United States Chess League 2008

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Die United States Chess League 2008 war die vierte Austragung der United States Chess League, der US-amerikanischen Mannschaftsmeisterschaft im Schach.

Meister wurde der Titelverteidiger Dallas Destiny, der sich wie im Vorjahr im Finale gegen Boston Blitz durchsetzte. Mit den Arizona Scorpions (die in Phoenix (Arizona) und Tucson beheimatet sind)[1] und Chicago Blaze waren zwei neue Teams am Start, so dass der Wettbewerb mit 14 Mannschaften ausgetragen wurde.

Zu den gemeldeten Mannschaftskadern siehe Mannschaftskader der United States Chess League 2008.

Spieltermine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wettkämpfe der Vorrunde (Regular Season) fanden statt am 27. August, 3., 10., 17. und 24. September, 1., 8., 15., 22. und 29. Oktober 2008, wobei außer in der zweiten und zehnten Runde zwischen einem und drei Wettkämpfen bereits zwei Tage zuvor gespielt wurden. Das Viertelfinale wurde am 10. November gespielt, das Halbfinale am 19. November, und das Finale am 6. Dezember. Alle Wettkämpfe wurde via Internet auf dem Server des Internet Chess Club gespielt.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 14 teilnehmenden Teams wurden in zwei Siebenergruppen (Eastern Division und Western Division) eingeteilt. Jede Mannschaft spielte je zweimal gegen zwei andere Mitglieder der gleichen Gruppe und je einmal gegen die vier übrigen Mannschaften der gleichen Gruppen und gegen zwei Teams der anderen Gruppe. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte (ein Punkt für einen Sieg, ein halber Punkt für ein Unentschieden, kein Punkt für eine Niederlage), anschließend die Zahl der Brettpunkte (ein Punkt für einen Sieg, ein halber Punkt für ein Unentschieden, kein Punkt für eine Niederlage). Die ersten Vier jeder Gruppe qualifizierten sich für die Finalrunde (Playoff), die im k.-o.-System ausgetragen wurde.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppeneinteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 14 Mannschaften wurden wie folgt in die zwei Vorrunden eingeteilt:

Eastern Division Western Division
New York Knights San Francisco Mechanics
Baltimore Kingfishers Miami Sharks
Boston Blitz Dallas Destiny
Philadelphia Inventors Seattle Sluggers
New Jersey Knockouts Tennessee Tempo
Queens Pioneers Arizona Scorpions
Carolina Cobras Chicago Blaze

Eastern Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich Carolina, Boston und Queens bereits vorzeitig für das Playoff qualifizierten, fiel die Entscheidung um Platz 4 erst in der letzten Runde im direkten Vergleich zwischen New York und New Jersey.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp G U V MP Brett-P.
01. Carolina Cobras 10 6 2 2 7,0:3,0 24,0:16,0
02. Queens Pioneers 10 6 2 2 7,0:3,0 23,5:16,5
03. Boston Blitz (D) 10 6 0 4 6,0:4,0 23,0:17,0
04. New York Knights 10 5 0 5 5,0:5,0 18,0:22,0
05. New Jersey Knockouts 10 3 3 4 4,5:5,5 20,0:20,0
06. Philadelphia Inventors 10 2 0 8 2,0:8,0 15,0:25,0
07. Baltimore Kingfishers 10 1 1 8 1,5:8,5 14,0:26,0

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

qualifiziert für das Playoff: Carolina Cobras, Queens Pioneers, Boston Blitz, New York Knights
(D) Divisionssieger des Vorjahres

Western Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich Miami, San Francisco und Dallas schon vorzeitig für das Playoff qualifiziert hatten, fiel die Entscheidung über Platz 4 erst in der letzten Runde zwischen Seattle, Arizona und Chicago.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp G U V MP Brett-P.
01. Miami Sharks 10 6 2 2 7,0:3,0 26,5:13,5
02. San Francisco Mechanics 10 6 1 3 6,5:3,5 23,5:16,5
03. Dallas Destiny (M, D) 10 6 1 3 6,5:3,5 21,0:19,0
04. Seattle Sluggers 10 3 3 4 4,5:5,5 18,0:22,0
05. Arizona Scorpions (N) 10 4 1 5 4,5:5,5 17,5:22,5
06. Chicago Blaze (N) 10 3 2 5 4,0:6,0 19,5:20,5
07. Tennessee Tempo 10 3 2 5 4,0:6,0 16,5:23,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

qualifiziert für das Playoff: Miami Sharks, San Francisco Mechanics, Dallas Destiny, Seattle Sluggers
(M) Vorjahresmeister
(D) Divisionssieger des Vorjahres
(N) erstmals teilnehmendes Team

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
       
 Carolina Cobras  3½
 New York Knights  ½  
 Carolina Cobras  1½
     Boston Blitz  2½  
 Queens Pioneers  1½
 Boston Blitz  2½  
 Boston Blitz  2
   
   Dallas Destiny  2
 Miami Sharks  2½
 Seattle Sluggers  1½  
 Miami Sharks  1  
     Dallas Destiny  3  
 San Francisco Mechanics  1½
 Dallas Destiny  2½  
 

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

US-amerikanischer Mannschaftsmeister: Dallas Destiny

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich Carolina deutlich gegen New York durchsetzte, hatten die anderen Wettkämpfe knappe Entscheidungen, die am Ende die Gruppensieger und die Gruppendritten siegreich sahen.

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie im Vorjahr setzten sich Boston und Dallas im Halbfinale durch.

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Finale endete 2:2, so dass die Entscheidung erneut in einem Tiebreak im Blitzschach (mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten für die gesamte Partie zuzüglich 3 Sekunden Aufschlag pro Zug) fallen musste. Das Reglement sah vor, dass zunächst die am vierten Brett aufgestellten Spieler gegeneinander spielen mussten. Der Verlierer schied aus, während der Sieger gegen den am nächsthöheren Brett aufgestellten Spieler antrat. Bei einem Remis scheiterten beide Spieler, außer wenn ein am ersten Brett aufgestellter Spieler daran beteiligt war. In diesem Fall wurde die Partie mit vertauschten Farben neu angesetzt. Der Tiebreak war entschieden, sobald alle Spieler der einen Mannschaft ausgeschieden waren. Die Ergebnisse des Tiebreaks lauteten:

Weiß Schwarz Ergebnis
Ilya Krasik (Boston) Bayaraa Zorigt (Dallas) 0:1
Bayaraa Zorigt (Dallas) Marc Esserman (Boston) 0:1
Marc Esserman (Boston) Igor Schneider (Dallas) 1:0
Davorin Kuljašević (Dallas) Marc Esserman (Boston) 1:0
Jorge Sammour-Hasbun (Boston) Davorin Kuljašević (Dallas) 0:1
Davorin Kuljašević (Dallas) Larry Christiansen (Boston) 0,5:0,5
Larry Christiansen (Boston) Davorin Kuljašević (Dallas) 0:1

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Most Valuable Player[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Titel des Most Valuable Player (MVP) wurde aufgrund der Vorrundenergebnisse vergeben. Für eine Gewinnpartie am ersten Brett erhielt ein Spieler vier Punkte, für eine Niederlage wurden ihm vier Punkte abgezogen. Am zweiten Brett wurden analog drei Plus- beziehungsweise Minuspunkte vergeben, am dritten Brett 2,5 und vierten Brett zwei. Zusätzlich wurde für jede mit den schwarzen Steinen erreichte Gewinn- und Remispartie ein Punkt gutgeschrieben. Den Titel gewann Alex Lenderman (Queens) mit 22 Punkten, auf den Plätzen 2 und 3 folgten Julio Becerra Rivero (Miami) mit 20 Punkten und Sergey Erenburg (Baltimore) mit 16 Punkten.

Rookie of the Year[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum zweiten Mal wurde der Titel des Rookie of the Year für den erfolgreichsten Debütanten in der USCL vergeben. Der Titel ging an Alex Lenderman, der 7,5 Punkte aus 8 Partien erreichte.

Most Improved Player[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenfalls zum zweiten Mal wurde der Titel des Most Improved Player vergeben für den Spieler, der seine Turnierleistung im Vergleich zum Vorjahr am meisten steigern konnte. Der Titel ging an Pascal Charbonneau (New York), der seine Leistung um mehr als 300 Punkte (von 2401 auf 2721) steigern konnte.[2]

All Star Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei All Star Teams nominiert. Dem ersten Team gehörten Julio Becerra Ribero (Miami), Davorin Kuljašević (Dallas), Alex Lenderman (Queens) an, dem zweiten Sergey Erenburg (Baltimore), Slava Mikhailuk (Seattle), Marc Esserman (Boston) und Eric Rodriguez (Miami), dem dritten Jaan Ehlvest (Tennessee), Thomas Bartell (Philadelphia), Samuel Shankland (San Francisco) und Ilya Krasik (Boston).

Game of the Year[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach jeder Runde wurde eine Partie der Woche (Game of the Week) gewählt, aus den 13 Partien der Woche sowie sieben weiteren Partien wurde die Partie des Jahres (Game of the Year) gewählt. Der Titel ging an die Gewinnpartie von Larry Christiansen (Boston) gegen Marko Zivanic (Dallas) aus dem Finale, auf den Plätzen 2 und 3 folgten die Gewinnpartien von Sergey Erenburg (Baltimore) gegen Jorge Sammour-Hasbun (Boston) aus der achten Runde und von Jorge Sammour-Hasbun gegen David Pruess (San Francisco) aus der fünften Runde.

Die Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Dallas Destiny
Schachfiguren

Davorin Kuljašević, Drasko Bošković, Marko Zivanic, John Bartholomew, Igor Schneider, Bayaraa Zorigt, Karina Wazirowa, Andrei Zaremba.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ankündigung im Blog der USCL (englisch)
  2. Pascal Charbonneaus Profil bei der USCL (englisch)