Su Xuelin

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Su Xuelin in Wuhan im Jahre 1933.

Su Xuelin oder Su Hsüeh-lin (chinesisch 蘇雪林 / 苏雪林, Pinyin Sū Xuělín, W.-G. Su Hsüeh-lin; * 24. Februar 1897 in Rui’an, Zhejiang; † 21. April 1999 in Tainan, Taiwan) war eine chinesische Schriftstellerin und Gelehrte.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Su Xuelin wurde 1897 in einer Beamtenfamilie aus Anhui geboren. Ihr Großvater Su Jinxin war Beamter in mehreren Kreisen der Provinz Zhejiang. Ihre Mutter hieß Tu, aber hatte keinen amtlichen Familiennamen und erhielt stattdessen den Beinamen To-Ni. Sus Vater war niederer Beamter unter der Qing-Dynastie und danach in der Volksrepublik China. Su hatte drei Brüder und zwei Schwestern.[1]

Bildung und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Su studierte zuerst in Anhui und danach in Peking unter der Leitung von Hu Shih. Während der Bewegung des 4. Mai verfasste sie ihren Essay „Grüne Himmel“ und ihren Roman „Dorniges Herz“, der viel Lob der Kritiker erhielt. 1922 zog sie nach Frankreich um und kehrte 1925 nach China zurück. Danach unterrichtete sie an der Soochow-Universität in Suzhou und an der Universität Wuhan.[2][3]

Su war Gegnerin des zeitgenössischen Schriftstellers Lu Xun und schrieb Cai Yuanpei, um ihn zu überzeugen, nicht Vorsitzender des Komitees zu werden, das Lus Bestattung nach seinem Tod im Jahre 1936 organisierte. Dies sorgte für Unmut bei den Linken, die Su lautstark geißelten. Als die Kommunistische Partei Chinas im Jahre 1949 die Republik stürzte, ließ sich Su in Hongkong nieder und wurde dort Redakteurin und Übersetzerin bei der katholischen Kirche. Trotzdem konnte Su in Hongkong keine Urkunde für ihre Forschung finden, also zog sie nach einem Jahr nach Europa und arbeitete weiterhin für die katholische Kirche. Nachdem sie die Vatikanstadt besichtigte, ließ sie sich in Frankreich nieder. Sie belegte Kurse am Collège de France, wo sie von Édouard Paul Dhorme, Paul Demiéville und Georges Dumézil beeinflusst wurde. Allerdings fand sie die französische Sinologie irrelevant für ihre Forschung und verließ das Land nach zwei Jahren.[4] Ungefähr zur selben Zeit verlegte sie ihren Forschungsschwerpunkt auf alte Texte, wie z. B. die Werke von Qu Yuan sowie der griechischen und römischen Mythologie.[2][3]

1952 wurde sie Professorin an der Nationalen Pädagogischen Universität Taiwan und der Cheng-Kung-Nationaluniversität. Im Jahre 1973 ging sie in Rente und wurde der erste Honorarprofessor der Cheng-Kung-Nationaluniversität.[5] Sie starb 1999 mit 102 Jahren. Ihre Werke, die lange in Festlandchina verschwiegen wurden, wurden dort nach ihrem Tod veröffentlicht.[3]

Persönliches Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Su konvertierte zum römischen Katholizismus im Jahre 1924.[4][5] In ihrer Autobiografie Fu Sheng Jiu SI schrieb sie, sie sei ein Nachfahre von Su Zhe, einem renommierten Dichter der Song-Dynastie.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jing M. Wang: When "I" was Born: Women's Autobiography in Modern China. In: Su Xuelin’s Autobiographical Chapters. University of Wisconsin Press, 2008, ISBN 0-299-22510-0, S. 120–143 (englisch, google.fr [abgerufen am 9. Dezember 2019]).
  • Xiaomin Giafferri-Huang: Su Xuelin [Zhejiang 1897 – Tainan 1999]. In: Béatrice Didier, Antoinette Fouque und Mireille Calle-Gruber (Hrsg.): Le dictionnaire universel des créatrices. Éditions des femmes, 2013, S. 4161–4162 (französisch).
  • Jacqueline Estran: Su Xuelin et la première vague d’étudiantes à l’IFCL : Cartographie d’un désir d’ailleurs. In: Transtext(e)s Transcultures 跨文本跨文化. September 2014, doi:10.4000/transtexts.517 (französisch, revues.org [abgerufen am 9. Dezember 2019]).
  • Jinhua Jia, Xiaofei Kang und Ping Yao: Gendering Chinese Religion: Subject, Identity, and Body. Suny Press, 2014, ISBN 1-4384-5307-8, S. 81–94 (englisch, google.fr).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lily Xiao Hong Lee, A.D. Stefanowska, Sue Wiles (Hrsg.): Biographical dictionary of Chinese women : the twentieth century, 1912-2000. London, ISBN 0-7656-0798-0, S. 489–494 (englisch, google.com).
  2. a b Estran, 2014.
  3. a b c Giafferri-Huang, 2013, S. 4161–4162.
  4. a b Zhange Ni: The Thorny Paths of Su Xuelin. Harvard Divinity School, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2015; abgerufen am 14. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bulletin.hds.harvard.edu
  5. a b A Study of Professor Su Xue-lin. Archiviert vom Original am 22. August 2011; abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
  6. Hui Shen: 论苏雪林与五四新文学. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Februar 2015 (chinesisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.literature.org.cn (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.