Baar, Eschach und Südostschwarzwald

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FFH-Gebiet „Baar, Eschach und Südostschwarzwald“
Naturschutzgebiet Schwenninger Moos

Naturschutzgebiet Schwenninger Moos

Lage Landkreis Rottweil, Landkreis Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland
WDPA-ID 555623530
Natura-2000-ID DE-7916-311
FFH-Gebiet 36,3 km²
Geographische Lage 48° 2′ N, 8° 31′ OKoordinaten: 48° 2′ 28″ N, 8° 30′ 41″ O
Baar, Eschach und Südostschwarzwald (Baden-Württemberg)
Baar, Eschach und Südostschwarzwald (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg
f6

Das FFH-Gebiet Baar, Eschach und Südostschwarzwald liegt im Süden von Baden-Württemberg und ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es wurde 2015 durch die Zusammenlegung von drei bereits bestehenden FFH-Gebieten durch das Regierungspräsidium Freiburg ausgewiesen. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 25. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 3630 ha große Schutzgebiet Baar, Eschach und Südostschwarzwald liegt in den Naturräumen Alb-Wutach-Gebiet, Baar, Baaralb und Oberes Donautal, Mittlerer Schwarzwald, Obere Gäue und Südöstlicher Schwarzwald. Die Gemeinden Aichhalden, Bösingen, Deißlingen, Dunningen, Fluorn-Winzeln, Rottweil, Schramberg und Zimmern ob Rottweil im Landkreis Rottweil, Bad Dürrheim, Bräunlingen, Brigachtal, Dauchingen, Donaueschingen, Hüfingen, Königsfeld im Schwarzwald, Mönchweiler, Niedereschach, Sankt Georgen im Schwarzwald, Unterkirnach, Villingen-Schwenningen und Vöhrenbach im Schwarzwald-Baar-Kreis und Geisingen und Trossingen im Landkreis Tuttlingen haben Anteile am FFH-Gebiet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 42 km und setzt sich aus zahlreichen Teilgebieten zusammen. Der Landschaftscharakter des Schutzgebiets wird im Wesentlichen durch die vielen Fließgewässer, wie Eschach, Brigach, Breg und die obere Donau bis Geisingen bestimmt. Außerdem befinden sich mehrere Moore und Wälder im Gebiet, wie zum Beispiel das Schwenninger Moos, der Unterhölzer Wald oder das Naturschutzgebiet Deggenreuschen-Rauschachen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schutzgebiet ist durch die Zusammenlegung der ursprünglichen FFH-Gebiete 7817-341 „Eschachtal“, 7916-341 „Südöstlicher Schwarzwald bei Villingen“ und 8016-341 „Baar“ entstanden. Diese bestanden bereits seit dem Jahr 2005.

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoëto-Nanojuncetea Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer
3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3160 Dystrophe Seen und Teiche Dystrophe Seen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden
6110 * Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) Kalk-Pionierrasen
6210 * Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) Kalk-Magerrasen – orchideenreiche Bestände*
6230 * Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
6520 Berg-Mähwiesen Berg-Mähwiesen
7120 Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Geschädigte Hochmoore
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore
7220 * Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald
9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) Orchideen-Buchenwälder
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli) Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
9180 * Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion) Schlucht- und Hangmischwälder
91D0 * Moorwälder Moorwälder
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Kleine Flussmuschel 1032 Kleine Flussmuschel Unio crassus Muscheln
Steinkrebs 1093 * Steinkrebs Austropotamobius torrentium Krebse
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
Bitterling 1134 Bitterling Rhodeus sericeus Fische und Rundmäuler
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Kammmolch 1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Mopsfledermaus 1324 Mopsfledermaus Barbastella barbastellus Säugetiere
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Grünes Koboldmoos 1386 Grünes Koboldmoos Buxbaumia viridis Moose
Dicke Trespe 1882 Dicke Trespe Bromus grossus Pflanzen
Gelber Frauenschuh 1902 Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus Pflanzen
Blauschillernder Feuerfalter 4038 Blauschillernder Feuerfalter Lycaena helle Schmetterlinge

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Naturschutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Baar, Eschach und Südostschwarzwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien