Wikipedia:Kurier/Ausgabe 8 2010

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

[[Wikipedia:Ein kritischer Standpunkt]]

Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek in Leipzig, die Bibliotheca Albertina
Vom 24. bis 26. September 2010 findet in Leipzig die Konferenz „Wikipedia:Ein kritischer Standpunkt“ statt. Themenschwerpunkte der Konferenz sind „Geschichte und Politik freien Wissens“, „Digitale Governance“, „Wikipedia und (politische) Bildung“, „Wissens(re)präsentationen“ sowie „Die Zukunft der Wissensgesellschaft“.

Im Rahmen des Konferenzprogramms wird am Freitag ein Einführungs-Workshop „Wikipedia – die Freie Enzyklopädie zum Mitmachen“ stattfinden, in dem Schülern, Studenten und anderen Interessierten ein Einstieg in das Arbeiten in der Wikipedia ermöglicht werden soll.

Am Samstagabend um 20:00 Uhr findet ein „Roundtable“ mit Wissenschaftlern und Wikipedianern statt, der dem Austausch von Wikipedianern und Wikipedia-Forschern dienen soll und danach fragt, was Wikipedia und Wissenschaft voneinander lernen können.

Weitere Informationen findet ihr unter Wikipedia:Ein kritischer Standpunkt und auf der Konferenzhomepage; das Vortragsprogramm ist hier nachlesbar. bue, 27.8.

Ein Register für die Relevanzkriterien

Wo kommen sie eigentlich her, die berühmt-berüchtigten Relevanzkriterien a.k.a. Wikipedias Bibel der Bürokratie, wo sich pensionierte preußische Beamte mal so richtig ausgetobt haben?

Schon ein Ausdruck des Inhaltsverzeichnisses eignet sich prima zum Pressen von Pflanzen, wer hingegen die Schwiegermutter erschlagen möchte, geht mit dem Ausdruck der kompletten Seite auf Nummer Sicher. Um das Für und Wider von Relevanzkriterien generell soll es hier allerdings nicht gehen, sondern um die Frage, wie die einzelnen Kapitel dieser monsterhaften Auflistung entstanden sind.

Im Gegensatz zur Bibel haben die Relevanzkriterien (genauso wie jeder Artikel, jede Diskussionsseite, jede andere Funktionsseite auch) natürlich eine Versionsgeschichte, in der man theoretisch auf die Minute genau (als angemeldeter Benutzer – wenn gewollt – sogar auf die Sekunde genau) nachschauen kann, _wann_ _was_ _von wem_ geändert wurde. Theoretisch, denn bei mehr als 2600 Versionen macht sich das nicht so gut. Theoretisch wurde auch jede Änderung auf der Diskussionsseite besprochen, müsste sich also über die Diskussionsarchive nachvollziehen lassen. Dort findet man nicht nur die Debatten, die zu Änderungen geführt haben, sondern als Bonus auch alle Diskussionen, die letztlich keine Veränderungen zur Folge hatten.

Aber wer hat schon Lust, in Archive hinabzusteigen, wo die debattierfreudigen Wikipedianer 3,6 MB (fast) reinen Texts alleine im Jahr 2009 produziert haben (ohne Gewähr, Addition der Monatsarchive)? Richtig, die PR-Agenturen, die gerne einen Eintrag zu ihrem aufstrebenden Nachwuchskünstler platzieren wollen, sowieso nicht, ebenso wenig die Blogger, Kegelclubs, Dorfkicker, Hacker, Karnickelzüchter, Männergesangsvereine, Freiwilligen Feuerwehren, Gründer von Startups, Burschenschaftler, B-, C-, D- und E-Promis, Nachwuchsbands ohne einen einzigen Auftritt oder PR-Abteilungen, die hier mit vielen Buzzwords die neuesten Produkte ihrer Unternehmen vorstellen wollen. Aber selbst eingefleischte Wikipedianer tun sich mittlerweile schwer damit, die Entstehungsgeschichte bspw. der Unternehmens-RK oder der Sportler-RK nachzuvollziehen, sodass sich aus Unkenntnis der alten Diskussionen Fragen und Vorschläge häufen, die eigentlich schon hundertfach durchgekaut wurden. So gesehen ist auf WD:RK sozusagen der ewige September ausgebrochen.

Abhilfe soll hier das „RK-Register“ schaffen. Zu jedem Abschnitt der Relevanzkritierien mit heutigem Stand sollen die Diskussionen verlinkt werden, die zu dessen Entstehung sowie zu Ergänzungen/Präzisierungen/Aktualisierungen geführt haben. Auch bisher nicht umgesetzte Vorschläge werden gesammelt. Systematisch aufgearbeitet sind bisher die Archive von Juli 2010 bis zurück in den Juli 2009, teilweise wurden auch schon ältere Diskussionen eingetragen. Mithilfe ist ausdrücklich erwünscht. (X-W, 27.8.)

Das Portal:Haie, Rochen und Chimären ist das 500. Portal der deutschsprachigen Wikipedia

500 Portale

Am 13. August 2010 wurde das 500. Portal offiziell im Portalraum eröffnet, das heißt es wurde in Portal:Wikipedia nach Themen eingetragen und mit einem Portal-Info versehen. Das Jubiläumsportal ist ein Präsentationsportal der Redaktion Biologie und des Portals Lebewesen. Initiator und Erstersteller ist Achim Raschka.

Auf der Baustelle des Wikipedia:WikiProjekt Portale warten noch zahlreiche weitere Portalprojekte auf ihre Verwirklichung. Anders als in anderssprachigen Wikipedias unterscheidet die deutschsprachige Wikipedia aufgrund eines Meinungsbildes zur Qualitätssicherung von Portalen zwischen per se relevanten Portalen und solchen, die eine ausreichende Zahl von Betreuern und Interessenten vorweisen müssen, um in den Portalnamensraum kommen zu können. Die Portal-Infos erleichtern das Qualitätsmanagement, insbesondere auch die Begleitung von Portalen, die keine offiziellen, sprich im Info eingetragene Betreuer haben. Derzeit sind dies leider 44 Portale (9 %). Oftmals leidet deren Aktualisierung, insbesondere wenn sie Rubriken wie „Neue Artikel“ oder „Artikel des Monats“ haben.

Wusstet Ihr, dass ...

Ein neuer Fall von Poplar Bluff?

Zu den berüchtigsten Erscheinungen in der Wikipedia gehört das Poplar-Bluff-Phänomen. Darunter versteht man das massenhafte Einstellen eher fragwürdiger Artikel, in der Regel mit dem Ziel, die eigene Wikipedia größer erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich ist. Dabei werden z. T. Tausende von Artikeln innerhalb kürzester Zeit erzeugt. Oft handelt es sich um Miniartikel, die in der deutschen Wikipedia nicht mal das Zeug zum gültigen Stub hätten. Berüchtigt in dieser Hinsicht ist vor allem die Volapük-Wikipedia, nach der das Phänomen auch seinen Namen hat. Unerfreulich ist dies auch deshalb, weil eine vernüftige Aufarbeitung solcher Masseneinstellungen bei Sprachen, die wegen ihrer geringen Größe oder aus anderen Gründen nur wenige Autoren haben, kaum möglich ist.

Vor Kurzem fiel mein Verdacht auf die slowenische Wikipedia. Seit Anfang des Monats schon hatte ich verschiedene Sprachversionen in der Beobachtung, um festzustellen, wann bestimmte Grenzen überschritten würden. Der heißeste Kandidat für die 100.000er-Grenze war die persische Wikipedia. Nach der Statistik vom 2. August 2010 lag diese mit 98.080 Artikeln am nächsten dran. Tatsächlich robbte sich Persisch bis zum 15. August auf 99.370 Artikel heran.

Doch dann die Überraschung: Noch am selben Tag erschien auf der Hauptseite eine Gratulation an die slowenische Wikipedia für 100.000 Artikel. Dabei hatte diese am 2. August noch bei 88.757 Artikel gelegen. Ein schneller Blick auf die aktuelle Artikelstatistik ergab tatsächlich 100.155 Artikel. 11.398 Artikel in nur 13 Tagen? Ein Wachstum von mehr als einem Achtel? Und das bei einer Wikipedia, die immerhin schon seit 2003 existiert. Ich begann nachzuforschen.

Nach Recherche über verschiedene Spezialseiten und mit verschiedenen Tools stand recht bald fest, von den fast 11.400 Artikeln gingen 11.056 tatsächlich auf das Konto einer einzigen Person: Klemen Kocjancic. Zwischen dem 4. und 15. August wurden diese Artikel, teilweise im Takt von acht Artikeln pro Minute, eingestellt. Klemen Kocjancic ist Admin und Bürokrat in mehreren Wikimedia-Projekten, u. a. seit 2005 Admin in der slowenischen Wikipedia und dortiger Rekordhalter in Sachen Edits (sozusagen das slowenische Gegenstück zu unserem Aka).

Bevor nun aber irgendwelche Proteststürme losbrechen, möchte ich doch betonen, dass ich mir eine qualitative Beurteilung der einzelnen Artikel nicht anmaßen möchte. Zum einen spreche ich selbst kein Slowenisch. Zum anderen zeigten Stichproben, dass (soweit erkennbar) die Artikel aus Bereichen stammten, die ich wohl selbst mit Slowenischkenntnissen nicht ohne weiteres beurteilen könnte. So waren zahlreiche Lemmata anhand ihrer Schreibweise als biografische Artikel von Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien zu erkennen, andere z. B. (anhand der englischen Originalbezeichnungen im Artikel) als Artikel zu US-Militäreinheiten.

Immerhin gab es (bis auf Begriffsklärungsseiten) fast keine Artikel unter 1500 Zeichen. Und selbst über 3000 Zeichen Länge fand sich so manches. Jedenfalls keine Ministubs à la Volapük-Wikipedia. Das weckt zumindest vorsichtige Hoffnung, dass der gute Klemen gewusst hat, was er tat, als er diese Masseneinstellung machte. Also vielleicht sogar ein Held der Wikipedia? Nun, das wird sich hoffentlich noch zeigen. Duschgeldrache2 21.08.

Poplar-Bluff-Phänomene in der aromunischen Wikipedia

Eine eindeutige Poplar-Bluff-Geschichte aus der jüngeren Zeit ist allerdings das Anwachsen der aromunischen Wikipedia in den letzten Monaten. Hatte diese im April 2010 noch etwa 5500 Artikel, so hat sie heute bereits 61.282 (Stand 21.08.2010, 6:55 Uhr). Sämtliche dieser neuen Artikel wurden erstellt vom Benutzerkonto Laodikit. Ein kennzeichnendes Beispiel hierfür ist z. B. der Artikel Calhoun (Tennessee). Auch ohne jegliche Aromunisch-Kenntnisse kann man hier sehen, dass in diesem Artikel außer ein paar Überschriften nur ein Link auf Tennessee und ein Link auf eine Liste der Ortschaften in Tennessee stehen, ansonsten nichts, kein einziger Satz zur Ortschaft Calhoun. Über die Zufallsfunktion findet man mittlerweile nur noch solche „Artikel“, texthaltige Artikel sind so kaum noch zu finden, obwohl es sie durchaus gibt. Ob es der gefährdeten Minderheitensprache Aromunisch wirklich weiterhilft, wenn die Aromunische Wikipedia fast ausschließlich nur noch aus solchen inhaltsfreien Artikeln besteht? Holder 21.08.10

Update: Poplar Bluffing offenbar auch in der katalonischen Wikipedia

Wie üblicherweise gut unterrichtete Kreise im Umfeld des Portal:Vereinigte Staaten zu berichten wissen, kommt es derzeit in der CA-Wikipedia ebenfalls zu einer erheblichen Anlage von Artikeln zu Orten in den Vereinigten Staaten. Ein Beispiel dafür wäre Orofino. Nachforschungen haben ergeben, dass dabei die in der englischen Wikipedia vorliegenden Standardortsartikel offenbar durch Amical-bot übersetzt werden. Über die Hintergründe der Maßnahme kann nur spekuliert werden. Manche Experten gehen davon aus, daß die Katalanen die spanische Wikipedia in der Zahl der Artikel überholen wollen. Ob und wann dies geschieht, läßt sich noch nicht absehen: die Spanier wehren sich derzeit mit verstärkter Übernahme von Listen aus der englischen Wikipedia. Mab 25.08.10

Update: WAR-WP im Artikelkrieg

Auch die :WAR:-WP (Wikipedia auf Wáray-Wáray) ist in den Artikelkrieg gezogen, soeben hat sie die 100.000-Artikel-Grenze überschritten. Gerüchte, wonach :WAR:-WP zeitgleich auch den 100.000sten Satz feiert, können hingegen nicht bestätigt werden, denn war:Special:LongPages spuckt auch Artikel mit mehreren Sätzen aus, z.B. Metro Manila. Allerdings erscheinen unter den 50 größten Artikeln dank Listen und Infoboxen auch Seiten mit null bzw. einem Satz, beispielsweise Swiza und Alemanya. Bestätigt werden kann dagegen, dass fast 97 % der Artikel von JinJian angelegt wurden (ja, richtig gelesen, fast 97.000 Artikel!), angeblich komplett in Handarbeit und nicht per Bot. Angesichts dieser Art und Weise, möglichst schnell möglichst viele Artikel zu produzieren, wurde eine Gratulation an die WAR-WP nach kurzer Zeit wieder von unserer Hauptseite entfernt. In den Worten des Entferners der Glückwünsche: „Stub-Wikipedia nach dem Vorbild der Volapük-Wikipedia – da sind Gratulationen unangebracht, sonst sind unsere Gratulationen (auch bei niedrigeren Zahlen) für ernsthafte Projekte nichts mehr wert.(X-W, 26.8.)

Neuer Name für VM?

Eine Gruppe von Admins auf Vandalenjagd
Eine nicht identifizierte Admin (Mitte) beim Versuch, einen der großen Editwars unter angesehenen Autoren zu beenden. Zu ihren Füßen erkennt man drei verwirrte Neulinge

Dass auf der Vandalismusmeldung (WP:VM, VM), einer der zentralen Funktionsseiten des Reiches hinter den Kulissen, nicht nur Vandalismus (laut WP:Vandalismus die vorsätzliche und bewusste Beschädigung von Inhalten der Wikipedia) gemeldet wird, sondern auch ganz normale Konflikte um Schäufelchen und Förmchen ausgetragen werden, ist nicht gerade neu. Einer Auslagerung solcher Konflikte auf eine eigene Seite Wikipedia:Konfliktmeldung war kein Erfolg beschieden, sodass auf der „Vandalismusmeldung“ weiterhin bunt durcheinander sowohl schnell in den Griff zu bekommender „08/15-Ficken-Vandalimus“ unangemeldeter „Autoren“ als auch tiefsitzende Dauerkonflikte angemeldeter Autoren (mit den liebgewonnenen täglichen Ritualen „Sportsfreund, wir sehen uns gleich auf VM“) aufschlagen. Auch wenn der Name der Seite angesichts der Vielfalt an gemeldeten Vorfällen eigentlich viel zu kurz greift, hat er sich bereits mehr als dreieinhalb Jahre gehalten (vorher: Wikipedia:Vandalensperrung).

Aus völlig anderer Richtung kommt nun auf WD:VM neuer Wind in die Namensgeschichte, denn schließlich wird durch diese Bezeichnung (und die der verwandten Seite WP:Vandalismus) eine ehemalige Volksgruppe/Ethnie (die Vandalen) verunglimpft, wie ein Anhänger der Politischen Korrektheit feststellte. Aus ebenjenem Grund schätzt der KURIER die Chancen der eilends vorgetragenen Gegenvorschläge „Neandertalermeldung“, „Ostgotenmeldung“ und „Barbarenmeldung“ (siehe auch gescheitertes Meinungsbild) als eher gering ein. Zu den weiteren Vorschlägen zählen Wikipedia:Hooliganismusmeldung, Wikipedia:Adminbingo (es ist Glückssache, von welchem Administrator und mit welcher Laune eine Meldung abgearbeitet wird), WP:EhM (Enzykopädisch herausgeforderte Menschen), WP:BS (Beschwerdestelle, zurzeit ein Link auf Wikipedia:Benutzersperrung, Links bräuchten also nicht unbedingt gefixt werden), WP:GAGA (Geistlose Artikelzerstörungen und groteske Artikulation) sowie der vielleicht schönste Titel: WP:KABUMM (Konflikte-, Artikelverwüstung-, Beleidigungen- und Mobbingmeldung). Fast alle diese Bezeichnungen haben auch den Vorteil, dass mehr Buchstaben zu tippen sind als bei einem schlichten „VM“, sodass eine Änderung möglicherweise auch zu einer Entschleunigung sich schnell hochschaukelnder Konflikte beitragen könnte. Pessimisten befürchten jedoch, dass eingefleischte Wikipedianer zu sehr an ihren liebgewonnenen Bezeichnungen kleben. Auch Textbausteine für Sätze wie „Du landest gleich auf der VM“, „Ich meld dich auf der VM, wenn du so weitermachst“, „Wenn du das nicht sofort zurücknimmst, setzt es eine VM“ und dergleichen müssten mühsam angepasst werden. Aber wer weiß (beständig ist bekanntlich nur der Wandel), vielleicht heißt es tatsächlich bald „Ich habe dich auf KABUMM gemeldet“ oder „angesichts deiner Beleidigungen bist du jetzt auf GAGA“. (X-W, 19.8.)

Rekordbeteiligung bei Adminwahl

Mit einer Rekordbeteiligung ging vor wenigen Tagen die Adminkandidatur von Marcus Cyron, einem der bekanntesten und engagiertesten Autoren der deutschen Community, zuende. Cyron, zur Wahl angetreten ausdrücklich mit der Aussage, es gehöre nicht zu den Aufgaben eines Admins, dauergrinsend und immer höflich zu sein, spaltet mit seiner oft sehr direkten Art die Gemüter. Trotz der noch viel spannenderen bundesweiten Fahndung nach den Blumenkübel-Tätern des Sommerlochs ließen sich 532 stimmberechtigte Accounts an die Wahlurnen locken. Dabei ging es spannend zu wie selten, denn das Stimmenverhältnis Pro/Contra bewegte sich die vollen zwei Wochen über nah an der magischen Zweidrittelmarke.

Denkbar knapp endete die Kandidatur dann auch, nämlich mit 338 Pro (67,5%) zu 163 Kontra (32,5%) bei 31 Enthaltungen. Neben einem neuen Rekord für die Wahlbeteiligung stellt Cyron damit auch einen neuen Rekord für Pro-Stimmen auf. Der KURIER schließt sich dem Gratulanten an, der scherzhaft deklamierte: Mögen die Knöppe mit dir sein! (Anm. d. Red.: „Knöppe“ ist Wikipedia-Slang für die Administratorenrechte.) Der Rekord für die meisten Kontrastimmen verbleibt hingegen bei Benutzer:Weissbier. Der in Teilen der (Netz-) Öffentlichkeit für seine Löschanträge gefürchtete und oft für einen Administrator gehaltene Weissbier erzielte bei seiner Bewerbung für die „Knöppe“ 167 Pro- und 256 Kontrastimmen. (X-W, 17.8.)

10 Jahre Wikipedia – Jubiläumsjahr 2011

Am 15. Januar 2011 ist ein besonderes Datum, das vermutlich nur wenige wirklich kennen: Der 10-jährige Geburtstag der… Bingo! Wikipedia. Das Projekt, das wir alle so von Herzen lieben und hassen. – Und wir sind da auch nicht alleine! Kaum ein Projekt der vergangenen Zeit hat so eine Erfolgsgeschichte zu verzeichnen, ist aber auch so verteufelt und verurteilt worden wie das von Jimmy Wales gegründete Enzyklopädie-Projekt. Wikipedia ist Love and Hate – Rock and Roll – und das muss auch gefeiert werden. Zu diesem Thema wird in der internationalen Wikim/pedia-Welt schon eifrig diskutiert. Die deutschsprachige Community soll aber nicht ausgeschlossen werden, deswegen bringt Eure Ideen hier ein. Juliana, 17. Aug. '10

Fülletong: Was wurde eigentlich aus …
Johann Georg Peyer

Gedruckte Literatur – nach 200 Jahren noch immer von Interesse.

Johann Georg Peyer? Da war doch was. War das nicht der Robinson der Ober-Österreicher, um den es vor einigen Monaten in der deutschsprachigen Wikipedia eine unfeine Schnelllöschung und ein paar Tage später nach Wiederherstellung eine Löschdiskussion gab? Aber erzählen wir die Geschichte doch von Anfang an.

Der geschätzte Kollege Manfred Wolf von den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) wollte wissen, ob das mit dieser Online-Enzyklopädie wirklich so einfach ist, und unternahm heuer am 17. März den Versuch, einen Wikipedia-Eintrag zu verfassen. Gesagt, getan. Doch oh graus, bereits nach einer Minute fing sich der Artikel einen Schnelllöschantrag und nur 10 Minuten später wurde er wegen fehlender Relevanzdarstellung gelöscht. Während man den sehr fixen Löschantrag noch bemängeln kann, ist der Adminentscheidung vollumfänglich zuzustimmen, wies der Artikel doch nur eine Biographie eines fiktiven oberösterreichischen Abenteurers auf, der 1773 geboren wurde und 1739 in der Schlacht bei Grocka in türkische Gefangenschaft geriet. Artikel, die auf den ersten Blick seriös aussehen, inhaltlich aber groben Unfug aufweisen, sind bei Neueinstellungen leider noch immer an der Tagesordnung.

Dass der Artikel nicht mehr vorhanden ist, erfährt Kollege Wolf erst am nächsten Morgen bei der routinemäßigen Kontrolle. Um der Sache auf den Grund zu gehen, erfolgt ein Anruf – nein, nicht im steiermärkischen Graz bei Wikimedia Österreich – bei Wikimedia Deutschland, der sofort Klarheit verschafft: Diesen Piefkes ist Oberösterreichs Robinson zu unwichtig.

Und so endet der am 20. März in der Ratgeberrubrik Digital veröffentlichte Beitrag mit drei Faziten, darunter: „Der Untergang der haptischen Lexika und Zeitungen (im Gegensatz zu Wikipedia erfahren Sie in den OÖN, wer Johann Georg Peyer war) steht nicht bevor!“ Und man erfährt wirklich in den OÖN, wer Johann Georg Peyer war, inklusive der widersprüchlichen Lebensdaten.

Wikipedia wäre nun nicht Wikipedia, wenn die Geschichte an dieser Stelle vorbei wäre. Noch am gleichen Tag wurde der Artikel mit der Begründung Einspruch gg SLA („Einspruch gegen Schnelllöschantrag“, d. Red.) wiederhergestellt und in eine reguläre Löschdiskussion überführt. Im Rahmen dieser Diskussion wurde der Artikel in den folgenden Tagen von fachkundigen Hobby-Enzyklopädisten ergänzt, wobei nun nicht mehr nur die (im großen und ganzen wenig veränderte) Biographie der fiktiven Person sondern die gesamte Robinsonade zum Artikelgegenstand wurde. Und auch der Anhangapparat („Buch ist online verfügbar – siehe Weblink“, „www.books.google.de (In Suche Johann Georg Peyer eingeben)“) erhielt eine angemessene Bearbeitung, der dem Leser nun mehrere Ausgaben sowie Literatur über den Artikelgegenstand präsentiert. Es dürfte den geneigten Kurier-Leser nicht verwundern, dass der Artikel noch vor Monatsfrist behalten wurde.

Nun sind fast fünf Monate vergangen seit diesen Ereignissen, die der Ober-Österreichischen Seele derart nahe gingen. Wie haben die OÖN reagiert? Gar nicht. Die Oberösterreichischen Nachrichten verwirren („im Gegensatz zu Wikipedia“) den geneigten Leser noch immer mit unstimmigen Lebensdaten.

Unser Fazit:
Erstens: Nicht jeder Journalist ist auch ein befähigter Enzyklopädist, schon gar nicht beim ersten Versuch.
Zweitens: Wikipedia ist wirklich nicht allwissend, aber in der Frage um einen gewissen Johann Georg Peyer ist sie eine bessere Hilfe als die OÖN.
Drittens: Der Untergang haptischer Lexika und Zeitungen steht wirklich nicht bevor, solange sie qualitativ hochwertige Inhalte bieten, die dem Leser helfen und ihn nicht fehlinformieren.
Viertens: Man kann ein Fazit auch ganz nüchtern ohne Verwendung von Ausrufezeichen ziehen.

Für den KURIER am Sonntag: X.X. Dreißig, 15.8.

Wartungsbausteinwettbewerb startet in die Jubiläums-Runde!

Roter Wikipedia-Pokal
Roter Wikipedia-Pokal

Am 21. August startet der Sommerwettbewerb.

Trotz unserer stetigen Bemühungen während und außerhalb der vergangenen neun Wettbewerbe wachsen die Wartungskategorien der Wikipedia weiter an. Wie immer geht es deshalb auch im Sommerwettbewerb darum, möglichst viele Artikel durch qualitative Verbesserungen von ihren Wartungsbausteinen zu befreien oder sogar über das erforderliche Maß hinaus zu ergänzen.

Wir laden insbesondere die Mitarbeiter der verschiedenen Fachredaktionen und -portale dazu ein, ihre Teams in den Kampf um die begehrten Wikipokale zu schicken. Das Rennen um die Einzelkämpfer-Medaillen bietet auch Solostartern wie gewohnt eine faire Herausforderung. Zudem gilt es, Ra'ike die Führung in der wikiweiten WBW-Weltrangliste abzujagen.

Auch hilfsbereite Wikipedianer mit wenig Zeit sind herzlich willkommen, denn jeder verbesserte Artikel und jeder entfernte Baustein zählt! Die mittlerweile 10. Auflage des ebenso amüsanten wie spannenden Wettstreits wartet aus diesen zeitlichen Gründen auch mit einer Besonderheit auf: Jeder Teilnehmer kann je nach Verfügbarkeit entweder in den ersten zwei Wochen zwischen dem 21. August und dem 3. September oder in der zweiten Hälfte des Wettbewerbs zwischen dem 4. und dem 17. September Punkte für sein Team sammeln.

Seid mutig! Anmelden könnt ihr euch hier, auch noch nach Beginn des Wettbewerbs. Zacke, 13. Aug. '10

Energie des Wissens: Neues zur Zedler-Medaille 2010

Wikimedia Deutschland verleiht die Zedler-Medaille 2010

Die Wettbewerbsphase der Zedler-Medaille hat begonnen, bis zum 30. September können Beiträge eingereicht werden. Einiges ist beim Alten geblieben, es gibt allerdings auch eine Reihe von Neuigkeiten. So gehört die verstärkte Kooperation mit der Wikipedia-Community zu den erklärten Zielen des diesjährigen Wettbewerbs. Euer Engagement ist also gefragt.

Wie in den vergangen Jahren wird die Zedler-Medaille auch 2010 in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und dem Verlag Spektrum der Wissenschaft ausgeschrieben. Artikel können in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaften eingereicht werden, zudem wird im Rahmen des Wissenschaftsjahres Zukunft der Energie ein Sonderpreis vergeben. Die thematische Ausrichtung des Wissenschaftsjahres hat offenbar auch die Finanzierung des diesjährigen Wettbewerbs sichergestellt – die Preisgelder werden durch BASF SE zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Neuigkeit ist der Bildwettbewerb, der nicht einfach nach dem hübschesten Foto sucht, sondern exzellente Illustrationen in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaften auszeichnen soll. In diesem Jahr sind also nicht nur Autoren, sondern auch Fotografen und Grafiker angesprochen. Zudem wird es beim Bildwettbewerb ebenfalls einen Sonderpreis für den Energiebereich geben.

Wikipedianer können sich auf zwei Ebenen am diesjährigen Wettbewerb beteiligen. Einerseits sind sie selbstverständlich eingeladen, Beiträge einzureichen. Wie die beiden letzten Jahre gezeigt haben, sind die Gewinnchancen für geübte Wikipedianer nicht schlecht, haben sie doch einen nicht unerheblichen Erfahrungsvorsprung bezüglich der Gestaltung von Enzyklopädieartikeln. Anderseits ist der Wettbewerb auf die organisatorische Unterstützung durch Wikipedianer angewiesen. Die Zedler-Medaille hat den Anspruch, dem Austausch zwischen Wissenschaft und Wikipedia zu dienen. Dies setzt voraus, dass die Ausschreibung über die Grenzen der Wikipedia hinaus bekannt gemacht wird und ihr könnt dazu auf vielfältige Weise beitragen. Zudem ist mit dem ersten Beitrag bekanntlich noch lange nicht der erfolgreiche Sprung in die Wikipedia geschafft. Beim diesjährigen Wettbewerb sollen daher Neuautoren auf die Hilfe von Mentoren zurückgreifen können. DL, 4.8.

Alle Jahre wieder: Der Fundraiser

Liebe Community! Wer sich noch an den letztjährigen Fundraiser (= die alljährliche Spendenkampagne der WMF) und dessen interessante Nebeneffekte wie spontane Selbstentledigung des eigenen Schuhwerks oder den temporären Ruhm des Lehrers Yizhao Lang erinnert, der wird es gern hören, dass die WMF den Fundraiser diesmal mit der expliziten Bitte um Community-Beteiligung im Vorfeld der Kampagne startet. Auf der meta-Seite „Fundraising 2010“ erklärt die WMF in englischer Sprache ausführlich Ablauf und Ziele des diesjährigen Fundraisers und listet übersichtlich alle dazugehörigen Unterseiten (von irc-Channel bis Statistiken) auf. Etwas kompakter findet ihr diese Informationen in der de.-WP unter Wikipedia:Fundraiser 2010 – hier wird vor allem erklärt, wie sich jeder einzelne aus der Community an den Vorbereitungen des wahrscheinlich Mitte November startenden Fundraisers beteiligen kann. Kurz geteasert: Wir suchen kreative Banner-Gestalter, Texter und kritische Köpfe, die mit uns und insbesondere Till (Fundraiser bei Wikimedia Deutschland) über die Spendenkampagne diskutieren, um dem diesjährigen Fundraiser zu einem noch größeren Erfolg als dem vorherigen zu verhelfen. Till 25.08.

CU-Literaturwettbewerb

Bücher-, Spiele- oder DVD-Abende sind für Wikipedianer nun passé. Denn ab sofort gibt es die CU-Abende. Abendfüllende Lektüre nicht unter 45 kB mit eigenen Kapiteln, von der Geburt eines Benutzerkontos über die Blütezeit bis zu seiner Verabschiedung. Auch Lach- und Sachgeschichten sowie Interaktivität mit Antwortgarantie sind wie immer dabei. Informierten Kreisen zufolge soll am Jahresende der erste CU-Schreibwettbewerb starten: „Welche war die spannendste und schönste CU-Literatur 2010?“ Man darf gespannt sein und mitfiebern. Pin. 24.08.

Mitarbeiterschwund? FAZ weiß die Antwort

In diesen Tagen stellen sich immer mehr Wikipedianer die Frage, warum denn so viele Leute der Wikipedia den Rücken kehren. Auf der Suche nach der Antwort ist nun endlich einmal die FAZ zu Hilfe gekommen. Aber mal ernsthaft: Die Gründe waren uns allen doch schon immer klar und offensichtlich, und nun wurden sie auch mal publik gemacht. Schuld sind natürlich wir, wenn wir Regeln aufstellen, die keiner durchschaut, und Unangepasste ausgrenzen und solange reizen, bis sie den passenden Sperrgrund liefern. Kein Wunder, dass so viele weg gehen, wenn wir so selbstherrlich editieren und löschwütig sind. Oder gibt's nicht einfach schon zu viele Artikel hier? Nein, zu machen ist noch vieles, nur die meisten haben keine Lust mehr, am Projekt mitzuarbeiten. Den ganzen Artikel gibt's hier. SSS 21.08.

Nachtrag: Es sieht allerdings so aus, als ob der Weltuntergang wieder einmal verschoben werden muss. Manche Angaben des FAZ-Artikels müssten noch, wie hier vom Bildblog angemerkt wurde, in die QS, und die Aussagen zum Autorenschwund bedürfen noch eines Versionsnachimports aus der englischsprachigen Wikipedia, wenn man denn dem deutschen Wikimedia-Verein glauben mag. Es herrscht sicherlich nicht eitel Sonnenschein bei uns, doch sollte klar sein, dass jedes erfolgreiche Projekt früher oder später auch unreflektierte Kritik hervorruft. Was allerdings nicht nur eine Richtigstellung falscher oder verdrehter Fakten erfordert, sondern auch eine genaue Analyse dieser Kritik, denn selbst die größte Übertreibung enthält meist einen Kern Wahrheit, meint Ab 21.08.

Commons im Museum

In der Ausstellung "Geschichte der Rekonstruktion" im Architekturmuseum der Pinakothek der Moderne werden unter anderem zahlreiche Fotos von Wikimedia Commons gezeigt. Der Katalog zur Ausstellung enthält 46 freie Fotos zerstörter und wiederaufgebauter Bauwerke, weitere sind im Museum zu sehen. Das Logo der Ausstellung ist eine Collage aus CC-BY-SA-Fotos der Ruine und der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche. x1 15.08.

Duisburger Sommertreff

Sommertreff 2010: "Anmelde- und Infotisch"
Sommertreff 2010: "Anmelde- und Infotisch"

Zeitweise bis zu 40 Wikipedia-Freunde kamen am 14. August am Toeppersee in Duisburg-Rheinhausen zu einem Grillabend zusammen. Vertreten war vor allem der Großraum NRW, aber auch der Vorstand der niederländischen Wikimedia durch Lodewijk. Z. 15.08.

Umfrage zu den strategischen Zielen der WMF

Der Prozess der strategischen Planung für die nächsten fünf Jahre Wikimedia steht kurz vor dem Abschluss. Auch aus den deutschsprachigen Wikimedia-Projekten haben sich etliche an ihm durch Mitarbeit im Strategie-Wiki der Wikimedia Foundation (WMF) beteiligt. Ergebnis ist die Ausarbeitung von fünf Planungs-Prioritäten, die Grundlage für die Entwicklung in den kommenden Jahre sein werden.

Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, bat am 6. August in einer Mail um Beteiligung an einer Umfrage, die helfen wird, die Ziele abschließend zu definieren, Erfolgskriterien zu bilden und Maßnahmen zu entwickeln.

Die Umfrage ist in englischer Sprache verfasst und ist noch bis zum 15. August online. Nehmt daran teil, wenn es euch möglich ist. Es geht um die Weiterentwicklung der Wikimedia-Projekte und betrifft so auch alle, die sich bereits heute an ihnen beteiligen. Hier geht's zur Umfrage lzy 13.08.

Countdown zur 10. Martinskirche

Es fehlen noch 3 offizielle Artikel zu einer Martinskirche in Österreich. Bisher bereits geschafft haben es Martinskirche (Aspern), Martinskirche (Bad Fischau-Brunn), Stadtpfarrkirche St. Martin (Dornbirn), Stadtkirche Drosendorf, Dom St. Martin,, Martinskirche (Klosterneuburg), Martinskirche (Linz). Was noch offen ist findet ihr Martinskirche#Österreich. Sili 13.08.

Countdown zum 500. Portal

Es fehlen noch 2 offizielle Portale. Gezählt wird nach den Richtlinien von Wikipedia:Portale, zur Übersicht siehe Themen und WikiProjekt sowie zu interessanten Jubiläumskandidaten die Baustelle. The Newcomers: 493. Alter Orient, 494. Buenos Aires, 495. Triathlon, 496. Auto und Motorrad, 497. Portal:Biochemie, 498: Haie, Rochen und Chimären - (SDB, 12.8.)

ARD-ZDF-Onlinestudie 2010 zur Nutzung von Wikipedia

Die neue ARD/ZDF-Onlinestudie ist am 12. August 2010 vorgestellt worden. Die Studie bietet auch aktuelle Zahlen zur Reichweite von Wikipedia im Vergleich zu anderen Web-2.0-Angeboten unter den deutschen Web-Surfern: Von 1252 Online-Nutzern über 14 Jahren nutzen derzeit Wikipedia: 6 % täglich, 25 % wöchentlich, 27 % monatlich, 16 % seltener, 27 % nie. Bei der gelegentlichen und regelmäßigen Nutzung liegt Wikipedia im Vergleich zu allen anderen Angeboten an der Spitze und hat seinen Anteil seit 2007 erheblich ausbauen können (von 47 auf 73 % bzw. von 20 auf 31 %). Der Anteil der Männer und Frauen, die Wikipedia nutzen, ist insgesamt etwa gleich groß (ca. drei Viertel der Befragten), die Nutzung nimmt aber mit dem Alter deutlich ab. Bei den 14- bis 19-Jährigen liegt er bei 95 %, bei den Über-60-Jährigen immerhin noch bei 45 %. Allerdings dominiert die passive Nutzung: „Es ist ein Instrument für das schnelle Beseitigen von Wissenslücken und für 97 % damit bloßes Nachschlagewerk. Dem wesentlichen Web-2.0-Prinzip, nach dem Mehrwert durch Partizipation entsteht, fühlt sich demnach nur eine Minderheit verpflichtet. Einzig unter den 30- bis 39-jährigen Wikipedia-Nutzern fühlt sich eine nennenswerte Zahl an Nutzern (5 %) aufgefordert und macht mit“, heißt es bei: Katrin Busemann/Christoph Gscheidle: Web 2.0: Nutzung steigt – Interesse an aktiver Teilhabe sinkt. In: Media Perspektiven 7-8/2010, S. 359, 363 (PDF).   (A., 13.8.10).

Tester gesucht

Guillaume Paumier vom Multimedia Usability Team der Wikimedia Foundation ruft in einem Blogbeitrag dazu auf, den in der Entwicklung sich befindenden „Assistenten zum Hochladen von Dateien“ zu testen. Es ist zwar noch ein Prototyp, aber der Reporter hat ihn schon erfolgreich getestet. Der Prototyp läuft auf einem separaten Server, daher muss sich jeder Tester dort ein Benutzerkonto einrichten. Es empfiehlt sich zudem, die Sprache in den Einstellungen auf Deutsch anzupassen. Rückmeldungen werden auf der Feedback-Seite gerne gesehen. Fehler in der Übersetzung sind im Translatewiki erwünscht. (ray, 10.8.)

Von Leitner nicht mehr Betreiber von Fefes Blog?

Sieg des schnöden Mammons über das Begehren, „die Wahrheit“ zu verbreiten?
Sieg des schnöden Mammons über das Begehren, „die Wahrheit“ zu verbreiten?

Die Zeichen mehren sich, dass Verschwörungs­theoretiker Felix Leiter Felix von Leitner dem Beispiel Robert Basics folgte und sein Weblog Fefes Blog verkauft hat. Während von Leitner früher über obskure Verschwörungstheorien berichtete und sich zum Chefkritiker der Wikipedia schrieb, lebt das Blog heute von lauen Demokratieveränderungstexten, wie sie auch die INSM publiziert. Jüngstes Beispiel ist ein Text vom letzten Freitag, der mit einem äußerst schwachen WP-Gerante daherkommt, wie man es von einem Netzaktivisten Netzaktivisten und IT-Sicherheitsexperten IT-Sicherheitsexperten, der Versionsgeschichten (l. d., L. D.) und Logbücher (l. d., L. D.) genauestens prüft, nicht erwartet hätte: In der deutschen Wikipedia wurde das anscheinend gelöscht, denn es gibt noch einen internen Link, der aber ins Leere führt. Überraschung!1!!
Ja, Überraschung … Der Kurier bleibt am Ball und meldet sich wieder, sobald sich der Verdacht bestätigt hat. (32 × 8.∞.)

Dichter und Denker ohne Urheberrecht

Dem Wirtschaftshistoriker Eckhard Höffner zufolge hatte Deutschland im 19. Jahrhundert eine enorme Wissensexplosion zu verzeichnen – weil sich erst spät ein Urheberrecht durchgesetzt hat (siehe SPIEGEL). Z. 7.8. Auf Telepolis gibt es ein 2-teiliges Interview mit Höffner zu seinem Buch. G. 10.8.

Die William P. Gottlieb Collection

Howard McGhee, und ein ehrfürchtiger Miles Davis, ca. September 1947. Foto: William P. Gottlieb.
Howard McGhee, und ein ehrfürchtiger Miles Davis, ca. September 1947.
Foto: William P. Gottlieb.

Das Team des Portal:Jazz ist gerade damit zu beschäftigt, den Schatz an Bildern zu sichten und einzufügen, den der US-amerikanische Fotograf William P. Gottlieb der Library of Congress überlassen hatte und der nun public domain ist. Ein kleinerer Teil der Schwarz-weiß-Fotos aus den 1940er Jahren ist schon bei Flickr einsehbar. Bei der Recherche kommen Schätze zu Tage wie ein frühes Foto des ehrfürchtig aufschauenden Miles Davis von 1947. Und hier die Links: Photographs by William P. GottliebThe William P. Gottlieb Collection bei flickr - LoC Suchfunktion --Freimut Bahlo 12:12, 7. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Umberto Eco: 30- bis 40-mal täglich

Der italienische Gelehrte und Romancier Umberto Eco bekennt gern: „Wenn ich schreibe, dann suche ich 30- bis 40-mal am Tag Rat bei der Wikipedia, denn sie ist wirklich hilfreich.“ Im Interview mit Wikinews, schon im April, macht er aber auch kritische Anmerkungen zur Online-Enzyklopädie. Z. 4.8.

EuG: Wikipedia bietet keine „gesicherten Informationen“

Das Gericht der Europäischen Union (EuG, früher: „Gericht erster Instanz“) hat in einer Rechtssache entschieden, daß auf Wikipedia in markenrechtlichen Angelegenheiten nicht zurückgegriffen werden könne. Die Klägerin hatte das Wortzeichen „Homezone“ als Gemeinschaftsmarke angemeldet. Die Anmeldung war daraufhin für bestimmte Waren und Dienstleistungen zurückgewiesen worden, weil es bereits einschlägig in Verwendung sei. Das Gericht begründete seine Entscheidung vom 10. Februar 2010, die gerade bekannt geworden ist, u. a., wie folgt: „Im Übrigen ist auch die Feststellung, die der Prüfer auf der Grundlage von Wikipedia entstammenden Informationen getroffen hat, zurückzuweisen, da eine solche Feststellung, die auf einen Artikel gestützt ist, der einer Kollektiv-Enzyklopädie im Internet entstammt, deren Inhalt jederzeit und in bestimmten Fällen von jedem Besucher, selbst anonym, geändert werden kann, auf nicht gesicherten Informationen beruht.“ Die Klage hatte deshalb Erfolg (EuG, Rs. T-344/07, Urteil vom 10. Februar 2010, Volltext, Rn. 46). In der Vergangenheit hatten einige deutsche Gerichte zur Begründung von Urteilen auf Wikipedia zurückgegriffen. Es bleibt abzuwarten, ob die Ansicht des EuG zu einem Nachdenken bei Gerichten und Behörden führen wird.--Aschmidt 15:43, 4. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Flattr – eine Option für Wikipedia?

Flattr ist ein im Moment viel diskutiertes Social-Payment-System – u. a. auch weil Wikileaks sein Afghan War Diary mit dem Flattr-Button versehen hat. Ob Flattr (oder ein ähnliches System wie Kachingle) für Wikipedia geeignet ist, wie Fragen zur Privatsphäre, Kooperation, Kannibalisierung, Accounts und Kommission geklärt werden können, das diskutiert Mathias Schindler in seinem Blogbeitrag Flattr auf Wikipedia.org? Unsortierte Beobachtungen. (AEK, 4.8.)

FBI vs. Wikimedia, Teil 2

Nachdem einige FBI-Mitarbeiter von Larry Sanger dazu gezwungen wurden, sich vermeintliche Pornografie auf Wikimedia Commons anzuschauen (praktisch Dateiüberprüfung für Fortgeschrittene; wir berichteten), hat man nun doch noch einen Grund gefunden, ein wenig auf den Putz zu hauen. Auf Wikipedia kann man nämlich das Siegel der Bundesbehörde ansehen und das ist böse. Deswegen wurde den Hippies von der Foundation schnell ein Brief geschickt mit der Aufforderung das Siegel zu entfernen. Allmählich bekommt man aber auch bei der Foundation Eier, weswegen man sich in einem netten Antwortschreiben einfach mal weigert und sich dann von der New York Times feiern lässt. Auch in der deutschen Wikipedia hat man sich schon Gedanken zu amtlichen Wappen/Hoheitszeichen gemacht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Zeigen (in Abgrenzung zum Gebrauch) erlaubt ist, vgl. Wikipedia:Wappen#Verwendungsrecht. Isd, 3. Aug.

Mit Wikimedia Deutschland zur Tafel der Demokratie

Wikimedia Deutschland ist auch in diesem Jahr wieder Gast an der Tafel der Demokratie. Bei dem Fest am 20. August auf dem Pariser Platz in Berlin feiern traditionell rund 1500 Bürger gemeinsam mit dem Bundespräsidenten dessen Amtseinführung. Das 3-Gänge-Menü wird begleitet von einem künstlerischen Rahmenprogramm, im Voraus können auf der Website der Veranstaltung die persönlichen Wünsche an den neuen Bundespräsidenten veröffentlicht werden. Der Veranstalter verspricht, daß diese Zukunftswünsche Eingang finden in die 'Dramaturgie der Tafel'.

Foto-Juror gesucht

Beim Wettbewerb um die Zedler-Medaille gibt es in diesem Jahr erstmalig auch einen Bilderwettbewerb. Gesucht werden dabei exzellente Bilder (Fotos und Grafiken) in den Kategorien Natur- und Geisteswissenschaften sowie zum Thema „Die Zukunft der Energie“, die einen nicht oder nur unzureichend bebilderten Artikel in der Wikipedia illustrieren.

Für die Jury, für die bereits mehrere namhafte externe Juroren gewonnen werden konnten, wird ein Vertreter aus der deutschsprachigen Community gesucht. Die Ausschreibung endet am 30. September, Ende Oktober wird es dann eine Real-Life-Jurysitzung zur abschließenden Bewertung geben, die Preisverleihung ist am 19. November in Frankfurt am Main. Seid ihr interessiert, in der Jury mitzuwirken und die eingereichten Bilder zu beurteilen? Dann meldet euch bis Mittwoch (4. August 2010) unter zedler@wikimedia.de. Vielen Dank! (i.A. ray, 2.8.)

LitStip erweitert

Zum Literaturstipendium
Zum Literaturstipendium

Etwas später als angekündigt hat die zweite Runde der Erweiterung des Literaturstipendiums stattgefunden. Nach Vorschlägen aus der Community steht das LitStip ab heute sowohl der Redaktion Musik wie auch dem WikiProjekt Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung, um auch dort die qualitativen Bemühungen der Fachbereiche zu unterstützen. Natürlich ist das nicht alles gewesen – wenn ihr einen Fachbereich vermisst, dann sagt uns Bescheid – wir werden diese Auswahl nach euren Vorschlägen (und unseren Kriterien) regelmäßig aufs Neue sichten und ergänzen. Denis Barthel (WMDE), 2.8.

Tagung in Leipzig

Am 25. und 26. September 2010 wird in der Universitätsbibliothek Leipzig die Tagung [[Wikipedia:Ein Kritischer Standpunkt]] stattfinden. Dabei sollen Wikipedia-Forscher und Community-Mitglieder zusammentreffen. „Themenschwerpunkte sind Wikipedia & die Politik freien Wissens, Digitale Governance sowie Wikipedia & Bildung“, heißt es in der Ankündigung. Die Teilnahme ist kostenlos, und die Veranstalter laden alle Interessierten aus der Community dazu ein, bei der Konferenz mitzumachen. Die Frist zur Anmeldung endet am 31. August. Näheres findet man hier.--Aschmidt 11:29, 1. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]