Steinmühle (Greding)

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Steinmühle
Stadt Greding
Koordinaten: 49° 4′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 49° 4′ 23″ N, 11° 17′ 53″ O
Höhe: 390 m ü. NHN
Einwohner: 0
Postleitzahl: 91171
Vorwahl: 08463

Steinmühle ist amtlicher Gemeindeteil der Stadt Greding[1] im Landkreis Roth (Regierungsbezirk Mittelfranken, Bayern), dessen Bebauung abgebrochen[2] wurde.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinmühle lag in der Südlichen Frankenalb circa 400 m östlich von Großhöbing links der Schwarzach und rechts der Bundesautobahn 9 auf der Gemarkung Großhöbing.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinmühle gehörte grundherrlich dem Domkapitel zu Eichstätt. Im pfalz-neuburgischen Territorium gelegen, unterstand sie bis zum Ende des Alten Reiches hochgerichtlich dem Richteramt Greding.[3] Durch die Säkularisation des Hochstiftes Eichstätt wurde die Mühle 1802 großherzoglich-toskanisch. Nur wenig später, 1806 kam die Mühle an das neue Königreich Bayern und dort in den Steuerdistrikt Großhöbing. 1818 wurde die Mühle durch das Gemeindeedikt in die neugebildete Ruralgemeinde Großhöbing eingeordnet, der außer dem Pfarrdorf Großhöbing und der Einöde Steinmühle noch der Weiler Günzenhofen und die Einöde Wildbad angehörten. Die Gemeinde war Teil des Landgerichts Raitenbuch und ab 1812 des Landgerichts Greding.[4]

1805 heißt es von der Steinmühle, dass sie „eine Säge dabei hat.“[5] Der Müller war gleichzeitig Bauer; 1823, als die Müllerfamilie aus drei männlichen und fünf weiblichen Personen bestand, wurde neben dem Betrieb der Mahlmühle Getreide angebaut und Viehzucht betrieben.[6] 1873 hatte der Müller elf Stück Rindvieh.[7] Mit der Gebietsreform in Bayern ließ sich Großhöbing mit seinen Gemeindeteilen zum 1. April 1971 in die Stadt Greding eingemeinden. Nach 1987 wurde die Mühle abgerissen um Platz für die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt zu schaffen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1823: 8 (1 Haus, 1 Familie)[6][4]
  • 1840: 9 „Seelen“ (1 Haus, 1 Familie)[8]
  • 1847: 6[9]
  • 1871: 7 (5 Gebäude)[7]
  • 1900: 7 (1 Wohngebäude) (Weiler: 27 Einwohner in 7 Wohngebäude)[10]
  • 1950: 7 (1 Haushaltung)[4]
  • 1961: 9 (1 Wohngebäude)[11]
  • 1987: 7 (1 Wohngebäude, 2 Wohnungen)[12]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im sogenannten Weiheretzel am alten Weg von Großhöbing zur Steinmühle steht ein Herz Jesu-Bildstock.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Greding, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  2. a b Topografische Karte. In: BayernAtlas. Abgerufen am 22. Oktober 2022.
  3. Hirschmann, S. 144
  4. a b c Hirschmann, S. 225
  5. Pfalz-Neuburgische Provinzialblätter 3 (1805), S. 640
  6. a b Joseph Plank: Entwurf einer Medicinal-Topographie des Königlich-Baierischen Landgerichts Greding im Rezatkreise, Neuburg an der Donau 1823, S. 117
  7. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1162, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 119
  9. Eugen Huhn: Topographisch-statistisch-historisches Lexikon von Deutschland, 6. Band, 1847, S. 74
  10. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1223
  11. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 795
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 347
  13. Neue Bildstöcke. In: Hilpoltsteiner Kurier vom 20. März 2009