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Waldsteinien

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Waldsteinien

Dreiblättrige Waldsteinie (Waldsteinia ternata)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Tribus: Colurieae
Gattung: Waldsteinien
Wissenschaftlicher Name
Waldsteinia
Willd.

Die Waldsteinien (Waldsteinia) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).[1] Die Gattung Waldsteinia umfasst fünf bis sieben Arten, die sämtlich auf der Nordhalbkugel verbreitet sind;[1] die einzige im deutschsprachigen Raum beheimatete Art ist Waldsteinia ternata, die im Südosten Kärntens zu finden ist.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration der Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides)
Gelapptblättrige Waldsteinie (Waldsteinia geoides)
Waldsteinia idahoensis
Waldsteinia lobata
Blüten der Dreiblättrigen Waldsteinie (Waldsteinia ternata)

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldsteinia-Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Es werden Rhizome gebildet.[1] An den oberen Enden der festen, unbestachelten, meist kriechenden Stämmchen stehen die Laubblätter in einer Rosette. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind drei- bis fünf-, selten siebenlappig oder aus drei Blättchen zusammengesetzt. Die Nebenblätter der wurzelnahen Laubblätter sind vollständig mit dem langen Blattstiel verwachsen und sind häutig.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die seitenständigen Blütenstandsschäfte tragen an ihrem Ende zymöse Blütenstände, die Stängelblätter sind reduziert und nebenblattähnlich, die Tragblätter im Blütenstand sind meist klein.

Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig und radiärsymmetrisch. Der Blütenbecher ist verkehrt-kegelförmig bis trompetenförmig. Der Außenkelch ist sehr klein oder fehlt. Die fünf Kelchblätter liegen aneinander, überlappen sich aber nicht. Die fünf Kronblätter sind gelb. Es sind zahlreiche Staubblätter vorhanden. Die zwei bis sechs (selten 1 bis 15) Stempel sind frei und wachsen aus dem Grund des Blütenbechers oder aus einem kurzen Ring heraus. Die hinfälligen Stylodien sind endständig und am Ansatz verjüngt und beugbar. Die Narben sind punktförmig. Je Fruchtblatt ist nur eine Samenanlage vorhanden.[1]

Die Früchte sind Achänen. Die Außenhaut der Samen ist häutig. Ein Endosperm fehlt.

Chromosomensätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7;[1] es liegen unterschiedliche Ploidiegrade vor und Chromosomenzahlen betragen 14, 21, 28, 35 sowie 42.

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldsteinia-Arten gedeihen in montanen Regionen, in Heiden und Buschland, gelegentlich auch Wäldern, an sonnigen Standorten.

Systematik und Botanische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Waldsteinia wurde 1799 durch Carl Ludwig von Willdenow in Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, neue Schriften, Band 2, S. 105, Tafel 4, Figur 1 aufgestellt.[1] Der Gattungsname Waldsteinia ehrt den österreichischen Botaniker und Systematiker Franz Adam von Waldstein.[1]

Der Umfang der Gattung Waldsteinia innerhalb der Familie der Rosaceae ist unklar, molekulargenetische Untersuchungen durch Smedmark 2006[3] verstehen sie nur mehr als Teil der Gattung Geum[4]. In der Flora of North America North of Mexico 2014 folgt man Smedmark 2006 nicht.

Die Gattung Waldsteinia findet sich disjunkt verteilt über die Nordhalbkugel. Verbreitungsschwerpunkt ist Nordamerika mit etwa drei Arten.

Je nach Autor gibt es fünf bis sieben Arten in der Gattung Waldsteinia:[1]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k James B. Phipps: In: Flora of North America Editorial Committee: Flora of North America North of Mexico, Volume 9: Magnoliophyta: Picramniaceae to Rosaceae, 2014, Oxford University Press, Oxford und New York, ISBN 978-0-19-534029-7. Waldsteinia Willdenow. - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 481.
  3. Jenny E. E. Smedmark: Recircumscription of Geum (Colurieae: Rosaceae). In: Botanische Jahrbücher, Volume 126, Nummer 4, Oktober 2006, S. 409–417. doi:10.1127/0006-8152/2006/0126-0409
  4. D. Potter, T. Eriksson, R. C. Evans, S. Oh, Jenny E. E. Smedmark, D. R. Morgan, M. Kerr, K. R. Robertson, M. Arsenault, T. A. Dickinson, C. S. Campbell: Phylogeny and classification of Rosaceae. In: Plant Systematics and Evolution, Band 266, 2007, S. 5–43, doi:10.1007/s00606-007-0539-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Waldsteinien (Waldsteinia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Waldsteinia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. April 2017.