Weishanit

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Weishanit
Herausragende goldgelbe Kristalle der seltenen natürlichen Au-, Ag-, Hg-Legierung Weishanit in Verbindung mit tiefrotem Proustit und Pyrargyrit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1982-076[1]

IMA-Symbol

Whn[2]

Chemische Formel (Au,Ag)3Hg2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Elemente – Metalle und intermetallische Legierungen
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

I/A.02
I/A.02-080

1.AD.20
01.01.08.06
Kristallographische Daten
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse; Symbol 6/mmm
Raumgruppe P63/mmc
Gitterparameter a = 2,927 Å; c = 4,818 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,4
Dichte (g/cm3) 18,17
Spaltbarkeit fehlt
Farbe hellgelb
Strichfarbe hellgelb
Transparenz opak
Glanz metallisch

Weishanit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Au,Ag)3Hg2 und bildet bis zu 30 μm große Körner, die sich zu unregelmäßig geformten Aggregaten von 0,05 bis 0,04 mm Größe zusammenlagern. Das hellgelbe Mineral ist duktil und dehnbar.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weishanit wurde erstmals 1984 von Li Yuheng, Ouyang Shan und Tian Peixue in der Typlokalität, der Poshan-Silbermine im Kreis Tongbai der chinesischen Provinz Henan, gefunden.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Weishanit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente, gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Eugenit, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Potarit, Quecksilber, Paraschachnerit und Schachnerit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Goldamalgam eine Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Bleiamalgam, Goldamalgam, Luanheit, Moschellandsbergit, Eugenit, Schachnerit und Paraschachnerit eine Untergruppe (Silber-Amalgam-Legierungen) der metallischen Elemente außer den Platinmetallen.[3]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weishanit bildet sich in der verkieselten Zone von silberreichen Gold-Silber-Lagerstätten in Biotit. Es ist vergesellschaftet mit Gold, Silber, Akanthit, Pyrit, Galenit, Sphalerit, Pyrrhotin und Scheelit.

Neben der Typlokalität sind Funde aus Mariana in Brasilien und Rožňava in der Slowakei bekannt.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weishanit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterparametern a = 2.927 Å und c = 4,818 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Native Elements

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weishanit. In: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
  • Li Yuheng, Ouyang Shan, Tian Peixue: Weishanite – A new gold-bearing mineral. In: Acta Mineralogica Sinica, 1984, 4, 2, S. 102–105 (chinesisch). Abstract in: American Mineralogist, 1988, 73, S. 196 (englisch, pdf).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weishanite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien