Stobbertal

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Stobbertal

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Schild Naturschutzgebiet Stobbertal

Schild Naturschutzgebiet Stobbertal

Lage Brandenburg, Deutschland
Fläche 8,84 km²
WDPA-ID 165744
Geographische Lage 52° 35′ N, 14° 9′ OKoordinaten: 52° 34′ 45″ N, 14° 8′ 30″ O
Stobbertal (Brandenburg)
Stobbertal (Brandenburg)
Einrichtungsdatum 12. September 1990, 1990

Das Naturschutzgebiet Stobbertal ist ein 884 Hektar großes Naturschutzgebiet im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Der Name leitet sich vom Stöbber ab, dessen im Roten Luch entspringender nordöstlicher Arm das Stobbertal durchfließt.

Schutzstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urwald am Stöbber

Mit der Verordnung über die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung als Naturpark Märkische Schweiz vom 12. September 1990 wurde das Stobbertal noch vom Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik als Naturschutzgebiet ausgewiesen.[1] Der Namengebende Fluss, seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in amtlichen Karten größtenteils Stöbber genannt, tauchte in Tourstenkarten der DDR zeitweise als Stobberow auf. Das mag die Vokalabweichung zwischen Fluss- und Talnamen erklären.

Europarechtlich ist das Naturschutzgebiet nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet und als Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes Märkische Schweiz geschützt.[2] Die international tätige Naturschutzstiftung Euronatur unterstützt die Pflege von 174 Hektar des Naturschutzgebietes.[3]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet Stobbertal erstreckt sich über circa 13 Kilometer von Buckow im Westen bis zur Bundesstraße 167 nördlich der Karlsdorfer Teiche bei Altfriedland.[1] Südlich grenzt das Naturschutzgebiet Klobichsee an. Die einzigen kleinen Siedlungen im Naturschutzgebiet sind die Eichendorfer Mühle und die Pritzhagener Mühle.[2]

Schützenswerte Lebensräume[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Naturdenkmal Großer Barschpfuhl im Mai mit blühendem Wollgras

Zu den schützenswerten Lebensräumen im Stobbertal zählen Eichen-Hainbuchen-Wälder, Reste von Erlen-Eschen-Auwäldern, feuchte Hochstaudenfluren, trockene und kalkreiche Sandrasen und naturnahe Fließgewässer.[2]

Schützenswerte Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den schützenswerten Säugetieren gibt es im Stobbertal den Biber, den Fischotter, die Große Bartfledermaus, die Mopsfledermaus und die Wasserspitzmaus.[2]

Zu den schützenswerten Vögeln zählen die Bekassine, der Eisvogel, die Gebirgsstelze, der Kranich und der Mittelspecht[2] sowie die Schellente.[3]

Im Wasser leben die Bachmuschel, der Bitterling, der Döbel, der Gründling, die Rotbauchunke, der Schlammpeitzger und der Steinbeißer[2] sowie die Europäische Sumpfschildkröte.[3]

Die Libellenart Gemeine Keiljungfer gehört zu den schützenswerten Insekten[4] und wurde in das Logo des Naturparks Märkische Schweiz aufgenommen.[5]

Zu den seltenen Pflanzen zählen das Leberblümchen, das Buschwindröschen, das Lungenkraut und die Gelbe Anemone.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Verordnung über die Festsetzung von Naturschutzgebieten und einem Landschaftsschutzgebiet von zentraler Bedeutung als Naturpark „Märkische Schweiz“, gesetze-im-internet.de, abgerufen am 14. Mai 2015
  2. a b c d e f g Stobbertal – Landkreis Märkisch-Oderland, Naturschutzbund Deutschland, abgerufen am 14. Mai 2015
  3. a b c NSG Stobbertal, Euronatur, abgerufen am 14. Mai 2015
  4. Stobbertal, maerkische-schweiz.de, abgerufen am 14. Mai 2015
  5. Naturpark Märkische Schweiz, Der Brandenburgische Landstreicher, abgerufen am 14. Mai 2015

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturschutzgebiet Stobbertal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien