Tessa (Niger)

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Landgemeinde Tessa
Landgemeinde Tessa (Niger)
Landgemeinde Tessa (Niger)
Landgemeinde Tessa
Koordinaten 12° 46′ N, 3° 24′ OKoordinaten: 12° 46′ N, 3° 24′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Dosso
Departement Dosso
Einwohner 26.668 (2012)

Tessa ist eine Landgemeinde im Departement Dosso in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tessa liegt in der Großlandschaft Sudan. Die Nachbargemeinden sind Goroubankassam im Norden, Karguibangou im Osten, Dioundiou im Süden und Farey im Westen.

Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 30 Dörfer, 8 Weiler und 26 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Tessa.[2]

Durch das Gemeindegebiet verläuft in Nord-Süd-Richtung das große, periodisch wasserführende Trockental Dallol Foga. Von allen Gemeinden in der Region Dosso besteht in Tessa das höchste Risiko von Überschwemmungen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tessa wurde von Angehörigen der ethnischen Gruppe der Zarma gegründet. Im Jahr 1900 unterwarf sich der Herrscher von Tessa den Franzosen, weigerte sich jedoch, die Oberherrschaft des Zarmakoye von Dosso zu akzeptierten. Dennoch wurde Tessa einige Jahre später in den Kanton Dosso integriert.[4] Die 150 Kilometer lange Piste zwischen Dosso und Gaya, die durch Tessa führte, galt in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger. Sie war in der Trockenzeit mit Automobilen befahrbar.[5] Die Landgemeinde Tessa wurde 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform wieder aus dem Kanton Dosso ausgegliedert.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 26.668 Einwohner, die in 2.918 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 19.734 in 2.370 Haushalten.[6]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 2.841 Einwohner in 344 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 2.229 in 268 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 1.508 in 208 Haushalten.[7]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Zarma, Kurfeyawa und Fulbe.[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 8 RNDP-Aneima Banizoumbou, 2 PNDS-Tarayya und 1 ANDP-Zaman Lahiya.[9]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 30 Dörfer in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tessa liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[10] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[11] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort wurde 1981 in Betrieb genommen.[12]

Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Mayaki Dey und Sandidey vorhanden. Das Gesundheitszentrum in Mayaki Dey verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[13] Der CEG Tessa ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[14] Durch den Norden des Gemeindegebiets, beim Dorf Tourobon, verläuft die Nationalstraße 1, die hier Teil der internationalen Fernstraße Dakar-N’Djamena-Highway ist.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mounkaïla Issa (* 1955), General und Politiker, geboren im Dorf Mayaki Dey
  • Tombokoye Tessa (um 1927–1990, eigentlich Adamou Ali), Sänger, geboren im Dorf Sina Dey

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Boukari Saley: Les systèmes de production du terroir de Tessa. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1994.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 290–292, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. M. Tiepolo, M. Ali, M. Bacci, S. Braccio, H. Issa, A. Z. Oumarou: Analyse du risque d’inondation dans les communes de la Région de Dosso au Niger, 1998–2016. (PDF) Projet ANADIA 2.0, rapport n. 5. Agence Italienne pour la Coopération au Développement, 2018, S. 10 und 22, abgerufen am 26. April 2018 (französisch).
  4. Jean-Paul Rothiot: Une chefferie précoloniale au Niger face aux représentants coloniaux, naissance et essor d’une dynastie. In: Cahiers d'histoire. Revue d'histoire critique. Nr. 85, 2001, doi:10.4000/chrhc.1747 (journals.openedition.org [abgerufen am 15. April 2021]).
  5. Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S. 427.
  6. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  7. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 81 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  8. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  9. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  10. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  11. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  12. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 10 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
  13. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  14. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)