Adolf Krömer

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Adolf Krömer (* 19. Mai 1890 in Roben bei Leobschütz; † 17. Februar 1944 in Auschwitz) war ein deutscher Lagerapotheker im KZ Auschwitz und Nationalsozialist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krömer, von Beruf Apotheker, nahm am Ersten Weltkrieg teil. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten trat er zum 1. Mai 1933 der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.530.596)[1] und im Juni 1933 der SS bei (SS-Nummer 119.440).[2][3]

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte er der Waffen-SS an. Ab November 1941 leitete er im KZ Auschwitz die Lagerapotheke. Im November 1943 stieg er innerhalb der Waffen-SS bis zum SS-Sturmbannführer auf.[3] Am 15. September 1943 wurde Krömer mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.[4] Diese Auszeichnung legt seine Mitwirkung an Tötungen nahe. Krömer nahm an der sogenannten „Rampe“ an Selektionen von jüdischen Menschen teil, die mit Eisenbahntransporten in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verbracht worden waren. Krömer starb im Februar 1944 nach einem Herzinfarkt im Lazarett des KZ Auschwitz.[5] Er wurde nicht wie von seinem Nachfolger als Lagerapotheker Victor Capesius nach Kriegsende behauptet aufgrund der „Verbreitung von Defätismus“ hingerichtet.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/23400969
  2. Auszug aus Dienstaltersliste der SS
  3. a b Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau (Hrsg.): Sterbebücher von Auschwitz. Band 1: Berichte, 1995, S. 287
  4. Norbert Frei (Mithg.): Standort- und Kommandanturbefehle des Konzentrationslagers Auschwitz 1940–1945, München 2000, ISBN 978-3-598-24030-0. S. 337
  5. Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon. Frankfurt am Main 2013, S. 238
  6. Sven Felix Kellerhoff: Dokumente zu KZ-Ärzten in Auschwitz entdeckt. 280 Papiere wurden bei Renovierungsarbeiten im früheren Haus eines SS-Offiziers gefunden. In: Die Welt online vom 24. März 2010