Sven Lange (Historiker)

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Sven Lange (* 1967 in Bonn) ist ein deutscher Offizier (Oberst) und Militärhistoriker. Seit Juli 2021 ist er Kommandeur des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1987 trat er als Offizieranwärter in die Bundeswehr ein. Er diente beim Panzerbataillon 123 in Kümmersbruck und studierte von 1990 bis 1994 auf Magister Geschichte (u. a. bei Eckardt Opitz[1]) und Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Danach wurde er in verschiedenen Funktionen als Offizier des Truppendienstes eingesetzt u. a. beim Panzerlehrbataillon 93 in Munster. Von 2000 bis 2002 absolvierte er den 43. Generalstabslehrgang (H) an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg. 2001 wurde er mit der Dissertation Der Fahneneid. Die Geschichte der Schwurverpflichtung zum Dr. phil. promoviert.

Von 2002 bis 2003 war er Angehöriger des SFOR-Kontingents. 2003/04 absolvierte er einen Master of Arts in National Security Affairs an der Naval Postgraduate School (NPS) in Monterey, Kalifornien. Seine Thesis (2004) Revolt against the West. A Comparison of the Boxer Rebellion of 1900–1901 and the Current War against Terror wurde durch Alice L. Miller und Donald Abenheim betreut.

2004/05 war er als Dezernent beim Deutschen Militärischen Vertreter im Militärausschuss der NATO und der EU/WEU, Generalleutnant Klaus Olshausen, in Brüssel eingesetzt. 2006 wurde er Adjutant des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, und 2008 Special Assistant des Supreme Allied Commanders Transformation (SACT), General James N. Mattis, in Norfolk, Virginia. Von 2011 bis 2013 war er Referent im Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung (PlStab) und in der Abteilung Politik des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg).

Im Jahr 2013 übernahm er die Leitung der Abteilung Bildung im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam und war in dieser Funktion Mitherausgeber der Zeitschrift Militärgeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die „Theorie der Militärgeschichte“ und das „Deutsche Kaiserreich“. Im Juli 2021 wurde er Kommandeur des ZMSbw.[2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Delbrück und der „Strategiestreit“. Kriegführung und Kriegsgeschichte in der Kontroverse 1879–1914 (= Einzelschriften zur Militärgeschichte. Band 40). Rombach, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-7930-0771-5.
  • Der Fahneneid. Die Geschichte der Schwurverpflichtung im deutschen Militär (= Schriftenreihe des Wissenschaftlichen Forums für Internationale Sicherheit. Band 19). Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-365-5.
  • Revolt against the West. A comparison of the current war on terror with the Boxer rebellion in 1900–01. Carola Hartmann Miles-Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-937885-07-0.
  • Hrsg. mit Eberhard Birk, Winfried Heinemann: Tradition für die Bundeswehr – neue Aspekte einer alten Debatte. Carola Hartmann Miles-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-937885-60-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sven Lange: Hans Delbrück und der „Strategiestreit“. Freiburg im Breisgau 1995, S. 11.
  2. Sven Lange auf bundeswehr.de (letzter Zugriff am 5. Juli 2021).