U 64 (U-Boot, 1916)

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U 64 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Baunummer 248
Baukosten 3.819.000 Mark
Stapellauf 29. Februar 1916
Indienststellung 15. April 1916
Verbleib Am 17. Juni 1918 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 68,36 m (Lüa)
Breite 6,30 m
Tiefgang (max.) 4,04 m
Verdrängung aufgetaucht: 810 t
getaucht: 927 t
 
Besatzung 36 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.200 PS (1.618 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,70 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 8 kn: 9170 sm
unter Wasser bei 5 kn: 60 sm
Tauchzeit 50 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,0 kn (17 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,5 kn (31 km/h)
Bewaffnung

ab 1917:

  • 1 × Sk 10,5 cm L/45
  • 1 × Sk 8,8 cm L/30
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 50 cm
Sonstiges
Einsätze 10 Feindfahrten
Erfolge 45 versenkte Handelsschiffe
1 versenktes Kriegsschiff

U 64 war ein U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.

SM U 64 wurde 1915 auf der Friedrich Krupp Germaniawerft gebaut und am 15. April 1916 unter dem Befehl von Kapitänleutnant Robert Moraht in Dienst gestellt.

Das Boot unternahm im September eine Einsatzfahrt in der Nordsee, operierte dann aber ab November 1916, als Teil der U-Flottille Pola und später der U-Flottille Mittelmeer,[1] von den k. u. k. Marinebasen Cattaro und Pola aus auf insgesamt acht Einsatzfahrten im Mittelmeer. Am 19. März 1917 gelang ihm die Versenkung des französischen Prä-Dreadnought-Schlachtschiffs Danton. Außerdem versenkte das Boot 45 Handelsschiffe mit insgesamt 129.569 BRT. Drei weitere mit 12.871 BRT wurden beschädigt, eines mit 186 BRT als Prise genommen.

Die Dieselmotoren der U-Boote U 63 bis U 65 wurden ursprünglich für die Kaiserlich Russische Marine in Auftrag gegeben. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurden sie jedoch durch das Deutsche Reich beschlagnahmt und vereinfachte U-Bootskörper „herumgebaut“.

U 64 griff am 17. Juni 1918 einen Geleitzug zwischen Sardinien und Sizilien an. Nördlich von Kap Bon wurde das U-Boot nach Beschädigungen durch zwei Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und durch Wassereinbruch buglastig. Nach britischer Darstellung wurde das U-Boot nach dem Auftauchen von der Lychnis gerammt und von der Partridge beschossen und sank etwa auf Position 38° 7′ N, 10° 27′ O. Das Deckgeschütz konnte nicht mehr rechtzeitig bemannt werden. Nur fünf Mitglieder der Besatzung überlebten: der Kommandant, Pour-le-Mérite-Träger Robert Moraht, ein Wachoffizier und drei Seeleute. Die übrigen 37 Mann ertranken.

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 51.
  • Robert Moraht: Werwolf der Meere. „U 64“ jagt den Feind. Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin (1.–3. Auflage) 1934.
  1. Die U-Flottille Pola war am 18. November 1915 aus der bisherigen, am 1. Juli 1915 aufgestellten Deutschen U-Halbflottille Pola gebildet worden, wurde im Juni 1917 nach dem Zulauf weiterer Boote in U-Flottille Mittelmeer umbenannt und schließlich am 1. Januar 1918 in die I. U-Flottille Mittelmeer (in Pola) und die II. U-Flottille Mittelmeer (in Cattaro) aufgeteilt.