Wendischhorst

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Wendischhorst
Gemeinde Dähre
Koordinaten: 52° 49′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 52° 48′ 41″ N, 10° 53′ 14″ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 71 ha[1]
Einwohner: 12 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1912
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039031
Wendischhorst (Sachsen-Anhalt)
Wendischhorst (Sachsen-Anhalt)

Lage von Wendischhorst in Sachsen-Anhalt

Wendischhorst ist ein Ortsteil der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wendischhorst liegt zwei Kilometer nordwestlich von Dähre und etwa 18 Kilometer westlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark am Grabower Graben, der in die Salzwedeler Dumme mündet.[3]

Nachbarorte sind Winkelstedt im Westen, Kleistau im Norden, Hohendolsleben im Nordosten, Deutschhorst im Osten und Dähre im Südosten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wendischhorst wird erstmals im Jahre 1366 als uth der Horst zusammen mit de Stenlake (Steinlage) erwähnt, als Paridam von dem Knesebeck dem Kloster Diesdorf Hebungen (Einnahmen) aus dem Ort schenkt.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Horst, alio nomine dicta Steynlage aufgeführt.[5] Im Jahre 1458 wird eine Mühle in wendesche Horst genannt, das Dorf ist unbewohnt (verödet).[6] 1687 heißt der Ort Wendischen Horst, 1804 Wendisch-Horst, ein Vorwerk mit einem Lehnschulzenhof und einem Einlieger.[7]

Von dem mittelalterlichen Dorf blieb bis heute nur noch ein Vorwerk mit einer Einzelsiedlung übrig.[1]

Herkunft des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort war ursprünglich von Elbslawen, früher Wenden genannt, bewohnt.[8] Heinrich Sültmann übersetzt die Silbe Horst mit Flusstalsandbank oder Insel.[9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wendischhorst gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Am 1. Oktober 1912 wurde der Gutsbezirk Wendischhorst mit der Landgemeinde Dähre vereinigt[10] und damit ein Ortsteil der Gemeinde.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 06
1774 13
1789 09
1798 15
1801 14
1818 14
1840 22
Jahr Einwohner
1864 15
1871 13
1885 17
1892 [00]16[11]
1895 18
1905 17
2015 [00]14[12]
Jahr Einwohner
2018 [00]16[12]
2020 [00]14[13]
2021 [00]12[13]
2022 [00]12[14]
2023 [0]12[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Wendischhorst gehören zu Kirchengemeinde Dähre, die früher zur Pfarrei Dähre gehörte[15] und heute betreut wird vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 997–999, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 135 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 350, 173. Wendischhorst (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 997–999, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 172 (Digitalisat).
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 410 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 490 (Digitalisat).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 377 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D399~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 87–88, Nr. 93 Wendisch-Horst (uni-jena.de).
  9. Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 16.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1912, ZDB-ID 3766-7, S. 370.
  11. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 135 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  13. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  14. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 18. Mai 2023.