Wikipedia:Kurier/Ausgabe 10 2018

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Großreinemachen in der Wikipedia - wer macht mit?

Asien - eine Bonuskategorie im Wartungsbausteinwettbewerb

Es ist soweit - der Wartungsbausteinwettbewerb Herbst 2018 wirft seine Schatten voraus. Wer gerne mithelfen möchte, in der Wikipedia aufzuräumen und dabei noch ein bisschen Spaß und Teamgeist erleben will, ist hier richtig. Wie immer geht es darum, innerhalb der 15 Wettbewerbstage möglichst viele Artikel zu verbessern, z.B. schlechte Artikel überarbeiten, Einzelnachweise ergänzen, defekte Weblinks reparieren oder lückenhafte Artikel ausbauen.

Es gibt diesmal ein paar spannende Bonuskategorien: Anlässlich des ASEAN- und des Apec-Gipfels gibt es Extra-Punkte für Artikel aus der Kategorie Asien. Verbesserte Artikel der Kategorie Frauen erhalten ebenfalls einen Bonus, Anlass ist hier 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland, Österreich und Polen. Mit der Bonuskategorie Europäische Geschichte würdigen wir viele Ereignisse: den Landesstreik in der Schweiz vor 100 Jahren, 100 Jahre Tschechoslowakei, das Ende des Ersten Weltkriegs mit dem Waffenstillstand von Compiègne (1918) und den Beginn der Weimarer Republik vor 100 Jahren und die Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR. Abgerundet werden die Bonuskategorien durch die Kategorien Comic und Animation, denn vor 90 Jahren wurde mit Steamboat Willie der erste vertonte Zeichentrickfilm mit der Cartoonfigur Micky Maus öffentlich aufgeführt.

Wer zum ersten Mal dabei ist, den erwartet ein besonderes Highlight: Es gibt Kalender für die neun bestplatzierten Teilnehmer, die zum ersten Mal teilnehmen und mindestens 50 Punkte erzielen.

Also, es gibt viel zu tun, wer ist dabei? E.S., 29.10.

Internationale Wunschliste startet

Im Oktober geht die jährliche Umfrage zur internationalen Wunschliste in die dritte Runde. Ab heute können Projektmitarbeitende aus allen Wikiprojekten Vorschläge einreichen, welche Softwarefunktionen verbessert oder neu entwickelt werden sollen. Dies schließt neben der Software MediaWiki, welche die Wikiprojekte betreibt, auch Tools und Gadgets mit ein. Die Umfrage wird vom Team Community Tech der Wikimedia Foundation durchgeführt und findet auf Meta statt: Umfrage zur Community-Wunschliste 2019.

Das Projekt basiert auf dem Konzept der deutschsprachigen technischen Wunschliste. Da für das kommende Jahr keine entsprechende Umfrage in der deutschsprachigen Wikipedia mehr geplant ist, empfehlen wir allen Beitragenden, ihre Wünsche dort einzubringen.

Einreichungen sind nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Deutsch möglich – wie auch in den vergangenen Umfragen sollen Wünsche gemeinschaftlich ins Englische übersetzt werden, so dass mehr Abstimmende sie in der Abstimmungsphase lesen können. Bis zum 11. November können Wünsche eingereicht, diskutiert und überarbeitet werden, vom 16.11. bis zum 30.11. kann dann für Wünsche abgestimmt werden. M (WMDE), 29.10.

Sieger des 29. Schreibwettbewerbs

Die Sieger des 29. Schreibwettbewerbs stehen fest. Die Jury bedankt sich bei allen Teilnehmenden für die schönen Artikel zu interessanten Themen, die bei der Lektüre viel Freude bereitet haben.

Antiochos VII. (Drachme)
  1. Antiochos VII.: Sehr gut belegte, umfassende Darstellung mit stringentem Aufbau. Herausragend ist vor allem das Schlusskapitel mit der ausführlichen Beschreibung von Quellenlage, Ikonographie und Forschungsstand. Die biografischen Details wurden präzise aus der Fachliteratur herausgearbeitet.
  2. Mathilde von Tuszien: Eine versierte Schilderung einer Schlüsselfigur in den mittelalterlichen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst. Der Artikel besticht durch seine Liebe zum Detail und die gelungene Zeichnung seiner vielschichtigen Protagonistin. Eine hervorragende Ergänzung zu bereits bestehenden Biografien aus dieser Zeit.
  3. Olympische Winterspiele 1972: Der ansprechend geschriebene Artikel mit klarer und logischer Gliederung bietet interessante Seitenblicke, von den finanziellen Belastungen für den Gastgeber Japan bis hin zu umweltpolitischen Auswirkungen. Die Rezeption in den deutschsprachigen Ländern erfährt besondere Berücksichtigung.
  4. Enrique Beck: Die bewegte Lebensgeschichte und das ungeliebte Werk des Lorca-Übersetzers Enrique Beck sind Gegenstand dieser gut geschriebenen Biografie. Der Artikel hält Distanz sowohl zu den starken Wertungen der Übertragungsleistungen, über die er berichtet, als auch zu den Eigenangaben Becks. Schön wären einige exemplarische Zitate aus den Übersetzungen.
  5. Davidisch-salomonisches Großreich: Dieser Beitrag arbeitet eine Kontroverse in der Altertumsforschung anschaulich aus verschiedenen fachlichen Perspektiven auf. Durch eine ideengeschichtliche Kontextualisierung der Debatte könnte er das umfassende Bild der Großreichs-Diskussion noch vervollständigen.
  6. IPEX-Syndrom: Gut aufbereiteter Fachartikel zu einem seltenen und kaum bekannten Krankheitssyndrom, der insbesondere in der Forschungsgeschichte überzeugen kann. Mit ein wenig Feinschliff und Präzisierung definitiv ein Vorzeigeartikel.
  7. Exemplum-Tafeln des Kurfürsten Joachims II.: Überzeugender Artikel, der bei einem Glam-on-Tour-Event im Jagdschloss Grunewald angelegt wurde. Insbesondere die Bildbeschreibungen sind flüssig zu lesen, und der Blick auf die hervorragenden Fotos der Gemälde macht Freude. Wünschenswert wäre ein noch genauerer Einblick in vorhandene Quellen zur Einbettung in seine Zeit und das künstlerische Gesamtwerk.
  8. Munster (Käse): Ein gereifter Wettbewerbsbeitrag, der neue Standards für Artikel über Käsesorten setzt. Der Abschnitt über die Herstellung zeugt von umfassendem biochemischem Fachwissen. Nicht zuletzt durch bei „Wiki loves cheese“ entstandene Fotos ist der Artikel exzellent bebildert. Er könnte durch eine kritischere Auswertung seiner Quellen sowie durch Informationen zu Industrie und Vermarktung noch weiter gewinnen.
  9. Benzindirekteinspritzung: Umfassender Artikel, gut belegt und sachlich klar formuliert. Ein solider und didaktisch gut aufgebauter Beitrag, der gerne noch mit weiteren Quellen um einen Ausblick auf die anderen erwähnten Systeme ergänzt werden kann.

Für die Schreibwettbewerbs-Jury, H., 27.10.

Wiki Loves Monuments 2018 Siegerbilder

Vom 19. bis 21. Oktober 2018 traf sich das Juryteam von Wiki Loves Monuments Deutschland zur diesjährigen Jurysitzung in Fulda. Aus den ca. 700 am besten bewerteten Bildern der Vorjury wurden bis spät in die Nächte hinein die diesjährigen Siegerbilder für Deutschland ermittelt. Hier die Top 5:

Die ersten zehn Plätze werden zusammen mit den Gewinnern der anderen Länder am diesjährigen internationalen Wettbewerb teilnehmen.

Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 wurden in diesem Jahr Preise in einer weiteren Kategorie, der 360°-Fotografie, ausgelobt. Die Jury hat die besten drei Kugelpanoramen gewählt.

ata, 22.10.

Im Spannungsfeld zwischen KTF und dem Streben nach korrekten und vollständigen Inhalten

Immer mehr wird mir bewusst, wie häufig ich – im Bestreben nach korrekten und möglichst vollständigen Artikelinhalten – gegen WP:Keine Theoriefindung (WP:KTF) verstoße:

  • Man ergänzt Personenartikel um Geburts- oder Sterbedaten, die nicht in der Literatur zu finden sind oder die sogar der Literatur widersprechen, und auf Original Research in online gestellten Taufmatrikeln, halbamtlichen Gräberverzeichnissen und ähnlichem beruhen.
  • Man schreibt einen Personenartikel komplett um (inklusive Lemma-Änderung), weil sich bei Recherchen in historischen Tageszeitungen herausstellt, dass in der Jahrzehnte später verfassten Literatur sowohl der Name einer Person völlig falsch geschrieben als auch deren „Rekord“ falsch dargestellt (im Handstand laufen ist nicht dasselbe, wie sich auf einem Wägelchen sitzend mit den Händen fortzubewegen) war.
  • Man ergänzt eine Liste von Befestigungen um eine Wallanlage, die eindrucksvoller ist als viele der auf Fachliteratur beruhenden Einträge in der Liste und die einem aus Vor-Ort-Recherche gut bekannt ist, die aber in der Literatur noch keine Erwähnung fand.
  • Man verfasst einen Personenartikel, in dem man ein Werk erwähnt, das nie in die Sekundärliteratur Eingang fand, sondern bloß durch das Vorkommen des Werkes in einer einzigen Bibliothek (in einem Kloster in Tschechien) sowie in der Privatsammlung des wikipedia-Autors belegt werden kann.
  • Man erwähnt in einer Kellergassenliste eine Kellergasse, von deren Existenz man sich vor Ort selber überzeugt hat, die jedoch vom Autor des um Lückenlosigkeit bemühten Standardwerks über niederösterreichische Kellergassen übersehen wurde.

Einerseits betrachte ich das als einen der größten Vorteile von wikipedia gegenüber herkömmlichen Nachschlagewerken: Die Schwarmintelligenz ermittelt Daten, die der Wissenschaft bisher nicht bekannt waren, und wikipedia macht das einer breiten Öffentlichkeit verfügbar. (Das als immensen Vorteil zu betrachten, nährt auch meine Vorbehalte gegen die Vision von künftig womöglich weitgehend automatisch erstellten und aktualisierten Artikelinhalten.) Ein kategorisches Löschen solcher Daten unter Verweis auf WP:KTF wäre meines Erachtens ein erheblicher Verlust für wikipedia – und es würde mir vieles an Motivation zur weiteren Mitarbeit rauben. Und doch: je öfter ich als wikipedia-Autor Mängel und Lücken in Artikeln durch Original Research behebe, umso wahrscheinlicher wird es, dass ich irgendwann einmal übers Ziel hinausschieße und Inhalte einbringe, die einer Prüfung durch Fachleute nicht standhalten würden.

Gegen den o.e. Personenartikel rund um einen vermeintlichen Handlaufrekord hatte ich zunächst einen Löschantrag erwogen, weil mir der Artikelinhalt trotz Literaturangaben suspekt vorkam. Nun hab ich die in jüngerer Literatur einheitlich zu findenden Falschangaben im Artikel anhand mehrerer zeitgenössischer Zeitungsberichte korrigiert und den Belegbaustein entfernt – und stehe vor der Frage, ob nun, unter Berücksichtigung von WP:KTF, nicht erst recht ein Belegbaustein bzw ein Löschantrag angebracht wäre. Wie schafft man diesen Spagat zwischen der Motivation, wikipedia-Artikel nach bestem Wissen und Gewissen zu verbessern, und der Vorgabe, nicht gegen WP:KTF zu verstoßen? Welche Hinweiser an den Leser, der von diesen inneren Konflikten des Autors nichts ahnt, wären in solchen Fällen angebracht? Und wie weit kann ich als langjähriger Autor Veränderungen durchführen, die so manche Sichter einfach zurücksetzen würden, falls sie von einem Neuling eingebracht würden? Niki.L

Das Projekt Technische Wünsche soll im kommenden Jahr enden

Das Projekt Technische Wünsche soll beendet werden. Wünsche, an denen bereits gearbeitet wurde, werden bis Ende 2019 umgesetzt. Eine weitere von Wikimedia Deutschland initiierte Umfrage soll es nicht mehr geben, Wünsche können weiterhin in der internationalen Umfrage eingereicht werden.

Das Projekt Technische Wünsche ist aus der deutschsprachigen Community heraus entstanden. Es begann mit einer Umfrage von Benutzer:Raymond im Jahr 2013, die herausfinden wollte, wo den Projektmitarbeitenden der Schuh in Sachen Software drückt. Seitdem arbeiten Freiwillige und Wikimedia Deutschland gemeinsam daran, die MediaWiki-Software zu verbessern. 2015 wurde diese Idee auch von der Wikimedia Foundation aufgenommen, in Form einer jährlichen internationalen Wunschliste, die es Projektmitarbeitenden aller Sprachen ermöglicht, ihre Wünsche zu äußern.

In diesem Jahr hat Wikimedia Deutschland einige mehrjährige Strategien veröffentlicht. Um unsere internationale Bewegung voranzubringen, wird sich Wikimedia Deutschland unter anderem mit der Frage beschäftigen, wie sich die Welt verändert, welchen Einfluss diese Veränderungen auf die Wikimedia-Projekte haben könnten, welche möglichen Beitragsformen wir ermöglichen sollten, und welche neuartigen Lösungen wir brauchen, um uns auf diese Gegebenheiten einzustellen. Deshalb ist eine Strategie der sogenannte Innovationsmotor, mit dem innovative Produkte und Dienste entstehen sollen.

Zur Zeit der WikiCon war der Plan noch, die Wunschliste zu beenden, weil es für die Bewegung insgesamt sinnvoller ist, eine internationale Umfrage zu haben. Mit den Technischen Wünschen sollten stattdessen im Rahmen der Innovationsstrategie neue Community-zentrierte Formate entwickelt werden, mit denen grundlegende Probleme angegangen werden können. Seitdem kristallisierte sich jedoch heraus, dass der Plan, die Technischen Wünsche derart umzubauen, nicht aufgeht. Denn auch wenn noch herausgefunden werden muss, wie genau der Innovationsmotor aussieht, ist schon jetzt klar, dass eine ganzheitliche Herangehensweise benötigt wird, die z. B. bestehende und potenzielle Projektmitarbeitende und auch die Nutzenden von Freiem Wissen im Blick hat. Die Technischen Wünsche, die ja als Gemeinschaftsprojekt zwischen Communitys und Hauptamtlichen entstanden sind, auf deutlich größere Zielgruppen umzumünzen, würde sich falsch anfühlen. Wie genau im Rahmen der Innovationsstrategie mit den verschiedenen Zielgruppen zusammengearbeitet werden soll, ist noch offen.

Die Technischen Wünsche sollen nicht von jetzt auf gleich gehen. Die Arbeit an der deutschsprachigen Wunschliste wird im Jahr 2019 fortgesetzt. Es ist geplant, die bereits begonnenen Projekte abzuschließen und die Wünsche umzusetzen, die schon konkret geplant wurden. Im Einzelnen sind das folgende:

Eine von Wikimedia Deutschland initiierte Umfrage ist infolgedessen nicht mehr geplant. Mit der internationalen Umfrage gibt es aber auch in Zukunft einen Ort, an dem Probleme mit MediaWiki adressiert werden können. Die nächste internationale Umfrage beginnt am 29. Oktober. Auch Wünsche aus den vergangenen Umfragen, die für 2019 nicht geplant sind, sollten am besten bei der internationalen Wunschliste erneut eingereicht werden.

Das Projektteam dankt allen, die das Projekt Technische Wünsche mit Leben füllen, sei es durch ihre Teilnahme an Umfragen, Workshops, Tech-on-Touren, Feedbackrunden, oder durch Diskussionen und Kommentare an anderer Stelle. Wir freuen uns auf die Arbeit an den Technischen Wünschen 2019!

Dieser Artikel wurde auch auf der Technische-Wünsche-Projektseite veröffentlicht. Anmerkungen dazu gerne auf der dortigen Diskussionsseite. Für das Team Technische Wünsche, js (wmde), 17.10.

Wiki goes MEK! 2.0 (16.–18.11.) – Noch Plätze frei

Datei:MEK-Conchita Wurst auf der Mondsichel-10.tif
Um Conchita auf der Mondsichel für uns zu befreien, überzeugte die Direktorin den Künstler persönlich am Telefon.

Im letzten November waren wir schon einmal zu Gast im Museum Europäischer Kulturen und wurden herzlich von den Mitarbeiterinnen des Museums betreut. Die Direktorin half nicht nur persönlich bei der Bewirtung der Wikipedianer mit, sondern erreichte unter anderem durch persönliche Vorsprache beim Künstler die Fotofreigabe der Conchita Wurst auf der Mondsichel. Vom 16. bis 18. November 2018 werden wir diese erfolgreiche Zusammenarbeit vertiefen. Erneut hat die Bildagentur der Stiftung Preußischer Kulturbesitz uns eine Fotografier-Erlaubnis erteilt, so dass wir als steter Tropfen weiterhin den Stein höhlen können.

Entnahme eines Wandbehangs für unsere Fotografen im letzten Jahr.

Mittlerweile steht auch das Programm für das Wochenende fest: Am Freitag starten wir mit Führungen durch die „Weihnachtsausstellung“ zum Thema Stern und die Ausstellung „Hochzeitsträume“. Dabei sollte sich niemand vom etwas kitschigen Titel abschrecken lassen, auch wenn das Torten-Display auch die süßen Aspekte der Hochzeit abdeckt. Von Brautkronen, die ich noch von meinem Depot-Besuch letztes Jahr viel unspektakulärer in Erinnerung hatte, über die obligatorischen Kleider, eine Chuppa als Leihgabe der jüdischen Gemeinde Berlin bis hin zu royalen Hochzeiten – Meghan und Harry lassen grüßen – und der Antibabypille wird das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Am Samstag starten wir mit einer Führung durch das Textil-Depot des Museums. Alternativ kann es bei entsprechender Nachfrage auch eine Führung durch die Dauerausstellung des Museums geben. Anschließend stürzen wir uns in die Arbeit des Fotografierens und Editierens, die auch am Sonntagvormittag fortgesetzt wird. Das Museum wird für die Fotografen Objekte aus dem Depot zur Verfügung stellen, den Autoren wird ein Handapparat bereitgestellt. Jedoch können bei Interesse an anderen Themen aus dem Bereich der Alltagskultur auch Titel aus der Bibliothek angefragt werden (siehe die Hinweise auf der Seite Themensammlung). Ich bin mir sicher, dass es eine ebenso wundervolle und herzliche Veranstaltung wird wie im letzten Jahr.

Wenn Ihr euch also in die Verstetigung der Kooperation mit dem Museum Europäischer Kulturen und damit auch der sich langsam, sehr langsam öffnenden Stiftung Preußischer Kulturbesitz insgesamt einbringen möchtet: Auf nach Berlin! Und falls Ihr HauptstädterIn sein solltet, es ist eine gute Gelegenheit mal raus nach Dahlem zu fahren. Wir - das Team des Museums und ich - freuen uns auf Eure Einträge in die Liste der Teilnehmenden und darauf, euch dann im November im Museum begrüßen zu dürfen. J1990

Eindrücke von der Frankfurter Buchmesse

Wikimedia Stand 4.2 A42

(Frankfurter Buchmesse im Rückblick)

Frankfurt, die Metropole mit den riesigen Hochhäusern, dem Bankenviertel und dem gigantischen Messegelände ist seit Jahren Gastgeber für die Buchmesse. WMDE hatte für die Teilnehmer, Helfer, Haupt- und Ehrenamtlichen, die von nah und fern angereist waren, Zimmer im Steigenberger Hotel reserviert, alles vom Feinsten. Dazu muss ich allerdings einschränkend sagen: Nein, hier werden keine Spendengelder verschwendet, die Preise waren aufgrund der Tatsache, dass sich das Hotel nicht am Frankfurter Römer, sondern außerhalb der Stadt im Industriegebiet befindet, eher moderat. Mit der S-Bahn am Bahnhof Frankfurt Messe angekommen, ging es über mehrere Rolltreppen und Laufbänder durch das Messegelände zu Stand 42 in der Halle 4.2, dem Wikipedia-Stand, der schon am Vorabend von Hauptamtlichen und einigen Freiwilligen aufgebaut worden war. Es mussten also nur noch einige Bildschirme, Laptops und der Beamer angeschlossen und das Fotostudio aufgebaut werden, und alles war perfekt.

Mit eigenen Präsentationen und Flyern wurden die Messebesucher auf unseren Stand aufmerksam gemacht. Wir verwickelten alle Interessierten in endlose Gespräche und informierten so gut wie möglich über Wikipedia. Neugierige konnten erfahren, wie man Artikel editiert. Autoren, Schriftsteller, Firmengründer und Professoren kamen an den Wikipedia-Stand, um sich zu informieren. So viele Endlosdebatten es auch im Vorfeld gab, es versuchte jeder, die Wikipedia nach außen hin so gut wie möglich zu präsentieren. So konnten einige Autoren im Fotostudio abgelichtet werden. Am zweiten Tag der Buchmesse kam sogar Abraham Taherivand persönlich aus Berlin eingeflogen und überzeugte sich von der guten Arbeit seiner Mitarbeiter.

In den Pausen zwischendurch war es möglich, einen kurzen Blick in eine andere Messehalle zu werfen und einer Podiumsdiskussion zu folgen. Als ich nach drei Messetagen wie geplant abreiste, hatte ich persönlich unzählige Gepräche geführt, nette Leute kennen gelernt und sehr viele Eindrücke von der Messe mitgenommen. Die neuen Kontakte ließ ich mir als erstes bestätigen. Nun bin ich immer noch bei der Nachbereitung der Messe, habe wieder neue Ideen und auch Anfragen für biographische Artikel. Do., 14. Okt. 2018

Weil nicht sein darf, was nicht sein darf

Der Artikel Daniele Ganser ist schon lange nicht nur aus meiner Sicht die Mutter aller Honeypot-Artikel. Was ist los mit dem Mann, der regelmäßig Sätze wie "Das Leben ist heilig." oder "Im Grunde mögen die Menschen einander." von sich gibt und nur zwei Arten von Kriegen für legal hält: Selbstverteidigung (nein, nicht am Hindukusch) und solche mit UNO-Mandat. Er zählt sich zur Friedensbewegung, tritt für 100% erneuerbare Energien ein und meint, man sollte nicht immer dieselben Medien konsumieren. Und er hat Humor. Trotzdem wird er als Verschwörungstheoretiker, Verschwörungsmystiker, Brandstifter und Kriegstreiber bezeichnet. Warum?
Ganz einfach: Er ist der Ansicht "Alle Regierungen lügen", zumindest wenn es um Macht, Erdöl und andere Ressourcen geht. Das ist zwar in unserer Gesellschaft eine legitime und nicht mal seltene Ansicht, aber wenn man daraus folgert, die US-Regierung könnte 9/11 nicht nur als Vorwand für ohnehin geplante Kriege benutzt haben, sondern womöglich sogar absichtlich passiv oder gar aktiv in irgendeiner Weise daran beteiligt gewesen sein, dann ist Schluß mit lustig.
Wikipedia rühmt sich, unabhängig und objektiv zu sein. Wirklich?
Man mag von Ganser publizierte oder vorgetragene Inhalte im Einzelfall oder gänzlich für Unsinn halten. Das bleibt selbstverständlich jedem selbst überlassen. Rechtfertigt das, den an ihn verliehenen Deutschen IQ-Preis nicht im Artikel zu erwähnen, in auffälligem Gegensatz zu den Artikeln der anderen Preisträger? Gibt es wirklich nur die eine Wahrheit, daß Ganser ein esoterischer Truther ist, der sich mit Rechtsradikalen, Ufologen und sonstigen Spinnern herumtreibt und auf seinen Vorträgen wirre Verschwörungstheorien verbreitet? Wikipedia meint das aktuell so.


Auszeichnung

So sieht es aus, "Das optische Aufmotzen dieses peripheren Preises". Wer dazu eine Meinung hat, kann sie ja mal an der dafür vorgesehenen Stelle in diesem Theater äußern, oder demnächst an einer extra dafür vorbereiteten Stelle. Aber jeder sei gewarnt: Die Gegend ist toxisch und vermint und wird von wilden Bestien bewohnt. hy 18:00, 14. Okt. 2018 (CEST)[Beantworten]
Nachtrag: Nach dem Erscheinen dieses Kurier-Beitrages und noch vor dem Start der Umfrage wurde die komplette Diskussion über den IQ-Preis von der Diskussionsseite entfernt und nur zu einem kleinen Bruchteil wieder hergestellt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. hy 18:08, 16. Okt. 2018 (CEST)[Beantworten]
Nachtrag 2: Er ist drin. Das war ja einfach.

WMDE-MV 2018-12

Am 1. Dezember findet mal wieder eine Mitgliederversammlung des Vereins Wikimedia Deutschland (WMDE) statt (diese Mal im Umweltforum Berlin). Jedoch wird diese MV aus zwei Gründen hervorstechen: Es finden Präsidiumswahlen statt und es liegt ein Antrag vor, der das Wesen der Mitbestimmung der Vereinsmitglieder ändern wird.
Das Präsidium des Vereins ist bei WMDE das, was bei anderen Vereinen der Vorstand ist: Es handelt sich um das Gremium wo die Ehrenamtler sind (der WMDE-Vorstand ist hauptamtlich). Das Präsidium kümmert sich grob gesagt um die mittel- und langfristigen Dinge – so stellt er z.B. den Haushaltsentwurf auf und kümmert sich um „Strategien“. Von den 9 Mitgliedern des Präsidiums werden 7 direkt durch die Vereinsmitglieder gewählt; die letzten 2 ernennt dann das neugewählte Präsidium selbst. Regulär-gewähltes Präsidiumsmitglied kann jedes Vereinsmitglied werden (genauer: Jedes Mitglied das im Status aktiv und nicht Fördermitglied ist – der Status kann aber formlos geändert werden). Wer also Einfluss auf die Zukunft das Vereins nehmen möchte (also für was er z.B. sein/unser Geld ausgibt), der sollte sich zumindest an der Wahl des Präsidiums beteiligen. Dazu ist es übrigens nicht nötig, nach Berlin zu kommen: Die Wahl ist auch per Fernwahl möglich (was die meisten Vereinsmitglieder auch tun). Kosten tut die Vereinsmitgliedschaft 24€ pro Jahr (ermäßigt 12€ z.B. für Studenten).
Bis jetzt gibt es zwei Mitgliederversammlungen pro Jahr (Frühling und Herbst). Es liegt ein Antrag [Nur nach Anmeldung in Vereinswiki der WMDE lesbar] des aktuellen Präsidiums vor, dies auf 1 Mitgliederversammlung pro Jahr zu reduzieren. Dazu müssten diverse Dinge im Verein geändert werden (z.B. würden die Mitglieder zukünftig nicht mehr formal den Haushalt beschließen). Egal wie man zu der Reform steht: Sie wird definitiv einen Umbruch im Verein auslösen. Daher ist es mMn. wichtig, dass sich möglichst viele Leute im Vorfeld und bei der Abstimmung beteiligen. Zumindest Teile der Reform werden fernwahlpflichtig sein; d.h. die Mitglieder können von daheim aus abstimmen.
Meiner Meinung nach sind beide Punkte (Wahl und Antrag) für die Community interessant und eine Beteiligung von euch würde sich da sehr lohnen. –D
P.S: Auch ein Teil der Kassenprüfer und die Zählkommission wird neu gewählt.

Admins „Forever“: Der XVIII. Brumaire der Wikipedia naht

Deutschsprachige Wikipedia: wieder zurück zu Erbpachtgut-ähnlichen Verhältnissen?

Im Februar 1848 ging das Volk von Paris auf die Barrikaden. Es erzwang nicht nur die Abdankung der Monarchie, sondern auch eine Republik mit stark sozialen Komponenten. Letzteres wurde im Juni des gleichen Jahres revertiert, eine zweite Volkserhebung von der auf die bourgoisen Kräfte verpflichteten Nationalgarde niedergeschlagen. Profiteur der Entwicklung war Charles Louis Napoléon Bonaparte, ein Neffe des einstigen Kaisers. Drei Jahre später machte Bonaparte zwei Schluss mit der Republik. Er ernannte sich zum neuen Kaiser aller Franzosen und errichtete eine autoritäre Diktatur mit stark populistischen Zügen.

Auch Wikipedia hat seine machtpolitischen Pendants. Per Meinungsbild wurden 2009 Wiederwahl-Möglichkeiten für Admins installiert – wenn man so will die Februarrevolution in der zuvor strikt gutsherrschaftlichen Wikipedia. Die Wiederwahl-Option sorgte für demokratische Kontrolle der Funktionsträger. Folgerichtig war die neue Institution stets dem Dauerfeuer der Konservativen ausgesetzt. Für noch mehr Unmut sorgte der Umstand, dass Wiederwahlen teils in organisierter Form in die Wege geleitet wurden. Die Niederschlagung des französischen Juniaufstands hatte folgerichtigerweise auch in Wikipedia ihr Pendant: in der Durchführung eines Benutzersperrverfahrens gegen den Hauptbetreiber der Wiederwahl-Kampagne. Doch noch immer kommt Wikipedia nicht zur Ruhe. Die konstitutionellen Rechte existieren noch immer. Per Putsch abschaffen möchte man sie (noch) nicht – allerdings mithilfe einer populistischen Abstimmung stark einschränken und zurechtstutzen. Das entsprechende Meinungsbild, welches obligatorische Amtszeiten von 4 Jahren vorsieht, ist am 13. Oktober an den Start gegangen und soll am 27. Oktober abgeschlossen werden. Explizit nicht mit berücksichtigt ist in diesem der dickste Zahn des augenblicklichen Systems – die Ausklammerung der obersten Funktionsträgerschicht (B/OS/CU). Die Abwahl dieser rund anderthalb Dutzend „Superuser“ ist auch im neuen System nicht vorgesehen; vielmehr können auch dort Superfunktions-Wahlen und Admin-Wahlen miteinander kumuliert und panaschiert werden. – Was das alles wird, ist aktuell noch schwer zu sagen. Allerdings: Wir bleiben dran. rz, 14. Oktober 2018

Edit-a-thon „Stimmen für die Demokratie: 100 Jahre Frauenwahlrecht“ - Interview

Skrippek: Du organisierst federführend den Edit-a-thon Stimmen für die Demokratie: 100 Jahre Frauenwahlrecht vom 30. November bis 2. Dezember in Stuttgart. Was ist das Besondere an der Veranstaltung?
Frauenrechtlerinnen des späteren Deutschen Verbands für Frauenstimmrecht 1896

Leserättin: Die Veranstaltung hat etliche bewährte Elemente: eine Schreibwerkstatt zu einem gegebenen Thema, eine Wikipedia-Einführung für neue Autor*innen, die Zusammenarbeit mit einer kulturellen Einrichtung. Wir haben darüber hinaus Vortragende gezielt eingeladen. Die Landtagspräsidentin Muhterem Aras MdL wird zur politischen Partizipation von Frauen sprechen, die Kulturwissenschaftlerin Kerstin Hopfensitz über Mode als Seismographen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse, wie die politische Partizipation von Frauen.

Das Jubiläum hat Wikipedianer*innen in verschiedenen Städten zu Edit-a-thons angeregt, so dass wir nun eine ganze Edit-a-thon-Reihe zum Thema Frauenwahlrecht haben werden. Der erste Edit-a-thon fand Ende August in Frankfurt statt, gekoppelt an die Ausstellung „Damenwahl!“ im Historischen Museum. Unsere Veranstaltung erinnert an das Inkrafttreten des Reichswahlgesetzes am 30. November 1918, mit dem Frauen das Wahlrecht bekamen. Dann wird es voraussichtlich im Januar (passend zu den ersten Wahlen unter Beteiligung der Frauen) einen Edit-a-thon in Potsdam geben. Und schließlich einen internationalen Edit-a-thon in Bonn im Frühjahr 2019.

Wir haben deswegen gesagt, wir machen keine separaten Themen- und Ergebnisseiten, sondern gemeinsame. Das Themenfeld Frauenwahlrecht / politische Partizipation von Frauen ist auch so umfassend und komplex, dass viele Personen über mehrere Monate daran arbeiten können und müssen.

S: Welche Ziele wollt ihr mit der Veranstaltung erreichen?

L: Mein persönlicher Wunsch ist, dass nach der Edit-a-thon-Reihe der Weg zum Frauenwahlrecht in Deutschland, sowie die politische Partizipation von Frauen durch qualitativ gute Artikel abgedeckt sind. Aktuell gibt es schon einiges, gerade die bekannten Frauenrechtlerinnen haben Artikel von oft guter Qualität. Andere Artikel sind dagegen sicher verbesserungswürdig.

Durch den Edit-a-thon wollen wir zum einen erfahrene WP-Autor*innen für die gemeinsame Arbeit an dem Thema gewinnen, zum anderen wollen wir mit dem Thema neue Autor*innen, und ja, insbesondere Frauen, an die Wikipedia heranführen. Es wäre wunderbar, wenn sich eine Keimzelle von Autor*innen bilden würde, die Themen um die Frauenbewegung herum bearbeiten und zwar nicht nur als Einzelkämpfer*innen.

Eingeladen zum Edit-a-thon sind alle, die sich beim Thema Frauenwahlrecht und politische Partizipation von Frauen einbringen wollen. Männer und Frauen.

S: Wie wird die Veranstaltung ablaufen?

L: Wir haben drei unterschiedlich ausgerichtete Veranstaltungstage konzipiert:

  • Am Freitag, den 30. November, gibt es in der Stadtbibliothek Stuttgart neben den genannten Vorträgen eine praktische Einführung in die Wikipedia. Dieser Tag ist stark auf die Noch-Nicht-Wikipedianer*innen ausgerichtet, wobei die Schreibwerkstatt nicht zu kurz kommen soll.
  • Am Samstag, den 1. Dezember, beginnen wir mit einer Führung durch die große Landesausstellung „Vertrauensfragen. Der Anfang der Demokratie im Südwesten 1918-1924“ im Haus der Geschichte. Danach geht es in der Stadtbibliothek mit einer Schreibwerkstatt zum Frauenwahlrecht weiter.
  • Am Sonntag, den 2. Dezember, klingt die Veranstaltung mit einem Stadtspaziergang zum Thema "Schauplätze der Revolution in Stuttgart" aus.
S: Welche Bedeutung hat für dich das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“?

L: Bis vor ein paar Monaten habe ich diesen Themenkomplex nur unter dem Aspekt „politische Partizipation von Frauen“ betrachtet. Das Frauenwahlrecht im Sinne von „das Recht zu wählen“ (aktives Wahlrecht) war mir so selbstverständlich, dass ich darüber nicht nachgedacht habe. Historisch habe ich mich bisher eher für die Entwicklung der Frauenbildung und der Zugänge von Frauen zu den verschiedenen Berufen interessiert. Beim Einarbeiten in die historische Entwicklung des Frauenwahlrechts wurde mir erst so richtig bewusst, wie die verschiedenen Stränge der Frauenrechte – politische Rechte, Bildung und Berufe, körperliche Selbstbestimmung, Straf- und Zivilgesetzgebung – ineinandergreifen. Und zwar damals wie heute. Es ist illusorisch zu denken, es reiche, sich auf einen Aspekt zu konzentrieren. Die Rechte bedingen und beeinflussen sich gegenseitig.

Die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren war ein sehr wichtiger Meilenstein für die Frauen, für die Menschen in Deutschland. Es war der Ausgangspunkt und die Voraussetzung für den – noch eingeschränkten – Gleichstellungsparagraphen in der Weimarer Verfassung und den umfassenden im Grundgesetz. Über diesen Hebel wurden schließlich viele frauendiskriminierende Gesetze gekippt.

S: Bei den Wikipedianer*innen finden sich nur wenige Frauen. Welche Auswirkungen hat das?

L: Das geht in zwei Richtungen: Zum einen entgeht der Wikipedia-Community ein großes Potenzial an Schreibenden, wenn die Frauen, immerhin die Hälfte der Bevölkerung, das Schreiben in der Wikipedia – aus welchen Gründen auch immer – nicht attraktiv finden. Zum anderen bleiben dadurch Themenbereiche, bei denen sich Frauen wohl stärker einbringen würden, unterbelichtet. Stichwort Gender bias. Damit meine ich nicht nur Frauenbiographien. Im Grundschulbereich gibt es z.B. vor allem Lehrerinnen. Dieser Bereich wird, mangels Autorinnen, tendenziell in der Darstellung in der Wikipedia weniger abgedeckt als z.B. IT-Themen. Der Gendergap bedingt den Gender bias – und umgekehrt.

S: Was sind die Gründe für die geringe Beteiligung der Frauen bei Wikipedia und was kann man dagegen tun?

L: Dazu wurde schon viel spekuliert, geforscht und geschrieben. Die Ursachen sind vielfältig und nein: Ansätze, die den Frauen einfach „Defizite“ zuschreiben (zu wenig technik-affin, nicht selbstbewusst genug, konfliktscheu etc.) verkennen die Komplexität und helfen auch nicht weiter. Persönlich halte ich folgende Erklärung für am plausibelsten: Die Wikipedia ist eine „Männerwelt“, weil diese „Terra incognita“ aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte zu Beginn sehr stark von IT-nahen Personen, damals und heute eher Männern, „besiedelt“ wurde. Und wenn ein Gebiet erst einmal eine geschlechtliche Prägung hat, dann bleibt das so, so lange sich die Rahmenbedingungen nicht grundsätzlich ändern oder nicht energisch dagegen angegangen wird.

Der VisualEditor war ein richtiger Schritt in diese Richtung. Ansonsten würde ich auf die Vernetzung von Frauen setzen. In dieser Hinsicht könnte die Edit-a-thon-Reihe helfen. Aber man muss sich klar machen, dass keine Einzelmaßnahme zu einer Änderung führen wird, sondern nur viele, vielfältige und anhaltend und beharrlich durchgeführte Maßnahmen. S, L 13.10.

Wikipedia crosses the Alps

Zunächst mal den Schweizer Freunden herzlichen Dank dafür, dass sie uns halfen, das WikiAlpenforum/WAF auf der WikiCon 2018 in St. Gallen so gelungen zu präsentieren. „Das WAF ist schließlich das Wikipediaprojekt“, meinte Lars, als er uns im Namen des WikiCon-Teams begrüßte, „das die Wikipedianer in den Alpenländern auf ganz besondere Weise miteinander verbindet“.

Die WikiCon in St. Gallen bedeutete für das Alpenforum eine Zäsur: Das WAF präsentierte sich erstmals in vier Sprachen, ins WAF-Team kamen neue Leute und mit den das Projekt hauptsächlich unterstützenden WM-Chapter WMAT, WMCH und WMDE wurden in verschiedenen Gesprächen und bei zwei größeren Treffen die Weichen für die Zukunft des Projekts gestellt. Grund für uns, dies hier mal etwas zu skizzieren.

Das Konzept

Am Anfang von WAF stand der Wunsch, die Wikipedia-Stammtische in Süddeutschland und im Alpenraum zu vernetzen. Aus dem den Stammtischen vorgelagerten inhaltlichen Vorprogramm entstand die Idee zum WikiAlpenforum, das aufgrund seiner programmatischen Ausweitung und der großen Resonanz von Wikipedianern in anderen Alpenländern zu einem die fünf Hauptalpenländer umfassenden europäischen Wikipedia-Projekt wurde.

Seit dem WAF-Initialworkshop im Februar 2017 in München gab es in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz 25 inhaltlich auf WP-Content ausgerichtete Treffen und Veranstaltungen des WikiAlpenforums, an denen insgesamt 284 Wikipedianerinnen und Wikipedianer teilgenommen haben. Im Schnitt sind pro Treffen 12 aktive in den Wikipedia-Projekten editierende Teilnehmer hier dokumentiert. Nicht mitgezählt sind informelle Treffen von WAF-Orga und WAF-Aktiven in München, Innsbruck und Berlin.

Die Struktur

An der spontanen Stammtisch-Idee fanden Wikipedianer aus den fünf Hauptalpenländern Gefallen und begründeten mit dem Münchner Initialworkshop das Projekt WikiAlpenforum, das auf den jeweiligen Inputs von Freiwilligen beruht. Die Initiative zu Veranstaltungen und Treffen ging und geht von einzelnen Wikipedianern und/oder örtlichen Communitys aus. Der Anstoß und kräftige Unterstützung zur Ausweitung des Projekts über die Stammtische hinaus kam vom WMDE-Community-Team unter der seinerzeitigen Leitung von Julian Fischer. Daraus entwickelte sich eine Organisationsstruktur, die von Aktiven aus den fünf an WAF teilnehmenden Ländern getragen wird.

Das erste Treffen, an dem Orga-Leute aus den fünf Ländern teilnahmen und Zukunftsperspektiven für das WAF-Projekt definierten, fand auf Einladung von WMCH im Juni 2018 in Bern statt. Dort wurden auch die Hauptseite des WikiAlpenforums auf Meta-Wiki eingerichtet und das WAF-Projekt in Wikidata eingebunden.

Das Erreichte

Vernetzung: Basis der Aktivitäten des WikiAlpenforums sind die Treffen und Veranstaltungen von Aktiven der Wikimedia-Projekte, um gemeinsam über neue Vorhaben zu sprechen, Projekte voranzutreiben, an Artikeln zu arbeiten, sich auszutauschen oder auch Konflikte zu lösen. Darüber hinaus dienen die WAF-Veranstaltungen dazu, die Zusammenarbeit der Wikipedianer/-innen untereinander zu fördern und sie zu ermuntern, selbst ein kleines Projekt oder eine Exkursion zu initiieren. Oder wir hinterfragen gelegentlich auch mal die hinter Wikipedia stehenden Einrichtungen wie WMF und die WM-Chapter, erarbeiten Verbesserungsvorschläge und kommunizieren sie.
Programm: Ziel der bisherigen WAF-Treffen war es, spezielle, zumeist alpenaffine, Themen aufzugreifen und den Kontakt zu den jeweiligen damit in Zusammenhang stehenden Institutionen und Kultureinrichtungen aufzubauen und zu pflegen sowie Objekte zu fotografieren, den einen oder anderen Artikel zu schreiben, zu ergänzen und zu bebildern. Dies im Rahmen von zwei Typen von WAF-Veranstaltungen, von WAF on Tour und von den an Stammtische angebundenen +WAFtreffs.

Content: Von den Inhalten her ist WAF nach allen Seiten hin offen. Das geht von Berg- und Gebirgsthemen, über Alpenküche, alpine Profan- und Sakralkunst, Geschichtsthemen, bis hin zu Themen wie Frauen in den Alpen oder der Geschichte der Alpenüberquerungen. Einen großen Stellenwert nehmen Umwelt- und Naturschutzthemen in den Alpen ein und, da einige der WAF-Aktiven aus der Botanik kommen, die alpine Pflanzenwelt. Highlights sind für uns Artikel, die wir miteinander über Ländergrenzen hinweg erstellen; wenn sie darüber hinaus, wie der Flügelaltar von Schloss Tirol, größere Resonanz finden, freut uns das besonders.

Neu-Autoren: Anfangs suchten Leute Kontakt zu WAF, die Probleme hatten mit ihren ersten Gehversuchen in Wikipedia. Typisches Beispiel ist der Artikel Verein zum Schutz der Bergwelt, dessen Autor uns um Hilfe bat. In einem kleinen WP-Crashkurs halfen wir ihm, die Hürde zu nehmen, was so gut lief, dass noch zwei weitere Neu-Autorinnen aus seinem Verein hinzukamen, eine davon mit inzwischen 49 Edits. Bis heute fand im Rahmen von WAF ein gutes Dutzend Neu-Autoren den Weg zu Wikipedia. Den Letzten setzten wir im August 2018 mit Hilfe eines WikiMUC-Kollegen im Münchner Wikipedia-Space aufs WP-Gleis. Entscheidend für diesen Erfolg bei der Werbung von Neueinsteigern ist eine Kultur der Freundlichkeit bei uns im WikiAlpenforum und ein kreatives Klima für die Mitarbeit. Einer der Neu-Autoren mit einem Faible für Alpinpflanzen öffnete uns sein umfangreiches Foto-Archiv und lud einiges davon auf Commons hoch.

Dokumentation: Die Treffen und Veranstaltungen und die in deren zeitlichem Umfeld entstandenen Contents in den verschiedenen Wikipedia-Projekten sind auf der WAF-Dokumentationsseite niedergelegt, jeweils mit Verweis auf die in Commons hochgeladenen Bilder, insgesamt bisher 3060 Bilddateien, untergliedert in 53 Kategorien. Bei den Bildern war die ertragreichste Veranstaltung bisher WAF on Tour in Bern, bei den Artikeln WAF on Tour Trient, wo auch zahlreiche Artikel in der italienischen Wikipedia neu entstanden. Die hauptsächliche Artikelarbeit im Rahmen von WAF fand und findet nicht in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit den WAF-Veranstaltungen statt, beispielsweise in den Bereichen Alpenküche und Alpenpflanzen. Durch die Aufnahme und Erweiterung von Daten mit Alpenbezug in Wikidata konnten Infoboxen sprachübergreifend verbessert und Übersichts-Listen wie List of mountain huts in the Alps sowie Rifugi delle Alpi erstellt und aktualisiert werden.

Kooperationen: Natürliche Partner von WAF sind alpenaffine Einrichtungen und Institutionen wie Alpenvereine, Naturschützer, Alpengärten, botanische Gärten sowie Museen und Sakralkunststätten in den Alpenregionen, darüber hinaus Bibliotheken und Bildungseinrichtungen an Orten, an denen WAF-ler sich treffen. Die Treffen fungieren zum einen als Türöffner für die WP-Artikelarbeit. Zum anderen bieten sie den Gastgebern die Möglichkeit, ihrerseits Anregungen in Richtung Wikipedia zu geben, beispielsweise beim Besuch der Bayerischen Staatsbibliothek, bei dem die Bibliothek uns umfangreiches Material zum Thema Alpenüberquerung präsentierte und bei der Gelegenheit bat, bei einem lange Zeit schwelenden Editkonflikt im Artikel zur Bibliothek behilflich zu sein. Die Kollegin Geolina löste das Problem, ganz nebenbei bot die Bibliothek Autorinnen und Autoren von Wikipedia kostenlos Benutzerausweise in einer Kategorie an, die normalerweise Journalisten und Wissenschaftlern vorbehalten ist. Etwa zwei Dutzend Wikipedianerinnen und Wikipedianer haben von dem Angebot bisher Gebrauch gemacht. Ähnliche Erfahrungen machten wir mit dem Botanischen Garten in München, wo die Leiterin der Alpinpflanzenabteilung inzwischen Wikipedia-Autorin ist und von Mitarbeiterinnen in ihrem Bereich berichtete, die gern in Wikipedia editieren möchten.

Förderung: Von den bisherigen 25 Veranstaltungen und sechs informellen kleineren Treffen des WikiAlpenforums wurden nur wenige gefördert. Die Teilnahme von Wikipedianerinnen und Wikipedianern aus den 5 WAF-Ländern wurde an insgesamt sechs Veranstaltungen seitens der WM-Chapter finanziell unterstützt. Darüber hinaus trug WMDE die Kosten für Fachbücher sowie WAF-Poster und Flyer in vier Sprachen. Unter dem Strich förderten die WM-Chapter etwa ein Viertel der im Rahmen des WikiAlpenforums veranstalteten Treffen und Exkursionen, die allerdings wegen der großen Reisestrecken zumeist sehr kostenintensiv waren.

Öffentlichkeitsarbeit: Kontakte zu den Medien, vor allem zu den Zeitungen an den Veranstaltungsorten, sind wesentlicher Bestandteil der Aktivitäten des WikiAlpenforums. Wesentlich hierbei sind auch Kontakte mit Experten, Influenzern und Multiplikatoren in den alpenaffinen Einrichtungen wie Deutscher Alpenverein, Naturschutzverbänden und Kultureinrichtungen. Dazu zählt auch der Kontakt mit und das Feedback mit in WP-Personenartikeln Portraitierten vor Ort. Mit Jan Apel, Leiter der Kommunikation von WMDE, gab es am 4. Juli 2018 in der WMDE-Geschäftsstelle ein Gespräch über die Intensivierung der Medienarbeit im Umfeld von WAF-Veranstaltungen. Für den +WAFtreff in Salzburg hat der Kollege Schmeissnerro die mediale Begleitung von Salzburger Nachrichten, Kronenzeitung und ORF bereits aufgegleist.

Noch ein Hinweis: Wie eingangs erwähnt, verstärken die Kollegen Liberaler Humanist und Wikiolo künftig das WAF-Team. Cristian und ich haben uns aus dem operativen Geschehen des WAF-Projekts zurück gezogen, wir sind nicht mehr in der WAF-Orga, begleiten aber weiterhin das Projekt, indem wir gelegentlich gerne zu den +WAFtreffs kommen, der nächste und vorerst vermutlich für längere Zeit auch der letzte ist für mich der +WAFtreff in Salzburg, natürlich werden wir die in dieser Zeit kreuz und quer durch die Alpenländer gewachsenen Freundschaften weiter pflegen und uns miteinander an dem einen oder anderen alpenaffinen Thema verlustieren. Mein Fernziel ist und bleibt eine Alpenüberquerung zu Fuß, angepeilt für 2020. Pi, 10.10.

Atamari reflektiert über die WikiCon 2018

Die Kantonsschule am Burggraben (oberhalb der Bildmitte), gesehen vom Dreilindenweg aus auf dem Freudenberg oberhalb der Stadt St. Gallen am 5. Oktober 2018 während der Konferenz Wikipedia:WikiCon 2018
Vermicelle mit Vanilleeis und Schlagrahm

Eine ganz persönliche Rückschau auf die WikiCon 2018 von Atamari:

Wieder ist eine WikiCon am letzten Wochenende zu Ende gegangen. Ein Highlight im Wikipedianischen Jahr. Wieder hatte man zahlreiche Gespräche geführt und neue Bekanntschaften – nun im Real Life – geschlossen. Auch konnte man über einen Konflikt sprechen, der nun doch ein paar wenige Jahre zurückliegt. Dieser Konflikt hatte mich damals sehr verärgert, geklärt war das online bis zu diesem Jahr überhaupt nicht. Aber das freundliche Gespräch verlief so, dass ich glaube, dass die zukünftige Zusammenarbeit kooperativer sein wird. Bei einem anderen Gespräch erzählte ich einem Benutzer über meine Artikelarbeit zu einem westafrikanischen Staat, es war ihm anzumerken, dass diese Arbeit und das Beobachten der politischen Entwicklung des fremden Staates auch sehr spannend sein kann. Gemeinsam ergaben sich im Gespräch weitere Ideen für die langfristige Artikelarbeit. Das sind nur Beispiele der vielen Gespräche. An diesem Wochenende lernte ich auch neue Speisen, wie beispielsweise Vermicelles, kennen. In meinem Leben war ich zum ersten Mal in der Schweiz, eigentlich müsste ich als Wuppertaler Angst haben. Denn auf Wuppertal sind die Schweizer [Banker] nicht gut zu sprechen. Denn es waren Wuppertaler Steuerfahnder, die die sogenannten Steuersünder-CD auf einem nicht ganz sauberen Weg erworben hatten. Die Steuerfahnder stehen, soweit ich weiß, auf der Most-wanted-Liste der Schweizer Strafverfolgungsbehörden. Aber ich konnte keine Feindschaft – seitens der Gastgeber – in Bezug auf meine Herkunft spüren, im Gegenteil…

Hmmm… da war noch was…

Ach ja, nächstes Jahr soll die WikiCon in Wuppertal stattfinden. Ich soll mich freuen… na ja… ich habe da ein ganz tolles Gefühl, wenn ich meine Stadt präsentieren darf. Aber… aber… die Veranstaltung „WikiCon“ ist nun jedes Jahr besser geworden. St. Gallen (WikiCon 2018) hat die Latte nun wieder höher gelegt, meine Anerkennung dafür – man kann es kaum noch besser machen. Eigentlich bin ich kein konservativer Mensch, aber für die nächste WikiCon will ich auch das bewährte Konzept belassen. Aber sicherlich wird es auch hier und da Duftmarken von mir und dem Team geben. Der nächste Schritt wird sein, dass wir aus einem Bewerberteam ein Organisationsteam machen. Ein paar Gespräche bzw. schriftliche Dialoge sind schon geführt worden. Die zahlreichen Zusagen erfreuen mich sehr, besonders freut es mich, dass die Wuppertal Community, die unter anderem aus meiner Person besteht, nun weiter mit Benutzer:Morty und Benutzer:-wuppertaler verstärkt wird. Und auf die Teamarbeit zähle ich bei diesem Projekt ganz. Habe ich bei dem größeren GLAM-Projekt „Pissaro“ die meiste Planungsarbeit (mit Unterstützung von Barbara und Lilli aus Berlin) geleistet – geht es bei dieser Größenordnung mit mehr als 300 Teilnehmern nicht alleine. Als mich Achim im Sommer gefragt hatte, als ich zum wöchentlichen Treff ins Lokal K kam: „Machen wir die nächste WikiCon in Wuppertal?“ antwortete ich ihm: „Das können wir gerne machen – aber dazu brauchen wir ein ganzes Team“. Achim offenbarte mir schnell, dass die Frage mehr scherzhaft gemeint war. Dennoch bleibt es bei dieser Projektidee, wobei wir trotzdem eine Phase hatten, in der wir vielleicht noch vier Wochen überlegten, ob wir überhaupt „in Konkurrenz“ gegen Innsbruck antreten sollten. Nun denn, die Jury hat entschieden und dem Bewerbungsteam das Vertrauen ausgesprochen.

Der historische Kaiserwagen

Die ersten Ideen sind im Kopf und es ist ja eine Selbstverständlichkeit, dass man darüber noch nicht öffentlich sprechen kann. Was sich wohl jeder potentielle Besucher erhofft, dass man mit dem Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn fahren kann – kann ich mit dem heutigen Stand auch nicht versprechen. Die Auslieferung der Generation 15 der Schwebebahn soll im Sommer 2019 abgeschlossen sein und dann soll es für den Kaiserwagen einen längeren Wartungsaufenthalt geben, bei dem die Motoren ausgetauscht oder auf eine höhere Stromversorgung umgerüstet werden. Dabei soll ein modernes Bahnbeeinflussungssystem eingebaut werden. ata, 09.10.18

WikiCon hat in St. Gallen stattgefunden

Dass die WikiCon 2018 in St. Gallen bereits vorbei ist, ohne bislang hier Erwähnung zu finden, ist natürlich schade - aber gerade deswegen ist ein kurzer Erlebnisbericht sicherlich sinnvoll. Und zwar aus der Sicht eines Offline-Neulings: Nach vielen Jahren des Editierens im Online-Kämmerlein habe ich erstmals den Schritt gewagt, mit Wikipedianern im echten Leben zusammenzutreffen. Mir wurde geschrieben, dass ich es nicht bereuen würde. Nach drei wunderbaren Tagen in der Schweiz bereue ich bloss, dass ich es nicht schon viel früher getan habe: Kost, Logis und Reisekosten wurden bei rechtzeitigem Antragstellen gefördert; die Anmeldeprozeduren waren überhaupt nicht bürokratisch, sondern direkt und unkompliziert; viel zu lange habe ich gedacht, ich sei einfach noch nicht lange genug in den Wikiprojekten aktiv um mitzureden. Oder gar, dass ein Treffen von Wikipedianern mit viel Zank und noch mehr Streit verbunden sein muss. Dabei ist der direkte Kontakt zum Rest der Community so einfach! Liebe Leute, macht es einfach und lernt diese Community kennen: Herzlich, offen, freundlich, höflich, respektvoll und natürlich stets bemüht, alles besser zu wissen. Menschen nach meinem Geschmack!

Was mich bewogen hat, ausgerechnet diesmal zu kommen? Ein Reisebus war organisiert worden, sodass es mir als (bislang) kontaktscheuem Benutzer ermöglicht wurde, mich nicht einmal um die Anreise selbst kümmern zu müssen. Für grössere Gruppen von Langstrecken-Anreisenden kann ich diese Reiseform nur empfehlen - dadurch hat für uns Busfahrende die WikiCon bereits zehn Stunden früher angefangen und hat auch erst acht Stunden später aufgehört als für einen grossen Rest der Teilnehmer. Unterwegs konnten wir uns alle wunderbar unterhalten, austauschen, einander zuhören oder auch lesen, recherchieren und editieren. In St. Gallen angekommen, haben wir damit direkt in grosser Runde weitergemacht: im Rahmen von Vorträgen und dem Smalltalk dazwischen, beim Essen traditioneller schweizerischer Delikatessen, beim zwanglosen Zusammensein in den Abendstunden. Ein zentrales Thema, um das niemand auf der Con herumkommen konnte, war WikiData, doch auch der Rest der Talks war anregend und ideenreich. Und habe ich die vielen grossartigen Wikipedianer schon erwähnt, die man treffen kann, wenn man nur will?

Und letztlich möglich gewesen war all das auch nur dank einer reibungslosen Organisation: Räume, Orga, Essen, Bus, Orga, Kosten, Formulare, Orga, Material, Deko, Besetzung der Infostände und alles was im Hintergrund ablief und nicht im Rampenlicht stand. Dafür gebührt den Helferteams und insbesondere dem Organisationskomitee mehr Lob und Dank, als ich beim Schreiben dieser Zeilen jemals ausdrücken könnte.

tldr: Ihr wart einfach wunderbar! Alle. Und natürlich komme ich wieder. (Enyavar, 7.10.'18)

Wikipedistischer Nobelpreis 2018

Logo der Nobelstiftung

Da ist sie wieder - die Nobelpreiswoche! Für die Wikipedia-Sprachversionen ist es die jährlich wiederkehrende Herausforderung, der plötzlich an bestimmten Personen interessierten Öffentlichkeit entsprechende Informationen zur Verfügung zu stellen. Wer hat zum Zeitpunkt der Verkündung bereits Artikel im Artikelnamensraum zu den Erwählten zu bieten? Außerdem steht die Frage, welcher Nutzer in unserer Sprachversion die meisten Artikel hierzu anlegte, also wer Träger des wikipedistischen Nobelpreises der deutschsprachigen Wikipedia ist. Verdient macht sich in der deutschsprachigen Wikipedia da das Nobelpreisträgerprojekt.

Nach dem fünften Tag und zwölf Nobelpreisträgern ergibt sich folgender Endstand:

Platz Sprachversion Zahl der Treffer Platz Vortag Endplatzierung Vorjahr
1 Deutsch (de) 10 1 1
1 Englisch (en) 10 1 1
1 Russisch (ru) 10 1 5
4 Portugiesisch (pt) 9 1 3
5 Französisch (fr) 7 6 10
5 Chinesisch (zh) 7 6 4
7 Persisch (fa) 6 5 10
7 Hebräisch (he) 6 8 10
7 Japanisch (ja) 6 8 6
10 Spanisch (es) 5 12 6
10 Polnisch (pl) 5 12 10
10 Ukrainisch (uk) 5 8 27
13 Katalanisch (ca) 4 8 20
13 Koreanisch (ko) 4 12 10
13 Niederländisch (nl) 4 12 10
13 Schwedisch (sv) 4 19 6

Weitere sechs Sprachversionen konnten jeweils drei, weitere neun Versionen zwei und weitere 15 Versionen einen Artikel aufweisen.

Platz Benutzer Zahl der Treffer Platz Vortag Endplatzierung Vorjahr
1 Claude J 5 1 2
2 Chickchick77 1 2 -
2 Drahreg01 1 2 1
2 Ephraim33 1 - 3
2 Kaiser.matthias 1 - -
2 Pyromg 1 2 -
  • Der Medizinnobelpreis ging an Tasuku Honjo und James P. Allison. Gleich sieben Sprachversionen hatten alle beide im Portfolio und gingen so in Führung; weitere sechs konnten zumindest einen aufbieten. Dass die deutschsprachige Version zwei Treffer landete, lag an den Benutzern Claude J und Drahreg01, die 2012 bzw 2013 jeweils eine der Biografien angelegt hatten.
  • Den Nobelpreis für Physik erhielten Arthur Ashkin, Gérard Mourou und Donna Strickland. Für Ashkin (8 Sprachversionen) und Mourou (6) gab es schon in einigen Sprachversionen Artikel, darunter auch jeweils in de, an Strickland scheiterten jedoch alle. Die wp.en ging hier haarscharf an der alleinigen Führung vorbei, da ein seit längerem schlummernder Artikelentwurf nicht das Licht des Artikelnamensraums erblickt hatte. Meldungen wonach ein Strickland-Artikel auf der wp.de wegen URV-Verdacht gelöscht worden wäre, waren falsch und bezogen sich wohl ebenfalls auf die englischsprachige Ausgabe. Die Führungsgruppe besteht nun aus vier Sprachversionen. Neben Deutsch, konnten auch Englisch, Portugiesisch und Russisch vier der bisherigen fünf Preisträger aufbieten. Die beiden neuen deutschsprachigen Treffer erzielte Claude J mit Artikelanlagen in den Jahren 2010 und 2012. Claude J geht damit in Führung.
  • Über den Nobelpreis für Chemie konnten sich auch drei Preisträger freuen. Wiederum war ein Preisträger, George P. Smith, in keiner Sprachversion vertreten. Frances H. Arnold (12) und Greg Winter (9) waren da bekannter, insbesondere die führende Vierergruppe, darunter auch de, hatte die Beiden auf dem Schirm. Die Verfolger, angeführt von Persisch (fa), fielen da etwas zurück. Die beiden Treffer der wp:de haben wir wieder Claude J zu verdanken und wurden 2011 bzw 2013 angelegt. Claude J, letztes Jahr Zweiter, zieht damit dieses Jahr fast schon im Alleingang seine Bahnen.
  • Der Friedensnobelpreis ging nicht ganz unerwartet an Denis Mukwege (32 Sprachversionen) und Nadia Murad (34), die von den an der Spitze liegenden Sprachversionen auch jeweils mit Artikeln bestückt waren, so das die Führungsgruppe aus de, en, pt und ru auch weiter zusammen bleibt. In der wp.de sorgte Pyromg 2009 (Mukwege) und Chickchick77 im Jahr 2016 (Murad) für die Artikelanlagen.
  • Den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften teilten sich dieses Jahr William Nordhaus (15) und Paul Romer (16). Bei Letzterem schwächelte nun in letztem Moment die wp.pt. Die Persische Sprachversion hatte bei den Wirtschaftswissenschaften einen kompletten Blackout und fiel nun noch zurück, während Französisch und Chinesisch vorbeizogen. Die deutschsprachigen Artikel legten Kaiser.matthias (2008) und Ephraim33 (2007) an. (Der Literaturnobelpreis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.)

Fazit: de: und en: liegen wie schon in den letzten Jahren an der Spitze, diesmal konnte jedoch auch ru: mithalten. Alle drei zeigen sich bei den Wissenschaftsbiografien recht gut aufgestellt, hatten jedoch zwei Preisträger nicht dabei. Diese Außenseiter wären die Voraussetzung für die alleinige Führung gewesen. Dass wiederum gute Abschneiden der deutschen Sprachversion dürfte insbesondere auch am von Ephraim33 initiierten Nobelpreisträgerprojekt liegen. Der diesjährige Nobelpreis für die deutschsprachige Wikipedistik geht aber an Claude J, der fünf der zehn deutschsprachigen Treffer erzielte und damit nach 2016 erneut gewann. Herzlichen Glückwunsch! Ihm und den anderen bei Anlage und Ausbau der Artikel Aktiven sei herzlich gedankt! Wer Anregungen für noch anzulegende mögliche Nobelpreisträger sucht wird hier fündig.O2 ab 01.10.

Löscheritis nun auch im Löscheritis-Thread

Ein Löschgeier bei seiner Arbeit in der deutschen Wikipedia

Und gleich zuvörderst: Bin ja gespannt, ob jetzt auch dieser Artikel hier mal wieder DER DERzeit herrschenden Löscheritis zum Opfer fällt (ja, Computer-Viren sind echt häßlich). Aber zum Anliegen: wir sind es hier ja gewöhnt, daß selbsternannte Hausmeister etc. die Disk. auf- und beräumen (vgl. Benutzer:Geräumt und ähnliche Auftritte). IdR (in der Regel) betriffts einzelne Wortbeiträge. Letztlich wurden des Öfteren auch ganze Abschnitte geräumt: Keine Party (zum Ersten), Keine Party (zum Zweiten), Artikel mit nicht behebbaren Qualitätsmängeln, Keine Party (zum Dritten) und selbst Schwere Löscheritis (zum Ersten) und Schwere Löscheritis (zum Zweiten) incl. Keine Party (zum Vierten!), womit wir mMn nun schon bei schwerster Löscheritis wären. Natürlich wird das Ganze mal wieder begleitet von Beitragslöschungen wie hier in Keine Party oder eines Edits von mir in Schwere Löscheritis (zum Ersten), zum Zweiten und zum Dritten!. Um diesen Hickhack zu stoppen, hab ich nach VM eines der Beräumer meinen Edit erst mal selbst geräumt (zum Vierten ;-)). Nebenbei: in der VM wurde kein Regelverstoß festgestellt. Die war lediglich Beschäftigungstherapie seitens der Hausmeister hier. Die scheinen über genügend Zeit für solche Spielchen zu verfügen. Mir persönlich würde es nicht im Traume einfallen, die Disk.-Beiträge anderer zu zensieren - dies zeugt auch nur von eigener argumentativer Schwäche und ist oberpeinlich. Wir hatte das schon so etliche Jahrzehntchen: Ich kanalisiere jetzt die Diskussion ... (besonders ausgeprägt während Glasnost und Perestroika). MMn hätte das hier auch auf der Disk. stehen können, weil derart miese Praktiken auf der Disk. auch auf der Disk. besprochen werden könnten, doch gibt es hier immer wieder Oberschlaue, die meinen, wenn es keinen Bezug zu einem Kurierartikel gibt, reingrätschen (sprich löschen) zu können. Diesem Argument ist nun ein Riegel vorgeschoben. met

Wikipedianische KulTour im Haus Wiegand

Am 8. Dezember 2018 haben wir die derzeit seltene Gelegenheit, mit einer Gruppe von Wikipedianern das Haus Wiegand, ein Berliner Kulturdenkmal und Zentrale des DAI, zu besichtigen. Interessenten hier entlang. Der Platz ist aus räumlichen Gründen begrenzt, also besser nicht zu lange zögern. MC 31.10.

Bitte an die Fotografen

Gerade läuft auf arte eine Pseudo-Dokumentation über die Schlacht um Verdun. Natürlich schau ich auf Wikipedia nach und seh mir die vorhandenen Fotos an. Dabei fiel mir dieses Foto auf. Es stammt aus einer Zeit, als es Größenbeschränkungen für Bilder auf commons gab. Heute ist 100 Megabyte kein Problem. Es gibt viele Bilder aus der Anfangszeit der Wikipedia, die mit heutigen Kameras oder sogar Smartphones weit besser dargestellt werden können. Also nur Mut, mal neu abzudrücken und ein Foto im Artikel auszutauschen... Nf 30.10.

Bitte an die Autoren

Zu vielen Artikeln gibt es auf Commons mittlerweile weitaus bessere/aktuellere Bilder als die, die aktuell in vielen deutschsprachigen Artikeln eingebunden sind. Deshalb meine Bitte an die Autoren: Schaut regelmäßig in die Commons-Kategorien, die zu den Artikeln auf Eurer Beobachtungsliste gehören, und traut Euch, die Bilder im Artikel gegen bessere auszutauschen. So gibt es z. B. auch zum oben kritisierten briefmarkengroßen Foto eine Kategorie mit diversen höherauflösenden Bildern. MK 31.10.

700.000 Biografien

Aktuell hat die Wikipedia 700.040 Biografien und täglich kommen neue hinzu. Weiter so! Wu 29.10.

Nihao, Salaam, Ohayō, Namaste und Olá

Es ist wieder soweit. Zum vierten Mal startet am 1. November der Asiatische Monat. In zahlreichen Sprachversionen versuchen Wikipedianer innerhalb eines Monats möglichst viele Artikel zu Themen zu schreiben, die mit Asien zu tun haben. Nicht nur die Top-Autoren haben was davon, jeder der vier Artikel nach den Regeln erstellt, erhält zum Dank aus Asien eine Postkarte zugeschickt! Anmeldung ist jetzt schon möglich! Artikelideen und Recherche auch, aber Vorsicht! Keinen Frühstart hinlegen! Auch im BNR darf erst ab 0:00 Uhr (UTC!) ein Artikel erstellt werden. Alle weiteren Regeln auf der Wettbewerbsseite. Viel Erfolg! JPF 26.10.

Von Wikipedianern für Wikipedianer

Zwei exkkusive Ringkarten für FIGHT NIGHT heute Abend 19:00 in Mannheim zu verschenken. Wenn sich jemand für die Sportart interessiert, oder einfach nur mal sowas anschauen möchte, gerne melden. Ich schaffe es umständehalber nicht hin. Juliana 20.10.

Neulingsgewinnung: Kampagne gestartet

Die Kampagne im Rahmen der Neulingsgewinnung ist nun gestartet. Unangemeldete Nutzende (80%) werden ein Banner sehen, welches sie auch in die Offline-Welt einlädt. Es soll am 28. Oktober Menschen dazu aufrufen, die lokale Wikipedia-Community in ihrer Nähe kennenzulernen. Mehr Informationen findet ihr auf der Planungsseite und auf der Projektseite unseres Portals. Liebe Grüße, sts (wmde), 19.10.

WikiConference North America 2018

Logo der WikiConference North America
Logo der WikiConference North America

Am kommenden Wochenende findet in Columbus, Ohio die WikiConference North America 2018 statt. Das ist sozusagen die WikiCon für Kanada, USA und Mexiko. Themen sind zum Beispiel Offline Wikipedia (Offline Internet Resources for Latin America), Wikipedia in der Medizin (Medical wiki content for all clinicians and students) und Kontroversen in der Wikipedia (Inclusion, Wikipedia, and right-of-center topics). Ich bin mit einem Stipendium von Wikimedia Deutschland dabei und werde berichten. Außerdem will ich neue Episoden für den englischen Podcast WikiJabber einfangen. S. W., 16.10.

Anderen Wikidata erklären? Wikidata “Train the Trainers” in Berlin, Köln und Wien

An jeweils einem Wochenende im November finden in Köln, Berlin und Wien die Workshops Wikidata “Train the Trainers” statt. Das Angebot richtet sich an alle, die bereits Erfahrung mit Wikidata oder Wikipedia haben und lernen wollen, Workshops zu Wikidata selbst durchzuführen. Vermittelt werden Grundlagen zu Wikidata, mit einem Schwerpunkt auf verschiedene Werkzeuge sowie Möglichkeiten, die Wikidata für Wikipedianerinnen und Wikipedianer bietet. Außerdem wird es um Methoden und Tipps rund um das Sprechen vor Publikum, Moderation und Dokumentation gehen.

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bis zum 28. Oktober für die Teilnahme in Köln, Berlin oder Wien anzumelden. Mehr Informationen gibt es auf dieser Seite. bm (wmde), 15.10.

Neue Ergebnisse aus dem Förderbarometer

Das Förderbarometer geht in seine sechste Auswertungsrunde. Dabei handelt es sich um die aktuellste Auswertung der seit Februar 2017 laufenden kontinuierlichen Befragung zur Förderung durch Wikimedia Deutschland. Vielen Dank an alle, die sich an der Befragung beteiligt haben. Nico (WMDE), 15.10

Chaos Communication Congress

Ende Dezember findet wie jedes Jahr der Chaos Communication Congress (35c3) statt. Dieses Jahr zum zweiten Mal in Leipzig. Wie im letzten Jahr wird WMDE dort zusammen mit der OKF und Freiwilligen eine Assembly (Auftritt) gestalten. Dafür hat WMDE für den laufenden Presale ein begrenztes Kontingent an Voucher-Codes bekommen. Community-Mitglieder, die gerne am 35c3 teilnehmen und an der Assembly helfen wollen, können sich zwecks Voucher an community@wikimedia.de wenden. Bitte beachtet, dass der Presale zeitlich, wie auch in der Anzahl der Tickets, begrenzt ist. Zudem können bis heute (15.10.) Einreichung für den Call for Paper noch gemacht werden. Merle von Wittich (WMDE), 15. Okt. 2018 (CEST)

Schreibwettbewerb der Alemannischen Wikipedia

Seit heute Nacht läuft der achte Schreibwettbewerb der Alemannischen Wikipedia. Thema dieses Jahr sind „Artikel über Frauen“ anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Einführung der Frauenwahlrechts in Deutschland. Noch bis zum 16. Dezember können Artikel nominiert werden. H., 15.10.

Wikicon, Nachlese für Fotografen: Alles nur geklaut?

Nicht jeder Benutzer war auf der Wikicon, deshalb ein Hinweis: Es gab einen Vortrag über eine Kooperation mit dem LWL-Industriemuseum. Klick Es gibt ab morgen (15. Oktober 2018) einen Fotowettbewerb mit dem Titel „Alles nur geklaut?“. Es gibt hier viele Fotografen, vielleicht hat der eine oder andere eine Idee für ein gutes Bild und wird auf der Zaungalerie verewigt. Kurzmitteilung von Nf, 14.10.

Start des zweiten Wiki4MediaFreedom Contest

Vom 10. Oktober bis zum 30. November läuft dieses Jahr die zweite Ausgabe des vom Osservatorio Balcani e Caucaso initiierten Wettbewerbs zu Wiki4MediaFreedom. Dabei geht es darum, in einer Reihe von Sprachen (darunter auch Deutsch) Artikel zu Themen rund um Medien, Pressefreiheit, Zensur u. ä. in Osteuropa zu schreiben oder zu verbessern. Auf der Basis von Quantität, Qualität und Quellenarbeit wird am Ende eine Jury die Artikelarbeit der Teilnehmenden bewerten und dafür Preise vergeben. Interesse? Die Seite zum Wettbewerb findet sich unter meta:Wiki4MediaFreedom contest - II edition, dort gibt es auch weitere Hinweise zu den Teilnahmebedingungen. Xa, 11.10.

Im Fernsehen gesehen, auf Wikipedia nachgelesen

Atauro, Insel am anderen Ende der Welt

Dass das Erscheinen von Begriffen im Fernsehen sich auch direkt auf die Zugriffszahlen zu den entsprechenden Artikeln in der Wikipedia auswirkt, ist ja nichts Neues. Nun hatte auch „mein“ Osttimor oder genauer die zu Osttimor gehörende Insel Atauro ihren kleinen Auftritt im Fernsehen. Am 29. September brachte das RTL-Magazin Life – Menschen, Momente Geschichten einen einige Minuten langen Beitrag über die Wawata Topu, Frauen aus Atauro, die unter Wasser mit Harpunen Fische und Oktopusse jagen. Poetisch werden sie „die Meerjungfrauen von Atauro“ genannt, was wohl zu einiger Enttäuschung bei RTL-Zuschauern führte, weil die Damen voll bekleidet mit T-Shirt und Wickelrock tauchen. Am 5. Oktober folgte die halbstündige Dokumentation Osttimor: Die Wawata Topu - Der Clan der Taucherfrauen auf Arte.

Und wie hat sich das auf die Zugriffszahlen ausgewirkt? „Atauro“ hat normalerweise drei bis zehn Zugriffe pro Tag. Am Tag der RTL-Sendung waren es 29, am Tag darauf 17. Am 5. Oktober kam ein Sprung auf 59 Zugriffe und sogar 94 am 6. Oktober. „Osttimor“ mit sonst 300–400 Zugriffen stieg am 29. September auf 587, am 2. Oktober (Warum das denn?) auf 608, am 5. auf 546 und am 6. Oktober schließlich auf 613. Was folgert sich nun daraus? Zunächst einmal, dass mit den Artikeln Lesern das Gefühl gegeben wurde, dass man wirklich zu allem Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia etwas finden kann (der Artikel Atauro wurde übrigens 2005 von Benutzer:Romanist~dewiki erstellt).

Weiteres ist reine Spekulation. Motivieren längere Dokumentationen mehr Leute, sich über ein Thema weiter zu informieren? Oder sind RTL-Zuschauer eher Couch-Potatos, während arte-Zuschauer wissbegierig nach mehr in der Wikipedia stöbern? Greifen die aktiven RTL-Zuschauer schnell noch am selben Tag zum Laptop, während mehr arte-Zuschauer erst am Wochenende in Ruhe mit ihrer Recherche beginnen? Oder erinnern sie sich eher am nächsten Tag noch daran, wie diese exotische Insel noch hieß? Oder war „Osttimor“ einfach nur zufällig am Wochenende ein heißes Thema auf der WikiCon? Fragen, zu der es wohl nie eine Sozialstudie geben wird, aber Spaß machen, mal hier seine Phantasie spielen zu lassen, was die Zahlen verursacht. Ich bin mal gespannt, welche Erklärungen sich noch auf der Diskussionsseite einfinden. Und ob vielleicht die Urlauberzahlen auf der Insel nach den Dokumentationen ansteigen. JPF, 8.10.

WikiCon 2019: Auf nach Wuppertal!

Wuppertaler Schwebebahn

Nach der Con ist vor der Con: Während die Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet, Köln, Düsseldorf und auch Wuppertal bereits mit ihrem Reisebus gen Norden und gen Heimat unterwegs waren, wurde auf der gestern zu Ende gegangenen WikiCon in St. Gallen der Austragungsort für die WikiCon 2019 bekannt gegeben: Im nächsten Jahr treffen wir uns in Wuppertal. Die Buslinge wurden über die offizielle Verkündung via Twitter informiert und freuen sich sehr auf die Aufgaben der Orga und die Zusammenarbeit mit Wikimedia Deutschland, die nun beginnen und ein arbeitsreiches Jahr bedeuten werden. Alles weitere … später.AR, 8.10., für die Orga der WikiCon 2019

WikiDaheim-Vorjury beginnt

Nach drei Monaten geht die diesjährige Aufgabe von WikiDaheim in Österreich zu Ende. In 100 Tagen wurden zu Denkmalschutz, Naturschutz, öffentlicher Kunst, Kellergassen und öffentlicher Infrastruktur in Österreich von ca. 175 TeilnehmerInnen mehr als 14.000 Bilder hochgeladen, was bei beiden Aspekten einen starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt (ein ausführlicherer Artikel zu WikiDaheim 2018 im Kurier folgt noch). Dies bedeutet auch, dass für die Vorjury deutlich mehr Bilder zu bewerten sind, weshalb wir dieses Jahr schon im September das Vorjury-Tool aktiviert haben. Wer zu dieser illustren Gruppe noch hinzustoßen und etwa die zehn offiziellen österreichischen Einreichungen für den internationalen Wettbewerb von Wiki Loves Monuments mitbestimmen möchte, kann sich gerne unter Wikipedia:WikiDaheim/Jury#Vorjury eintragen. B, 7.10.

Publikums- u. Reviewpreis des 29. Schreibwettbewerbs

Wie jedes halbe Jahr haben auch die Autorinnen und Autoren des 29. Schreibwettbewerbs unsere Enzyklopädie mit einer Reihe von herausragenden Artikeln beglückt. Die Nominierungsfrist ist seit wenigen Tagen abgelaufen, sodass nun die Leserschaft im Rahmen des Publikumspreises die Wahl hat, welcher Beitrag ganz besonders gefällt. Dabei sollte auch dieses Jahr für jeden etwas interessantes zu finden sein, so darf man sein Wissen zur Funktionsweise von Verbrennungsmotoren mehren, sich zur italienischen Küche weiterbilden, die Eigenschaften eines wahren Genies erforschen sowie etwas über amerikanische Spioninnen erfahren. Die Stimmabgabe (drei, nicht gehäufelt) erfolgt wie immer per E-Mail. Darüber hinaus sind die Autoren aufgerufen, sich am Reviewpreis zu beteiligen. ɦ, 6.10.

Nach der CU-Wahl ist vor der SG-Wahl

Die CU-Wahl neigt sich dem Ende entgegen, und es nähert sich ein weiteres Ereignis: Die SG-Wahl. Ab dem 1. November, beginnend 0:00 ist es möglich, sich als Kandidat aufzustellen, bis zum 7. November um 23:59. Ab dem 8. November 0:00 kann dann gewählt werden. Hier ist anzumerken, dass die Wahlformalitäten geändert wurden, es hatte letztes Jahr wegen der Pause zwischen 23 und 24 Uhr am 7. des Monats eine Diskussion gegeben, daraufhin hat sich das SG entschieden diese Stunde einzusparen, da sie nicht benötigt wird, und es hoffentlich so zu weniger Verwirrungen kommen wird.

Da bei der letzten Wahl nicht genug Kandidaten gewählt wurden, um das SG voll zu besetzen, sind bei dieser Wahl mehr als 5 Plätze zu vergeben. Wer also Lust hat diese verantwortungsvolle und durchaus auch zeitaufwendige Tätigkeit auszuüben, der kann sich ab dem 1. November eintragen. Wir würden uns über viele Kandidaten freuen.

Wer Fragen dazu hat, mit dem bin ich, und sicher auch meine Kollegen gerne bereit auf der Diskussionsseite sich darüber konstruktiv auszutauschen.

f.d.R. Luke 05.10

Britische Tate Gallery sourct out und keiner weiß es

Selbstporträt, etwa 1640
Selbstporträt, etwa 1640

Nur durch die Kritik des namhaften Historikers und Kunstkritikers Bendor Grosvenor (en: Bendor Grosvenor) an dem englischsprachigen Artikel von Anthony van Dyck ist es an die Öffentlichkeit gedrungen. Die Nennung des Knebelbarts in dieser Künstlerbiografie, der durch den Maler des frühen 17. Jahrhunderts populär wurde und im Vereinigten Königreich auch nach ihm benannt wird, war Grosvenor zu populärwissenschaftlich. Im deutschsprachigen Kulturraum stand für diese Bartmode der Savoyenherrscher Viktor Emanuel II. Namens-Pate, also nicht im Fokus des Kunstkritikers Aufmerksamkeit. Grosvenor suchte und fand anschließend bei weiteren Künstlern, die die Tate Britain ausstellt, Unzulänglichkeiten.

In einer offiziellen Stellungnahme des Hauses bemerkte die Pressesprecherin lapidar, dass es bei ihrer Ressourcenausstattung unmöglich sei, bei allen der von ihnen ausgestellten Künstlern eine eigene Biografie zu schreiben oder gar noch lebende Künstlerbiografien à jour zu halten. Man bediene sich deshalb im Bestand von Wikipedia, das am aktuellsten und verlässlichsten sei. Ihr eigener Biografiebestand beschränke sich auf etwa 100 Einträge. Die Galerie arbeite an einer Partnerschaft mit Wikipedia, um sicherzustellen, dass die Biografien für die Künstler in ihrer Sammlung so genau wie möglich seien.

Da bleibt mir die Spucke weg. Klingt fast so, als hätten wir es bald geschafft. Lantus 2.10.

Internationale Edit-a-thons:Essen und Filme

Derzeit gibt es gleich zwei spannende internationale Projekte, bei denen deutsche Beteiligung erwünscht ist. Seit gestern läuft ein internationaler Edit-a-thon rund um gutes Essen anlässlich des World Heritage Cuisine Summit & Food Festival 2018. Leider findet der weit weg in Punjab statt, aber die Wikimedianer vor Ort haben gute Vorarbeit geleistet und man kann ja auch beim Schreiben von Artikeln von den Düften und dem Geschmack träumen! Es wird sicher zu vielen der Gerichte gute Fotos geben. Dieser Wettbewerb läuft bis 10. Oktober. Etwas länger, und zwar bis Ende November, läuft noch der Edit-a-thon des AfroCine Projekts, der leider bisher noch keinen Platz auf der deutschsprachigen Wikipedia gefunden hat. Wer hier etwas organisieren möchte, kann sich gerne an den Seiten auf der Englischen Wikipedia orientieren.Kri, 2.10.

Abstimmung zur SG-Special-Artikelauswahl

… und schon wieder kann man mitmachen bei einer Abstimmung. Diesmal bei der Auswahl der Artikel für die Rubrik Schon gewusst? für die Hauptseite anlässlich der WikiCon in St. Gallen. Nominiert sind zehn Artikel, von denen sechs ausgewählt werden. Die übrigen fallen unter den Tisch. Jede stimmberechtigte Person hat maximal sechs Stimmen, darf aber nur eine pro Artikel vergeben. Stimmen auf eigene Artikel sind nicht erlaubt. Ende dieses kleinen Wettbewerbs ist am Donnerstag, 4. Oktober um 20:00 Uhr.Lantus 2.10.

WP:Miniaturenwettbewerb

WP:MINI

Beim WP:Miniaturenwettbewerb kandidieren dieses Mal 65 Artikel. Eine Jury gibt es nicht, sondern die Artikel werden von allen Interessierten bewertet – dabei kann jeder angemeldete Benutzer mit Stimmberechtigung bis zu fünf Stimmen auf die Miniaturen verteilen, die ihm am besten gefallen. Die Bewertung findet ab dem 1. Oktober statt. Gegebene Stimmen können kontinuierlich neu verteilt werden. Der Zeitraum für die Stimmabgaben und die Auswertung der Stimmen endet mit der Bekanntgabe der Gewinner des WP:Schreibwettbewerbs, spätestens am 31. Oktober 2018. Die Kandidaten freuen sich auf zahlreiche Stimmen. nE, 1.10.

Wiki loves Monuments: Für die Einen gerade abgeschlossen, für die Anderen geht es jetzt erst los!

Schlag Mitternacht ist in dieser Nacht die Uploadphase von Wiki loves Monuments geendet. Im Vergleich zu den Vorjahren eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Mit 476 Teilnehmern, etwas mehr als im vergangenen Jahr. Das Ergebnis von über 25 Tausend Bildern ist auch darauf zurückzuführen, dass der Fleiss der Poweruploader sich noch einmal gesteigert hat und der Durchschnitt von 55 Bildern pro Uploader an die Anfangszeiten des Wettbewerbs erinnert.

Ja könnten wir dann nicht langsam aufhören? Haben wir denn nicht schon jedes Denkmal fotografiert? Leider nein. Im Vergleich zu anderen Ländern weltweit stehen wir in Deutschland, was die Dokumentation von Denkmalen angeht erbärmlich da. Durch die föderale Struktur des Denkmalschutzes in Deutschland sind auch die Denkmallisten hier in unserem Projekt ein Flickenteppich mit uneinheitlicher Struktur, die es einem Ortsfremden oft unmöglich macht zu verfizieren, ob das von ihm fotografierte Objekt überhaupt ein Denkmal ist, geschweige denn, es mit Denkmalnummer und Adresse ordnungsgemäß zu beschreiben und zu kategorisieren. Andere Länder sind uns da weit voraus. Haben ihre Datensätze (mit Wikidata?) in Kartenwerke verknüpft. Farbkennzeichnungen lassen erkennen, wo ein Objekt noch nicht fotografisch erfasst ist. Es muss unser Ziel sein, so ein System bis zum nächstjährigen Wettbewerb auch bei uns zu implementieren. Wer dazu bereits Ideen hat, darf mich gerne auf meiner Diskussionsseite kontaktieren.

Sehr erfreulich ist dieses Jahr auch die Beteiligung am Vorjurytool. Mehr als 20 Teilnehmer (Tendenz steigend) haben bereits fast 97 Tausend Bewertungen abgegeben. Es gilt 16343 Bilder zu bewerten. Nur 16 Tausend Bilder? Oben steht doch die Zahl 25 Tausend. Viele der Uploader haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Bilder in der Kategorie "not for Prejury" einzustellen. In meinen Augen ein erfreulicher Trend. Viele Bilder sind aus dokumentarischem Grunde sehr wertvoll, aber sind sicherlich nicht geeignet für einen Fotowettbewerb, der mehr nach ästhetischen Gesichtspunkten urteilt. Und manch Fotograf von hochwertigen Bildern hat sich bei der Vorjury- und Juryauswahl selbst ein Bein gestellt, indem er oder sie viele schöne ähnliche Motive hochgeladen hat. Das führt zu Ennui bei den Bewertern. Beim ersten Betrachten noch fünf Sterne, beim fünften Bild nur noch drei. Da die Bilder im Zufallsprinzip vorgestellt werden, also eine vom Uploader ungewollte Nivellierung. Auch Bilder der Hauptjuroren selbst stehen nicht zur Auswahl und man kann in der Vorjury selbstverständlich auch nicht seine eigenen Bilder bewerten.

Das Vorjurytool ist noch bis Mitternacht am 16. Oktober freigeschaltet. Zeit genug, für die bisherigen Uploader zur Suchtentwöhnung, oder für Interessierte sich einen Überblick über die Vielfalt der Bilder zu machen. So viele Vorjuroren wie noch nie scheinen dieses Jahr auch den Ehrgeiz zu haben, wirklich jedes Bild bewertet zu haben. Eine Herausforderung, die dieses Jahr sogar realistisch ist. W 1.10.