Vasile Mucea

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Vasile Mucea (* 11. März 1933 in Bilca[1]; † 11. Januar 2011 ebenda) war ein Violinist und Sänger rumänischer Volksmusik aus der Bukowina.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mucea wurde als Sohn von Margalina und Chariton Mucea geboren. Sein Großvater mütterlicherseits, Parteni Bujor, war einer der bekanntesten Geiger der Region. Zusammen mit seinen beiden Söhnen sang er in den Nachbargemeinden der heutigen Ukraine. Während des Zweiten Weltkrieges musste die Familie 1944 aufgrund der Nähe der Front evakuiert werden.[1]

Vasile Mucea lernte im Alter von 7–8 Jahren autodidaktisch Geige spielen.[2] Sein öffentliches Debüt gab Mucea im Frühjahr 1945 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, der ihn begleitete.[1] Daraufhin wurden sie zu Hochzeiten und anderen Festen in der Region engagiert.

Aufgrund seiner wachsenden Erfahrungen und des daraus resultierenden Erfolgs gründete Vasile Mucea 1951 den Taraf Peony. Die Taraf-Formation wurde zu Ehren seines Großvaters Parteni Bujor benannt. Nach Beendigung seines Militärdienstes heiratete Mucea 1958 Victoria Horodnic, mit der einen Sohn hatte, der ihn später als Akkordeonist begleitete.

Neben traditionellen Balladen, Doinas und Tänzen wie Bătută, Rusască, Ciobănaș, Sârbă, Horă, Bătrânească und Huțulcă interpretierte er Stücke der rumänischen Klassik von Ciprian Porumbescu und George Enescu.[1][2]

Ein repräsentatives Lied aus seinem Repertoire ist Cântă cucu-n Bucovina, welches in der Bukowina und überregional Bekanntheit erlangte. Das Lied ist eine von Constantin Mandicevschi geschriebene Komposition aus dem Jahr 1904.[3][4] Ursprünglich wurde es als Trauerlied für die Rumänen aus der Bukowina unter österreichisch-ungarischer Herrschaft anlässlich des 400. Todestages von Stefan dem Großen geschrieben. Vasile Mucea entdeckte das Lied in der Gegend von Storojineţ im Dorf Corceşti wieder, welches er in den 1970er Jahren nur mit Erlaubnis der Securitate erreichen konnte. In einigen Versen adaptierte er das Lied mit Bezug auf die Annexion der nördlichen Bukowina.[5] Cântă cucu-n Bucovina wurde u. a. von dem rumänischen Folkloresänger Grigore Leșe interpretiert[6] und von den rumänischen Pop-Sängerinnen Andra und ADDA, der Adrian Naidin Band sowie der Folk-Metal-Band Bucovina gecovert.[7][8][9] Es existieren unterschiedliche Liedtextvarianten.[10][11]

Mucea erlangte internationale Anerkennung und folgte 1999 der Einladung des Europarates und der Organisation Operation Village Roumain. Zusammen mit seinem Sohn und kleinem Orchester gab er Konzerte in Italien, Österreich, Frankreich, Spanien, Deutschland, in der Schweiz und im Vereinigten Königreich.

Seit 2012 wird am 3. Ostertag das Wettbewerbsfestival Vasile Mucea in Bilca organisiert. Zweck des Festivals ist die Förderung und Pflege der Volksmusik und traditionellen Bräuche der Bukowina.[12]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Album Label
2006 Cânta cucu-n Bucovina[13] Ana Sound Romania

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seine Leistungen als Musiker wurde Mucea 2010 vom Centrul Cultural Bucovina für die Auszeichnung Tezaur Uman Viu nominiert.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Vasile Mucea. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  2. a b Călin Brăteanu/Constanţa Cristescu: Ghidul iubitorilor de folclor. Hrsg.: Centrul Cultural Bucovina. Nr. 3. Editura Lidana, Suceava 2013, S. 200, hier 80 (rumänisch, centrulculturalbucovina.ro [PDF]).
  3. Constantin Mandicevschi - autorul renumitului cântec românesc „Cântă cucu-n Bucovina”. Abgerufen am 3. April 2021.
  4. BucPress TV satul Bahrinești Baștina familiei Mandicevschi. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  5. Onoriu Colăcel: Suceava On Camera: The County Council And Local Self-Identification In 21st Century Romania. In: Messages, Sages and Ages. Band 2, Nr. 2. De Gruyter, 1. Dezember 2015, ISSN 1844-8836, S. 19–32, hier 26, doi:10.1515/msas-2015-0008 (englisch, sciendo.com [PDF; abgerufen am 3. April 2021]).
  6. Grigore Lese - Canta cucul bata-l vina. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  7. Andra - Canta Cucu Bata-l Vina (Live La Kiss FM). Abgerufen am 3. April 2021 (deutsch).
  8. ADDA - Cântă cucu / Live la Radio3net. Abgerufen am 3. April 2021 (deutsch).
  9. Onoriu Colăcel: Suceava On Camera: The County Council And Local Self-Identification In 21st Century Romania. In: Messages, Sages and Ages. Band 2, Nr. 2. De Gruyter, 1. Dezember 2015, ISSN 1844-8836, S. 19–32, hier 26, doi:10.1515/msas-2015-0008 (sciendo.com [PDF; abgerufen am 3. April 2021]).
  10. Cantă cucu-n Bucovina - versuri Vasile Mucea. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  11. Canta cucu, bata-l vina - versuri Grigore Lese. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  12. Regulamentul Festivalului VASILE MUCEA – 2014 – Centrul Cultural Bucovina. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  13. Vasile Mucea – Canta cucu-n Bucovina (ALBUM). Abgerufen am 22. Mai 2021 (deutsch).
  14. Tezaur uman viu: Felicia Cuciureanu – Centrul Cultural Bucovina. Abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).