Steinacker (Gunzenhausen)

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Steinacker
Koordinaten: 49° 4′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 49° 4′ 28″ N, 10° 43′ 10″ O
Höhe: 450 m ü. NHN
Einwohner: 22 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91710
Vorwahl: 09831
Steinacker, Luftaufnahme (2020)
Steinacker, Luftaufnahme (2020)
Steinacker
Hofkapelle und Kreuz in Steinacker

Steinacker ist ein Gemeindeteil der Stadt Gunzenhausen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler befindet sich auf einer Höhe von rund 450 m ü. NHN[2] ca. 5 km südwestlich von Gunzenhausen, nahe dem Gunzenhäuser Gemeindeteil Nordstetten und dem Gnotzheimer Gemeindeteil Simonsmühle. Südöstlich des Ortes liegt die Waldflur Dammholz; nördlich die Waldflur Erzgruft, wo auch die Quelle des Pflaumfelder Grabens ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Steinacker gab es eine Siedlung aus der Linearbandkeramik und mehrere Körpergräber.

Steinacker ist erstmals im 14. Jahrhundert geschichtlich greifbar; in einem Beleg um 1300 bis 1364 heißt es, dass der Seginger, ein Lehensmann des Grafen von Oettingen, zwei Teile des Zehnts in Steinacker vom Bischof von Eichstätt zu Lehen hat; ein weiterer oettingscher Lehensmann, Konrad von Altheim, hat zu dieser Zeit ebenfalls eichstättischen Lehensbesitz in Steinacker. 1360 ist von einem Besitzwechsel der zwei Höfe zu „Steynacker“ von Ulrich, Erkenger und Konrad von Rechenberg an Burchart von Seckendorff die Rede. 1384 hat ein Fritz Kraft vom Eichstätter Bischof zwei Drittel des Zehnts von Steinacker zu Lehen. 1548 waren die zwei Höfe des Dorfes dem oettingschen Amt Spielberg abgabenpflichtig; diese lagen nach 1657 vermutlich infolge des Dreißigjährigen Krieges öde. 1732 besteht der Weiler wie zuvor aus zwei oettingschen Höfen, die ins katholische Gnotzheim gepfarrt sind; während die Gemeindeherrschaft Oettingen-Spielberg gehört, wird die Hohe Gerichtsbarkeit vom markgräflich-ansbachischen Oberamt Gunzenhausen wahrgenommen, das 1792 mit dem Ansbacher Fürstentum an Preußen übergeht. Gegen Ende des Heiligen Römischen Reichs gibt es 1802 in Steinacker weiterhin die zwei Untertanenfamilien.[3]

1806 kam Steinacker mit dem ehemals ansbachischen Fürstentum an das Königreich Bayern und wurde 1808 mit Pflaumfeld in den Steuerdistrikt Aha im Landgericht Heidenheim eingegliedert. 1811 erfolgte eine Umgliederung in die Ruralgemeinde Sausenhofen. 1818 wurde Pflaumfeld mit Steinacker eine eigenständige Ruralgemeinde.[4] Mit der Gebietsreform in Bayern wurde Pflaumfeld am 1. April 1971 nach Gunzenhausen eingemeindet.[5] Seit dem 1. Juli 1972 gehört die Stadt Gunzenhausen mit Steinacker zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, der zunächst unter dem Namen Landkreis Weißenburg in Bayern gebildet wurde.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1818: 18 Einwohner[4]
  • 1824: 12 Einwohner, 3 Anwesen[4]
  • 1867: 26 Einwohner, 8 Gebäude[6]
  • 1950: 44 Einwohner, 6 Anwesen[4]
  • 1961: 29 Einwohner, 6 Wohngebäude[7]
  • 1979: 29 Einwohner[8]
  • 1987: 22 Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem landwirtschaftlichen Anwesen gibt es die sogenannte Hofkapelle aus dem 18. Jahrhundert mit einer Madonna, den Statuen eines heiligen Bischofs und des hl. Johannes von Nepomuk. Nahe der Kapelle befindet sich ein Wegkreuz von 1931.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westlich führt die Bundesstraße 466 am Ort vorbei.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinacker (Gunzenhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 351 (Digitalisat).
  2. Nach Höhenlinienbild in BayernViewer (Memento des Originals vom 8. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de interpoliert.
  3. Dieser Abschnitt nach R. Schuh, S. 285
  4. a b c d Historischer Atlas, S. 238
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
  6. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1036, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 784 (Digitalisat).
  8. Schuh, S. 285