Ted Sarandos

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Sarandos auf dem South by Southwest im Jahr 2016

Theodore Anthony „Ted“ Sarandos Jr. (* 30. Juli 1964 in Phoenix, Arizona[1]) ist ein US-amerikanischer Manager und Filmproduzent. Er verantwortet als Chief Content Officer (CCO) des Medienunternehmens Netflix die gesamte Content-Strategie mit dem Lizenzeinkauf, der Programmgestaltung und der Entwicklung aller Serien- und Film-Eigenproduktionen des Streaming-Dienstes. Seit dem Jahr 2020 ist Sarandos auch Co-CEO des Unternehmens.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarandos wuchs in seinem Geburtsort auf. Sein Vater war Elektriker und seine Mutter eine Hausfrau. Er hat vier Geschwister, davon drei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder.[2][3] Sarandos Großvater väterlicherseits kam als kleiner Junge von der griechischen Insel Samos in die Vereinigten Staaten. Dessen Familienname war ursprünglich Kariotakis, wurde aber später in Sarandos geändert.[4]

Während er für die Schülerzeitung seiner Highschool schrieb, konnte Sarandos den Schauspieler Ed Asner interviewen, als dieser in Phoenix zu einem Treffen der Screen Actors Guild zugegen war. Asner stellte Sarandos danach anderen Größen der Unterhaltungsindustrie vor, sodass er auch diese interviewen konnte.[3] Ted Sarandos besuchte das Community College in Glendale, Arizona.[5][6]

Danach ging er auf die Arizona State University, wo er Journalismus studierte, bis er das College verließ, um weiter in der Videoverleih-Kette Arizona Video Cassettes West zu arbeiten, wo er schon seit der High School angestellt war.[2][7] Von 1983 bis 1988 verwaltete Sarandos acht Einzelhandelsvideogeschäfte von Arizona Video Cassettes West.[8][9] 1988 wurde Ted Sarandos Regional Director of Sales and Operations von East Texas Distributors (ETD), einem der größten Videodistributoren in den Vereinigten Staaten. Bis März 2000 war Sarandos Vice President of Product and Merchandising bei der fast 500-köpfigen Kette Video City/West Coast Video.[10][11] Während seiner Zeit bei West Coast Video war er u. a. für die Verhandlung von Zuschüssen verantwortlich, die sein Unternehmen mit der Umstellung von VHS- auf das DVD-Format erhielt.[12]

Nachdem er Reed Hastings kennengelernt hatte, wurde er im Jahr 2000 von Netflix als Chief Content Officer eingestellt.[11][13][14] Sarandos war verantwortlich für die Aufstellung des ersten Programms bei Netflix mit Serien wie Lilyhammer.[9] Im März 2011 erwarb er für 100 Millionen US-Dollar die Polit-Serie House of Cards.[8] Sarandos begleitete die Wandlung des Unternehmens von einem DVD-Post-Verleih hin zu einem globalen Video-on-Demand-Dienst und verantwortete dabei führend die Programmgestaltung, die zunehmend auf Eigenproduktionen wie Arrested Development und Orange Is the New Black fokussiert wurde.[15]

2013 wurde er vom Time Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2013 ernannt.[15]

Im Jahr 2020 wurde Sarandos neben Reed Hastings Co-CEO des Unternehmens. Nach Hastings′ Rücktritt als CEO im Januar 2023 gab Netflix bekannt, dass Sarandos und Greg Peters künftig als Co-CEOs das Unternehmen leiten werden.[16]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarandos hat zwei Kinder aus seiner ersten Ehe.[17][18] Im Jahr 2009 heiratete er die Diplomatin Nicole Avant, die von 2009 bis 2011 Botschafterin der Vereinigten Staaten auf den Bahamas war. Sie ist die Tochter des ehemaligen Motown-Vorsitzenden Clarence Avant.[19] Das Paar lebt im Stadtteil Hancock Park in Los Angeles.[20] Sarandos ist katholisch.[18]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005: The Comedians of Comedy (Dokumentarfilm)
  • 2006: Joe Rogan: Live (Dokumentarfilm)
  • 2007: Two Days in April (Dokumentarfilm)
  • 2015: Die lächerlichen Sechs (The Ridiculous 6)
  • 2016: Special Correspondents
  • 2016: The Do-Over
  • 2016: Jadotville (The Siege of Jadotville)
  • 2016: Mascots
  • 2016: Die wahren Memoiren eines internationalen Killers (True Memoirs of an International Assassin)
  • 2017: Der weite Weg der Hoffnung (First They Killed My Father: A Daughter of Cambodia Remembers)
  • 2017: Sandy Wexler
  • 2017: Okja
  • 2017: War Machine
  • 2017: Naked
  • 2017: Death Note
  • 2017: Bright
  • 2018: Eine nutzlose und dumme Geste (A Futile and Stupid Gesture)
  • 2018: Mute

Weitere Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarandos ist und war Mitglied mehrerer Vorstände.[21]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ted Sarandos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Greek who has found Hollywood for the Internet. In: grreporter.info vom 8. Dezember 2014.
  2. a b David Segal: The Netflix Fix. In: The New York Times. 8. Februar 2013, abgerufen am 23. April 2020.
  3. a b Giselle Fernandez: Big Shots: Full Conversation with Ted Sarandos. (Video interview) In: Youtube.com. Tane McClure, McClureFilms.com, 18. Dezember 2015, abgerufen am 23. April 2020.
  4. Anastasios Papapostolou: Ted Sarandos Talks Netflix Boom and Greek Heritage. In: Greek Reporter. 15. Januar 2016, abgerufen am 23. April 2020.
  5. Karina Bland: What Ms. Fiedler taught me about telling stories. In: The Arizona Republic. 19. Mai 2016, abgerufen am 23. April 2020.
  6. Jane Martinson: Netflix's Ted Sarandos: 'We like giving great storytellers big canvases'. In: The Guardian. 15. März 2015, abgerufen am 23. April 2020.
  7. Tina Daunt: Obama's $500,000 Power Couple. In: The Hollywood Reporter. 25. April 2012, abgerufen am 23. April 2020.
  8. a b David Segal: The Netflix Fix. In: The New York Times. 8. Februar 2013, abgerufen am 23. April 2020.
  9. a b Stuart Jeffries: Netflix's Ted Sarandos: the 'evil genius' behind a TV revolution. In: The Guardian. 30. Dezember 2013, abgerufen am 23. April 2020.
  10. Jane Martinson: Netflix's Ted Sarandos: 'We like giving great storytellers big canvases'. In: The Guardian. 15. März 2015, abgerufen am 23. April 2020.
  11. a b Management: Ted Sarandos, Chief Content Officer. In: Netflix. Abgerufen am 23. April 2020.
  12. Giselle Fernandez: Big Shots: Full Conversation with Ted Sarandos (Video interview) In: Youtube.com, 18. Dezember 2015. Abgerufen am 23. April 2020 
  13. Ken Auletta: The Red-Envelope Revolution. Outside the Box: Netflix and the future of television. In: The New Yorker. 3. Februar 2014, abgerufen am 23. April 2020.
  14. Stuart Jeffries: Netflix's Ted Sarandos: the 'evil genius' behind a TV revolution. In: The Guardian vom 30. Dezember 2013.
  15. a b Officers and Directors bei netflixinvestor.com, abgerufen am 23. April 2020.
  16. Netflix-Mitgründer Reed Hastings tritt als CEO ab. Abgerufen am 6. Februar 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  17. Theodore A Sarandos – United States Public Records. In: FamilySearch. Abgerufen am 23. April 2020.
  18. a b Tina Daunt: Wiesenthal Center, Hollywood Power Elite Honor Netflix's Ted Sarandos. In: The Hollywood Reporter. 19. März 2014, abgerufen am 23. April 2020.
  19. Management: Ted Sarandos, Chief Content Officer. In: Netflix. Abgerufen am 23. April 2020.
  20. Mark David: Melanie Griffith and Antonio Banderas Sell L.A. Estate at Record Shattering Price. In: Variety. 17. Juni 2015, abgerufen am 23. April 2020.
  21. Management: Ted Sarandos, Chief Content Officer. In: Netflix. Abgerufen am 23. April 2020.
  22. Television Academy Executive Committee Appointees Announced In: Emmy.com, 22. Januar 2014. Abgerufen am 23. April 2020 
  23. Who We Are. Grady College and University of Georgia, abgerufen am 22. November 2019.
  24. About ETA: Ted Sarandos, Board Treasurer. In: Exploring The Arts. Abgerufen am 23. April 2020.
  25. Andrew Kaiser: A Big Thanks to All Our Recent Sponsors and Donors. In: International Documentary Association. 2015, abgerufen am 23. April 2020.
  26. Our Board: Advisory Board. In: Los Angeles Greek Film Festival. Abgerufen am 23. April 2020.
  27. Ted Sarandos – Film Independent In: Film Independent. Abgerufen am 23. April 2020