Bahnhof Bad Vilbel

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Bad Vilbel
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 8
Abkürzung FVL[1]
IBNR 8000760
Preisklasse 3
Eröffnung 10. Mai 1850
bahnhof.de Bad_Vilbel
Lage
Stadt/Gemeinde Bad Vilbel
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 11′ 18″ N, 8° 44′ 24″ OKoordinaten: 50° 11′ 18″ N, 8° 44′ 24″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bad Vilbel
Bahnhöfe in Hessen
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Der Bahnhof Bad Vilbel liegt an Streckenkilometer 183,6 der Main-Weser-Bahn. Von ihr zweigt hier die in Bad Vilbel beginnende Niddertalbahn über Nidderau nach Glauburg-Stockheim ab. Die S-Bahn-Strecke Frankfurt West–Bad Vilbel endet hier und geht in die Main-Weser-Bahn über. Der Bahnhof Bad Vilbel liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Eröffnung der Teilstrecke Frankfurt–Friedberg der Main-Weser-Bahn ging der Bahnhof Bad Vilbel am 10. Mai 1850 in Betrieb.[2] Die gesamte Strecke der Main-Weser-Bahn von Kassel bis Frankfurt wird seit dem 15. Mai 1852 befahren.[3]

Am 1. Juni 1907 wurde der Abschnitt zwischen Vilbel Nord (heute: Bad Vilbel) und HeldenbergenWindecken (heute: Nidderau) der Niddertalbahn eröffnet. Aus diesem Anlass wurde ein neues Empfangsgebäude errichtet und in Betrieb genommen. Es ist heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz[4], ist geschlossen und steht der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung. Seit dem 4. Mai 2008 weist die Niddertalbahn auch wieder Wochenendverkehr auf.

Am 28. Mai 1978 wurde die S-Bahn Rhein-Main in Betrieb genommen. Seitdem wird der Bahnhof Bad Vilbel von der Linie S6 (Verlauf seit 1992: Friedberg–Bad Vilbel–Frankfurt Hbf (tief)Frankfurt Süd) angefahren.

Am 19. Februar 2024 ging der erste Abschnitt der S-Bahn-Strecke Frankfurt West–Friedberg in Betrieb. Seitdem verkehren die S-Bahnen der Linie S6 von Frankfurt bis Bad Vilbel auf eigenen Gleisen und wechseln im Bahnhof Bad Vilbel auf die Gleise der Main-Weser-Bahn.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bad Vilbeler Bahnhof besitzt umfangreiche Gleisanlagen. Für den Personenverkehr stehen acht Bahnsteiggleise (sechs Durchgangs- und zwei Stumpfgleise) zur Verfügung. 2012 begann der Umbau der Bahnsteige, womit Barrierefreiheit erreicht werden soll. Weiter bestehen mehrere Gleise ohne Bahnsteige, die für den Güterverkehr genutzt werden können.

  • Gleis 1 ist ein Durchgangsgleis und das Hauptgleis der S-Bahn in Richtung Friedberg und teilt sich mit Gleis 3 den östlichen Inselbahnsteig.
  • Gleis 2 ist ein Stumpfgleis, das mittig im Inselbahnsteig der Gleise 1/3 endet. Hier beginnen und enden einzelne Züge der Niddertalbahn.
  • Gleis 3 ist ein Durchgangsgleis und das Hauptgleis der S-Bahn in Richtung Frankfurt und teilt sich mit Gleis 1 den östlichen Inselbahnsteig.
  • Gleis 4 ist ein Durchgangsgleis ohne Bahnsteig. Es wird als Ausweich- und Überholungsgleis für den Güterverkehr genutzt.
  • Gleis 5 ist ein Durchgangsgleis und liegt am Inselbahnsteig neben Gleis 7. Hier verkehren die nach Frankfurt durchgebundenen Züge der Niddertalbahn sowie einzelne Züge nach Nidda.
  • Gleis 6 ist ein Stumpfgleis, das nördlich an den Bahnsteig der Gleise 5/7 heranführt. Hier beginnen und enden einzelne Züge der Niddertalbahn.
  • Gleis 7 ist ein Durchgangsgleis und das Hauptgleis der Main-Weser-Bahn in Richtung Kassel.
  • Gleis 8 ist das Hauptgleis der Main-Weser-Bahn in Richtung Frankfurt und teilt sich mit Gleis 9 den westlichen Inselbahnsteig.
  • Gleis 9 ist wieder ein Durchgangsgleis. Es wird als Ausweich- und Überholungsgleis genutzt.

Der Fahrkartenschalter wurde Ende 2003 geschlossen.[5] Auch Toilettenanlagen sind nicht mehr im Bahnhofsgebäude, sondern am Neuen Busbahnhof der im Jahre 2019 eröffnet wurde.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof beträgt mit der S-Bahn etwa 20 Minuten. Hinzu kommen die RB-Verbindungen nach Frankfurt im Berufsverkehr sowie der zweistündlich verkehrende Mittelhessen-Express. Die Fahrtzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof mit den Regionalzügen beträgt etwa 15 Minuten.

Durch die S-Bahn-Linie S6 ist Bad Vilbel tagsüber im 11- bis 19-Minuten-Takt mit der Frankfurter Innenstadt und Groß-Karben verbunden. Jede zweite S-Bahn verkehrt von Groß-Karben aus weiter zum Bahnhof Friedberg.

Seit der Modernisierung der Niddertalbahn werden fast alle Züge werktags bis Frankfurt (Main) Hauptbahnhof geführt, die anderen beginnen und enden in Bad Vilbel. Alle Züge verkehren als Regionalbahn (RB).

In den frühen Abendstunden beginnen zwei Züge der Niddertalbahn in Frankfurt Hbf als zusammengefasste Linie RB34/RB48 und werden in Bad Vilbel wieder abgekuppelt. Während der vordere Teil des Zuges nach Stockheim fährt, wird der hintere Zugteil nach Nidda weitergeführt. Im morgendlichen Berufsverkehr verkehren zwei Züge von Nidda über Friedberg nach Frankfurt Hbf allerdings getrennt.

Seit dem 13. Dezember 2009 hält zweistündlich der Mittelhessen-Express in Bad Vilbel. Dessen Züge verkehren von Frankfurt Hbf bis Gießen vereinigt. In Gießen findet die Trennung der Züge statt. Anschließend fährt ein Zugteil als RE nach Marburg oder Treysa, der andere nach Dillenburg weiter.

Seit dem 11. Dezember 2011 hält im morgendlichen Berufsverkehr ein RE-Sprinter des Main-Sieg-Express in Bad Vilbel.

Linie Verlauf Takt Betreiber
S6 Friedberg (Hess) – Bruchenbrücken – Nieder-Wöllstadt – Okarben – Groß Karben – Dortelweil – Bad Vilbel – Bad Vilbel Süd – Frankfurt-Berkersheim – Frankfurt-Frankfurter Berg – Frankfurt-Eschersheim – Frankfurt (Main) West – Frankfurt am Main Messe – Frankfurt (Main) Galluswarte – Frankfurt (Main) Hbf tief – Frankfurt (Main) Taunusanlage – Frankfurt (Main) Hauptwache – Frankfurt (Main) Konstablerwache – Frankfurt (Main) Ostendstraße – Frankfurt (Main) Lokalbahnhof – Frankfurt (Main) Süd
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min
annähernd 15 min (Groß Karben–Frankfurt Süd wochentags)
DB Regio Mitte
RB 34 Niddertalbahn:
(Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) West –) (werktags) Bad Vilbel – Bad Vilbel-Gronau – Niederdorfelden – Schöneck-Oberdorfelden – Schöneck-Kilianstädten – Schöneck-Büdesheim – Nidderau-Windecken – Nidderau – Nidderau-Eichen – Altenstadt-Höchst – Altenstadt (Hess) – Altenstadt-Lindheim – Glauburg-Glauberg – Glauburg-Stockheim
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30/60 min (wochentags)
60 min (Wochenende)
DB Regio Mitte
RB 40 Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) West – Bad Vilbel – Friedberg (Hess) – Bad Nauheim – Ostheim (b Butzbach) – Butzbach – Kirch Göns – Lang Göns – Großen Linden – Gießen – Dutenhofen (Kr Wetzlar) – Wetzlar – Aßlar – Werdorf – Ehringshausen (Kr Wetzlar) – Katzenfurt – Edingen (Kr Wetzlar) – Sinn – Herborn (Dillkr) – Burg (Dillkr) Nord – Niederscheld (Dillkr) Süd – Dillenburg
Flügelung in Gießen. Zugteil nach Marburg/Treysa als RB 41.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min HLB Hessenbahn
RB 41 Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) West – Bad Vilbel – Friedberg (Hess) – Bad Nauheim – Ostheim (b Butzbach) – Butzbach – Kirch Göns – Lang Göns – Großen Linden – Gießen – Gießen Oswaldsgarten – Lollar – Friedelhausen – Fronhausen (Lahn) – Niederwalgern – Niederweimar – Marburg Süd – Marburg (Lahn) – Cölbe – Bürgeln – Anzefahr – Kirchhain (Bz Kassel) – Stadtallendorf (– Neustadt (Kr Marburg) – Schwalmstadt-Wiera – Treysa(wochentags)
Flügelung in Gießen. Zugteil nach Dillenburg als RB 40.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min HLB Hessenbahn
RB 48 Horlofftalbahn:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) West – Bad Vilbel – Friedberg (Hess) – Dorheim (Wetterau) – Beienheim – Weckesheim – Reichelsheim (Wetterau) – Gettenau-Bingenheim – Echzell – Ober-Widdersheim Häuserhof – Bad Salzhausen – Nidda
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
einzelne Züge zur HVZ HLB Hessenbahn
RE 99 Main-Sieg-Express (Sprinter):
Siegen Hbf – Haiger – Dillenburg – Herborn (Dillkr) – Ehringshausen (Kr Wetzlar) – Wetzlar – (Ostheim (b Butzbach) →) Bad Nauheim – (Bad Vilbel →) Frankfurt (Main) West – Frankfurt (Main) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
ein Zugpaar HLB Hessenbahn

Bus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Vilbel ist durch mehrere Buslinien verbunden.

Linie Verlauf
F-30 Bad Vilbel Bahnhof – Frankfurt Friedberger Warte (– Frankfurt Hainer Weg)
60 Bad Vilbel Südbahnhof – Niddaplatz – Heilsberg – Bad Vilbel Südbahnhof (Stadtverkehr Bad Vilbel)
61 Bad Vilbel Südbahnhof – Bad Vilbel Niddaplatz – Bad Vilbel Südbahnhof – Bad Vilbel Bahnhof (Westseite)
62 Bad Vilbel Südbahnhof – Bad Vilbel Gronau
63 Bad Vilbel Südbahnhof – Bad Vilbel Massenheim
64 Bad Vilbel Südbahnhof – Bad Vilbel Dortelweil
F-65 Bad Vilbel Bahnhof – Frankfurt Nieder-Erlenbach (– Bad Homburg Ober-Erlenbach)
74 (Bad Vilbel Bahnhof –) Bad Vilbel Gronau – Rendel – Groß Karben Bahnhof
N96 (Frankfurt Konstablerwache –) Bad Vilbel Bahnhof – Büdesheim – Bad Vilbel Bahnhof
X97 Bad Vilbel Bahnhof – Offenbach Kaiserlei (– Offenbach Hauptbahnhof)
551 Bad Vilbel Bahnhof – Offenbach Marktplatz – Neu Isenburg Gravenbruch

Zukunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die seit vielen Jahrzehnten geplante Erweiterung der Main-Weser-Bahn um zwei S-Bahn-Gleise wurde zwischen Frankfurt und Bad Vilbel 2024 abgeschlossen. Der weitere Ausbau der Strecke bis Friedberg soll Ende 2026 beginnen und bis 2032 abgeschlossen sein.[6]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Bad Vilbel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abkürzung
  2. Eisenbahn in Hessen, S. 143.
  3. Eisenbahn in Hessen, S. 143
  4. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen
  5. Frankfurter Rundschau am 1. März 2005: Bad Vilbels Nordbahnhof erweckt den Eindruck, als sei er schon vor Jahren stillgelegt worden (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 246 kB)
  6. Jutta Rippegather: Hessen: 100 Millionen Euro mehr für die S6. In: Frankfurter Rundschau. 23. November 2023, abgerufen am 3. Januar 2024.