Walter Van Tilburg Clark

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Walter Van Tilburg Clark (* 3. August 1909 in East Orland, Maine; † 10. November 1971 in Reno, Nevada) war ein amerikanischer Schriftsteller. In der Fachwelt wird Clarks Vermögen zur genauen Zeichnung unterschiedlicher Charaktere und Konfliktsituationen hervorgehoben. Sein bekanntester Roman The Ox-Bow-Incident gilt als erster moderner, von den bisherigen Klischees befreiter Western[1] und wurde 1942 mit Henry Fonda verfilmt (Ritt zum Ox-Bow).

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Präsidenten der University of Nevada, Reno besuchte dort das College und studierte Englisch. Er unterrichtete und veröffentlichte erste Gedichte. 1933 heiratete er Barbara Frances Morse. Von 1936 bis 1945 lehrte er am Gymnasium in Cazenovia (New York) Englisch und Sport. Mit seinem Roman-Debüt The Ox-Bow Incident (1940) hatte er beachtlichen Erfolg.[2] Einige Kurzgeschichten von Clark galten bald als Schulbeispiele.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte er nur noch wenig; möglicherweise stieß er an die Grenzen seiner Kreativität und vernichtete ganze Romanmanuskripte.[4] Er widmete sich vordringlich pädagogischer und wissenschaftlicher Tätigkeit: zunächst als Professor für Kreatives Schreiben an der University of Montana – Missoula, war Clark ab 1962 writer-in-residence (eine Art Stadtschreiber) der Universität in Reno, wo er sich bis zu seinem Krebstod 1971 vor allem mit dem Nachlass des Herausgebers und Schriftstellers Alfred Doten befasste.[5] Mit Robert Laxalt war Clark der erste Schriftsteller, der (1988) in die Nevada Writers Hall of Fame aufgenommen wurde.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Ox-Bow Incident. Roman. Random House, New York 1940.
    • Deutsch: Kurzen Prozeß, Sheriff. Linz 1948, Ritt zum Ox-Bow. München 1966.[7]
  • The City of Trembling Leafes. Roman, New York 1945.
  • Track of the Cat. Roman. New York 1949.
    • Deutsch: Der schwarze Panther. Wien 1951.[8]
  • The Watchful Gods and Other Stories. New York 1950[9]

In den 1930er Jahren veröffentlichte Clark außerdem mehrere Gedichtbände.

Verfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James R. Lindroth: Clark’s The Ox-Bow Incident: A Critical Commentary. New York 1966.
  • Max Westbrook: Walter van Tilburg Clark. New York 1969.
  • L. L. Lee: Walter van Tilburg Clark. Boise, USA 1973.
  • Charlton Laird (Hrsg.): Walter van Tilburg Clark: Critiques. Reno 1983 (mit Texten von und über Clark).
  • Jackson J. Benson: The Ox-Bow Man: A Biography of Walter Van Tilburg Clark. Reno 2004.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe Michael Engelmann 2009 (Memento des Originals vom 4. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nevadamagazine.com, abgerufen am 22. April 2011.
  2. In: Kindlers Neuem Literaturlexikon. Ausgabe München 1988, heißt es, der Roman verdanke seinen Ruhm der Fähigkeit Clarks, „im Rahmen einer konventionellen Western-Handlung ein zeitloses Thema darzustellen.“ Es geht um Aggressionsbereitschaft, Eigenmächtigkeit (in diesem Fall Lynchjustiz) und Opportunismus. Andere Beobachter sahen in Clarks „Western“ eine zeitgemäße Warnung vor faschistischen Tendenzen. Nebenbei bringt es das Literaturlexikon fertig, in seinem Artikel über diesen Roman mit nicht einem Komma auf sprachliche, stilistische, dramaturgische Gesichtspunkte einzugehen.
  3. Michael Engelmann 2009 (Memento des Originals vom 4. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nevadamagazine.com, abgerufen am 22. April 2011.
  4. Auch dazu Michael Engelmann 2009 (der sich auf Jackson J. Benson 2004 stützt)
  5. Posthume Veröffentlichung: The Journals of Alfred Doten, 1849–1903. drei Bände, Reno 1973.
  6. Nevada (Memento des Originals vom 3. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/knowledgecenter.unr.edu, abgerufen am 22. April 2011.
  7. Der Roman wurde in den USA 1943 von William A. Wellman (mit Henry Fonda und Anthony Quinn, deutscher Titel Ritt zum Ox-Bow) und 1955 ein weiteres Mal von Gerd Oswald verfilmt.
  8. Laut Brockhaus Enzyklopädie. (19. Auflage, Band 4 von 1987) fungieren hier der Westen und die Jagd als Symbole der Entfremdung und der Desintegration. Verfilmt von William A. Wellman 1954, mit Robert Mitchum und Teresa Wright, siehe englische Wikipedia, abgerufen am 22. April 2011.
  9. Für seine Kurzgeschichte The Wind and the Snow of Winter. bekommt Clark 1945 den O.-Henry-Preis.