1000-km-Rennen von Kristianstad 1957

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Rennstart: Gino Munaron im Ferrari 500TRC (Startnummer 28) vor Curt Lincoln in einem weiteren 500TRC (Startnummer 25)
Carl-Otto Bremer führt im Ferrari 750 Monza eine Gruppe von Rennfahrzeugen an
Jean Behra im Maserati 450S bei seiner Siegesfahrt

Das 1000-km-Rennen von Kristianstad 1957, auch Sveriges GP, 6 Hours, Rabelöf, Kristianstad, fand am 11. August auf der Rennstrecke von Råbelövsbanan statt und war der sechste Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Ferrari-Typen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch einen Zufall der Meldungen war bei diesem Rennen so gut wie alle Ferrari-Rennsportwagenmodelle der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre bei diesem Langstreckenrennen am Start. Die Werksmannschaft fuhr den 335 Sport. Private Rennteams aus Italien, Frankreich, Belgien, Schweden und Finnland folgende Typen: 750 Monza, 500TRC, 500TR, 290MM, 500 Mondial und 250TR.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen führte Ferrari in der Weltmeisterschaft mit 27 Punkten vor Maserati mit 19 Punkten. Nach der Absage der RAC Tourist Trophy in Dundrod musste Maserati in Schweden gewinnen und kein Ferrari durfte besser als auf dem fünften Rang platziert sein, damit der Weltmeistertitel noch möglich war. Was zum Zeitpunkt des Rennens niemand wusste, war der Umstand, dass die Verantwortlichen der FIA das im November gefahrene 1000-km-Rennen von Caracas Ende August mit einem Weltmeisterschaftsstatus versahen und damit die Meisterschaft in Kristianstad in keiner Weise entschieden wurde.

Maserati meldete zwei 450S, bei denen die Leistung gedrosselt wurde um die Haltbarkeit zu erhöhen. Mike Hawthorn berichtete nach dem Rennen, das es ihm leichtfiel Stirling Moss zu folgen; allerdings überforderte der dabei die Bremsen des 335 Sport was zu einigen Ausrutschern in die umliegenden Weizenfelder führte. Auch Phil Hill und Peter Collins mühten sich mit nachlassender Bremskraft um den Kurs, belegten aber hinter Moss und Jean Behra im 450S den zweiten Rang. Drei Wochen wähnte man sich bei Ferrari als neuer Weltmeister, ehe die skurrile FIA-Entscheidung alles wieder aufhob.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 S + 2.0 7 ItalienItalien Officine Alfieri Maserati FrankreichFrankreich Jean Behra
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss
Maserati 450S 145
2 S + 2.0 4 ItalienItalien Scuderia Ferrari Vereinigte Staaten 48 Phil Hill
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Collins
Ferrari 335 Sport 144
3 S + 2.0 9 ItalienItalien Officine Alfieri Maserati SchwedenSchweden Joakim Bonnier
ItalienItalien Giorgio Scarlatti
Vereinigte Staaten 48 Harry Schell
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss
Maserati 300S 138
4 S + 2.0 3 ItalienItalien Scuderia Ferrari Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Hawthorn
ItalienItalien Luigi Musso
Ferrari 335 Sport 134
5 S + 2.0 10 Belgien Equipe Nationale Belge Belgien Alain de Changy
Belgien Claude Dubois
Jaguar D-Type 132
6 S + 2.0 16 SchwedenSchweden Ferrari Svezia Finnland Carl-Otto Bremer
Finnland Esko Keinänen
Ferrari 750 Monza 132
7 S + 2.0 14 SchwedenSchweden Ferrari Svezia SchwedenSchweden Erik Carlsson
SchwedenSchweden John Kvarnström
Ferrari 750 Monza 130
8 S + 2.0 1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jock Lawrence
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Archie Scott-Brown
Jaguar D-Type 129
9 S 2.0 25 Finnland Scuderia Askolin Finnland Curt Lincoln
Finnland Heimo Hietarinta
Ferrari 500TRC 129
10 S 2.0 28 ItalienItalien Gino Munaron ItalienItalien Gino Munaron
Kolumbien Julio-Batista Falla
Ferrari 500TRC 128
11 S + 2.0 2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Ecosse Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ninian Sanderson
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Fairman
Jaguar D-Type 126
12 S 2.0 21 Belgien Equipe Nationale Belge Belgien Georges Harris
Belgien André Liekens
Ferrari 500TRC 126
13 S 2.0 30 SchwedenSchweden Gert Kaiser SchwedenSchweden Gert Kaiser
SchwedenSchweden Harald Kronegard
Porsche 550 RS Spyder 125
14 S 2.0 20 FrankreichFrankreich François Picard FrankreichFrankreich François Picard
FrankreichFrankreich Jean Lucas
Ferrari 500TR 121
15 S 2.0 26 Finnland Scuderia Askolin Finnland Lars Finnilä
Finnland Seppo Rikkilä
Ferrari 500TR 120
16 S 2.0 24 SchwedenSchweden Jon Fast SchwedenSchweden Jon Fast
SchwedenSchweden Gunnar Bengtsson
Osca MT4 1500 120
17 S 2.0 22 Belgien Equipe Nationale Belge Belgien Yves Tassin
Belgien Georges Hacquin
Porsche 550 RS Spyder 116
18 S 2.0 35 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Lotus Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cliff Allison
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Innes Ireland
Lotus Eleven 115
Nicht klassiert
19 S 2.0 36 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Lotus Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Ashdown
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alan Stacey
Lotus Eleven 100
20 S 2.0 27 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Anthony Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bill Frost
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Anthony
Lotus Eleven 91
Ausgefallen
21 S 2.0 24 SchwedenSchweden Ecurie Bonnier SchwedenSchweden Erik Lundgren
SchwedenSchweden Carl-Gunnar Hammarlund
Maserati 200SI 81
22 S + 2.0 8 ItalienItalien Officine Alfieri Maserati Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss
Vereinigte Staaten 48 Harry Schell
Maserati 450S 69
23 S + 2.0 11 Belgien Equipe Nationale Belge Belgien Willy Mairesse
Belgien Michel Ringoir
Ferrari 290MM 61
24 S 2.0 33 SchwedenSchweden Bengt Martenson SchwedenSchweden Bengt Martenson
SchwedenSchweden Björn Martenson
Ferrari 500 Mondial 61
25 S + 2.0 5 ItalienItalien Scuderia Ferrari Belgien Olivier Gendebien
FrankreichFrankreich Maurice Trintignant
Ferrari 250TR 43
26 S 2.0 23 FrankreichFrankreich José Behra FrankreichFrankreich José Behra
FrankreichFrankreich Léon Coulibeuf
Maserati 200SI 43
27 S + 2.0 6 ItalienItalien Scuderia Ferrari Vereinigte Staaten 48 Masten Gregory
Deutschland Wolfgang Seidel
Ferrari 250TR 30
28 S 2.0 31 ItalienItalien Automobili Osca Argentinien Alejandro de Tomaso
Vereinigte Staaten 48 Isabelle Haskell
Osca S1500 30
29 S + 2.0 12 Belgien Equipe Nationale Belge NiederlandeNiederlande Jan de Vroom
Belgien Jacques Swaters
Ferrari 290MM 23
Nicht gestartet
30 S + 2.0 15 SchwedenSchweden Ferrari Svezia SchwedenSchweden Erik Carlsson
SchwedenSchweden Grus-Olle Persson
Ferrari 750 Monza 1

1 Unfall im Training

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
31 S 2.0 Deutschland Porsche Deutschland Demokratische Republik 1949 Edgar Barth Porsche 718 RSK
32 S 2.0 29 Danemark Scuderia Palan Danemark Julius Voigt-Nielsen
Danemark "Ilmigias"
Porsche 550
33 S 2.0 32 Vereinigte Staaten 48 Lance Reventlow Vereinigte Staaten 48 Lance Reventlow
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Salvadori
Maserati 200S
34 S 2.0 33 Deutschland Porsche ItalienItalien Umberto Maglioli
Deutschland Edgar Barth
Porsche 718 RSK
35 S 2.0 34 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Adrian Conan Doyle Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Adrian Conan Doyle
ItalienItalien Franco Cortese
Ferrari 500TR

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
S + 2.0 FrankreichFrankreich Jean Behra Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stirling Moss Aston Martin DBR1/300 Gesamtsieg
S 2.0 Finnland Curt Lincoln Finnland Heimo Hietarinta Ferrari 500TRC Rang 9

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 35
  • Gestartet: 29
  • Gewertet: 18
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: 30000
  • Wetter am Renntag: warm, leichter Regen zur Mitte des Rennens
  • Streckenlänge: 6,537 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:01:01.100 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 145
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 947,865 km
  • Siegerschnitt: 157,532 km/h
  • Schnellste Trainingszeit: Jean Behra – Maserati 450S (#7) – 1:22,500 = 167.021 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Jean Behra – Maserati 450S (#7) – 1:20,900 = 140,730 km/h
  • Rennserie: 6. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1957

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Matthias Behrndt: ADAC 1000 km Rennen. HEEL Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-89880-903-0.
  • Anthony Pritchard: Maserati – die Renngeschichte. Delius Klasing, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2513-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 1000-km-Rennen von Kristianstad 1957 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorgängerrennen
24-Stunden-Rennen von Le Mans 1957
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Caracas 1957