Volleyball-Europameisterschaft der Frauen 2007

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Volleyball-Europameisterschaft der Frauen 2007 fand vom 20. bis 30. September 2007 in Belgien und Luxemburg statt. Die deutsche Mannschaft belegte nach dem elften Platz bei der EM 2005 diesmal den sechsten Rang. Neuer Europameister wurde Italien. Zum ersten Mal nahmen 16 Mannschaften teil. Die Spiele wurden in Charleroi, Hasselt und Luxemburg ausgetragen.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Turnier begann mit einer Vorrunde in vier Gruppen (A–D) mit je vier Mannschaften. Der Sieger eines Gruppenspiels erhielt zwei Punkte, der Verlierer einen Punkt. Die besten drei Teams jeder Gruppe erreichten die zweite Runde. Dort wurden zwei Sechsergruppen (E und F) gebildet, wobei die Ergebnisse aus den direkten Duellen der ersten Runde übernommen wurden. Die beiden besten Mannschaften der beiden Gruppen erreichten das Halbfinale, in dem die Paarungen ausgelost wurden. Die Halbfinalsieger ermittelten im Endspiel den neuen Europameister, die Verlierer spielten um den dritten Platz. Die anderen Platzierungsspiele fanden nicht statt.

Spielplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschen Frauen, die kurz vor dem WM bei der Grand-Prix-Qualifikation fünf Spiele in Serie gewonnen hatten, begannen das Turnier in der Gruppe A mit einer deutlichen Niederlage gegen Italien. Mit den folgenden Siegen gegen Aserbaidschan und Weißrussland konnte sich die Mannschaft von Giovanni Guidetti dennoch für die nächste Runde qualifizieren. Die Italiener sicherten sich ungeschlagen den Gruppensieg, während Aserbaidschan der Auftakterfolg gegen Weißrussland reichte, um in die Zwischenrunde einzuziehen.

In der Gruppe B wurde es für Polen von Spiel zu Spiel knapper, aber der Titelverteidiger blieb ohne Niederlage. Tschechien kam nach der Niederlage gegen Polen mit einem 3:0 gegen Spanien weiter. Die Frauen aus Bulgarien mussten in allen drei Vorrunden-Begegnungen über fünf Sätze gehen und erreichten mit einem Sieg die Zwischenrunde.

Gruppe A in Charleroi
Platz Team Sätze Punkte BPQ
1. Italien Italien 9:1 6 1,290
2. Deutschland Deutschland 6:4 5 1,168
3. Aserbaidschan Aserbaidschan 3:6 4 0,891
4. Belarus Belarus 2:9 3 0,748
20. September Aserbaidschan Weißrussland 3:0
Deutschland Italien 0:3
21. September Deutschland Aserbaidschan 3:0
22. September Deutschland Weißrussland 3:1
Italien Aserbaidschan 3:0
23. September Weißrussland Italien 1:3
Gruppe B in Hasselt
Platz Team Sätze Punkte
1. Polen Polen 9:3 6 1,104
2. Tschechien Tschechien 7:5 5 1,081
3. Bulgarien Bulgarien 7:8 4 0,939
4. Spanien Spanien 2:9 3 0,898
20. September Spanien Bulgarien 2:3
21. September Bulgarien Tschechien 2:3
Polen Spanien 3:0
22. September Tschechien Polen 1:3
23. September Tschechien Spanien 3:0
Bulgarien Polen 2:3

Ohne Satzverlust belegte Russland den ersten Platz in der Gruppe C und bezwang zum Abschluss auch Frankreich mit 3:0. Die Französinnen hatten zuvor mit zwei Siegen die Qualifikation für die Zwischenrunde geschafft. Ganz knapp gelang dies auch der Türkei. Nach zwei 0:3-Niederlagen lagen die Türkinnen auch gegen Kroatien bereits 0:2 zurück, ehe sie das Spiel noch zum 3:2 drehten.

In Gruppe D blieb keine Mannschaft ungeschlagen. Die Niederlande unterlagen nach zwei Siegen im Tiebreak gegen Serbien, das zum Auftakt mit 3:2 gegen die Slowakei verloren hatte. Mit einem 3:0 gegen denselben Gegner zog Belgien in die nächste Runde ein.

Gruppe C in Charleroi
Platz Team Sätze Punkte BPQ
1. Russland Russland 9:0 6 1,232
2. Frankreich Frankreich 6:4 5 1,036
3. Turkei Türkei 3:8 4 0,940
4. Kroatien Kroatien 3:9 3 0,873
20. September Russland Kroatien 3:0
21. September Kroatien Frankreich 1:3
Türkei Russland 0:3
22. September Frankreich Türkei 3:0
23. September Frankreich Russland 0:3
Kroatien Türkei 2:3
Gruppe D in Hasselt
Platz Team Sätze Punkte
1. Niederlande Niederlande 8:4 5 1,149
2. Serbien Serbien 8:7 5 1,101
3. Belgien Belgien 6:6 4 0,969
4. Slowakei Slowakei 3:8 4 0,775
20. September Slowakei Serbien 3:2
Niederlande Belgien 3:1
21. September Niederlande Slowakei 3:0
22. September Serbien Niederlande 3:2
Belgien Slowakei 3:0
23. September Serbien Belgien 3:2

Zweite Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gruppe E, die aus den besten Mannschaften der Gruppen A und C gebildet wurde, gewann Deutschland zum Auftakt der Zwischenrunde nach einem knappen dritten Satz 3:0 gegen die Türkei. Nach der anschließenden Niederlage gegen Russland hatte das DVV-Team allerdings keine Chance mehr auf das Halbfinale, für das sich die Russinnen und die Italienerinnen qualifizierten. Am letzten Spieltag schafften die Frauen aus Italien den Gruppensieg, während den Deutschen mit einem Erfolg gegen Frankreich und Platz sechs die Qualifikation für die nächste EM gelang.

In Gruppe F mit den besten Teams der Gruppen B und D gelang Polen mit drei weiteren Siegen der Einzug unter die besten Vier. Die Niederlande blieben bei ihren beiden Erfolge ohne Satzverlust, verpassten aber durch die Niederlage gegen Polen die Qualifikation für das Halbfinale, weil Serbien sich gegen Tschechien durchsetzte.

Gruppe E in Charleroi
Platz Team Sätze Punkte BPQ
1. Italien Italien 15:1 10 1,339
2. Russland Russland 12:3 9 1,151
3. Deutschland Deutschland 9:6 8 1,073
4. Frankreich Frankreich 7:10 7 0,914
5. Turkei Türkei 3:12 6 0,902
6. Aserbaidschan Aserbaidschan 1:15 5 0,739
25. September Italien Frankreich 3:1
Deutschland Türkei 3:0
Aserbaidschan Russland 0:3
26. September Italien Türkei 3:0
Deutschland Russland 0:3
Aserbaidschan Frankreich 1:3
27. September Italien Russland 0:3
Deutschland Frankreich 3:0
Aserbaidschan Türkei 0:3
Gruppe F in Hasselt
Platz Team Sätze Punkte BPQ
1. Polen Polen 15:4 10 1,171
2. Serbien Serbien 11:8 9 1,086
3. Niederlande Niederlande 12:7 8 1,059
4. Belgien Belgien 9:11 7 0,956
5. Tschechien Tschechien 5:14 6 0,904
6. Bulgarien Bulgarien 6:15 5 0,873
25. September Bulgarien Niederlande 0:3
Polen Serbien 3:0
Tschechien Belgien 1:3
26. September Bulgarien Serbien 1:3
Tschechien Niederlande 0:3
Polen Belgien 3:0
27. September Tschechien Serbien 0:3
Polen Niederlande 3:1
Bulgarien Belgien 1:3

Platzierungsspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Spiele der Finalrunde fanden in Luxemburg statt. Im ersten Halbfinale bezwang Italien den viermaligen Europameister Russland in drei Sätzen. Anschließend setzte sich Serbien gegen Titelverteidiger Polen ebenfalls ohne Satzverlust durch. Die Russinnen gewannen das Spiel um den dritten Platz gegen Polen und erreichten damit die gleiche Platzierungen wie bei der vorherigen Europameisterschaft. Die Italienerinnen blieben auch im Endspiel ohne Satzverlust und holten zwei Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille erstmals den Titel.

  Halbfinale Finale
29. September      
 Italien Italien 3
 Russland Russland 0  
   
30. September
 Italien Italien 3
   Serbien Serbien 0
 
Spiel um Platz 3
29. September 30. September
 Serbien Serbien 3  Russland Russland 3
 Polen Polen 0    Polen Polen 1

Endstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Team Sätze BPQ
Finalrunden
1 Italien Italien 21:1 1,092
2 Serbien Serbien 14:11 1,059
3 Russland Russland 15:7 1,092
4 Polen Polen 16:10 1,074
Nicht im Halbfinale
5 Niederlande Niederlande 12:7 1,059
6 Deutschland Deutschland 9:6 1,073
7 Belgien Belgien 9:11 0,956
8 Frankreich Frankreich 7:10 0,914
9 Tschechien Tschechien 5:14 0,904
10 Turkei Türkei 3:12 0,902
11 Bulgarien Bulgarien 6:15 0,873
12 Aserbaidschan Aserbaidschan 1:15 0,739
Nicht in der Zweiten Runde
13 Kroatien Kroatien 3:8 0,873
14 Slowakei Slowakei 3:8 0,775
15 Spanien Spanien 2:9 0,898
16 Belarus 1995 Belarus 2:9 0,748

Deutschland spielte mit: Kathleen Weiß, Heike Beier, Maren Brinker, Mareen Apitz, Cornelia Dumler, Christiane Fürst, Corina Ssuschke, Kathy Radzuweit, Margareta Kozuch, Atika Bouagaa, Angelina Grün und Kerstin Tzscherlich. Trainer war Giovanni Guidetti.

Einzelauszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der neue Europameister Italien hatte nicht nur die wertvollste Spielerin, sondern auch die beste Blockerin und Libera in seinen Reihen. Die anderen Auszeichnungen gingen ebenfalls an die vier besten Mannschaften des Turniers.

wertvollste Spielerin (MVP) Taismary Agüero Italien Italien
beste Scorerin Jekaterina Alexandrowna Gamowa Russland Russland
beste Angreiferin Małgorzata Glinka Polen Polen
beste Blockerin Jenny Barazza Italien Italien
beste Aufschlägerin Jovana Brakočević Serbien Serbien
beste Libera Paola Cardullo Italien Italien
beste Zuspielerin Maja Ognjenović Serbien Serbien

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Gastgeber Belgien waren die Mannschaften, die bei der EM 2005 die Plätze eins bis sechs belegten, automatisch qualifiziert. Das sind Titelverteidiger Polen, der Zweite Italien, der Dritte Russland, der Vierte Aserbaidschan, der Fünfte Niederlande und der Sechste Türkei.

In sechs Gruppen mit je vier Teams spielten 24 Mannschaften im Sommer 2006 um die restlichen neun Plätze. In jeder Gruppe wurden zwei Turniere ausgetragen. Die Gruppensieger qualifizierten sich direkt, die Gruppenzweiten mussten eine zusätzliche Playoff-Runde mit Hin- und Rückspiel bestreiten.

In der Gruppe A mit Griechenland, Moldawien, Schweden und Spanien (2. bis 4. Juni in Spanien und 16. bis 18. Juni in Griechenland) setzten sich die Spanierinnen vor Griechenland durch.

In der Gruppe B mit Österreich, Tschechien, der Ukraine und Ungarn (26. bis 28. Mai in Ungarn und 2. bis 4. Juni in Tschechien) qualifizierten sich die Frauen aus Tschechien direkt und die Ukraine ging in die Playoff-Runde.

In der Gruppe C traf die deutsche Mannschaft auf Frankreich, Georgien und Lettland. Nachdem sich der DVV vergeblich um die Ausrichtung eines Turniers bemüht hatte, mussten die deutschen Frauen vom 26. bis 28. Mai in Georgien und vom 2. bis 4. Juni in Frankreich antreten. Sie gewannen alle sechs Spiele ohne Satzverlust und qualifizierten sich souverän für die Endrunde. Die Französinnen belegten den zweiten Platz.

Die Turniere der Gruppe D mit Bulgarien, Israel, Portugal und der Slowakei fanden vom 26. bis 28. Mai in Bulgarien und 2. bis 4. Juni in der Slowakei statt. Bulgarien und die Slowakei belegten auch die ersten beiden Plätze dieser Gruppe.

In Gruppe E mit Finnland, Luxemburg, Serbien und Slowenien sicherten sich ebenfalls die Gastgeber der Turniere (26. bis 28. Mai in Serbien und 9. bis 11. Juni in Slowenien) die Plätze eins und zwei.

In der Gruppe F spielten Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Rumänien und Weißrussland bei Turnieren vom 2. bis 4. Juni in Rumänien und vom 16. bis 18. Juni in Bosnien. Kroatien setzte sich vor Weißrussland durch.

Die Playoff-Spiele der Gruppenzweiten fanden am 2. und 9. September statt. Frankreich gewann die beiden Spiele gegen Griechenland in Saint-Brieuc mit 3:1 und Gryfada mit 3:0. Weißrussland qualifizierte sich mit einem 3:0-Heimsieg und einem 3:2 in Slowenien für die Endrunde. Die Slowakei setzte sich mit 3:1 und 3:2 gegen die Ukraine durch.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der österreichische Internet-Sender Laola1.tv kurzfristig die Übertragung der Männer-EM übernommen hatte, wurden auch die Spiele der Frauen im kostenlosen Livestream übertragen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]