KHK-Versorgungsleitlinie
Die Nationale Versorgungsleitlinie Chronische KHK (kurz NVL Chronische KHK auch KHK-Versorgungsleitlinie) ist eine Medizinische Leitlinie über die Behandlung von Menschen mit Koronare Herzkrankheit, die im Rahmen des deutschen Programms für Nationale Versorgungsleitlinien erstmals im Februar 2006 veröffentlicht und im August 2024 in der siebenten Version publiziert wurde. Die Leitlinie ist gültig bis zum 14. August 2029.[1][2][3][4]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien (NVL) von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) haben die zuständigen Fachgesellschaften und Organisationen inhaltliche Eckpunkte für die 7. Version der NVL Chronische KHK konsentiert. Die Beteiligung von Patienten und Patientinnen wurde durch die Kooperation der Deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V. (BAG SELBSTHILFE) und des Bundesverbandes Gemeinnützige Selbsthilfe Schlafapnoe Deutschland e. V. (GSD) gewährleistet.
Zielsetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die hohe Prävalenz und Inzidenz der koronaren Herzkrankheit (KHK) sowie eine große Variationsbreite in der Versorgungsqualität verlangen verstärkte Bemühungen um die Optimierung der Versorgung von Menschen mit KHK. Hierzu gehören verlässliche Definitionen des Notwendigen und Angemessenen in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, basierend auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis und der Praxis. Auf diesem Weg soll die Qualität der Versorgung verbessert und die Stellung der Patienten und Patientinnen gestärkt werden.
Konkret erhoffen sich die Autor*innen und Herausgebenden der NVL Hypertonie dazu beizutragen, folgende Ziele zu erreichen:
- Förderung der Kommunikation zwischen den beteiligten Professionen und Sektoren zur Minimierung von Diskrepanzen zwischen den Versorgungsebenen;
- Stärkung der patientenzentrierten Versorgung (verbesserte Arzt-Patienten-Kommunikation, gemeinsame Vereinbarung von Therapiezielen, Förderung der Adhärenz einer an den individuellen Zielen ausgerichteten Therapie);
- Vermeidung sowohl von Unterdiagnostik als auch von Risiken diagnostischer Verfahren durch eine geeignete Abfolge nicht-invasiver und invasiver Diagnostik entsprechend der individuellen Vortestwahrscheinlichkeit;
- bessere Implementierung der konservativen medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapie als Basis der Langzeitversorgung;
- Förderung der körperlichen Aktivität durch individualisiertes, an die Leistungsdiagnostik angepasstes Training.
Inhalte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die medizinischen Inhalte der Leitlinie finden sich in folgenden Kapiteln:
- Definition
- Epidemiologie
- Diagnostik bei (Verdacht auf) KHK
- Monitoring
- Therapieplanung und gemeinsame Entscheidungsfindung und
- Konservative, nicht-medikamentöse Therapie
- Medikamentöse Therapie
- Invasive Therapie (PCI bzw. CABG)
- Rehabilitation
- Versorgungskoordination und Langzeitbehandlung
Beteiligte Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Entwicklung und Herausgabe der Leitlinie waren folgende Organisationen beteiligt:
- Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK)
- Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)
- Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V. (BAG SELBSTHILFE)
- Bundesverband Gemeinnützige Selbsthilfe Schlafapnoe Deutschland e. V. (GSD
- Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)
- Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
- Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN)
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP)
- Deutsche Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft (DGPTW)
- Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR)
- Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)
- Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW)
- Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
- Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP)
- Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)
- Deutsche Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation(DGVM)
- Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK)
- Deutsche Röntgengesellschaft (DRG)
- Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM)
- Gesellschaft für Phytotherapie (GPT)
Fassungen der Leitlinie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK wurde mit folgenden Komponenten publiziert:[2]
- Langfassung
- Kurzfassung
- Patientenleitlinie
- Weitere Formate: Patientenblätter
- Leitlinienreport
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Asthma-Versorgungsleitlinie
- COPD-Versorgungsleitlinie
- Depression-Versorgungsleitlinie
- Diabetes-Versorgungsleitlinie
- Herzinsuffizienz-Versorgungsleitlinie
- Hypertonie-Versorgungsleitlinie
- NVL Kreuzschmerz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Übersicht NVL KHK, Version 1 — Versorgungsleitlinien.de. 15. Juni 2006, abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ a b S3-Leitlinie Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Chronische KHK — Leitlinien.de. 4. September 2024, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Neue Version der Nationalen Versorgungsleitlinie zur Chronischen KHK erschienen. 4. September 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.