Ulrich Graf von Schwerin

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Ulrich Carl Wilhelm Graf von Schwerin (* 8. Juni 1864 in Göhren, Mecklenburg-Strelitz; † 4. Januar 1930 in Dresden) war ein deutscher Diplomat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graf Ulrich von Schwerin war der jüngere Sohn von Kammerherr und Hofmarschall Graf Wilhelm von Schwerin (1827–1896) und Luise Sartorius von Schwanenfeld (1830–1910). Der Vater besaß den in Mecklenburg befindlichen Gutskomplex Göhren bei Woldegk als Stammsitz sowie Teilflächen[1] in Brandenburg und seit 1906 das Gut Sartowitz in Pommern. Die Besitzungen waren zuerst im Eigentum des älteren Bruders Wilhelm Franz Hermann von Schwerin.[2]

Ulrich Graf Schwerin heiratete 1895 Freda von Bethmann-Hollweg-Runowo (1876–1958). Zu ihren sechs Kindern gehörte Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld, der zu den ermordeten Widerstandskämpfern vom 20. Juli 1944 gehört. Die Tochter Alexandra heiratete den Kunsthistoriker Kurt Zoege von Manteuffel, die Tochter und Kriegswitwe Anna-Luise in zweiter Ehe den Generalleutnant Wolfgang Thomale.

Von Schwerin besuchte das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz und die Klosterschule Ilfeld und studierte ab 1884 Jura an den Universitäten Straßburg, Leipzig und Berlin. 1884/85 war er Einjährig-Freiwilliger und wurde in der Folge 1903 zum Rittmeister der Reserve befördert. Nach dem Referendarexamen 1887 arbeitete er im preußischen Justizdienst. Von Schwerin wurde 1893 in den Auswärtigen Dienst berufen und durchlief verschiedene Stationen.[3]

1906 wurde er Gesandter in Guatemala und 1909 Gesandter in Luxemburg. Im Januar 1914 wurde er preußischer Gesandter in Dresden und damit auch Gesandter für Anhalt, Sachsen-Altenburg und Reuß. In der Weimarer Republik wurde er im Juni 1919 in den Ruhestand versetzt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Hürter (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 4: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger: S. Schöningh, Paderborn u. a. 2012, ISBN 978-3-506-71843-3, S. 229 f.
  • Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser. A (Uradel). Band III, Band 18 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke, Glücksburg (Ostsee), 1958, S. 406 ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 138–149, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
  2. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, Graf von Schwerin, Wilhelm Franz Hermann-Zögling-RA-No. 1288. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 286 (staatsbibliothek-berlin.de).
  3. Hugo Hahn: Kämpfer wider Willen. Erinnerungen aus dem Kirchenkampf 1933–1945. Bearbeitet und herausgegeben von Georg Prater. Brunnquell, Metzingen 1969, S. 259 (Google bücher).
  4. Orden und ihre Reihenfolge nach Handbuch über den königlich preußischen Hof und Staat für das Jahr 1918, S. 72
VorgängerAmtNachfolger
Franz von ReichenauGesandter des Deutschen Reichs in Guatemala-Stadt
1907–1909
Hans Philipp Leopold Freiherr von und zu Bodman
Gottlieb von JagowGesandter des Deutschen Reichs in Luxemburg
1909–1914
Gesandter Wilhelm von Buch