Wilfried Rödiger

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Wilfried Rödiger (* 4. Oktober 1937 in Tangermünde;[1] † 14. Januar 2016[2]) war ein deutscher Kardiologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilfried Rödiger besuchte in Braunschweig bis 1958 die Gaußschule. Er studierte Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, an der Universität Basel sowie an der Universität Hamburg, wo er im Juli 1967 mit einer Arbeit zum Thema Untersuchungen über die Resorption von Calzium und Magnesium bei Meerwasserinhalationen zum Dr. med. promovierte. Am 20. März 1965 heiratete er die Braunschweigerin Karin Ziesche.[1]

Seine berufliche Laufbahn begann er im Kreislauflabor des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Wilfried Rödiger gelang 1969 die erste Eppendorfer Linksherzkatheteruntersuchung sowie die erste Verlegung einer transvenösen Herzschrittmacherelektrode; 1977 erhielt er die Venia Legendi für Innere Medizin zum Thema Kreislaufverhalten bei dissoziiertem Hirntod.[2] Von 1983 bis 2002 war er Professor (§ 17 HmbHG) für Innere Medizin – Kardiologie an der Universität Hamburg.[3]

Gemeinsam mit Niels Bleese führte Rödiger 1984 die erste Herztransplantation in Hamburg durch.[4][5] In diesem Zusammenhang war Rödiger auch an der Durchführung einer 1992 veröffentlichten Studie beteiligt, die den Nutzen der Herztransplantation gegenüber der konservativen Therapie in Frage stellte und damit auch außerhalb der medizinischen Fachwelt über Jahre hinaus Aufsehen erregte.[6][7][8]

Hamburger Herzklappen-Skandal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001/2002 musste sich Wilfried Rödiger vor der Großen Strafkammer des Landgerichtes Hamburg wegen des Vorwurfs der Vorteilsannahme von der Firma Medtronic verantworten.[9] Das Verfahren endete mit einem Freispruch.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ a b Wilfried Rödiger. In: Deutsches Geschlechterbuch. Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 165. 1974, S. 148 (Snippet in der Google-Buchsuche).
  2. ↑ a b Herzspezialist mit Überzeugungskraft. In: Hamburger Ärzteblatt. Bd. 70, H. 4, 10. April 2016, S. 6.
  3. ↑ Wilfried Rödiger im Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog (abgerufen am 3. August 2018) 
  4. ↑ Das ist die Herzmedizin der Zukunft. In: Hamburger Abendblatt. 10. Februar 2004.
  5. ↑ Christoph Rind: 1984: Hamburgs Herz-Premiere. In: Hamburger Abendblatt. 10. Februar 2004.
  6. ↑ Lieber Pillen als ein neues Herz. In: Die Zeit. 18. September 1992.
  7. ↑ Im Grenzland des Todes. In: Der Spiegel. 3. März 1997.
  8. ↑ Neue Medikamente können helfen. In: Hamburger Morgenpost. 2. Dezember 1999.
  9. ↑ Herzklappen-Skandal. In: Die Welt. 20. November 2001.
  10. ↑ Herzklappen-Skandal: Freispruch im letzten Fall (Memento vom 3. Februar 2017 im Internet Archive). In: Die Welt. 1. Februar 2002
Personendaten
NAME Rödiger, Wilfried
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kardiologe
GEBURTSDATUM 4. Oktober 1937
GEBURTSORT Tangermünde
STERBEDATUM 14. Januar 2016
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