Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1965

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Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1965 fanden vom 6. bis 12. September 1965 auf der Radrennbahn von Anoeta bei San Sebastian statt. Es war die erste Bahn-WM, die in Spanien stattfand.

Die Rennen auf der offenen Radrennbahn mussten wegen Dauerregens so oft verschoben werden, dass schon überlegt wurde, die Wettbewerbe ganz abzusagen, um sie im November in einer Hallenbahn auszutragen. Doch dank eines ursprünglich vorgesehenen Ruhetages gelang es schließlich doch, die Rennen planmäßig zu Ende zu führen.

Die deutsche Delegation beklagte ihre Unterbringung: von Ungeziefer bis zum Einsturz von Zimmerdecken war die Rede. Die Journalisten des Radsports mussten sich Gummistiefel kaufen, da das Innere der Bahn einer Schlammwüste glich. Zum wirklichen Ärger trug allerdings bei, dass die Telefonleitungen „nach Europa“ öfter zusammenbrachen.

Am letzten Tag der Wettkämpfe, die ansonsten nur mäßig besucht waren, war neben 7000 Zuschauern auch General Franco im Stadion anwesend. Die Gastgeber errangen zwei Titel: Guillermo Timoner wurde zum sechsten Mal Weltmeister der Profi-Steher, sein Landsmann Miguel Mas siegte bei den Amateuren. Nach einem Lauf im Sprint der Profis zwischen dem Belgier Patrick Sercu und dem Italiener Antonio Maspes kam es zu unschönen Szenen: Maspes war während des Rennens gestürzt, seine Anhänger gaben dafür Sercu die Schuld und griffen ihn tätlich sowie verbal an. Als Sercu sich zur Wehr setzen wollte, gingen Ordner dazwischen. Der Radsport schrieb peinlich berührt: „Daß die unschöne Szene sich vor den Augen General Francos abspielte, sei der Ordnung halber noch erwähnt.“[1]

Resultate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet
Sprint 1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Walentina Sawina
2 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Galina Jermolajewa
3 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Karin Stüwe
Einerverfolgung (3000 m) 1 Belgien Belgien Yvonne Reynders
2 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Hannelore Mattig
3 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Aino Puronen

Männer (Profis)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet
Sprint 1 Italien Italien Giuseppe Beghetto
2 Belgien Belgien Patrick Sercu
3 Australien Australien Ron Baensch
Einerverfolgung (5000 m) 1 Italien Italien Leandro Faggin
2 Belgien Belgien Ferdi Bracke
3 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Dieter Kemper
Steherrennen (100 km) 1 Spanien 1945 Spanien Guillermo Timoner/August Meuleman
2 Belgien Belgien Romain De Loof/Hugo Lorenzetti
3 Niederlande Niederlande Jacob Oudkerk/Norbert Koch

Männer (Amateure)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet
Sprint 1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Omar Pchakadse
2 Italien Italien Giordano Turrini
3 Frankreich Frankreich Daniel Morelon
Einerverfolgung (4000 m) 1 Niederlande Niederlande Tiemen Groen
2 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Stanislaw Moskwin
3 Danemark Dänemark Preben Isaksson
Mannschaftsverfolgung (4000 m) 1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Stanislaw Moskwin/Sergei Tereschtschenkow/
Michail Koljuschew/Leonid Wukolow
2 Italien Italien Cipriano Chemello/Cencio Mantovani/
Aroldo Spadoni/Luigi Roncaglia
3 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Jiří Daler/Milan Puzrla/
František Řezáč/Miloš Jelínek
Steherrennen (1 Stunde) 1 Spanien 1945 Spanien Miguel Mas/Laval
2 Belgien Belgien Etienne Van der Vieren/August Meuleman
3 Frankreich Frankreich Alain Maréchal/Hugo Lorenzetti

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Radsport, September 1965

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Radsport, 18. Januar 1966