Wilhelm Lindemann (Komponist)

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Wilhelm Lindemann (* 5. April 1882 in Berlin; † 8. Dezember 1941 ebenda[1][2]) war ein deutscher Sänger und Musiker, Textdichter und Schlagerkomponist. Er war auch unter dem PseudonymFritze Bollmann“ bekannt.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Marsch Unter dem Grillenbanner[3] (1908, „Marsch. (-Potpourri.) Über Walzermelodien des Joh. Strauß Sohn[4]) zitiert u. a. dessen Walzer Grillenbanner op. 247 (1861; Walzer I b als B-Teil des Marsches) sowie den Walzer Accelerationen (1860; Walzer III a im A-Teil des Trios). Das Kopfmotiv des Marsches ist allerdings nicht von Johann Strauss (Sohn), sondern der Walzer I a der Freudengrüße, op. 128 (1862), von Josef Strauss im 4/4-, statt im 3/4-Takt. Er ist bis heute im Repertoire vieler Marschkapellen enthalten. Sein 1912[5] erschienener Weihnachtsschlager Der Weihnachtsmann kommt (Eine Muh, eine Mäh) findet sich noch heute auf den Weihnachtsalben von Musikern wie Peter Alexander, Wolfgang Petry, Götz Alsmann oder der Fischer-Chöre. Er komponierte Operetten, von denen Heinrich Heines erste Liebe (1917[6]) in Hamburg und Berlin mehrere hundert Aufführungen erreichte und 1922 als Stummfilm verfilmt wurde.[7][8] Seine volkstümlichen Lieder und Stimmungsmusik trafen im Berlin der 1920er-Jahre den Zeitgeschmack. Sein Lied Trink, trink, Brüderlein trink aus dem Jahr 1927[9] erfreut sich ungebrochener Popularität.

Claire Waldoff nahm 1930 Lieder von ihm auf Schallplatte auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 4572f. online

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog 1936–1970. de Gruyter, Berlin 1973, ISBN 3-11-004381-5, S. 409 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Rainer E. Lotz: German Ragtime & Prehistory of Jazz: The sound documents. Band 1. Storyville Publications, Chigwell 1985, ISBN 0-902391-08-9, S. 176 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Unter dem Grillenbanner bei notendatenbank.net
  4. So die originale Angabe von Lindemann auf dem originalen Titelblatt von 1908. Erstverlegt im Verlag Kurt Schmidt, Rixdorf.
  5. Catalog of Copyright Entries. Teil 3, Band 7, Ausgabe 2. Library of Congress, Copyright Office. U.S. Government Printing Office, Washington DC 1912, S. 1598 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Günter Metzner: Heine in der Musik. Band 5: Komponisten K–M. Schneider, Tutzing 1990, ISBN 3-7952-0605-7, S. 307 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Heinrich Heines erste Liebe im Programm des 10. Internationalen Filmhistorischen Kongresses, Hamburg, 20.–23. November 1997
  8. Heinrich Heines erste Liebe bei IMDb
  9. Helmut Qualtinger: „Heimat bist du grosser Zwerge“ und andere Texte für die Bühne. Deuticke, Wien 1997, ISBN 3-216-30166-4, S. 231 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).