin Neunkirchen/Nahe Auf: www.organindex.de, abgerufen am 7. April 2014
  5. Kirchenchor St. Martin Neunkirchen/Nahe Auf: www.neunkirchen-nahe.de, abgerufen am 7. April 2014
  6. Orgelrenovierung in Neunkirchen/Nahe Auf: kirchenmusikerverband-trier.de. abgerufen am 7. April 2014

Koordinaten: 49° 32′ 56,9″ N, 7° 3′ 39″ O