Morozeviczit

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Morozeviczit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1974-036[1]

IMA-Symbol

Mzv[2]

Chemische Formel (Pb,Fe)3Ge1-xS4
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/C.10
II/C.10-080

2.CB.35a
02.09.05.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol Bitte ergänzen!
Gitterparameter a = 10,61 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 8 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm3) 6,62
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe bräunlich grau
Strichfarbe dunkelgrau
Transparenz opak
Glanz Bitte ergänzen!

Morozeviczit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Pb,Fe)3Ge1-xS4 und bildet bräunlich graue Massen mit anderen Sulfiden. Es bildet eine Mischkristallreihe mit Polkovicit, bei der Blei gegen Eisen ausgetauscht ist.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde erstmals 1975 von Czeslaw Haranczyk in der Polkowice-Mine bei Legnica in Polen gefunden. Er benannte es nach dem polnischen Mineralogie-Professor Josef Morozewicz.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Morozeviczit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Vinciennit, Nekrasovit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Germanocolusit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Catamarcait, Hemusit, Kiddcreekit, Vinciennit, Polkovicit und Renierit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Polkovicit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit einer allgemeinen Verhältnisformel AmBnXp und einem Verhältnis von (m+n) zu p von 1:1.[3]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morozeviczit bildet sich durch Metasomatose von Sandstein oder älteren Sulfiden. Es ist vergesellschaftet mit Markasit, Chalkopyrit, Bornit, Chalkosin, Tennantit, Sphalerit und Galenit.

Das Mineral wurde bislang nur an seiner Typlokalität, der Polkowice-Mine in Polen gefunden.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morozeviczit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit dem Gitterparameter a = 10,61 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Sulfides

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Morozeviczit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]