August Ludwig Reyscher

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August Ludwig Reyscher
Porträt des August Ludwig Reyscher, Öl auf Leinwand, Maler Franz Seraph Stirnbrand, signiert auf dem Gemälde „Stirnbrand pinx 1846“
Grabstätte von August Ludwig Reyscher auf dem Steigfriedhof in Bad Cannstatt. Geschmückt wird sein Grab von einer Sandstein-Stele in die ein Hochrelief-Tondo aus Bronzeguss eingelassen ist, welcher Reyscher in reiferem Alter darstellt. Auf der Stele sind auch die Lebensdaten von Hugo Reyscher eingeschlagen (* 1835; † 1907).
Das Geburtshaus von Reyscher, das Alte Pfarrhaus in Unterriexingen

August Ludwig Reyscher (* 10. Juli 1802 in Unterriexingen; † 1. April 1880 in Cannstatt) war ein deutscher Rechtsgelehrter, Politiker und Philhellene.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August Ludwig Reyscher wurde 1802 als Sohn des Ehepaars Maria Charlotta und Karl Ludwig Reyscher im Unterriexinger Pfarrhaus geboren. Er war das vierte von sechs Kindern, die ebenfalls alle in Unterriexingen geboren wurden. Sein Vater war evangelischer Pfarrer im Ort, seine Mutter, geborene Lebret (auch Le Bret oder LeBret), war die Tochter des Historikers und Theologen Johann Friedrich LeBret.[1]

Während seines Studiums wurde Ludwig Reyscher 1821 Mitglied der Burschenschaft Germania Tübingen und später Mitglied der Burschenschaft Feuerreiter Tübingen.[2]

Ludwig Reyscher wurde 1837 zum ordentlichen Professor für deutsches Recht an die Eberhard Karls Universität Tübingen berufen. Von 1844 bis 1845 war er deren Rektor. Reyscher ließ sich 1851 in Stuttgart als Rechtsanwalt nieder, 1853 verlegte er seine Kanzlei nach Cannstatt.

Im Zuge der Märzrevolution nahm Reyscher 1848 am Vorparlament, vom 31. März bis zum 3. April, in der Frankfurter Paulskirche teil, konnte jedoch bei der Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung kein Mandat gewinnen. Von 1848 bis 1855 war er für Mergentheim Abgeordneter im württembergischen Landtag und von 1855 bis 1868 für Stuttgart. Von 1871 bis 1872 war er Reichstagsabgeordneter. Sein Reichstagsmandat gewann er im Wahlkreis Württemberg 2 (Cannstatt, Ludwigsburg, Marbach, Waiblingen). Am 30. Mai 1872 legte er sein Reichstagsmandat nieder.[3]

Am 24. Dezember 1842 wurde er Ehrenbürger von Unterriexingen.[4]

August Ludwig Reyscher wurde auf dem Steigfriedhof in Stuttgart Bad Cannstatt beigesetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: August Ludwig Reyscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: August Ludwig Reyscher – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reyscher, Karl Ludwig. Abgerufen am 17. November 2015.
  2. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 58–60.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 236.
  4. E. Sieb: Unterriexingen in alten Bildern. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1989, ISBN 3-89264-293-1, S. 25