Stibiocolusit

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Stibiocolusit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1991-043[1]

IMA-Symbol

Sclu[2]

Chemische Formel Cu26V2(Sb,Sn,As)6S32
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/C.10
II/C.10-045

2.CB.30
03.01.01.04
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol 43m
Raumgruppe P43n
Gitterparameter a = 10,705 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 1 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4 bis 4,5
Dichte (g/cm3) 4,66
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe dunkelgrau
Strichfarbe grau
Transparenz opak
Glanz metallisch

Stibiocolusit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu26V2( Sb,Sn,As)6S32 und bildet bis zu 40 μm große rundliche Körner von dunkelgrauer Farbe.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde erstmals 1992 von E.M. Spiridonov, A.S. Badalov und V.V. Kovachev in der Khayragatsch-Goldlagerstätte im Tschatkal- und Quramagebirge (östliches Usbekistan) sowie der Chelopech-Au-Cu-Mine bei Panagjurischte in Bulgarien gefunden. Sie benannten es nach der Ähnlichkeit zum Mineral Colusit sowie dem enthaltenen Element Antimon (lat. stibium).

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Stibiocolusit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Morozeviczit, Germanocolusit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Nekrasovit, Sulvanit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Colusit, Germanit, Maikainit, Germanocolusit, Ovamboit und Nekrasovit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Colusit, Germanocolusit und Nekrasovit die Colusitgruppe, eine Untergruppe der Sulfosalze mit der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz] (A: Metalle, B: Halbmetalle, C. Nichtmetalle) und dem Verhältnis von z/y > 4.[3]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stibiocolusit bildet sich in goldhaltigen Quarz-Sulfid-Adern. Es ist vergesellschaftet mit Nekrasovit, Mawsonit, Luzonit, Enargit, Bornit und Goldfieldit.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur drei Fundorte (Stand Juli 2010) bekannt. Neben den beiden Typlokalitäten fand man Stibiocolusit nur noch in der Nähe von Sapporo in Japan.[4]

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stibiocolusit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 10,705 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Sulfosalts
  4. Stibiocolusit bei mindat.org (engl.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • E.M. Spiridonov, A.S. Badalov, V.V. Kovachev: Stibiocolusite, Cu26V2( Sb,Sn,As)6S32, A: new mineral. In: Doklady Akad. Nauk. 1992, 324, 2, S. 411–414 (russisch), Abstract in: John Jambor, .Edward Grew: New Mineral Names. In: American Mineralogist. 1994,79, S. 186–187 (pdf).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]