Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1971

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Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1971 fanden vom 25. bis 31. August 1971 auf dem „Velodromo Luigi Ganna“ im Stadio Franco Ossola in Varese statt.

Ausgetragen wurden elf Disziplinen, zwei für Frauen, drei für männliche Profis und sechs für männliche Amateure. Die 1935 erbaute Radrennbahn war 1968 renoviert worden. Im Innenraum befand sich ein Fußballplatz, auf dem der Erstligist FC Varese seine Heimspiele absolvierte. Die Zementpiste war 446 Meter lang; das Stadion verfügte über 25 000 Plätze, 5000 davon überdacht. Die Bahn selbst war nicht überdacht, was zu zahlreichen Verschiebungen wegen Regens führte.

Für Ärger sorgte beim Bund Deutscher Radfahrer die Entscheidung im Tandemrennen: Den dritten und entscheidenden Lauf gewannen die DDR-Sportler Jürgen Geschke und Werner Otto, wurden aber von den Bahn-Kommissaren wegen Nichteinhaltens der Fahrlinie deklassiert und die bundesdeutschen Starter Jürgen Barth und Rainer Müller zu Weltmeistern erklärt. Die Jury d'Appell machte diese Entscheidung jedoch wieder rückgängig.

Beherrschende Nationen der Weltmeisterschaften waren Belgien und die UdSSR mit jeweils vier Goldmedaillen. Aus Österreich war nur ein einziger Radsportler am Start, der Amateur-Steher Norbert Hager.

Am Sonntag, den 29. August, zelebrierte Kardinal Giovanni Colombo im „Palazzetto dello Sport“ eine Messe für die Radsportler.

Resultate Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet
Sprint 1 Sowjetunion 1955 Galina Zarjowa
2 Sowjetunion 1955 Galina Ermolaeva
3 Tschechoslowakei Iva Zajíčková
Einerverfolgung (3000 m) 1 Sowjetunion 1955 Tamara Garkuchina
2 NiederlandeNiederlande Keetie van Oosten-Hage
3 Tschechoslowakei Iva Zajíčková

Resultate Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Profis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet Zeit
Sprint 1 NiederlandeNiederlande Leijn Loevesijn 11,53 (1) 11,09 (2)
2 Belgien Robert Van Lancker
3 ItalienItalien Giordano Turrini 11,50 (1) – Disq. (2)
Einerverfolgung (5000 m) 1 Belgien Dirk Baert 6:01,93 min
2 FrankreichFrankreich Charly Grosskost 6:03,73 min
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hugh Porter 6:11,13 min
Steher 1 Belgien Theo Verschueren/Norbert Koch
ein Lauf über 100 km 2 NiederlandeNiederlande Jacob Oudkerk/Albertus de Graaf
3 ItalienItalien Domenico De Lillo/August Meuleman

Amateure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Platz Land Athlet Zeit
Sprint 1 FrankreichFrankreich Daniel Morelon 11,14 (1) 11,23 (22)
2 Sowjetunion 1955 Serhij Krawzow
3 Tschechoslowakei Ivan Kučírek 11,91 (2) Jury (3)
1000-m-Zeitfahren 1 Sowjetunion 1955 Eduard Rapp 1:07,608 min
2 Danemark Peder Pedersen 1:07,685 min
3 FrankreichFrankreich Pierre Trentin 1:08,660 min
Einerverfolgung (4000 m) 1 Kolumbien Martín Emilio Rodríguez 4:53,98 min
2 Schweiz Josef Fuchs 5:00,09 min
3 ItalienItalien Giacomo Bazzan 4:55,63 min
Mannschaftsverfolgung
(4000 m)
1 ItalienItalien Pietro Algeri
Giacomo Bazzan
Giorgio Morbiato
Luciano Borgognoni
4:30,73 min
2 Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Huschke
Heinz Richter
Herbert Richter
Uwe Unterwalder
4:37,71 min
3 Deutschland Bundesrepublik Günter Haritz
Udo Hempel
Peter Vonhof
Jürgen Colombo
4:32,69 min
Tandemrennen 1 Deutschland Demokratische Republik 1949 Jürgen Geschke/Werner Otto 10,70 (2), 10,71 (3)
2 Deutschland Bundesrepublik Jürgen Barth/Rainer Müller 11,13 (1)
3 FrankreichFrankreich Pierre Trentin/Daniel Morelon 10,80 (2), 10,32 (3)
Steherrennen 1 Deutschland Bundesrepublik Horst Gnas/Bruno Walrave
2 Deutschland Bundesrepublik Rainer Podlesch/Norbert Koch
3 NiederlandeNiederlande Albertus Boom/Joop Stakenburg

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nation Gesamt
1 Belgien Belgien 4 2 6
1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 4 2 6
3 Frankreich Frankreich 2 1 3 6
4 Niederlande Niederlande 1 3 2 6
5 Italien Italien 1 2 3 6
6 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 1 2 1 4
7 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 1 1 2
8 Kolumbien Kolumbien 1 1
9 Danemark Dänemark 1 1
9 Schweiz Schweiz 1 1

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Radsport, August/September 1971

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]