Walkersaich

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Walkersaich
Gemeinde Schwindegg
Wappen von Walkersaich
Koordinaten: 48° 17′ N, 12° 18′ OKoordinaten: 48° 16′ 36″ N, 12° 18′ 6″ O
Höhe: 443 m ü. NHN
Einwohner: 123 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 84419
Vorwahl: 08082
Das ehemalige Walkersaicher Hofmarkschloss
Das ehemalige Walkersaicher Hofmarkschloss

Walkersaich ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schwindegg und eine Gemarkung im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Es war der Hauptort der ehemaligen Gemeinde Walkersaich.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt 3 km östlich von Schwindegg an der Mündung des Walkersaicher Mühlbachs in die Isen. Es liegt 56 km östlich von München, 77 km westlich von Salzburg, 49 km nördlich von Rosenheim und 30 km südlich von Landshut. Walkersaich befindet sich 17 km entfernt von der Kreisstadt Mühldorf a. Inn.

Ortsansicht von Süden

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 963 werden Schloss und Hofmark als „Eihhi“ urkundlich erwähnt. In der bayerischen Denkmalliste befindet sich das Ensemble der ehemaligen Hofmark Walkersaich. Es umfasst den Ortskern des kleinen Kirchdorfes Walkersaich und war Sitz der Adelsfamilien der Freiherren von Puech zu Walkersaich und zum Thurn. Es ist seit 1761 Besitz der Familie Mooser. Der mächtige Walmdachbau aus dem Jahr 1602 beherrscht zusammen mit der Kirche das Ortsbild.

Die katholische Kirche St. Maria, St. Andreas und St. Sigismund entstand Ende des 15. Jahrhunderts. Um- und Erweiterungsbauten erfolgten 1690, 1750 und 1836. Aus dem 18. Jahrhundert stammt der Westturm in seiner heutigen Form. In der linken Seitenkapelle befindet sich der sogenannte „Hassenhammer Schimmel“, eine Holzplastik, die den Hl. Martin darstellt. Sie wurde nach dem Abbruch einer alten Kapelle über eineinhalb Jahrhunderte in einer Kammer verwahrt wurde, bis sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.[2]

Walkersaich wurde mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 eine selbständige Gemeinde mit folgenden Ortsteilen:[3]

Die Expositurkirche St. Maria, St. Andreas und St. Sigismund von Osten
  • Aichmehring
  • Angering
  • Au b.Wörth
  • Berg
  • Besenbuchbach **
  • Bichl I
  • Bichl II
  • Bichlhub *
  • Breitenau *
  • Edmühle
  • Einstetting *
  • Ella *
  • Ellaberg *
  • Erb
  • Forn
  • Fürfang
  • Grub
  • Gumpenbau
  • Gumpolding *
  • Hagmering *
  • Hassenham
  • Hof
  • Mooshäusl
  • Moosmühle
  • Oberhub
  • Petzenham
  • Pfarrhof **
  • Plattenberg **
  • Reith
  • Remelberg *
  • Schafdorn
  • Schwaig *
  • Spanbruck

(** 1972 zu Buchbach, * 1973 zu Buchbach)

1972 wurden im Rahmen der Gebietsreform in Bayern von der Gemeinde Walkersaich die Ortsteile Besenbuchbach, Pfarrhof und Plattenberg an den Markt Buchbach abgegeben. Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinde Walkersaich aufgelöst und großteils nach Schwindegg eingegliedert, die Orte Bichlhub, Breitenau, Einstetting, Ella, Ellaberg, Gumpolding, Hagmering, Kagen, Kastenberg, Kindlbuch, Langenloh, Linden, Remelberg, Schwaig, Steeg, Thal und Zeil kamen zu Buchbach.[4][5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Blau auf silbernem Dreiberg zwei ineinander geneigte goldene Buchenblätter.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Walkersaich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 118 (Digitalisat).
  2. Denkmalliste für Schwindegg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 161 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 49–50, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Mühldorf a.Inn; Fußnoten 3 und 23).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 573.
  6. Ministerialentschließung vom 20. August 1921 (Nr. 3008 e 9)