U 71 (U-Boot, 1915)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von SM U 71)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U 71 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft AG Vulcan, Hamburg
Baunummer 55
Baukosten 3.153.000 Mark
Stapellauf 31. Oktober 1915
Indienststellung 10. Dezember 1915
Verbleib 1921 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 56,80 m (Lüa)
Breite 5,90 m
Tiefgang (max.) 4,84 m
Verdrängung aufgetaucht: 755 t
getaucht: 832 t
 
Besatzung 32 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 900 PS (662 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,38 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 7 kn: 7880 sm
unter Wasser bei 4 kn: 83 sm
Tauchzeit 50 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7,9 kn (15 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
10,6 kn (20 km/h)
Bewaffnung

1918:

  • 1 × Sk 10,5 cm L/45
  • 2 × Torpedorohr ⌀ 50 cm
  • 2 × Minenrohre ⌀ 100 cm
Sonstiges
Einsätze 18 Feindfahrten
Erfolge 16 versenkte Handelsschiffe
1 versenktes Kriegsschiff

U 71 war ein deutscher U-Boot-Minenleger, der im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Bau und Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 71 gehörte zur Serie U 71U 72. Zusammen mit U 72U 80 war das U-Boot ein Amtsentwurf des Kriegsauftrags „E“ bzw. UE. Gebaut wurde es auf der AG Vulkan in Hamburg (wie auch U 72 und U 75U 80). U 73 und U 74 wurden auf der Kaiserlichen Werft in Danzig gebaut. U 71 lief am 31. Oktober 1915 vom Stapel und wurde am 20. Dezember 1915 in Dienst gestellt.

Das Boot war ein Hochseeboot vom Einhüllentyp mit Satteltanks. Die Verdrängung betrug aufgetaucht 755 Tonnen und getaucht 832 Tonnen. Das Boot war 56,8 Meter lang, 5,9 Meter breit und (aufgetaucht) 4,86 Meter tief. Die Maschinenanlage bestand aus zwei Benz-Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotoren (S6 Ln) mit einer Gesamtleistung von 900 PS für Überwasserfahrt und zwei SSW-Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 660 kW für Unterwasserfahrt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 10,6 kn über Wasser und 7,9 kn unter Wasser. Das Boot war mit zwei 50-cm-Torpedorohren (eins im Bug, eins im Heck) sowie mit einer 8,8-cm-Bordkanone bewaffnet. Die Kanone wurde 1917 gegen eine solche mit Kaliber 10,5 cm L/45 ersetzt. Zudem befanden sich im Heck des U-Bootes zwei Minenschächte mit 38 Minen. Die Besatzung bestand aus 4 Offizieren und 28 Mannschaften.

Die Kommandanten des U-Bootes waren Hugo Schmidt (20. Dezember 1915 – 19. April 1917), Walter Gude (20. April 1917 – 27. November 1917), Otto Dröscher (28. November 1917 – 27. Januar 1918), Richard Scheurlen (28. Januar 1918 – 29. Juli 1918) und Kurt Slevogt (30. Juli 1918 – 14. Oktober 1918).

U 71 war ab April 1916 der I. U-Flottille zugeordnet.[1]

U 71 führte während des Ersten Weltkrieges 18 Operationen, überwiegend in der Nordsee durch.[2] Dabei wurden insgesamt 16 Handelsschiffe der Entente und neutralen Staaten mit einer Gesamttonnage von ca. 11.533 BRT versenkt.[3] Zudem gelang die Versenkung des britischen Minensuchboots Blackmorevale mit 750 BRT.[4] Das Kriegsschiff sank am 1. Mai 1918 vor der Küste Schottlands durch eine von U 71 gelegte Mine. Dabei kamen 26 Seeleute ums Leben.[5]

U 71 wurde am 23. Februar 1919 an die Siegermächte ausgeliefert und im Jahr 1921 in Cherbourg verschrottet.

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Eberhard Möller, Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote. Von 1904 bis zur Gegenwart. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1.
  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 136.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 123.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 68.
  4. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 120.
  5. uboat.net: Ships hit during WWI – Blackmorevale