Wikipedia:Kurier/Ausgabe 6 2013

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Tacheles in Frankfurt am Main

Wikimedia Deutschland (WMDE) hatte eingeladen, auf dessen Tacheles-Tour durch Deutschland an der Tourstation Frankfurt am Main mit dem Vorstand Pavel Richter und dem Präsidiumsmitglied Jens Best Tacheles zu reden, und 13 Wikipedianer kamen in einen komfortablen Konferenzraum über den Gleisen des Frankfurter Hauptbahnhofs. Die weite An- und Rückreise von Pavel aus Berlin war im Vorfeld der nur zweistündigen Veranstaltung ebenso kritisiert worden wie die Tatsache, dass es überhaupt einer solchen Diskussion bedarf, angesichts einer Community, die rund um die Uhr über das Netz miteinander verbunden ist und auf das lebhafteste miteinander zu diskutieren pflegt. Eigentlich ist doch schon alles von jedem gesagt worden?

Der Verein sucht das Gespräch mit den engagierten Wikipedianern. Die langanhaltende Diskussion um die Beteiligung von Wikimedia Deutschland an dem sogenannten ZDF-Faktencheck markiert eine Zäsur in der Beziehung zur Community. Damit sollte eine Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk begründet werden, die langfristig auf die Befreiung von Inhalten zielt, und im Gegenzug sollte „Wikipedia“ in einem politischen Entertainment-Format mitspielen, ohne allerdings die Community vorab zu befragen, ob sie das überhaupt wünsche. Mehrere Wochen und Kurier-Beiträge, eine FAQ und eine Umfrage später war klar, dass sich WMDE für die Meinung der Wikipedianer nicht wirklich interessierte und den ursprünglich gefassten Plan mit leichtesten kosmetischen Änderungen durchführte. Mehr noch: Im GLAM- und im Bildungsbereich werden mittlerweile – teils bewusst – Projekte ohne jede Beteiligung und Einbeziehung der Community konzipiert. Hier fehlt es an einer ausreichenden Erdung des Betriebs, der die Basis übergeht.

Der Vorgang um den ZDF-Check war das deutlichste Zeichen für die Entfremdung, die zwischen den Autoren und dem ursprünglich von ihnen gegründeten Förderverein eingetreten war, der mehr möchte, als nur Wikipedia zu unterstützen, nämlich auch politisch in die Gesellschaft hinein wirken. Und auch der Jahresplan 2013, in dem es lapidar hieß, man werde zukünftig in Community-Belange und in Debatten Einfluss nehmen, ließ manchen damals schon aufhorchen. Geändert wurde der Plan dann trotz einer langen Reise quer durch die Community nicht mehr, obwohl es reichlich Kritik online und offline gegeben hatte. Er wurde trotz der Diskussion gänzlich unverändert der Mitgliederversammlung zur Bewilligung vorgelegt, die ihn dann auch passieren ließ. Vielleicht war er schon allzu perfekt ausgearbeitet, als dass er zu noch weitgehenderen Änderungen hätte einladen können?

Wie es denn zukünftig möglich sein werde, seine Meinung wirksam zu Gehör zu bringen und auf die Gestaltung der weiteren Planung tatsächlich Einfluß zu nehmen, wäre eine der Fragen, die im Vorfeld des in Kürze bevorstehenden Planungsprozesses noch zu klären sein wird. Sie blieb vor Ort leider offen. Der Verein tut sich offenbar schwer damit, Meinungsäußerungen aus der Community aufzugreifen und in die eigene Arbeit ändernd einfließen zu lassen. Natürlich kann man in einer von jeher so divers zusammengesetzten Gemeinde nicht jeden beliebigen Standpunkt durchgreifen lassen. Wenn der Tacheles aber einen Sinn haben soll, muss er zu Konsequenzen führen. Fehler kommen überall mal vor, es kommt aber darauf an, wie mit den Fehlern am Ende umgegangen wird, ob es zu Änderungen in Abläufen und Haltungen kommt, ob sich Einsichten einstellen und wie es danach weitergeht. Es reicht nicht aus, die Community nach ihrer Meinung zu befragen, man muss sich auch mit den Antworten auseinandersetzen und sich vor allem an das Ergebnis halten.

Beispielsweise auch mit dem Eindruck, dass sich die Berliner Wikipedianer nicht nur geographisch näher am Vereinssitz befinden, sondern diesen auch personell und inhaltlich so nahe stehen, dass sie gegenüber anderen Regionen eine bevorzugte Stellung einnehmen, was sich mitunter auch auf den Zugang zum Flurfunk auswirken mag sowie dem Privileg, der Mitgliederversammlung ohne nennenswerten Aufwand zweimal im Jahr beiwohnen zu können. Auch wenn das Präsidium mittlerweile ganz mehrheitlich durch Briefwahl bestimmt wird, verbleiben der Mitgliederversammlung Beschlüsse, die nur von ihr getroffen werden können und die ganz wesentliche Aspekte der Projekte betreffen, in jüngerer Zeit etwa die Zukunft des Toolservers. Hier sollten die Chancen, sich an den Beratungen und an den Abstimmungen zu beteiligen, auch in örtlicher Hinsicht gerechter verteilt werden.

Aber auch die kürzlich vorgenommenen Veränderungen bei der Förderung der Redaktionen und der Schwesterprojekte sollen, so war zu hören, noch einmal überdacht werden, weil sie sich im nachhinein für alle Beteiligten als zu aufwändig erwiesen haben.

Insgesamt war es eine offene Diskussion mit wenigen Überraschungen, die mit einer freundlichen Note ausklang. Nachbemerkungen finden sich auch auf der Seite zum Treffen. Zu erwägen wäre vor allem, zukünftig anstelle solcher Kurzinterventionen längerfristig anberaumte Workshops an mehreren Orten einzuführen, in denen Community und Verein die zukünftige Arbeit in einem längeren Prozess gemeinsam planen könnten. (A, 29.6.)

Wikipedianer trafen Römer und Germanen

Wikipedianer, Römer und Germanen in Braunschweig und am Harzhorn!

Am Wochenende 21.–23. Juni trafen sich 20 Wikipedianer und drei Wikimedianer im Braunschweigischen Landesmuseum (BLM), um dort mit mehreren Archäologen, Historikern und Museumsleuten zu diskutieren und um aus erster Hand die neuesten Forschungsergebnisse eines „archäologischen Jahrhundertfunds“ präsentiert zu bekommen. Es ging dabei um das sogenannte „Harzhornereignis“, ein bis vor wenigen Jahren unbekanntes Kampfgeschehen, bei dem sich um 235 n. Chr. tausende römischer Legionäre und Germanen im Norden des heutigen Deutschland und weit im Osten des damaligen Limes offenbar mehrtägige erbitterte Schlachten lieferten. Über fast 1.800 Jahre waren diese Ereignisse in Vergessenheit geraten und erst vor wenigen Jahren wurden die Spuren des Geschehens durch Zufall wieder entdeckt und werden seither erforscht. Ein Ende ist nicht absehbar!

In enger Zusammenarbeit mit dem BLM und Wikimedia Deutschland ist es gelungen, innerhalb von nur acht (!) Wochen ein tolles Haupt- und Rahmenprogramm mit Vorträgen der vor Ort tätigen Archäologen und weiterer Historiker zusammenzustellen und umzusetzen. Dafür möchte ich mich auf diesem Wege zu allererst nochmals bei allen Organisatoren und unermüdlichen Helfern vor und hinter den Kulissen des BLM, beim HAUM und selbstverständlich bei Wikimedia DE (Barbara, Lilli und Katja) bedanken, ohne die diese Veranstaltung sicherlich nicht in nur 8 Wochen hätte organisiert werden können. Also: Chapeau!

Vorträge hielten: Dr. Heike Pöppelmann (Direktorin des BLM), Dr. Michael Geschwinde (Projektleiter am Harzhorn), Dr. Petra Lönne (Archäologin am Harzhorn), Dr. Korana Deppmeyer (Kuratorin der am 1. September beginnenden Niedersächsischen Landesausstellung: „Roms vergessener Feldzug“), Prof. Dr. Michael Meyer (Leiter der Ausgrabungen am Harzhorn) sowie Prof. Dr. Wolfgang Leschhorn (Althistoriker und Numismatiker). Darüber hinaus gab es einen Vortrag von Southpark und Benutzer:Stepro über Wikipedia. Am Samstag fand zudem eine Expertenführung über eines der Schlachtfelder am Harzhorn statt.

Fazit: Eine äußerst gelungene Veranstaltung! Und: Aller Voraussicht nach wird es 2014 eine „Neuauflage“ zu einem anderen aktuellen Thema geben, nämlich „100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges“. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Versprochen! BS, 24. Juni 2013

Nachtrag: Besonderer Dank gilt natürlich Brunswyk, dem Initiator und Motor hinter dem ganzen Projekt. Vielen Dank ihm für die geleistete Arbeit! Die tollen Ergebnisse sprechen für sich.DH, 25. Juni 2013

WMDE-Versicherung für Community-Veranstaltungen

Es geht also darum, dass sich jemand mal in einem Erdloch oder an einer Schiene den Fuß umknicken kann oder jemand stößt mit dem Popo eine Vase um. (Simplicius)

Dutzende von Veranstaltungen werden von Wikipedianern und auch den Teilnehmern der Schwesterprojekte jedes Jahr organisiert. Redaktionstreffen, Stammtische, Workshops, Conventions – alles ist dabei. Beim gemütlichen Beisammensein bei Bier und Pizza auf dem Stammtisch entstehen da schnell Ideen für Veranstaltungen mit Programm, ob Exkursionen, Museumsbesuche oder Fotospaziergänge, zunehmend mehr werden es und zunehmend größer werden sie.

Diese Entwicklung ist großartig – was aber weniger bekannt ist: Für Organisatoren ergibt sich das Problem, dass sie als Veranstalter für Unfälle in oder Schäden durch die Gruppe der Teilnehmer haftbar gemacht werden könnten. Auch für die Teilnehmer an einer solchen Gruppe ein unangenehmes Gefühl: entweder unversichert sein oder die Organisation belangen.

Anfang Februar wurde die Idee, dass Wikimedia Deutschland eine Versicherung für Community-Veranstaltungen bereitstellt, bereits konkret erörtert, ein sehr guter Hinweis von Simplicius war es dann, der vor wenigen Wochen dazu führte, dass alles ganz zügig ging und ein Vertrag abgeschlossen werden konnte.

Ergebnis: Ab dem 1. Juli 2013 bietet Wikimedia Deutschland aus der Community heraus organisierten Veranstaltungen Versicherungsschutz. Die jetzt bereitstehende Haftpflicht- und Unfallversicherung schützt dabei nicht allein die Teilnehmer, sondern entlastet vor allem die Organisatoren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Exkursion eines Stammtisches handelt, das Jahrestreffen einer Redaktion, einen Themenworkshop oder eine einmalige Spezialveranstaltung – Hauptsache, es dient der Entstehung, Sammlung und Verbreitung freier Inhalte.

Damit ihr Nutzen davon habt, ist nur eine Meldung an community@wikimedia.de mit einigen wenigen Angaben nötig (Ort, Datum, Programm und Teilnehmerzahl), nach unserer kurzen Bestätigung seid ihr dann versichert. Wikimedia freut sich, dadurch dazu beizutragen, dass durch Freiwillige organisierte größere Veranstaltungen unbefangener und mit einer gewissen Rechtssicherheit durchgeführt werden können. Detailliertere Informationen findet ihr auf der neuen Seite WP:Versicherung, Shortcut WP:VERS.

Wenn ihr Besucher solcher Veranstaltungen seid, weist bitte die Organisatoren auf dieses Angebot hin! Trotz all unserer Bemühungen kann es sein, dass jemand davon keine Kenntnis erhält. Helft mit, dass niemand unnötig in dieses Risiko zurückfällt! DB_WMDE 23.06.

Ballonflug...äh...fahrt mit dem „Flow Funder“

Dammtorwall (Ajepbah, CC-by-sa-3.0 de)
Speicherstadt (Dirtsc, CC-by-sa-3.0)
Köhlbrandbrücke (Martina Nolte, CC-by-sa-3.0 de)

Es ist passiert! Nach mehreren vergeblichen Anläufen seit April waren uns Anfang Juni die Sonne und der Wind wohl gesonnen und die Fotofahrt mit einem Heißluftballon über Hamburg konnte endlich stattfinden. Aufstieg bei strahlender Morgensonne, der Bodennebel hatte sich weitgehend verzogen, alle Kameras klickten ununterbrochen, auch die wegen einsetzender Thermik spannende Landung verlief glimpflich und anschließend wurden wir sogar noch zu einem Aufstieg mit dem Fesselballon „HighFlyer“ in der Hamburger Innenstadt eingeladen. Finanziert wurde die Ballonfahrt für fünf Wikipedianer aus dem „Flow Funding“, einem Modellversuch zur unbürokratischen Vergabe von Fördermitteln der Wikimedia Foundation (Kurierartikel im März).
Derzeit fliegen die Fotos aus dem Projekt auf Wikimedia Commons ein. Wir freuen uns über Mithilfe beim Beschreiben und Kategorisieren der noch nicht zugeordeneten Fotos – und natürlich über die Nutzung der Fotos in Wikipedia-Artikeln. Projektschluss ist der 30. Juni 2013; dann reiche ich meinen Abschlussbericht (derzeit im Entwurfstadium, englisch) an die Foundation ein.
Mein bisheriges Fazit: Es war sehr hilfreich, den Korb für uns alleine zu haben. Mit sieben Personen wäre es zu eng geworden, um ungehindert fotografieren zu können. "Normale" Fahrgäste hätten sich vermutlich gestört gefühlt. Mit Terminfindungsproblemen wegen schlechten Wetters und mit oft trüber Luft kämpft man bei beiden Transportarten gleichermaßen. Ein Nachteil gegenüber dem Flugzeug sind die sehr eingeschränkten, nicht planbaren und recht kurzen Routen mit dem Ballon; ein Flugzeug kann leicht ein oder zwei Runden über eine ganze Stadt drehen. Die gute Fotoausbeute entspricht dennoch meinen Erwartungen. Besonders Einzelgebäude sind leichter und gezielter zu erwischen als aus einem schnellen Flugzeug mit seiner eingeschränkten Fenstersicht. Verwackelter Ausschuss geht gen Null.
Noch bevor das Projekt beendet ist, hat es schon Nachfolger gefunden. Die nächste Ballonfahrt ist in Köln für Ende Juli/Anfang August geplant, der Kontakt zu einem seriösen Anbieter ist vermittelt. Danach sollen Düsseldorf und Städte im Ruhrgebiet drankommen.
Das Hamburger Ballonprojekt war ja auch als Pilottest des Fördermodells „Flow Funder“ gedacht. Wie lief also die Abwicklung mit der Wikimedia-Stiftung? Unser hiesiger „Flow Funder“ Poupou l'quourouce hatte im März den Projektvorschlag zeitnah genehmigt und zur Förderung empfohlen (englisch). Kurz darauf bekam ich Mail vom „Grants Administrator“ aus den USA. Den weiteren Ablauf mit der Foundation habe ich hier im Detail laufend dokumentiert. Hervorheben möchte ich: Der Schriftwechsel kam auf Englisch mit dem Angebot, in jeder beliebigen Sprache zu antworten, die Formulare zur Übermittlung der Personen- und Bankdaten und der Fördervertrag sind jedoch auf Englisch verfasst und zudem für eine Summe unter 1000 Euro meiner Meinung nach recht umfangreich. Offenbar werden solche Kleinstanträge genauso behandelt wie große „Grants“, also wird außer der Beantragung nichts schlanker gestaltet. Angenehm war, dass Empfangsbestätigungen und Antworten aus Amerika meistens schon am gleichen Tag eintrafen. Für die Abrechnung der zu Projektbeginn bereitgestellten Fördermittel genügte es, einen Scan der von mir bezahlten Rechnung über den großen Teich zu mailen. Die Anforderungen an die Berichterstattung sind standardisiert und wieder wird Englisch erwartet (zumindest beim Lesen der Hausaufgaben). Bei einem international ausgerichteten Förderprogramm und angesichts der internationalen Belegschaft (und dem Finanzvolumen) der Foundation wünsche ich mir übersetzte Formulare in den gängigsten Sprachen und die Möglichkeit, den gesamten Vorgang in der eigenen Sprache abzuwickeln. Abgesehen davon halte ich das „Flow Funding“ für eine sinnvolle und zweckmäßige Ergänzung zu anderen Förderangeboten an Communitymitglieder. MN, 23.6.

RENDER: Die finalen Versionen der Unterstützungswerkzeuge sind da

Artikellistengenerator

Seit heute sind die finalen Versionen der Unterstützungswerkzeuge online verfügbar. Diese wurden im Rahmen des RENDER-Projekts entwickelt und ermöglichen es Wikipedia-Nutzern den Status von Artikeln zu verstehen sowie Artikel zu finden, die möglicherweise einer Bearbeitung bedürfen. In den letzten Wochen haben wir Vorschläge und Anmerkungen, die wir auch während der RENDER-Team Communities-Tour gesammelt haben, sowie Erkenntnisse unserer Tests eingebaut und die Werkzeuge entsprechend angepasst.

Der Artikellistengenerator enthält neben einer Reihe kleinerer Anpassungen zwei neue Filter. Jetzt ist es möglich zusätzlich nach Artikeln zu suchen, die seit mehr als 12 Stunden nicht gesichtet wurden, sowie nach verwaisten Seiten, also Artikeln, die von keinem anderen Artikel aus erreicht werden können. Im Artikelmonitor haben wir einige vor allem strukturelle Veränderungen vorgenommen. An dieser Stelle danken wir nochmals allen, die uns mit Hinweisen, Fragen und Ideen unterstützt haben.

Alle Entwicklungen von RENDER laufen nun auch auf Wikimedia Labs. Nachdem die von uns benötigten Datenbanken seit kurzem zur Verfügung stehen, konnten wir den Umzug realisieren. Wer zu diesem Prozess mehr wissen möchte, kann seine Fragen gerne an Johannes Kroll richten.

Was kommt als Nächstes? RENDER selbst wird noch bis Ende September 2013 weiterlaufen. In der verbleibenden Zeit werden wir noch eine Reihe von Tests durchführen und unsere Ergebnisse dokumentieren. Während der diesjährigen Wikimania in Hong Kong werden wir die fertigen Tools vorstellen und über die nächsten Schritte sprechen, um die Nutzeroberflächen der Werkzeuge auch in anderen Sprachversionen verfügbar zu machen. Die Tools werden auch nach Projektende noch verfügbar sein und nach Bedarf angepasst und erweitert werden. Deshalb lasst uns wissen, welche Funktionen oder Features ihr benötigt. Ihr erreicht uns unter der E-Mail-Adresse render@wikimedia.de. AM_WMDE 21.06.

Auf zum Workshop nach Köln

Willkommen in Köln!

Drei Jahre ist es her, seitdem die Kölner Community zu einem Köln-Workshop geladen hat, 2013 folgt nun eine etwas abgespeckte Version: Anders als in den Vorjahren wird der Workshop nur an einem Tag und mit einem besonderen Fokusthema stattfinden: die Regionalisierung der Wikipedia-Communities mit Schwerpunkt Köln und der Region Rhein/Ruhr. Dabei sollen vor allem Fragen zu regionalen Themen und Aktivitäten diskutiert und geplant werden. Der Workshop findet statt am 6. Oktober 2013 in der Jugendherberge Deutz, am Vorabend ist ein Treffen des Kölner Stammtischs in Ehrenfeld geplant.

Im Mittelpunkt steht die potenzielle Einrichtung eines Community-Stützpunktes im Bereich Rhein/Ruhr. Im Nachgang der Mitgliederversammlung, an der u.a. auch ein Antrag zur Regionalisierung des WMDE (Prezi dazu) besprochen wurde, gab es einige spannende Gespräche zu dem Thema Community-Spaces sowohl mit Ehrenamtlichen wie auch Vertretern des Vereins WMDE. Fakt ist, dass WMDE gar nicht uninteressiert ist, Community-Stützpunkte zu unterstützen (versteckt sich hinter Projektsteckbrief: Schau mal vorbei!) und Köln bzw. die Region Rhein/Ruhr ist weiterhin im Fokus des Interesses neben Hamburg (wo es evtl. noch 2013 realisiert wird, Projektseite) und München (wo auch deutliches Interesse herrscht). Auf dem Workshop wollen wir das Thema diskutieren und hoffentlich auch zu einer Entscheidung und potenziellen Realisierung eines solchen Stützpunktes kommen – offen sind vor allem noch Fragen der Ausgestaltung und der Anbindung an die lokale Struktur.

Neben den Stützpunkten kommen jedoch auch andere Themen zur Sprache – darunter etwa die Frage nach der Zukunft des Bilderwettbewerbs „Wiki Loves Monuments“ für Nordrhein-Westfalen, die potenzielle Zusammenarbeit mit lokalen und überregionalen Institutionen im Rheinland wie etwa der Landesregierung und der reichhaltigen Museumsstruktur, die Potenziale der internationalen Zusammenarbeit im Dreiländereck über den Dreiländerstammtisch Aachen, Optionen für den Ausbau und die Koordination von Projekten zu freien Lehrmaterialien (Open educational ressources) oder auch ganz konkreten Projekten wie den Ballonflügen und Festivalbesuchen in Köln und Umland. Das Programm wird gemeinschaftlich erarbeitet und jeder kann Ideen und Vorschläge für Arbeitsthemen unter Wikipedia:Workshop Köln 2013/Programm einbringen.

Zu dem Workshop sind alle eingeladen, die an einem der Wikimedia-Projekte mitarbeiten oder an regionaler Zusammenarbeit interessiert sind – kommt reichlich und tragt euch bitte in die Teilnehmerliste ein, damit ich dort nicht mehr so einsam stehe und vor allem, damit wir ungefähr wissen, für wie viele Teilnehmer wir planen müssen. AR 20.06.

In Wuppertal wurde der Wikipedia ein Gesicht gegeben

Bundestagsabgeordneter Manfred Zöllmer beim Fotografieren; ob er auch die Wikipedia bebildert, ist nicht bekannt

Im vergangenen Jahr wollten wir in Wuppertal beim Geschichtsfest die Idee der Wikipedia sprichwörtlich dem „Mann auf der Straße“ nahebringen (Siehe „Vergesst nicht die Steine!“ (Kurier Beitrag 9/2012)). Überraschend hatte uns kurzfristig (6 Tage vorher) über das OTRS-System eine Einladung zum Engelsfest für Samstag, den 8. Juni 2013, erreicht. Dieses Angebot nahmen wir gerne an und hatten in weniger als 24 Stunden in Kooperation mit der „Zentrale“ der Wikimedia Deutschland alles organisiert, um einen Stand zu haben.

Was man im Gespräch mit der Basis öfter hört, ist, dass die allermeisten die Wikipedia häufig nutzen – aber den wenigsten bewusst ist, dass man aktiv mitarbeiten kann – und darf. Es gab auch positive Resonanz darauf, dass man mal die Gesichter sieht, die dahinter stecken. Wir versuchten alles, um die Leute zum Mitmachen zu bewegen, damit wir die Stadt mit ihren Artikel in ganz Deutschland so gut wie möglich enzyklopädisch darstellen können. Wir wiesen darauf hin, dass es nicht nur wichtig ist, als Autor mitzuarbeiten, sondern dass auch gefundene Rechtschreibfehler direkt berichtigt werden dürfen. Auf die Möglichkeit und das stetige Verlangen nach (freien) Bildern hatten wir auch hingewiesen. Begleitet war dieses Sommerfest von der willkommenen Gelegenheit, die Biografie-Artikel einiger Persönlichkeiten, zum größten Teil erstmals, mit Bildern zu versorgen. Darunter waren die Schriftsteller Karl Otto Mühl, Hermann Schulz und Ulrich Land sowie die Politiker Andreas Bialas, Dietmar Bell, Erhard Eppler und Manfred Zöllmer. Damit haben diese Biografien nun auch ein Gesicht bekommen. Der Verfasser bedankt sich noch bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben, und auch bei denen, die uns besucht haben. Ata 19.06.

Schweden feiert 1 Million

Lsjbot freut sich: Er hat den 1.000.000. Artikel der schwedischen Wikipedia erschaffen.

Während in der deutschsprachigen Wikipedia über boterstellte Artikel diskutiert und gestritten wird, feiert man im hohen Norden den 1.000.000. Artikel, der gestern angelegt wurde. Ausgerechnet einer dieser botgenerierten Stubs wird damit ins Rampenlicht gestellt – der vom Lsjbot angelegte Artikel zu der Schmetterlingsart Erysichton elaborata soll es sein. Auf Deutsch übersetzt sähe der gesamte Artikel aus wie folgt:

Erysichton elaborata ist eine von Lucas 1900 beschriebene Motte. Erysichton elaborata ist in der Gattung Erysichton und der Familie der Bläulinge enthalten. Es sind keine Unterarten aufgelistet. Es wird diskutiert, ob es sich um eine eigene Art handelt oder ob sie eine Unterart von Erysichton palmyra ist.“

Die schwedische Community, deren Artikelbestand zu fast der Hälfte von Bots angelegt wurde, positioniert sich mit diesem Meilenstein erneut sehr eindeutig für ihre Roboter – eine Entscheidung, die damit zu akzeptieren ist. Für den Autoren dieser Kurierzeilen ist dieser Meilenstein jedoch recht bitter – erfährt er als Zoologe ja eigentlich nichts zu der Art, außer ihrer Existenz und taxonomischen Schubladisierung. Weder lernt er aus dem Artikel, wo und wie diese Art lebt, noch wie sie überhaupt aussieht – all dies seit Jahren feststehende Minimalforderungen der Redaktion Biologie der deutschsprachigen Wikipedia, an deren Realisierung das Biologenteam seit mittlerweile fast 10 Jahren arbeitet. Die Gratulation von dieser Seite erfolgt entsprechend verhalten.AR (16.6.)

Nachtrag: Durch die erhöhte Aufmerksamkeit wurde der Artikel mittlerweile durch menschliche Aktivität, u.a. des Botbetreibers, etwas ergänzt und enthält nun auch ein Bild und eine Angabe zum Verbreitungsgebiet an der Ostküste Australiens. Wann und ob dies auch bei den restlichen ca. 500.000 Botikeln passieren wird?AR (17.6.)

Nachtrag 2: Einen etwas repräsentativeren Eindruck dieser „Serienbrief“-Funktionalität vermitteln vielleicht die zufällig herausgegriffenen, nacheinander angelegten Artikel Eupterote asemos und Eupterote alterata sowie insbesondere der Vergleich des Quelltexts dieser beiden Artikel.C26 (17.6.)

Nachtrag 3: In der allerbestederwelt deutschsprachigen Wikipedia findet sich zu den genannten Schmetterlingsarten Folgendes: Erysichton elaborata, Erysichton palmyra, Eupterote asemos, Eupterote alterata. 79.168.56.35 20:33, 17. Jun. 2013 (CEST) (17.6.)[Beantworten]

Bearbeitungshäufigkeit und Botartikelanlagen

Korrelation zwischen Bearbeitungshäufigkeit und Botartikelanlagen

Wenn man einmal einen Vergleich zieht, wie häufig die gesamten existierenden Seiten (inkl. Weiterleitungen und Seiten in anderen Namensräumen) in den einzelnen Wikipedien bearbeitet wurden, so zählt die deutschsprachige Wikipedia (≈1.596.200 Artikel) mit ≈125.009.000 Seitenbearbeitungen bei ≈4.441.200 Gesamtseiten 28,15 Bearbeitungen pro Seite, während die niederländischsprachige Wikipedia (seit gestern auf Platz 2 bezüglich der Artikelanzahl von ≈1.602.000) mit ≈38.664.000 Seitenbearbeitungen bei ≈3.021.000 Gesamtseiten nur 12,8-mal pro Seite bearbeitet wurde. In der englischsprachigen Wikipedia gibt es zurzeit ≈4.257.800 Artikel. Die ≈30.405.400 Gesamtseiten zählen dort ≈618.529.000 Bearbeitungen und wurden somit 20,34-mal pro Seite bearbeitet. Und in der französischsprachigen Wikipedia gibt es ≈1.396.900 Artikel. Dort haben die ≈5.840.000 Gesamtseiten ≈94.215.000 Bearbeitungen und wurden 16,13-mal pro Seite bearbeitet.

Bei den anderen großen Sprachversionen in den Top Ten (täglich aktualisiert auf Meta) sieht es wie folgt aus: Die it-WP (Platz 5 bei der Artikelanzahl) hat 19,18 Bearbeitungen/Seite, die es-WP (Platz 6) 17,14, die ru-WP (Platz 7) 18,96, die sv-WP (Platz 8, fast zur Hälfte boterstellte Artikel) nur 9,19, die pl-WP (Platz 9) 19,46 und die ja-WP (Platz 10) 20,68.

Fazit

Damit wurden in der deutschsprachigen Wikipedia im Vergleich zu den anderen großen Sprachausgaben der Top Ten die existierenden Seiten durchschnittlich am häufigsten bearbeitet. Sie hatte Ende Mai 2013 laut der Statistik bei stats.wikimedia.org 0 Prozent boterstellte Artikel (insgesamt 690), danach folgen in der Reihenfolge der Bearbeitungsanzahl/Seite auf Platz 2 ja: (0 % Botartikel, insgesamt 399), dann en: (4 % Botartikel), pl: (16 % Botartikel), it: (10 % Botartikel), ru: (15 % Botartikel), es: (0 %, insgesamt ≈2.000 Botartikel), fr: (3 % Botartikel) und zum Schluss nl: (Ende Mai 57 % Botartikel, also knapp 900.000) und sv: (Ende Mai 47 % Botartikel, d. h. ≈457.000).

Die eifrigsten Botartikelersteller

In der niederländischen Wikipedia führte Ende Mai 2013 der Joopwikibot mit ≈478.000 Artikelanlagen (inzwischen wieder einige Tausend mehr) vor dem LymaBot (≈154.000), dem RobotMichiel1972 (≈143.000) und dem GrashoofdBot (≈99.000). Mit rund 1 Million Artikelanlagen insgesamt führt hingegen der Lsjbot deutlich das Ranking aller Botartikelersteller an: davon ≈454.000 in der sv-WP, ≈316.000 in der Cebuano-Wikipedia und ≈265.000 in der Waray-Waray-Wikipedia. Und hinter dem bereits erwähnten Joopwikibot auf Platz 2 lag Ende Mai der Cheers!-bot auf dem 3. Gesamtplatz mit 172.000 Artikelanlagen in der vietnamesischen Wikipedia – man kann übrigens zurzeit live seine Anlage von knapp 50 Artikeln/Minute verfolgen. In der sv-WP kann man dem Lsjbot bei 15 Artikelanlagen/Minute zusehen, und in der nl-WP hat nach dem gestrigen Run heute noch der RobotMichiel1972 weitere Artikelstubs zu indonesischen Dörfern angelegt, und auch der Joopwikibot war soeben wieder bezüglich weiterer Artikelstubs zu neuen Tierarten aktiv.

In der deutschsprachigen Wikipedia sieht das demgegenüber ganz anders aus: Hier führt der ApeBot mit 240 „Artikeln“ (das waren allerdings 2003 noch alles Weiterleitungen wie diese, die Artikel wurden später durch normale Benutzer über den Weiterleitungen erstellt) vor Rosso Robot mit 180 Artikeln, dem Xqbot mit 97 „Artikeln“ (heute BKLs, 2010 noch Astronomie-Weiterleitungen wie diese, diese oder jene) und dem Rei-bot mit 25 „Artikeln“. Die restlichen 28 Botartikel wurden von 7 verschiedenen „Bots“ erstellt.

Interessant ist hier insbesondere, dass Rosso Robot gar kein Bot ist, sondern ein aktiver Sichter, seine Artikel aber als Botartikel mit eingerechnet werden. Der Benutzername ist auch in keinem anderen Wiki ein Botbenutzer, somit wird er nur wegen des Benutzernamens automatisch so eingeordnet. Je mehr Artikel er erstellt, desto mehr „Botartikel“ hat also die de-WP in der Statistik. ;-) Da die Hunderte von Artikelanlagen von Niabot nicht als Botanlagen zählen (ebenfalls aktiver Sichter), kann also nicht der Bestandteil „bot“, sondern wohl eher der Bestandteil „Robot“ dabei den Ausschlag gegeben haben.

Bei den 25 Artikelanlagen im Astronomiebereich (allesamt „NGC …“) des inzwischen inaktiven Bots Rei-bot dürfte es sich durchgehend um Importe wie diesen aus der pt-WP handeln, der Bot also die Botartikel nicht hier, sondern dort angelegt haben. Auch bei den restlichen sieben Bots sind fehlerhafte Zuordnungen zu finden, so soll der RussBot angeblich diesen aus der en-WP importierten Artikel angelegt haben und der Interwikibot Qualia (s. Benutzerseite) hat 2008 diesen Artikel angelegt und erweitert, auch diesen Artikel hat dieser „halbautomatische Interwiki-Bot“ (mit Botflag) erstellt und viel bearbeitet – Botbetreiber namensgleich: hsb:Wužiwar:Qualia. So und so sahen damals die 12 „Artikel“ von BOTijo aus, heute BKLs …; der Artikel vom FelixBot ein Import aus der ru-WP; Benutzer DasBot ist hier kein Bot, Beiträge = Importe von Botanlagen wie dieser aus der fr-WP; LatitudeBot: 1 Botartikelimport aus der ru-WP; Interwikibot Tsca.bot: zwei Importe aus der pl-WP.

Fazit
Ein echter, originär in der deutschsprachigen Wikipedia neu angelegter Botartikel (außerhalb von Weiterleitungen, Importen von woanders angelegten Botartikeln und normalen Artikelanlagen durch normale Benutzer, die als Bot zählen) konnte beim Durchsehen kein einziger gefunden werden. ost (15.6.)

Botartikelanteil in der schwedischen Wikipedia und Interwikilinks auf der Hauptseite

Lag der Botartikelanteil in der schwedischen Wikipedia noch am 15. Juni 2013 bei 47 %, so ist er inzwischen auf bereits > 49,5 % angestiegen, also 0,5 % Anstieg pro Tag. Das lässt sich leicht sehen, indem man die Botartikel in den Monatskategorien in der sv:Kategori:Robotskapade artiklar zusammenrechnet, das ergibt zurzeit > 520.200 Botartikel (450.355 Botartikel in den Monatskategorien vor Juni 2013 + > 69.800 in der von Juni). Demgegenüber sind es zurzeit > 1.050.600 Gesamtartikel. Und bereits vorgestern konnte man der sv-WP zum 500.000 Botartikel gratulieren. Zwischenzeitlich hat die schwedischsprachige Wikipedia nicht nur die russischsprachige Wikipedia, sondern auch noch die spanisch- und die italienischsprachige Wikipedia überholt und liegt nun hinter der französischsprachigen Wikipedia seit gestern auf Platz 5 der größten Wikipedien.

Da der Lsjbot auch heute weiter neue Bioartikel anlegt (zurzeit ca. 11 Stubs/Minute), wird die sv-WP voraussichtlich bereits morgen > 50 % Botartikel haben und nach der nl-WP auch der Interwikilink zur schwedischen Wikipedia von der Hauptseite heruntergenommen werden müssen, da Regel 9 der Kriterien für die Interwikilinks auf der Hauptseite weiterhin besagt, dass keine Wikipedien, die überwiegend boterstellt sind (und > 50 % ist mehr als < 50 %), auf der Hauptseite aufgeführt werden. Wer meint, die Kriterien sollten geändert bzw. angepasst werden oder auch nicht, kann sich an Vorschlägen zur Änderung dieser Kriterien auf der dortigen Diskussionsseite beteiligen (zur Diskussion zu Regel 9 und 1). ost (20.6.)

Tacheles reden mit WMDE!

In der letzten Zeit wurden wir im Präsidium von Wikimedia Deutschland durch vehement vorgetragene Vorwürfe an den Verein überrascht. Vorwürfe, die sich – jenseits einzelner Anlässe – oft darauf richteten, dass wir Euch nicht ausreichend konsultierten und in Pläne einbanden. Überraschung, weil wir in den letzten Monaten den Eindruck gewonnen hatten, auf gutem Weg zu einem besseren Verhältnis mit den Communitys zu sein, insbesondere in der Wikipedia.

Mit verschiedenen Aktivitäten, Diskussionen, Treffen und Ideenveröffentlichungen hat der Verein in den letzten Monaten begonnen, sich aktiver zu beteiligen. Dabei haben wir wohl etwas versäumt: nämlich genügend Fragen zu stellen und oft genug die Möglichkeit zu geben, sich frühzeitig aktiv einzubringen.

Und jetzt alle?

Wir möchten daher ab sofort bei Wikimedia Deutschland mehr Platz für Eure Beteiligung und Mitgestaltung schaffen. Es bietet sich an, dies mit einem sehr grundlegenden Schritt zu tun: Die Neufassung der Schwerpunkte des Vereins steht unmittelbar bevor. Schwerpunkte, die zuerst direkt in die anstehende Planung des Jahres 2014 eingehen werden, aber auch langfristig in die Erneuerung unserer Strategie. Dies ist eine gute Gelegenheit, sich an sehr grundlegenden Entscheidungen zu beteiligen.

Klingt gut? – Ist gut! – Trotzdem gibt es ein Aber: Diese Planung ist kein Vorgang, in dem Dinge schnell auf Zuruf geschehen. Es ist kompliziert und bedarf der Geduld bei all den vielen Beteiligten. Die Ausweitung der Partizipation in dieser Geschwindigkeit ist eine abrupte Bewegung für den Verein. Damit das Vorhaben gelingt, müssen wir schrittweise vorgehen und die Beteiligungsmöglichkeiten zukünftig von Jahr zu Jahr weiter ausbauen.

Natürlich werden wir in diesem Jahr keine „perfekte Partizipation“ erreichen. Vielleicht werden Dinge scheitern und Ideen verloren gehen. Entscheidend ist aber nicht völliges Gelingen. Entscheidend ist, dass am Ende viel von Euch dort ankommt, wo es produktiv wirken kann, dass mehr Stimmen als zuvor stärker als zuvor in das Ergebnis eingeflossen sind. Am Ende sollten in die kommende Planung deutlich mehr Gedanken eingeflossen sein, als jene von Präsidium und Geschäftsstelle bei Wikimedia Deutschland. Das wäre ein großer Erfolg für uns alle.

Was kommt jetzt?

Am Ende des Monats Juni werden sich Vertreter von Präsidium und Geschäftsstelle auf eine Tour durch Deutschland begeben, bei der Tacheles geredet werden soll. Tacheles, also „ganz offen und freimütig seine Meinung äußern“ (Wiktionary) heißt für uns, wir wollen zuallererst einmal zuhören und anschließend offen und freimütig sprechen.

  • Am 27., 28. und 29. Juni sind wir daher in München, Köln und Hamburg vor Ort, um dort mit euch über eine bessere Zusammenarbeit zu sprechen.
  • Du bist nicht in München, Köln oder Hamburg? Die Seite Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Tacheles 2013 bietet nicht nur Informationen, sondern die Möglichkeit, direkt Tacheles zu schreiben. Auch hier wird jeder Beitrag aufmerksam von uns wahrgenommen.
  • Möchtest Du über das große Bild hinaus dich auch mit detaillierteren Fragern zu den einzelnen Arbeitsbereichen bei Wikimedia Deutschland beschäftigen? Ein Fragebogen bietet Dir die Gelegenheit, dich ausführlicher einzubringen. Du findest Ihn unter Interview.

Was passiert anschließend?

Fortgesetzt wird die Planungsphase dann durch ein Treffen des Präsidiums und der Geschäftsstelle Anfang Juli, in der wir allen Input auswerten wollen und die Zielrichtung der Vereinsarbeit in Form großer Motive niederschreiben. In mehreren Schritten werden diese Motive über das Jahr in immer kleinere Elemente heruntergebrochen, bis zur Jahreswende dann einzelne Projekte und Maßnahmen zu besprechen sind.

Auch während dieser Zeit werden wir euch weiterhin möglichst oft Gelegenheit bieten, Einfluss zu nehmen. Näheres dazu und zum detaillierten Zeitplan werdet Ihr so bald wie möglich erfahren. Wenn Du Ideen dazu hast, in welcher Weise Du gern einbezogen würdet, dann teile uns das bitte an ideen@wikimedia.de mit! Oder schau auf Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Tacheles 2013 vorbei! (trm, 14.6.)

Meritokratie in der Wikipedia

Liebe Gemeinde,

es herrscht Meritokratie. Entscheidungen, die nicht passen, werden mit Türknallen quittiert. Autoren gehen sich gegenseitig an die virtuelle Gurgel, Editcounts und ANR-Anteile werden zum validen Diskussionsargument stilisiert. Einst friedliche Autoren drehen so lange gemeinsam an der Wikiquette-Spirale, bis einer in den Nur-Lese-Modus versetzt wird. Persönliche Sichtweisen über Gott und die Welt im Allgemeinen, politische und sexuelle Ansichten im Speziellen oder die Wahl des Haustieres werden wie die sprichwörtlichen Säue durch sämtliche Metadörfer getrieben. Sachlichkeit in Diskussionen verkommt zu einer Tugend Weniger und die Polemik der Kritiker ist schon lange keine mehr. Über allem thronen die Verdienten, die Autoren des Volkes, denen nahezu alles nachgesehen wird. Und die schweigende Mehrheit tut das, was sie nur noch tun kann: Sie zieht sich schweigend in das Schneckenhaus namens Artikelnamensraum zurück, denn das einst fade gewordene Popcorn ist schon seit geraumer Zeit aus. Dies alles sind Umstände, die höchstvermutlich nicht nur mir derzeit zuweilen die Wikipedia verleiden. Es gab in der Vergangenheit ja die verschiedensten Ansätze, von harter Hand bis Mediation war so ziemlich alles vertreten. Gebracht hat es nichts außer noch epischeren Diskussionen. Irgendwo stand mal, dass die Wikipedia kein MädchInnenpensionat sei. Doch, genau das ist sie geworden! (Erstversion von Fred, 14.6., vandalisiert von syr, Überschrift geändert von Tous4821)

WikiCon 2013 – und sie bewegt sich doch!

Vor einiger Zeit wurde hier im Kurier nachgehakt, wo denn die WikiCon 2013 bleibe – woraufhin sich eine nicht sehr kurze und zugleich spannende Diskussion entspann. Im Laufe derselben stellte sich mehrfach die Frage, ob eine WikiCon überhaupt noch realisierbar sei – bis sebmol das Heft in die Hand nahm und proklamierte, dass das doch zu reißen sein müsse … genug geredet, die Planung gewinnt nun an Fahrt: Nachdem sebmol einen Finanzierungsantrag an die Geschäftsstelle des WMDE gestellt hat und von dort die prinzipielle Zusicherung der Mittel bei einem entsprechenden Event durch Pavel Richter bestätigt wurde mit den Worten „Wikimedia Deutschland würde sich sehr freuen, eine große WikiCon zu unterstützen und die anfallenden Kosten zu übernehmen“, sollte das Ganze nun an Fahrt gewinnen.

sebmol hat in der Diskussion bekräftigt, dass er für die Projektleitung, „womit für mein Verständnis auch die meisten logistischen Fragen verbunden wären“, bereit steht; zudem haben sich erste Wikipedianer bereit erklärt, das Team im Bereich der IT/Technik, der Programmplanung und der Versorgung zu unterstützen – die Planungen können also direkt beginnen.

Was steht an?

Natürlich steht mit der Willenserklärung noch keine WikiCon, in nächster Zeit kommt auf das Team und damit jeden Wikipedianer, der mitmachen will, eine Menge Arbeit zu. Zuerst einmal müssen Zeit und Ort eruiert und festgelegt werden, danach folgen die Klärung logistischer Fragen, der verfügbaren Räumlichkeiten, der Programmplanung, der Versorgung, der Teilnehmerakquise und -planung und … und … und …

Wenn ihr mitmachen wollt:

  • Meldet euch beim Projektteam und gebt an, was ihr beitragen wollt.
  • Beteiligt euch an den Diskussionen und Planungen – und fragt einfach mal nach, wo denn noch Hände und Köpfe gebraucht werden.
  • Tragt euch (unverbindlich) in der Teilnehmerliste ein.
  • Schlagt Themen für das Programm vor – was würdet ihr gern hören/machen und was könntet ihr selbst anbieten?

Der Autor dieser Zeilen ist zuversichtlich, dass eine WikiCon noch 2013 gewuppt werden kann, wenn die Community das will und sich gemeinsam ins Zeug legt. (AR, 12.6.)

Wikimedia CH: Call for Projects 2014 hat begonnen

Mitglieder von Wikimedia CH sind wieder herzlich eingeladen, bis zum 31. Juli 2013 Projektvorschläge für das kommende Jahr einzureichen. Mit diesem Call for Projects 2014 wendet sich Wikimedia CH an Vereinsmitglieder, die im Jahr 2014 Ideen umsetzen möchten, welche die Verbreitung von Freiem Wissen fördern sowie bestehende Wikimedia-Projekte unterstützen. Dabei können Projekte innerhalb der folgenden Kategorien vorgeschlagen werden: GLAM, Education, Community, Free Content Generation, International, Events, sowie Research & Technology. Auch dieses Jahr werden die Antragssteller wieder tatkräftig von Wikimedia CH unterstützt und können sich bei Fragen oder Anliegen jederzeit gerne an mich, Muriel Staub, als Community Liaison wenden. (MS_WMCH, 12.6.)

PR-Agenteur als Chapter-Board-Kandidat

Tony Ahn ist seit 2006 Wikipedianer. Seit 2009 benutzt er dabei den Account als User:Noraft. Seinen Erstaccount hat er aufgrund von Online-Verfolgung gewechselt. Dabei hat er seit 2009 recht normal vor sich hin editiert, und das geschrieben und gemacht, was Wikipedianer halt so machen. Unter anderem war Ahn dabei an zwei exzellenten Artikeln beteiligt. Auch schon zu Beginn zeigte Ahn starkes Interesse an Meta- und Real-Life-Themen. So war er seit der Gründung von Wikimedia Philippines in dem Chapter aktiv, und dort in beratender Position im Board. Seine Aktivität im Strategieprozess der Wikimedia Foundation hat Ahn immerhin einen persönlichen WMF-Barnstar von Sue Gardner eingebracht.

Seit 2011 hat Ahn einen zweiten Account, er ist User:I'm Tony Ahn. Diesen Account nun wiederum benutzt er, um bezahlte Artikelvorschläge zu schreiben. Dabei arbeitet er alle paar Monate intensiv an einem Artikel, um dann wieder monatelang nichts zu machen. Oder anders gesagt: quantitativ dürfte das eher ein Taschengeld sein, welches er damit verdient. Klienten bezahlen Ahn, er schreibt einen Artikelentwurf, und bewegt dann nicht-bezahlte Wikipedianer dazu, diesen Entwurf in die Wikipeda zu setzen. Die Vorschläge erstellt Ahn auf seiner Nutzerseite, und fragt dann andere Wikipedianer, ob dies ein geeigneter Ort zum Einstellen wäre.

Dabei hat Ahn im Wesentlichen das gemacht, was die formellen und selbst die informellen Prozeßregeln vorschreiben: er war transparent; er hat die Artikel nicht selbst in die Wikipedia gestellt, sondern nur auf seine persönliche Spielwiese. Am eigentlichen Auswahlprozess war er auch nicht beteiligt. Soweit entspricht das der strengeren der beiden wichtigen informellen Auslegungen zum Conflict of Interest, die in der englischen Wikipedia gelten, auch wenn es nicht unbedingt den ungeschriebenen Ethik-Richtlinien entspricht. Sätze wie "Wiki Star is a simple way to assure that the information about you on the web is accurate. By being proactive, you can control your data, information, content and even your photo" dürften bei den meisten Wikipedianern auch eher Befremden auslösen.

Darüber hinaus schlägt Ahn neu geschriebene Artikel bei „Did You Know“ (DYK; das englische Äquivalent zur deutschen Hauptseitenrubrik „Schon gewusst?“) vor und schreibt freudige Blogposts, wenn diese Artikel auf der Hauptseite sind. Insgesamt hat er nach eigenen Angaben fünf Artikel auf der Hauptseite gehabt. So ist es zum Beispiel geschehen bei Daphne Oseña-Paez. Daphne Oseña-Paez schrieb auch selber in ihrem Blog, ebenso wie Ingrid Chua-Go schrieb selber schrieb. (Die Hauptseiten dazu sind die vom 17. Juni 2011 und vom 18. März 2013). Diese Hauptseitenplatzierung heißt aber auch: andere Wikipedianer setzen die Artikel auf die Hauptseite. (Diskussion 1 und Diskussion 2) Die Hauptseiten-Aktion trifft nun auf weniger Begeisterung in der englischen Wikipedia. Die Gibraltarpedia-Diskussion ist noch in guter Erinnerung, und Did-You-Know ist eine gute Abkürzung zur prominenten Platzierung eines Themas. Ahn hat sich damit nicht nur in der englischen Wikipedia Kritik zugezogen, sondern auch mindestens einen Pressebericht provoziert.

Auf Nachfragen des Kuriers schreibt Ahn, dass er weiter Artikel auf DYK vorschlagen wird, solange er diese für formal und inhaltlich ausreichend hält. Sollten bezahlte Artikel auf DYK verboten werden, wird er auch keine mehr vorschlagen.

Jetzt kandidiert er für das Board von Wikimedia Philippines. Die Offenbarung seines Conflict of Interests geschah in der Kandidatur erst auf Nachfragen, allerdings war es auch vorher schon kein Problem, auf Ahns Nutzerseiten selber alles notwendige herauszufinden. Bei der Kandidatur sieht er keine Probleme, da er selbst nur organisatorisch vor Ort für das Chapter tätig sein wird. Er möchte die Öffentlichkeitsarbeit und interne Organisation verbessern und zum Beispiel beim Fundraising helfen. Das Chapter selbst hat nichts mit den Inhalten in Wikipedia zu tun, und er selbst plant keine On-Wiki-Aktivitäten für das Chapter. Dabei schreibt er, dass er Unbehagen und Ablehnung versteht, aber denkt, dass dieses sich mit Transparenz und genauer Prüfung seiner Aktivitäten durch die Wiki-Öffentlichkeit vermeiden lässt.

Ahn hat zudem auf Jimmys Benutzerseite einen Grundsatztext zu PR in der Wikipedia geschrieben. Tenor: "If you outlaw PR editing, only outlaws will PR edit.", oder weniger flach: PR-Leute, die sich an keine Regeln halten wollen, wird es immer geben; deshalb ist es sinnvoll, denen, die in guter Absicht aktiv sein wollen, einen Weg zu zeigen. Die Diskussion darüber wie englische Community, Wikimedia Philippinen und die Foundation reagieren sollen, ist noch offen. Die Diskussion wie man mit dem Widerspruch zwischen geschriebenen Regeln und ethischem Empfinden umgeht, ist auch offen.

Mit großem Dank an Túrelio, Atlasowa und Jayen466 für die Hinweise und vielen Links zum Thema-- df, 12.6.

Nachtrag: Zur bereits vor der Einstellung obigen Artikels begonnenen Diskussion um Tony Ahn und allgemein den Anforderungen an Kandidaten für Wikimediaposten auf der Leserbriefseite diese Organs geht es hier entlang Al. 12.6.

WMF-Wahlen haben begonnen

Am Samstagmorgen haben die wichtigsten Wahlen im globalen Wikimedia-Universum begonnen: Alle Mitglieder der Community sind dazu aufgerufen, drei Vertreter für das Board of Trustees und zwei neue Mitglieder für den Spendenverteilungssauschuss (FDC) plus eine Ombudsperson zu wählen. Erstmals stehen die Profile samt Fragen und Antworten an die Kandidierenden größtenteils auch auf deutsch zur Verfügung. Ihr könnt euch somit ausführlich über eure Wunschkandidierenden informieren und entscheiden, wer von ihnen die Interessen der deutschsprachigen Communities am besten vertritt. Die Wahl geht bis zum 22. Juni 2013, die Ergebnisse sollen zwischen dem 25. und 28. Juni 2013 veröffentlicht werden. Für ausführliche Informationen schaut mal weiter unten in Aschmidts Kurierbeitrag oder bei uns ins Blog, wenn's direkt zum Wahlinterface gehen soll, bitte hier entlang. (NE_WMDE, 10.6.)

Meilenstein erreicht: 100 Bands beim Festivalsommer

In den letzten Tagen wurde im Rahmen des Wikipedia:Festivalsommers ein wichtiger Meilenstein überschritten: Mittlerweile haben Teilnehmer dieses Projekt Bilder von mehr als 100 Bands und anderen Künstlern von 14 verschiedenen Veranstaltungen auf die Wikimedia commons hochgeladen, die entsprechende Kategorie enthält mittlerweile 1.600 Dateien. Dokumentiert werden die Ergebnisse unter Wikipedia:Festivalsommer/Bildergebnisse 2013, wo man die Ergebnisse direkt ansehen kann (weshalb dieser Beitrag mal ohne Bebilderung auskommt). Mindestens die gleiche Menge an bereits gemachten Bildern befindet sich jedoch noch in Arbeit und wird in den nächsten Wochen sukzessive gemeinsam mit neuen Bildern hochgeladen.

Das Projekt, das in seiner Konzeption die Akkreditierung von Wikipedianern auf mindestens 30 Festivals vorgesehen hat, läuft nach Ansicht der Organisatoren und der Teilnehmer entsprechend mehr als erfolgreich – auch wenn es natürlich ein paar lessons learned gibt. Der Sommer und die Hauptfestivalsaison startet eigentlich erst durch und gerade in diesem Moment ist eine Fotografin bei Rock im Park am Auslöser während sich der Autor dieser Zeilen auf den Besuch beim Rock am Ring für heute Nachmittag vorbereitet. Für die nächsten Wochen sind im Festivalplan etliche weitere Einsätze bereits bestätigt, in der nächsten Woche etwa beim Nova Rock in Österreich und beim Provinssirock in Finnland und gerade heute wurden zudem die Akkreditierungen zum Summerjam und zum Donauinselfest bestätigt. Es geht also weiter .... AR, 7.06.

Wikipedia dokumentiert Pferdesport

Laura Kraut auf Cedric beim Stechen zum Lotto-Hessen-Cup

Vom 25. bis 28. Mai fand das 77. internationale PfingstTurnier in Wiesbaden statt. Seit 1929 wird das Turnier jährlich im Schlosspark durchgeführt und hat inzwischen eine beachtliche Größe und Bedeutung auch in der internationalen Reiterwelt erhalten. Vor der Kulisse des Schlosses Biebrich und in dem wunderbaren Schlossgarten bietet sich eine sehr angenehme Atmosphäre. Immerhin handelt es sich um die größte Open Air-Sportveranstaltung im Rhein-Main-Gebiet: die rund 5.000 Sitzplätze und 17.000 Stehplätze waren immer gut besetzt.

Ride and Drive: Harald Wolf und Gespannführer Theo Habich wühlen in der Kurve den Platz auf

Von der Dressur über die Vielseitigkeit und das Springen bis hin zum Voltigieren wurde von der Weltspitze des Reitsports wieder alles gezeigt: auch eine schöne Aktion in einer Staffel mit einem Springreiter, der nach einem kurzen Springparcours vom Pferd auf den Vierspänner umsteigen musste und dann mit dem Vierspänner das Gras umgepflügt hat. Es waren viele Reiter mit großem Namen anwesend, darunter auch Beerbaum, Kraut, Onassis, Jung, Werth, Klimke. Preisgelder bis 95.000 Euro beim Lotto-Hessen-Cup sind halt sehr interessant, in diesem Wettbewerb gab es dann sogar ein Stechen mit 6 Reitern und ihren Pferden.

Wenn man dann für Wikipedia mitten drin steht, die Reiter mit ihren Pferden in nächster Nähe die Hindernisse nehmen oder auch mal vorbei reiten, ist es ein irre spannendes Ereignis. Dank der Akkreditierung konnte man an alle für journalistische Zwecke interessanten Plätze ungehindert gelangen, eben auch auf den Springplatz selbst. Das Wetter hatte bis zum Sonntag mitgespielt und reichlich Sonne gespendet. Für einen Fotografen des schnellen Sports konnte es nicht besser sein.

Überschattet wurde das Turnier von dem plötzlichen Tod eines Pferdes nach dem Lauf in der Vielseitigkeit am Samstag. Nach dem letzten Sprung und dem Erreichen von Platz 2 wurde das Pferd langsamer, blieb stehen und brach zusammen. Der Reiter konnte noch rechtzeitig abspringen. Ein Aortaabriss wurde diagnostiziert, wohl nicht ganz ungewöhnlich im Reitsport, und nicht zwingend nur im Hochleistungsreitsport anzutreffen.

Screenshot Pfingstturnier.org

Schade, dass der am Sonntag beginnende Regen die Turniere am Montag nahezu unmöglich gemacht hat. Aber die Gewalten der Natur machen auch vor diesen Ereignissen nicht halt. Es wurden dennoch rund 5.500 Auslösungen, von denen auf Grund meiner eigenen Ansprüche maximal 1.000 hier einfließen werden, zumal Nachbearbeitung, Belichtung, Farben, Namen, etc. doch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Freudig für mich, dass der Name "Wikipedia" auf dem Schild immer wieder gesehen und sehr positiv aufgenommen wurde. Und letztendlich hat der Veranstalter dies auch erkannt. Wer mag, kann ja mal auf der Webseite 77. internationales Wiesbadener PfingstTurnier schauen und etwas nach unten scrollen – kurz vor dem Wetter ist für mich der Wink, den wir immer gerne zur Kenntnis nehmen.

Viele Grüße vom Auslöser (Michael Kramer, 6.6.2013)

Was wäre, wenn …

Wir wollen gratulieren

… ein den meisten Mitlesern bekannter und liebgewonnener Wikipedianer was zu feiern hätte und ein anderer – in diesem Fall ich – sich wünschen würde, dass möglichst viele Leute ihm dazu gratulieren und beschenken. Was wäre weiters, wenn diese Person das aber eigentlich gar nicht öffentlich kommunizieren möchte, sich aber trotzdem total freuen würde, wenn viele Leute an ihn denken würden. Und was wäre drittens, wenn ich euch alle jetzt einfach mal bitten würde, mir – ohne dass ihr wisst, wofür – etwas für diesen anonymen, bekannten Wikipedianer zuzuschicken, damit ich daraus einen schönen Präsentkorb zusammenstellen kann – wärt ihr dabei?

Ich tue nämlich genau dies jetzt einfach mal hier: Ich möchte, dass wir gemeinsam einen großen Präsentkorb für diesen Wikipedianer, Freund und Kollegen zusammenstellen und ihr mir eure Zutaten zuschickt, gern mit persönlicher Note und Widmung. Ich garantiere euch zwar nicht, dass ihr je erfahren werdet, wen ihr für welches Ereignis beschenkt, aber ich garantiere euch, dass er alles bekommt und sich sehr freuen wird – und vielleicht bedankt er sich dann auch bei euch persönlich.

Wenn ihr dabei seid, schickt mir euer Präsent bis Ende September an meine Adresse, die ihr gemeinsam mit einer Liste für alle, die sich beteiligen wollen, unter Benutzer:Achim Raschka/Präsentkorb finden werdet. Falls tatsächlich Dinge bei mir eintrudeln, werde ich euch gern fotografisch das Anwachsen des Korbes dokumentieren. (AR, 29.6.)

5. Treffen der Redaktion Medizin

Am 29. und 30. Juni 2013 fand das 5. Treffen der Redaktion Medizin in Konstanz statt. Themen waren vor allem die Verbesserung des Artikelniveaus und des Arbeitsklimas. Alle Inhalte sind hier im Detail nachzulesen. Uwe G. 30.06.

Wikidata traf Archäologie reloaded

Und jetzt sind endlich auch die Videos dazu da. M.C. 29.06.

Halbwegs durch oder: kein Feld für Bots

Die Kollegen des WikiProject National Register of Historic Places in der englischsprachigen Wikipedia haben vor einigen Tagen festgestellt, daß etwa die Hälfte aller 86.000+ in das National Register aufgenommenen Gebäude, Bauwerke, Objekte, Stätten und historischen Distrikte dort einen Artikel haben. Genau läßt sich das ohne großen Aufwand schwerlich bestimmen, weil wöchentlich ein bis zwei Dutzend Einträge in das Register hinzukommen. Das hiesige WikiProjekt National Register of Historic Places macht, was es kann, ist jedoch chronisch unterbesetzt und viele der 2103 Artikel des Themenbereiches entstanden, ohne daß deren Autoren überhaupt Kenntnis hatten vom Projekt.

Wir widmen den EN-Kollegen den schon vor einiger Zeit entstandenen Artikel Halfway Diner. Wer helfen will: an Übertragungen der über 33.000 Stubs hat das hiesige Projekt kein Interesse. Artikel müssen weder exzellent noch lesenswert sein, und die fast 2000 Artikel der B-Klasse und C-Klasse sind eher für ausdauerndere und ambitioniertere Mitwerkler geeignet, doch in der Beginnergruppe mit ihren fast 7000 Artikeln findet sich sicherlich für fast jeden Wikipedianer, der an der Übertragung englischsprachiger Artikel Spaß hat, etwas interessantes – von Brücken über Kirchen, Straßen, Grenzsteine und Wohnhäuser bis hin zu Dükern reicht die Vielfalt der historisch bedeutsamen Anwesen. Garantiert botfrei und hoffentlich konfliktfrei mit enormen Wachstumspotential präsentiert sich das US-Denkmalschutzprojekt. MaB 28.06

WikiCon 2013 in Schwerin

Vom 22. bis zum 24. November 2013 soll in Schwerin im Schweriner Schloss die nächste WikiCon stattfinden. Wer ist im Orga-Team oder als Helfer dabei? Bitte auf der Projektseite eintragen.Olaf Kosinsky, 26.06.

Wikiversity beta und Old Wikisource auf Incubator?

Auf Meta wird derzeit der Vorschlag diskutiert, ob es sinnvoll wäre, Wikiversity beta und Old Wikisource auf Incubator zu übertragen oder ob die beiden alten Plattformen erhalten bleiben sollten. Der diesbezügliche Vorschlag stammt von User:AtUkr, und er hatte dafür vor allem praktische Gesichtspunkte angeführt: Einige Inkonsistenzen bei den Interwikilinks, die den Benutzern auf den alten Plattformen das Leben anscheinend schwermachen und die entfallen würden, wenn man stattdessen den moderneren Incubator verwenden würde. Ganz sicherlich gibt es Bewegenderes unter der Sonne als diese Fragen, aber es wäre wohl tatsächlich ein Beitrag zur Modernisierung der Wikimedia-Wiki-Familie, zumal Wikiversity beta ohnehin eine Inkubator-Funktion erfüllt hat und außerdem der in den frühen Anfangstagen des Projekts dort angesiedelte Austausch zwischen den Sprachversionen (auch dort, möchte man sagen) nicht stattfindet. Incubator ist gerade erfolgreich beim Start von Wikivoyage eingesetzt worden und kann ohne weiteres die Rolle von Wikiversity beta bei der Vorbereitung neuer Sprachversionen übernehmen. Für den Erhalt von Old Wikisource werden derzeit noch technische Aspekte geltend gemacht, für die aber ebenfalls Lösungen diskutiert werden. (A, 25.6.)

Ergebnisse der Board- und FDC-Wahlen

Gestern gingen die drei Wikimedia-Wahlen zuende. Erstes Fazit: Die Wikimedia-Bewegung wird weiblicher. Vier der sechs gewählten Wikimedianer sind Frauen, darunter zwei der drei gewählten Vertreter für das Board of Trustees. Die Ergebnisse: Wiedergewählt wurden Samuel Klein (Sj) und nach einer gut einjährigen Pause Phoebe Ayers (phoebe). Neu im Board ist María Sefidari (Raystorm). Damit wurde die Rolle der Freiwilligen im Board nach einem ersten Eindruck nachhaltig gestärkt und der Zentralismus der Wikimedia Foundation erfuhr eine Abfuhr. Für das Funds Dissemination Committee wurden Delphine Ménard (notafish), die derzeitige Vizepräsidentin von Wikimedia Deutschland, und Cristian Consonni (CristianCantoro) gewählt. Ombudsfrau wird Susana Morais (Lusitana). Glückwunsch an die Gewählten!

Mit 1927 Abstimmenden nahm die Zahl der Wähler seit der letzten Wahl rapide ab, als noch weit über 3000 Wikimedianer zur Wahl schritten. Zu einem Novum kam es, als der Board-Kandidat Francis Kaswahili Kaguna (Francis Kaswahili) disqualifiziert wurde, da er während der Wahl in einem der Wikimedia-Projekte gesperrt wurde. Auf Commons hatte er zum wiederholten mal Bilder hochgeladen, die einem fremden Urheberrecht unterlagen und nicht frei waren. M.C., 25.06.

Im WMDE-Blog steht jetzt auch nochmal eine Zusammenfassung der Ergebnisse samt Rückblick; auf dieser deutschsprachigen Projektseite wird um Rückmeldungen zur Wahl und zur begleitenden Kommunikation bzw. den Übersetzungen gebeten. Merci! NE_WMDE, 25.06.

Koordinierung der Artikel der Verwaltungseinheiten Indonesiens

Nachdem sich immer mehr Wikipedia-Sprachversionen für Bot-gestützte Stubs entscheiden, um Verwaltungseinheiten einzelner Länder abzudecken, was zur Kritik aus der de-WP führte, ist es an der Zeit zu zeigen, dass man es besser kann. Indonesien bietet als großer Staat mit einer nahezu weißen Landkarte der abgedeckten Verwaltungseinheiten den Raum dies zu tun. Ohne schon jetzt zu entscheiden, ob das Grundgerüst der Artikel zu den untersten Verwaltungsebenen in der de-WP durch Bots oder im Schweiße des Autorenangesichts entstehen soll, müssen vorab einige Punkte geklärt werden, um eine saubere Arbeit zu leisten. Die ersten Gedanken sind nun unter Portal Diskussion:Indonesien#Projekt Geographie Indonesiens aufgeführt. Sie bedeuten auch einige Änderungen, die bestehende Artikel betreffen, weswegen alle Interessierte und Experten aufgefordert sind, sich an den Vorbereitungen zu beteiligen. Nach den Vorbereitungen sind dann Mitautoren gefragt, die die Qualität liefern, die aus den Reihen der de-WP gefordert wurde. Um die Größe des Projekts klar zu machen: Die offizielle Liste der Verwaltungseinheiten Indonesiens von 2010 hat als PDF 2177 Seiten. Seitdem gab es einige Neugründungen. Also, auf geht's! Wer traut sich? JPF 23.06.

Abstimmung über X!s Beitragszähler

Viele kennen X!s Beitragszähler auf dem Toolserver, der nicht nur mit Zahlen, sondern auch bunten Tortengrafiken aufwartet und, sofern der Betreffende damit einverstanden ist nach dem Opt-In-Modell, auch die Arbeitsperioden eines Benutzers in einem Projekt über Jahre hinweg mitsamt den Arbeitsschwerpunkten sehr übersichtlich präsentieren kann. (Hier ist ein Beispiel für die Darstellung nach einem Opt-In und hier die noch sehr viel weitergehende Statistik von wikichecker, die bislang noch nicht für de-wp angeboten wird, aber das Potential zeigt.) Wir hatten 2008 bereits eine lebhafte Diskussion nur zur Veröffentlichung von Beitragszahlen, bei der wir uns am Ende ebenfalls auf ein Opt-In-Modell geeinigt hatten. Als ursprünglich X!s Beitragzähler die Grafiken noch sehr freigiebig zur Verfügung stellte, halfen im März 2010 Diskussionen und Ansprachen, die u.a. auf die Datenschutzrichtlinie des Toolservers verwiesen, bei der Durchsetzung des Opt-In-Modells. Nun ziehen bekanntlich die Dienste vom Toolserver zu den Wikimedia Labs um. Aufgrund des Umzugs wird nun auf Meta die Frage gestellt, ob aus diesem Anlass auf das Opt-In-Modell verzichtet werden könnte, da dies nach dem US-Recht nicht mehr notwendig sei. Ich denke, dass dies eine Frage ist, die uns alle angeht und betrifft, und empfehle daher eine aktive Teilnahme an der Abstimmung. Selbstverständlich sind auch Kommentare in deutscher Sprache willkommen. (AFB 22.6.).

PS: Wie AFB im Diskussionsabschnitt der X!s-Umfrage erwähnte, passt das Thema bestens zur aktuellen Diskussion über eine neue Datenschutzrichtlinie. Er hat dort bereits eine entsprechende Anregung hinterlassen. MN 22.6.

WMF sucht Anregungen zu einer neuen Datenschutzrichtlinie

Die WMF hat dazu aufgerufen, über Änderungen der Datenschutzrichtlinie nachzudenken, deren Bedeutung uns im Licht der jüngsten Ereignisse wieder bewusst geworden ist. Die Community ist eingeladen, Kommentare und Anregungen zur Reform der veralteten und bereits 2008 verabschiedeten Datenschutzrichtlinie hier abzugeben. Das kann auch sehr gerne in deutscher Sprache geschehen. (AFB 19.6., redigiert: J. (WMF)).

Medizin-Autoren bewerben sich um Cochrane-Accounts

Die Cochrane Collaboration ist sozusagen die Generalagentur der sogenannten Evidenzbasierten Medizin – einer rein positivistisch ausgerichteten medizinischen Schule. en:User:Ocaasi weist heute abend darauf hin, dass es gelungen sei, im Rahmen der Wikipedia Library 100 freie Zugänge zur Cochrane Library für Wikipedianer bereitzustellen, die im Bereich Medizin arbeiten. Einzelzugänge kosten normalerweise zwischen 300 und 800 US-Dollar. Wer sich also um einen solchen Zugang bewerben möchte, trage sich bitte in diese Liste in der englischen Wikipedia ein – alles weitere ebenfalls dort. (A., 16.6.).

Gecheckte User

Derzeit findet eine Checkuserwahl auf Commons statt. Nun kann man sicher darüber streiten, ob der Verfasser dieser Zeilen mit seiner Forderung, die Gruppe derer, die diese sehr behutsam zu händelnden Rechte haben, klein zu halten, Recht hat. Viel interessanter oder gar entsetzlicher findet er die Statistik der acht Checkuser von Wikimedia Commons des letzten Jahres: etwa 8.500 Checkuseraktionen wurden durchgeführt. Die Hälfte davon im letzten halben Jahr. Besonders zwei Mitarbeiter, von denen einer gerade das Handtuch geworfen hat, tun sich mit jeweils einer vierstelligen Zahl von Aktionen hervor. Und dem Verfasser mag es sich nicht erschließen, wie so etwas passieren kann. Gibt es wirklich so viele Verstöße, die mit einem CU behandelt werden müssen (wo es doch kaum eine Community mit vielem Gesocke gibt) – oder erfolgt der Umgang mit diesen Knöpfen doch viel zu leicht? Und wie können wir dann über die Bespitzelung durch ACTA, SOPA, PIPA und PRISM klagen, wenn wir in unserem Projekt selbst eine solche Überwachungsstruktur aufgebaut haben? Ein Kommentar von M.C.

Dem Kurier liegt nun eine Antwort der nominierenden Benutzerin vor. Sie begründet die hohen Zahlen mit dem Vorgehen gegen Spambots und Vandalen, die Commons geradezu attackieren. 90 % ihrer Zeit verwende sie damit, Spambots und Angriffs-Benutzerkonten zu überprüfen, um Vandalismus zu bekämpfen. Ferner versichert sie, sie habe niemals einen Stammbenutzer überprüft und wundere sich über diese Kuriermeldung, da man sie bei Fragen auch direkt hätte kontaktieren können. R, 17.6.

Die Zukunft heißt Botpedia

Es musste ja soweit kommen. Andere Sprachausgaben der Wikipedia, besonders die Niederländer und Schweden machen es vor: Tausende neue sogenannte Artikel für eine Enzyklopädie, die angeblich das Wissen der Welt sammeln will, werden nun von Bots erstellt, und niemand regt sich groß darüber auf, Brave New World. Nur wir, die die Sprache der Dichter und Denker, aber auch der Richter und Henker sprechen, finden das nicht in Ordnung. Sind wir konservativ, elitär oder eher nur dumm? Lassen wir einfach mal einen Bot zu Wort kommen: Dieser Kommentar hat 280 Wörter. Dieser Kommentar hat 1943 Zeichen. Er beginnt mit dem Wort Es. Der Autor gehört zur Kategorie Troll. Wirklich beeindruckend, denn der Bot hat immer Recht, verwendet eine neutrale Sprache, bildet vollständige Sätze, liefert belegbare Fakten und macht keinen Ärger, im Gegensatz zu uns menschlichen Autoren. Er kennt sich mit Infoboxen und mit korrekter Formatierung aus, landet nur selten auf der Meldeseite für Vandalen, greift keine anderen Autoren beleidigend an, beantragt keine Sperrprüfungen, meckert nicht und ist ohne Gegenwehr leicht abzustellen. Es gibt mit Bots keinen, äh, Gender-Bias und natürlich auch keine Probleme mit dem Autorenschwund. Wenn in irgendeinem Thema Leute fehlen, kein Problem, die Programmierung von ein paar neuen Bots durch speziell dafür ausgebildete Bots, gern auch mit Stewardrechten, geht schnell vonstatten. Auch mit einem Stimmrecht bei Abstimmungen sind sie absolut zuverlässig. Beleidigende Kontrakommentare? Nicht mit Bots. Wir müssen es einfach zur Kenntnis nehmen: Bots sind die besseren Wikipedianer, unsere Zeiten sind vorbei. Uns bleiben nur noch Konsum, Sex und Drogen.[1] Aber das muss ja nicht schlecht sein, oder? Ein Kommentar von S.

  1. Aldous Huxley: Brave New World, Vintage Books 2004, ISBN 978-0099477464

WMF-Stellungnahme zu PRISM

Die Wikimedia Foundation hat eine Stellungnahme zum PRISM-Abhörprogramm der US-Regierung veröffentlicht. Der Text enthält zwei Hauptpunkte: Erstens wurde Wikimedia weder aufgefordert, an PRISM oder einem anderen Spionageprogramm teilzunehmen, noch hat die WMF ihre technische Infrastruktur modifiziert, um Überwachung ihrer Nutzer seitens der US-Regierung zu erleichtern. Zweitens erhält die WMF momentan viele Aufforderungen, sich in die US-Debatten um PRISM einzubringen und nach Prüfung der Vorschläge die erste Stufe eines richtliniengemäßen Community-Konsultationsprozesses gestartet. Wikimedianer aller Projekte sind gebeten, darüber nachzudenken und WMF mitzuteilen, ob die Foundation mit Mozilla, der Electronic Frontier Foundation, der Free Software Foundation und anderen bei diesem Thema kooperieren und u.a. deren offenen Brief an den Kongress der USA unterschreiben soll. Details finden sich im WMF Blog.J. (WMF), 15.06. Ergänzung: Die entsprechende Diskussionsseite für das Feedback der Community befindet sich auf meta. Im Moment wird an unterschiedlichen Übersetzungen gearbeitet, eine deutsche Übersetzung fehlt noch auch nicht mehr. aw, 15.6.

Mit der Entscheidung über eine Teilnahme an STOPWATCHING.US lässt sich die WMF aber so viel Zeit, dass der Eindruck entsteht, es würde noch bei der US-Regierung um Erlaubnis gefragt. K, 2.7.

Bye-bye, zweiter Platz

And I welcome our new Dutch overlords

Bereitet die Torten vor, stellt den Sekt kalt, und bereitet Euch innerlich darauf vor, den Freunden aus den Niederlanden zu gratulieren! Nur noch wenige Minuten, und die Niederländischsprachler und ihre fleißigen Bots werden den Abstand zur deutschsprachigen Wikipedia weggemacht haben. Bei derzeit 30 Artikeln/Minute werden sie sehr schnell den noch knappen Rückstand von 1.595.706 Artikeln (nl) zu 1.595.907 Artikeln (de) aufgeholt haben. Damit steht ein Wochenende des Feierns und des Einkehrhaltens an. Eine Ära geht vorbei: Die deutsche Wikipedia, die in ihrer Position bisher allen ehrgeizigen Projekten, Botläufen, Wettbewerben und selbst ihrem eigenen Betriebsklima trotzte, ist nur noch eine unter vielen. Und darauf einen Sekt. (sp, 14.6.)

Update: Inzwischen sind die Niederländer vorbeigezogen: nl:Speciaal:Statistieken und Spezial:Statistik. IW (14.6.)

Die Marke von 1,6 Millionen Artikeln wurde dann gestern gleich auch noch kurz darauf um 22:22 Uhr CEST geknackt. Und auch heute sind zwei Bots wieder recht aktiv dabei, neue „Artikel“ zu indonesischen Dörfern und weiteren Tierarten einzustellen, sodass seitdem bereits wieder mehr als 3.000 weitere Artikelstubs angelegt wurden. ost (15.6.)

Updates für den VisualEditor

Der VisualEditor ist jetzt in der ersten Beta-Version verfügbar. Es ist jetzt möglich, Bilder und andere Medieninhalte mit ihm einzufügen. Diese werden aktuell rechtsbündig als Miniatur in den Artikel eingefügt. In Kürze wird es auch möglich sein, andere Ausrichtungen und Größen zu wählen und Bildunterschriften einzufügen. Zusätzlich wurde ein neuer Dialog für Seiteneinstellungen entwickelt. Über diesen können ab sofort auch Kategorien mit dem VisualEditor bearbeitet werden. Er zeigt außerdem alle Sprachlinks für einen Artikel an (Bearbeitung soll in Zukunft auch möglich sein). Weitere Features wie das Bearbeiten von Vorlageninhalten und Referenzen sind in Arbeit und sollten bald verfügbar sein.

Um den VisualEditor zu nutzen, muss er in den Benutzereinstellungen (unter Bearbeiten) aktiviert werden. Aktuell ist geplant, ihn Mitte Juli für alle Nutzer zur Verfügung zu stellen. Bis dahin ist das Entwicklerteam auf das Testen durch erfahrene Autoren angewiesen, um Probleme zu finden und zu beheben. Rückmeldungen können hier hinterlassen werden. (LP., 14.6.)

Haus Doorn im "WOI editathon"-Projekt

Unter einem wenig zugänglichen Titel haben die Schweden zu einer internationalen Wikipedia-Bearbeitungsrunde aufgerufen, mit dem Thema Erster Weltkrieg. Tag des gemeinsamen Bearbeitens für Anfänger und Profis ist der 29. Juni 2013. Wikimedia Nederland trägt mit einer Bearbeitungsrunde im Museum Haus Doorn bei, dem Alterssitz des ehemaligen deutschen Kaisers. Zur Veranstaltung siehe hier. (Z., 13.6.)

Bertelsmann gibt Brockhaus-Enzyklopädie auf

Die Deutsche Presse-Agentur meldet heute nach Angaben der FAZ und der Frankfurter Rundschau, der Bertelsmann-Konzern wolle „das Geschäft mit Lexika aufgeben“. Der Direktvertrieb für die Brockhaus Enzyklopädie werde bis Mitte 2014 eingestellt. Aktualisierungen würden noch sechs Jahre lang online angeboten. Den meisten der davon betroffenen 300 Arbeitnehmern in Gütersloh und München werde gekündigt. Es solle einen Sozialplan geben. Im Direktvertrieb seien noch einmal 300 Handelsvertreter beteiligt, deren Tätigkeit nun wegfalle. Das einzige, was den Berichten zufolge vom Brockhaus noch verbleibe, sei die „gute Marke“. Man denke darüber nach, für sie eine Lizenz zu vergeben. Zuletzt war zu hören, Brockhaus arbeite an einem speziellen „Zugang für wissenschaftliche Bibliotheken, also für Universitätsbibliotheken“ der sich „in der Testphase“ befinde. Bereits im März 2012 hatte die Encyclopædia Britannica bekanntgegeben, es werde bis auf weiteres nur noch eine digitale, keine gedruckte Ausgabe mehr geben. (A., 11.6.)

Wikimedia Brunch in Frankfurt am Main

Am Sonntag, den 9. Juni 2013, fand im Frankfurter Schirn Café der allseits unbekannte 1. Wikimedia Brunch statt. Geladen waren neben ehemaligen Funktionären des Vereins auch Mitglieder des aktuellen Präsidiums, inklusive dessen Vorsitzenden. Obwohl eine Fotografie der Teilnehmer veröffentlicht wurde, ist über Anlass und Inhalt des konspirativen Treffens nichts bekannt. Der Kurier bleibt jedoch wie immer an der Sache dran. (IP, 10.6.)
Update: Wie dem Kurier aus Teilnehmerkreisen zugetragen wurde, ging die Initiative zu diesem Treffen von Präsidiumsmitglied Jens Best aus, der anlässlich eines Besuchs in Frankfurt die Gelegenheit genutzt hatte, "interessierte Vereinsmitglieder zu einem Austausch vor Ort einzuladen". Entgegen anderslautenden Gerüchten habe der Vorsitzende des Präsidiums nicht an dem Treffen teilgenommen. Der Kurier kann allerdings nicht ausschließen, dass er zeitgleich an einem wirklich konspirativen Treffen teilgenommen hat, von dem noch nichts auf einschlägigen Enthüllungsplattformen geleakt ist. (akl – 10.06.)

Amical ist erste thematische Organisation

Die katalanische Gruppe Amical Wikimedia ist am 5. Juni 2013 vom Board of Trustees der Wikimedia Foundation einstimmig als erste Thematische Organisation offiziell vorläufig anerkannt worden. Die Einzelheiten der Rechtsbeziehung zwischen Amical und der WMF werden nun innerhalb eines Jahres vertraglich geregelt. Die Vereinigung besteht schon seit 2008 und hat regelmäßig auf Meta über ihre Aktivitäten in den Bereichen GLAM, Bildung, Forschung und Content Liberation mit dem Schwerpunkt katalanische Sprache und Kultur berichtet. Der Kurier gratuliert Amical sehr herzlich! (A., 10.6., via WCA/Journal).

Nur noch 5 Hotelzimmer für Römer-Freunde frei!

21.– 23. Juni in Braunschweig

In weniger als zwei Wochen treffen sich Wikipedianer, Römer und Germanen im Braunschweigischen Landesmuseum, u. a. zu einer geführten Exkursion zum 1.800 Jahre alten Schlachtfeld am Harzhorn. Das Programm steht. Für Kurzentschlossene sind noch 5 Zimmer frei. Also: Schnell anmelden und dabei sein! BS, 8.6.

Entdecke die weiteren Möglichkeiten

Die von Wikinaut vorgeschlagene Verbesserung der Vorlage Gespeichertes Buch erlaubt es seit heute, zusätzlich zum PDF-Format, gespeicherte Bücher auch im epub-, ODT-, oder auch ZIM-Format herunterzuladen. Dies ist eine schöne Verbesserung, die nun weitere Möglichkeiten der Nutzung ermöglicht. Zuvor fand die folgende Diskussion statt. kgh – 06.06.

Reform der WMF-Trademarkrichtlinie

Die Rechtsabteilung der Foundation hat erste Überlegungen zur Reform der Markenrichtlinie, die u.a. Rechte und Pflichten bei der Verwendung des Wikipediaballs durch Communitymitglieder regelt, auf Meta veröffentlicht. Diese Möglichkeit, früh Themen zu setzen und Wünsche zu äußern, ist der erste öffentliche Schritt eines auf mehrere Monate angelegten Prozesses. In der nächsten Phase, die voraussichtlich in ein paar Monaten beginnt, wird die Rechtsabteilung mit Hilfe der bis dahin eingegangenen Rückmeldungen einen Rohentwurf erarbeiten und dann ähnlich dem Diskussionsprozess (2011) zu den Nutzungsbedingungen noch einmal zusammen mit Interessierten auf Meta durchgehen. Obgleich diese Überlegungen innerhalb einer Woche nach dem von Michelle begleiteten Konsultationsverfahren zum neuen Wikivoyagelogo veröffentlicht wurden, besteht keine direkte Verbindung und die Reform der allgemeinen Richtlinie fällt seitens der Rechtsabteilung vor allem in die Zuständigkeit von Yana Welinder. J. (WMF) 03.06.