Xermaménil

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Xermaménil
Xermaménil (Frankreich)
Xermaménil (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meurthe-et-Moselle (54)
Arrondissement Lunéville
Gemeindeverband Territoire de Lunéville à Baccarat
Koordinaten 48° 32′ N, 6° 28′ OKoordinaten: 48° 32′ N, 6° 28′ O
Höhe 218–293 m
Fläche 10,84 km²
Einwohner 565 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 52 Einw./km²
Postleitzahl 54300
INSEE-Code

Mairie Xermaménil

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Xermaménil ist eine französische Gemeinde mit 565 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Lunéville und zum Gemeindeverband Territoire de Lunéville à Baccarat.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Xermaménil liegt an der unteren Mortagne, kurz vor deren Mündung in die Meurthe, etwa zehn Kilometer südöstlich von Lunéville, im Süden des Départements Meurthe-et-Moselle.

Das knapp 10,77 km² große Gemeindegebiet ist zum einen durch das breite Mortagnetal gekennzeichnet, das intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Den zweiten großen Naturraum bildet ein nur leicht hügeliges Plateau, das sich zwischen den weitgehend parallel verlaufenden Flüssen Meurthe und Mortagne erstreckt und einen dichten Waldbestand aufweist (Bois de Saint-Mansuy, Bois du Poteau, Teile eines ca. 30 km² großen, zusammenhängenden Waldgebietes). In den Wäldern entspringen zahlreiche Bäche, die teilweise zur Mortagne entwässern (Ruisseau de Norbéménil, Ruisseau d’Apré im Gemeindegebiet von Xermaménil). Auf ihrem Weg speisen sie einige kleine Weiher. Die im Osten der Gemeinde entspringenden Fließgewässer gelangen über den Laxat in die Meurthe. Im Bois du Poteau wird mit 293 m über dem Meer die größte Höhe im Gebiet der Gemeinde erreicht.

Zu Xermaménil gehören die Ortsteile und Weiler La Tuilerie, Le Magasin und La Louvière.

Nachbargemeinden von Xermaménil sind: Rehainviller im Norden, Hériménil im Nordosten und Osten, Gerbéviller im Südosten, Lamath im Südwesten sowie Mont-sur-Meurthe im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname hat sich von Sarmanmasnil (1178) über Xarmamenil (1296), Xarmanmengny (1304) und Xermamesny (1316) zum bis heute gebräuchlichen Xermaménil entwickelt. Am Vorabend der Französischen Revolution gehörte Xermaménil und umliegende Ländereien den Herren Riste aus Nomeny.[1] Das erst 1983 von der Gemeinde angenommene Wappen mit dem von vier Kreuzen umrahmten Mühleisen weist auf die Zugehörigkeit Xermaménils zur Baronie Gerbéviller hin, die 1737 zu einer Markgrafschaft erhoben wurde.[2]

Nach einer Erhebung aus dem Jahr 1907 gab es unter den damals 334 Bewohnern der Gemeinde:

  • elf Bauern
  • drei Näherinnen
  • drei Cafébesitzer
  • zwei Weber
  • zwei Friseure
  • zwei Schmiede
  • zwei Schuhmacher
  • ein Müller
  • ein Bäcker
  • ein Tabakwarenhändler
  • ein Herrenausstatter
  • ein Glaser
  • ein Zimmermann
  • ein Lebensmittelhändler
  • eine Hebamme

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Nordosten Frankreichs sehr häufige Endung -ménil steht für -mühle. Xerma ist von germain (germanisch) abgeleitet.[3]

Kirche St. Mansuetus

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 297 283 273 305 410 423 516 561

Im Jahr 2010 wurde mit 566 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[4] und INSEE[5].

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Xermaménil-Lamath im Jahr 1966
  • Kirche St. Mansuetus (Église Saint-Mansuy)
  • viele renovierte Häuser mit den für Lothringen typischen abgerundeten Hof- und Scheunentoren
  • Die ehemalige Schrotmühle als Keimzelle des Dorfes wurde an einer künstlichen Abzweigung der Mortagne errichtet. Die heute noch erhaltenen Gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert. Lange Zeit wurde hier neben Mehl auch Rinde und Steingut gemahlen, um Farbstoffe herzustellen. 1890 wurde in der Mühle eine erste Turbine installiert, die 1980 durch eine neue, Strom produzierende Turbine der EDF ersetzt wurde.
  • Schloss Froment (Château de Froment) aus dem 19. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde sind sechs Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreideanbau, Viehzucht).[6] Darüber hinaus leben die Bewohner von kleinen Handwerksbetrieben oder arbeiten in der Steingut-Manufaktur im nahen Saint-Clément. Mehrere Einwohner pendeln auch ins nahe Verwaltungszentrum Lunéville.

Durch Xermaménil führt die Fernstraße von Lunéville nach Rambervillers (D 414), die dem Flusstal der Mortagne folgt. Von dieser Straße zweigt in Xermaménil eine weitere überregional bedeutende Straße nach Haroué ab (D 9). Eine weitere Straße verbindet Xermaménil mit der Gemeinde Mont-sur-Meurthe. Der Bahnhof Xermaménil-Lamath, am linken Mortagneufer im Gemeindegebiet von Lamath liegend, bot von der vollständigen Fertigstellung der Bahnlinie Mont-sur-Meurthe - Bruyères im Jahr 1911 bis zur endgültigen Stilllegung 1980 Anschlüsse an die größeren Orte der Umgebung. Von 1990 bis 1993 war es möglich, den Teilabschnitt von Xermaménil-Lamath nach Deinvillers mit Draisinen zu befahren. Die von der TER Lorraine betriebene Buslinie 14 Lunéville – Rambervillers – Bruyères hält im Stundentakt in Xermaménil und ersetzt damit die stillgelegte Bahnstrecke.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. virtueller Rundgang durch Xermaménil. (PDF; 1,2 MB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 28. Oktober 2012 (französisch).
  2. Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)
  3. toponymie de Lorraine (französisch)
  4. Xermaménil auf annuaire-mairie
  5. Xermaménil auf INSEE
  6. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Xermaménil – Sammlung von Bildern