Benutzer:CRolker/Spielwiese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Papstum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch ein Verbesserungsvorschlag zum 11. Jh. Momentan gibt es zwischen Frphmittelalter und Weltherrschaft/Investiturstreit keine Zwischenüberschrift, was ein bißchen seltsam wirkt (dauert das Frühmittelalter bis zum Investiturstreit?) und auch nicht abbildet, was im Artikel ja zu Recht gesagt wird, dass die Forschung in der MItte des 11. Jh. einen wichtigen Einschnitt sieht. Den sollte die Zwischenüberschrift dann auch markieren, und zwar so, dass die Synode von Sutri und Leo IX. am Anfang des Abschnitts stehen.

Dann bin ich nicht ganz glücklich mit der Darstellung, welche Akteure im 11. Jh. wichtig waren. Derzeit heißt es zB

Leos Mitarbeiter verfolgten die Reformanliegen nach dessen Tod weiter. Die traditionellen Familienfehden des stadtrömischen Adels wurde nun durch eine neue Frontstellung überlagert: Befürworter versus Gegner der Kirchenreform. In dem Machtvakuum nach dem Tod Heinrichs III. brachte die Reformpartei zunächst ihren Kandidaten, Stephan IX., auf den Stuhl Petri. Die Reformgegner stellten mit Benedikt X. einen Papst traditionellen Stils als Gegenpapst auf.

Ich halte das für ok, aber nicht gut. Was die "Reformanliegen" genau seien, ist nicht ganz klar (im Absatz vorher geht es v.a. um Zentralisierung und militärische Konflikte Leos), aber vor allem halte ich die Dichotomie "Befürworter versus Gegner der Kirchenreform" für irreführend und veraltet. Wenn man "Reform" mit Initiativen zur Stärkung der päpstlichen Position, gegen Simonie, zur Einführung des Zölibats, zur Sicherung des Kirchenbesitzes, zur Abhaltung kanonischer Wahlen usw. definiert, wird man zu fast keinem Punkt prominente Stimmen finden, die dagegen waren: Die hier gemeinten Tuskulanerpäste hätten nichts gegen ein starkes Papsttum gehabt (solange sie es selbst bekleiden), für Simonie wollte auch niemand sein (nicht öffentlich), für die Priesterehe gab es ein paar Stimmen (aber nicht viele) usw.; vor allem aber waren die sichtbaren Reformgegner keine "Partei". Es mag etwas haarspalterisch klingen, aber es macht einen großen Unterschied, ob man "Befürworter versus Gegner der Kirchenreform" am Werk sieht, oder eine von der Forschung so genannte "Reformpartei und ihre Gegner": Die sogenannten Reformer hatten Gegner, die aber viele Reformziele teilten. Das hat die selbst parteiische Forschung lange übersehen, aber inzwischen sollten wir darüber hinaus sein. Ein Beispiel nur: Die römischen Gegner des Papstwahldekrets, das im nächsten Abschnitt erwähnt wird, waren ja nicht gegen eine Stärkung zentraler Institutionen und v.a. der römischen Kirche, sondern dafür, und nicht gegen kanonische Wahlen, sondern dafür (nur wollten sie andere Institutionen und Gruppen gestärkt sehen als Nikolaus und hielten das alte kanonische Recht für wichtiger als dieser). Eine inhaltliche Bestimmung der Reformgruppe halte ich daher nicht für zielführend; entscheidend ist, dass es eine solche Gruppe gab, dass sie sich halbwegs institutionalisierte und dass sie (teils aufgrund ihrer nichtrömischen Herkunft) gegenüber dem lokalen und regionalen Adel als ziemlich robust erwies. Diese Leute hielten den Laden auch dann am Laufen, wenn es mal wieder keinen oder zwei Päpste gab, oder der Papst keine Verwaltugnserfahrung hatte, oder einfach gerade nicht in Rom war. Das wird von der Forschung als wichtig angesehen, daher berücksichtige ich das stärker, kürze dafür lieber bei einzelnen Päpsten, die nicht allzu viele Spuren hinterlassen haben. Der Artikel geht um das Papsttum, und für dessen Geschichte war die Kurie manchmal wichtiger als einzelne Päpste. Also, hier ein erster Versuch, dankbar auf @ktiv aufbauend:

Zäsur in der Mitte des 11. Jahrhunderts
Die 1040er und 1050er Jahre waren eine Zäsur in der Geschichte des Papsttums, das seither zunehmend eine aktive Rolle in der westlichen Kirche einnahm. Sichtbar wurde dies in der stärkeren Interaktion zwischen Rom und der Westkirche schon bei den Papstwahlen: Die Kandidaten für das Amt des Papstes stammten immer häufiger nicht aus dem römischen Klerus, sondern kamen von außerhalb Rom und sogar außerhalb Italiens; umgekehrt griffen die Päpste verstärkt in Angelegeheiten außerhalb Italiens ein und überschritten bei ihren Reisen auch wieder selbst die Alpen (zuerst Leo IX.). Ein wichtiger Einschnitt war dabei die Intervention Heinrichs III., der 1044 nach Italien zog, um sich zum Kaiser krönen zu lassen. Nach mehreren strittigen Wahlen, wechselseitigen Absetzungen und Vertreibungen war die Lage des Papsttums damals sehr unklar, und 1044 beanspruchten mit Benedikt IX., Silvester III. und Gregor VI. gleich drei Männer, einziger Papst zu sein. Heinrich ließ auf der Synode von Sutri 1046 alle drei absetzen und einen seiner mitreisenden deutschen Bischöfe, Suidger von Bamberger, zum Papst wählen. Dieser, der sich Clemens II. nannte, und sein ebenfalls von Heinrich unterstützter Nachfolger Damasus II. stießen in Rom aber auf starken Widerstand; deshalb und aufgrund ihrer kurzen Amtszeit konnten sie das Papstamt nicht nachhaltig prägen.
Hingegen konnte sich Leo IX. (1049–1054) nicht nur halten, sondern erfolgreich als „Reformpapst“ agieren. Er selbst hatte in der Hofkapelle und Kanzlei des römisch-deutschen Königs sowie als Reichsbischof Verwaltungserfahrung gesammelt; er brachte Mitarbeiter aus dem lothringisch-burgundischen Raum nach Rom, die dort über seinen Tod hinaus wirkten; und er ernannte auswärtige Kleriker zu Kardinälen und zog diese für die Durchsetzung einer zentralistischen, auf Rom ausgerichteten Kirchenpolitik heran. Die Römische Kurie entwickelte sich so zu einer zentralen kirchenleitenden Behörde und zum Mittelpunkt einer ‚Reformgruppe‘.[1] Leo ging militärisch gegen die Normannen in Süditalien vor, doch seine Truppen unterlagen. Er selbst geriet in Gefangenschaft und musste kapitulieren. Am 19. April 1054 starb Leo IX.; in die Zeit der Sedisvakanz fällt das Schisma zwischen Rom und Byzanz (16. Juli 1054). Der päpstliche Unterhändler Humbert von Silva Candida legte die päpstliche Bannbulle auf den Hochaltar der Hagia Sophia – dass der Papst tot war, wusste in Konstantinopel niemand.[2]
Nach Leos Tod war das Papstamt wiederholt umstritten, aber neben dem stadtrömischen Adel waren zunehmend auswärtige Parteien involviert und die Kurie institutionalisierte sich zunehmend, so dass die römische Kirche auch während Sedisvakanzen und strittiger Wahlen stärker selbständig handeln konnte. Nikolaus II., zuvor Bischof von Florenz, konnte sich 1058 Unterstützung des Herzogs Gottfried IV. von Niederlothringen gegen seinen Konkurrenten Benedikt X. durchsetzen. Nach seiner Wahl erließ er ein Papstwahldekret, das die bisher unzulässige Wahl von Nichtrömern erlaubte und die Rechte der Kardinalbischöfe, die zu seinen wichtigsten Unterstützern zählten, gegenüber anderen Kardinälen stärkte. Das Papstwahldekret war stark umstritten und zirkulierte auch deshalb in mehreren verfälschten Fassungen; mit seiner Aufnahme ins Decretum Gratiani (um 1140) wurde es aber Teil des allgemeinen Kirchenrechts. Mit Nikolaus verstärkte sich die Unabhängigkeit des Papsttums von stadtrömischen Familien weiter. Eine weitere wichtige Weichenstellung war seine Politik gegenüber den Normannen: 1059 wurden zwei Normannenherrscher (Graf Richard von Capua und Herzog Robert Guiskard) Lehnsleute des Papstes. Das hatte Auswirkungen auf Reichsrechte in Süditalien: Nötigenfalls waren Normannen nun zu militärischer Unterstützung des Papstes, auch gegen den Kaiser, verpflichtet.[3]

Treitschke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Treitschke hat über 200 Publikationen verfasst, überwiegend Aufsätze zu politisch-historischen Themen, aber auch umfangreiche Monographien und kleinere journalistische Beiträge.[4][5] Viele Arbeiten erschiedenen schon zu Lebzeiten in mehreren Fassungen, z.B. erst als Aufsatz in den preußischen Jahrblättern, dann separat als Sonderdruck, dann überarbeitet in einer Aufsatzsammlung und nochmals in veränderter Fassung in einer Neuauflage derselben.[6] Das betrifft gerade auch die am stärksten rezipierten Arbeiten wie Bundesstaat und Einheitsstaat und Bonapartismus.[7][8] Auch postum sind viele Werke Treitschkes in unterschiedlichen Fassungen erschienen, wobei nicht immer leicht zu erkennen ist, welche Texteingriffe gegenüber der Erstveröffentlichung wann von wem vorgenommen wurden. Dazu kommen Übersetzungen in mehrere Sprachen schon seit Treitschkes Lebzeiten.

Auswahl wichtiger Publikationen (Auswahl; chronologisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Grundlagen der englischen Freiheit. In: Preußische Jahrbücher. Band 1, 1858, S. 366–381; wieder in: Historische und politische Aufsätze. Vierter Band: Biographische und Historische Abhandlungen, vornehmlich aus der neueren deutschen Geschichte. Herausgegeben und eingeleitet von Erich Liesegang, Leipzig: Hirzel 1897, S. 1-19.
  • Die Gesellschaftswissenschaft. Ein kritischer Versuch. Hirzel, Leipzig 1859.
  • Das deutsche Ordensland Preußen. In: Preußische Jahrbücher. Band 10, 1862, S. 95–151; überarbeitet wieder in: Historische und Politische Aufsätze. Band 1, 1864, S. 1-68; nochmals überarbeitet wieder in: Historische und Politische Aufsätze, Band 2, 4. Auflage, Hirzel, Leipzig 1871, S. 1-76.
  • Bundesstaat und Einheitsstaat. In: Historische und Politische Aufsätze, Band 1, Hirzel, Leipzig 1864, S. 444-595; überarbeitet wieder in: Historische und Politische Aufsätze, Band 1, zweite Auflage, Hirzel, Leipzig 1865, S. 444-595.
  • Der Bonapartismus Teile I-V. In: Preußische Jahrbücher. Band 16, 1865, S. 197-252, Band 20 (1867), S. 357-394, Band 21, 1868, S. 40-102 und 491-536; unter dem Titel Frankreichs Staatsleben und der Bonapartismus wieder in: Historische und Politische Aufsätze Neue Folge. Teil 1, Hirzel, Leipzig 1870, S. 3-348; überarbeitet wieder in: Historische und Politische Aufsätze, Band 2, 4. Auflage, Hirzel, Leipzig 1871, S. 43-425.
  • Der Socialismus und seine Gönner. Nebst einem Sendschreiben an Gustav Schmoller. In: Preußische Jahrbücher. Band 34, 1875, S. 67–110 und 248–301.
  • Unsere Aussichten. In: Preußische Jahrbücher. Band 44, 1879, S. 559–576 (gehove.de PDF; 1,2 MB).
  • Herr Graetz und sein Judenthum. In: Preußische Jahrbücher, Bd. 44, 1879, S. 660–670 (gehove.de PDF; 666 kB).
  • Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. 1879–1894;
  • Noch einige Bemerkungen zur Judenfrage. In: Preußische Jahrbücher. Band 45, 1880, S. 85–95 (gehove.de PDF; 740 kB).

Gesammelte Aufsätze (chronologisch; Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historische und politische Aufsätze vornehmlich zur neuesten deutschen Geschichte. Leipzig: Hirzel 1864; 2. Auflage 1865; 3. Auflage 1867; 4. Auflage in 3 Bänden 1871; 5. Auflage in 4 Bänden 1886-96; 6. Auflage (nur Band 1-3) 1903; 7. Auflage (nur Band 1-3) 1911-15; 8. Auflage 1918-21.
  • Historische und politische Aufsätze. Neue Folge, 2 Bände, Leipzig: Hirzel 1870.
  • Zehn Jahre deutscher Kämpfe. 1865-1874. Schriften zur Tagespolitik, Berlin: Reimer 1874; 2. Auflage 1879; 3. und 4. Auflage in 3 Bänden, herausgegeben von M. Cornicelius 1896/97 bzw. 1913.

6.

  • Historische und politische Aufsätze. Vierter Band: Biographische und Historische Abhandlungen, vornehmlich aus der neueren deutschen Geschichte. Herausgegeben und eingeleitet von Erich Liesegang, Leipzig: Hirzel 1897; 2. Auflage 1920.
  • Bilder aus der deutschen Geschichte. 2 Bände, Hirzel, Leipzig, 1908; 9. Auflage 1922.
  • Ausgewählte Schriften. Herausgegeben von M. Cornicelius, 2 Bände, Hirzel, Leipzig, 1907, 8. Auflage 1920.


Cgm 25[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heliand enthält Liste der Hss; die kategorien beziehen sich überwiegend auf das Werk, aber auch auf zwei der Hss (nämlich C und M). Cgm 25 wird wie folgt beschrieben:

Die Münchener Handschrift M wird in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt (Signatur: Cgm 25). Dorthin gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation 1804 aus der Bamberger Dombibliothek. Die Handschrift wurde vermutlich von zwei Schreibern um 850 im Kloster Corvey niedergeschrieben. Die dialektale Färbung der Handschrift wird von Wolfgang Haubrichs als ostwestfälisch gedeutet. Der Text ist mit zahlreichen Initialen, Akzenten und Anmerkungen sowie Neumen aus dem 10. Jahrhundert für freien bzw. musikalischen Vortrag bearbeitet.

Gregor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gregor der Große

Geistliche und weltliche Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Abschnitt Pontifikat ist momentan in "weltliche" und "kirchliche" Politik getrennt; Übersendung von Reliquien ist z.B. "weltliche Politik", Getreideversorgung hingegen "Kirchenpolitik". Ich schlage vor, die Zwischenüberschriften als wenig hilfreich zu löschen. Außerdem fehlt im Abschnitt Pontifikat jede Aussage zur Judenpolitik, die aber in der Forschung regelmäßig Aufmerksamkeit erfährt - zu Recht, wie ich finde, schon angesichts der Rezeption der Gregor-Briefe im Kirchenrecht, wo sie über Jahrhunderte als Belege gegen die Zwangstaufe zu finden waren (siehe auch die Disk weiter oben mit Literaturangaben). Die Behauptung, dass die Bekehrung Æthelberhts diese oder jene Entwicklung Jahrhunderte später vorbereitet habe, halte ich für eine unnötig weitgehende Behauptung, die anders als andere Aussagen zur Rezeption Gregors nicht aus den Quellen belegt werden kann.

Rom war zu Gregors Zeiten Teil des byzantinischen Exarchats von Ravenna, aber angesichts der Herrschaft der Germanen im restlichen Italien weitgehend auf sich selbst gestellt, um die Folgen von Krieg, Hungersnöten und der Pest zu bewältigen. Mit kaiserlicher Duldung übernahm Gregor als Bischof von Rom hoheitliche Aufgaben im Bereich der Verwaltung und des Militärs. Im Jahr 593 handelte er einen teilweisen Abzug der Langobarden aus und ging dabei auf ihre Forderung nach einem jährlichen Tribut von 500 Goldpfund ein. Mit der Langobardenkönigin Theudelinde unterhielt er einen Briefwechsel und machte ihr wertvolle Geschenke, darunter das Gregorius-Kreuz; Hintergrund war die nicänische Taufe Adaloalds, mit dem Gregor später gute Beziehungen unterhielt. Um die Getreideversorgung in der Stadt Rom zu sichern, ließ er die die riesigen Ländereien der Kirche in Süditalien und Sizilien neu organisieren und bewirtschaften.

Als Reaktion auf die Selbstbezeichnung des Patriarchen von Konstantinopel als oικουμενικός (‚ökumenisch‘, allgemein, universell), was Gregor als Anspruch auf universelle Vorherrschaft verstand, schrieb Gregor Kaiser Maurikios im Jahr 595 einen Brief (JE 1360), in dem er die Verwendung ‚universeller‘ Titel sowohl allgemein als auch für den römischen Bischof nachdrücklich ablehnte. Er selbst führte, wenngleich nicht in diesem Brief, die Devotionsformel Servus servorum Dei als Selbstbezeichnung, die von späteren Päpsten als fester Teil ihrer päpstlichen Titulatur übernommen wurde.

Bei der Bekehrung der Juden beklagte Gregor deren ‚Blindheit‘, was später Teil antijüdischer Stereotype wurde, lehnte aber die Zwangstaufe ab. Letztere Aussagen wurden auch ins kirchliche Recht übernommen und gehörten im Mittelalter zu den wichtigsten Kanones gegen die Zwangstaufe von Juden. Bei der Bekehrung von Heiden und vor allem gegenüber Christen, die nach ihrer Taufe nichtchristlichen Kulten und Praktiken folgten, befürwortete Gregor hingegen die Anwendung auch körperlicher Gewalt.

Historisch bedeutend war auch seine Entscheidung, Missionare nach Britannien zu entsenden, womit er die Konversion des angelsächsischen Königs Æthelberht von Kent zum Christentum herbeiführte.

In der Auseinandersetzung um die Immersionstaufe und in anderen liturgischen Fragen formulierte Gregor immer wieder eine Akzeptanz unterschiedlicher Gebräuche in unterschiedlichen Kirchen, was auch nach seinem Tod stark rezipiert wurde.

Pentarchie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Momentan heißt es umseitig:

Um den Titel „ökumenischer Patriarch“ kam es zudem zu Auseinandersetzungen mit dem Patriarchen von Konstantinopel Johannes Nesteutes. Gregor war der bereits von Innozenz I. aufgestellte Anspruch der Vormacht Roms in der Gesamtkirche bewusst, ohne dass er diesen bedingungslos forciert hätte.

Das ist stark missverständlich; man könnte sogar herauslesen, Gregor hätte sich als „ökumenischer Patriarch“ bezeichnet oder bezeichnen wollen, während er ja nun genau für das Gegenteil (die Ablehnung universaler Titel und die demonstrative Bescheidemheit des Servus servorum-Titels) bekannt ist. Siehe besser den von Ktiv jünst sehr stark verbesserten Artikel Geschichte des Papsttums, der zum gleichen Thema (mit Belegen) schreibt:

Das Pontifikat Gregors I. (590–604) steht an der Schwelle zwischen Spätantike und Frühmittelalter. Aus senatorischer Familie stammend, wurde er Mönch und Kleriker. Die Konkurrenz mit dem Patriarchen von Konstantinopel, der sich als „ökumenisch“ bezeichnete und damit einen Führungsanspruch in der Christenheit formulierte, veranlasste Gregor, den Devotionstitel Servus servorum Dei anzunehmen. Rom war mittlerweile eine Grenzstadt des byzantinischen Exarchats von Ravenna in dem von Germanen beherrschten Italien geworden. Die lokale byzantinische Administration versagte, und die Päpste übernahmen seit Gregor mit kaiserlicher Billigung hoheitliche Aufgaben, indem sie Beamte kontrollierten, Soldaten bezahlten, für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung sorgten und im Kriegsfall vermittelten. Im Jahr 711 fand der letzte Besuch eines Papstes (Konstantin I.) am byzantinischen Hof statt. Der Kaiser leistete ihm die Proskynese mit Fußkuss, was seither als Teil des Papstzeremoniells eingefordert wurde.

Ich schlage vor, den missverständlichen Passus wie folgt zu ersetzen:

In Abwehr der Ansprüche des Patriarchen von Konstantinopel, der sich selbst „ökumenisch“ nannte, lehnte Gregor Titel dieser Art grundsätzlich ab und führte stattdessen den Titel Servus servorum Dei, der auch von den meisten seiner Nachfolger übernommen wurde und ab dem 12. Jahrhundert zum exklusiven päpstlichen Titel wurde.

Zwangstaufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ryan Szpiech: Judaism, Christianity, and Islam in Medieval Europe. In: Grace Davie, Lucian Leuștean (Hrsg.): The Oxford Handbook of Religion and Europe, Oxford 2021, S. 79-99 hier 80-82 doi:10.1093/oxfordhb/9780198834267.001.0001 Robert A. Markus: Gregory the Great and his world. Cambridge University Press, Cambridge 1997, S 76-81 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dgregorygreathisw0000mark%2Fpage%2F76%2Fmode%2F1up~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D

Limbus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gregor, Moralia 9,21 über umgetauft verstorbene parvuli:

Quos quia a culpa originis sacramenta salutia non liberant, et hic ex proprio nihil egerunt, et iliuc ad tormenta perveniunt.

Misc[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rechtsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diplomatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paläographie: Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Karte mit historischen Regionen, die in Handschriftenbeschreibungen v.a. für das hohe Mittelalter sinnvoll verwendet werden können: Benutzer:CRolker/Karte

Rotlinks: Romanesca (Schrift),

Begriffsunterscheidungen: Romanesca, Kursive (?), Minuskel

Kirchenrechtsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanonische Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Virtuelle Bibliothek: Benutzer:Ktiv/Virtuelle Theologische Bibliothek
  • Kategorie:Kardinal (11. Jahrhundert) allgemein prüfen. Regelmäßig falsch positive Einträge zB Anselm II. von Lucca
  • Kirchenbesitz leitet auf Stift (Kirche) weiter, warum? Siehe auch Hochstift und Vermögen_der_römisch-katholischen_Kirche (nichts Historisches)
  • Vertrag von Ponte Mammolo
  • Index librorum prohibitorum
    • Zum spanischen Index und zur Purgierung ergänzen; Weblinks überarbeiten
    • Jesús Martínez De Bujanda, Marcella Richter: ''Index librorum prohibitorum 1600–1966.'' (= ''Index des livres interdits''. Band 11) Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2600008187, S. 836–837 ({{Google Buch |BuchID=xHMsAAAAYAAJ |Seite=836-837}})
    • <ref>Jesús Martínez De Bujanda, Marcella Richter: ''Index librorum prohibitorum 1600–1966.'' (= ''Index des livres interdits''. Band 11) Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2600008187 , S. 836–837 ({{Google Buch |BuchID=xHMsAAAAYAAJ |Seite=836-837}})</ref>
  • Hilfsmittel: Clavis patrum latinorum, Clavis patrum graecorum, Clavis canonum, Clavis conciliorum occidentalium, ...

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Onomastik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entstehung Zweinamigkeit in Name gar nicht, in Familienname falsch dargestellt. Bei Gelegenheit Abschnitt zu Geschichte der FN einfügen.


Genealogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paläographie, Kodikologie, Handschriften, Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Textkritik und Editionswissenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

157. Gebirgsdivision[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

kaltenegger seit https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=8._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)&diff=prev&oldid=238036686 als wesentliche basis

Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Band 69). Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5 , hier S. 310 Anm. 345. Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DIcTpBQAAQBAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.: Kampf der Gebirgsjäger als "oberflächliche und unkritische" Darstellung.

Hermann Frank Meyer zitiert Kalteneggers Darstellung als Beispiel für die Verharmlosung von Kriegsverbrechen duch unkritische Übernahme der Perspektive der Täter (konkret: Hubert Lanz) und ihrer nach 1945 entwickelten Schutzbehauptungen. Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. 2. Auflage Links, Berlin 2008, ISBN 3-86153-447-9. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D_Hpr-PK39UkC~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D), S. 377-384

Peter Pirker: Flucht vor dem Krieg. Deserteure der Wehrmacht in der Grenzregion. In: Peter Pirker / Ingrid Böhler (Hrsg.): Flucht vor dem Krieg. Deserteure der Wehrmacht in Vorarlberg. UVK: Tübinge 2023, 19-236, S. 63 "kaum verhüllte Apologie der Kriegsführung des NS-Staats".

Ralph Klein: Mörder unterm Edelweiss: Dokumentation des Hearings zu den Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger. PapyRossa-Verlag, 2004, S. 21, Anm. 2: "verherrlicht die Gebirgstruppe und deren Verbrechen".


Noam Cohen: One Woman’s Mission to Rewrite Nazi History on Wikipedia. In: Wired, 7. September 2021, https://www.wired.com/story/one-womans-mission-to-rewrite-nazi-history-wikipedia/ David Stahel: The Battle for Wikipedia: The New Age of ‘Lost Victories’? In: The Journal of Slavic Military Studies, 31(3), 2018, 396-402. doi:10.1080/13518046.2018.1487198

Krönungsdatum Heinrich II.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Eine etwas spezielle Frage: Von 2003 bis 2013 stand im Artikel Heinrich II. der 9. Juli 1002 als Krönungsdatum. Das ist längst korrigiert, aber ich frage mich, wo das falsche Datum "9. Juli" herkommt. Die einschlägige Literatur von Fried, Weinfurter usw. (die alle das richtige Datum nennen: 7. Juni 1002) und auch das LexMA ("7. Juli") scheiden als Vorlage aus, erst recht Thietmar ("VIII Idus Iunii"). Nun habe ich den "9. Juli" als Krönungsdatum im Großen Ploetz gefunden, und zwar in der 35. Auflage, die 2008 erschien und daher selbst nicht die Vorlage für den einschlägigen Edit sein kann. Die 33. Auflage und alle früheren scheiden ebenfalls aus, hier wird nämlich gar kein Tagesdatum genannt. Just auf die 34. Auflage von 2003, die ein heißer Kandidat wäre, habe ich keinen Zugriff. Wer kann helfen? Entweder steht dort "9. Juli", dann war die 34. Auflage wohl Vorlage für den Fehler in Wikipedia, oder nicht - was noch interessanter wäre... Gruß --CRolker (Diskussion) 12:02, 22. Dez. 2023 (CET)“

Das schrieb ich erst hier, um dann hier die Antwort zu bekommen: die 34. Auflage von 2005 (nicht 2003) nennt wie die früheren Auflagen kein Tagesdatum, sowohl im Stammbaum S. 463 als auch im Haupttext S. 464 wird nur das Jahr 1002 genannt.



34. „überarbeitete“ Auflage von 2005 S. 463-464: https://drive.google.com/file/d/1nMF9Tq3U8m-EExkK3B3jhw1e7ieWwbBa/view

35. Auflage „neu bearbeitet von über 80 Historikern“ von 2008, hier S. 503 bei GB: https://books.google.de/books?id=pym4DwAAQBAJ&pg=PA503

Am 28. August 2003 wird das falsche Krönungsdatum „15. Mai 1004“ eingetragen, offensichtlich eine verwechselung mit der italisvhen königskrönung https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_II._(HRR)&diff=prev&oldid=263635 Noch am gleichen Tag ändert der gleiche Nutzer das Datum zu „9. Juli 1002“, möglicherweise ein Tippfehler für das im LexMA genannte Datum. Es sollte sich fast zehn Jahre halten, am 08.12.2004 deutliche Erweiterung, durch u.a. um einen eigenen Abschnitt zur Königswahl, die das ebenfalls falsche Datum „7. Juli“ einfügt https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_II._(HRR)&diff=prev&oldid=3592169 Auch wenn es es nicht genannt wird, ist die Vorlage für dieses falsche Darstellung mit hohen Wahrscheinlichkeit das Lexikon des Mittelalters, und zwar vermutlich direkt: am gleichen Tag fügt der gleiche Nutzer eine Darstellung Heinrichs als „Realpolitiker“ ein, die sich eng am Wortlaut des LexMA orientiert, das nicht genannt wird https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_II._(HRR)&diff=prev&oldid=3663515 Das falsche Datum „9. Juli“ in der Einleitung bleibt bestehen.

Am 30. März 2005 wurde eine Karte eingefügt, die den „6./7. Juni 1002“ als Krönungsdatum nennt. Sie ist, die der Ersteller auch angibt, auf Basis des Katalogs zur Landesausstellung erstellt worden.

Seit März 2006 hatte die königswahl von 1002 zudem einen eigenen Artikel, der von Anfang an das richtige Datum nannte https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=K%C3%B6nigswahl_von_1002&oldid=14385200


Am 01.06.2007 wurde das zweite, aber nicht das erste Datum im Artikel zu Heinrich korrigiert https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_II._(HRR)&diff=next&oldid=32220690

Am 13. Juli 2013 wurde dann auch das falsche Datum in der Einleitung korrigiert https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_II._(HRR)&diff=prev&oldid=120497631


Primär- und Sekundärliteratur bei Eco[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ecos Einleitung ist ein Klassiker im Bereich der Geisteswissenschaften, wenngleich heute vermutlich nicht mehr in Lehre verwendet. Er könnte als Beleg für die Verbreitung der Begriffe Primär- und Sekundärliteratur in den Geisteswissenschaften gelten, allein schon aufgrund der starken Rezeptions Eco. So schreibt er (S. 63-65 in der 14. Auflage der dt. Übersetzung) ausführlich über die Unterscheidung von Primär- und Sekundärliteratur und dass diese Unterscheidung wichtig sei, so v.a. S. 64: "Die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärliteratur muß man immer gegenwärtig haben, weil in der Sekundärliteratur oft Teile der Quellen enthalten sind, die aber – wie wir im folgenden Paragraphen sehen werden – Quellen aus zweiter Hand darstellen." Allerdings ist Eco zum einen Literaturwissenschaftler und verwendet hier seine Begriffe, auch wenn er über andere Disziplinen schreibt; zum anderen ist der Ausdruck "Sekundärliteratur" ein Artefakt der Übersetzung. Im italienischen Original (hier: 19. Auflage bei Bonpiami von 2008, dort S. 58http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dcomesifaunatesid0000ecou~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D58~PUR%3D) heißt es: "La distinzione tra le le fonti a la letterature critica va tenuta ben presente, perchè la letteratura critica spesso riporta brani delle vostre fonti ma - come vedremo nel paragrafo seguente - queste sono fonti di seconda manu."

Umberto Eco: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. facultas, Wien 2020, ISBN 9783838553771, doi:10.36198/9783838553771 Umberto Eco: Come si fa una tesi di laurea : le materie umanistiche. Bompiani, Mailand 2008; Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dcomesifaunatesid0000ecou~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.

Execrabilis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere päpstliche Schreiben haben das Incipit Execreabilis. Johannes XXII. "Execrabilis quorundam tam religiosorum"

Idee: Infobox "Historische Quelle"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infobox zur knappen Zusammenfassung wichtiger Angaben zu historischen Quellen, insbesondere Textquellen. Die Infobox ist sowohl für Werke (z.B. eine Chronik, ein Chartular, eine Rechtssammlung oder ein literarisches Werk) als auch einzelne Objekte (insbesondere einzelne Urkunden, aber auch Objekte wie der Stein von Rosetta) geeignet, wie es auch in der Kategorie:Historische Quelle und Unterkategorien der Fall ist. Inhaltlich (hinsichtlich der aufgenommenen Zeilen) habe mich an den Infoboxen "Publikation", "Ägyptisches Kunstwerk", "Kunstwerk" und "Gemälde" orientiert. Eine automatische Kategorisierung als "Historische Quelle" halte ich nicht für sinnvoll, da es häufiger zahlreiche Unter(unter)kategorien gibt, die einschlägiger sind.


{{Infobox Historische Quelle

| Titel = Üblichster Titel, oft eine Übersetzung und/oder ein Kurztitel. Typ: Zeile, Status: erforderlich

| Beschreibung = Knappe Beschreibung (Quellengattung, Inhalt). Typ: Zeile, Status: optional

| Verfasser = Verfasser (bei Urkunden: Aussteller), falls bekannt. Typ: Zeile, Status: vorgeschlagen

| Sprache = Sprache des Originals, vorzugsweise codiert nach ISO 639. Typ: Zeile, Status: vorgeschlagen

| Titel_orig = Titel in der Originalsprache, falls vorhanden und von "Titel" abweichend. Typ: Zeile, Status: optional

| Titel1 = In der Wissenschaft üblicher Titel, falls vorhanden und von "Titel" abweichend. Typ: Zeile, Status: optional

| Bild = Ggf. Bild. Typ: Datei, Status: optional

| Bild_größe = Bildgröße in px. Typ: Zeile, Status: optional

| Bildunterschrift = Optionale Bildunterschrift; falls leer, "Verfasser, Titel". Typ: Zeile, Status: optional

| Entstehungsdatum = Datum mindestens mit Jahr als YYYY-MM-DD. Typ: Datum, Status: vorgeschlagen

| terminus post quem = falls kein eindeutiges Entstehungsdatum, aber ein Terminus post quem bekannt ist. Typ: Datum, Status: optional

| terminus ante quem = falls kein eindeutiges Entstehungsdatum, aber ein Terminus ante quem bekannt ist. Typ: Datum, Status: optional

| Datierung = falls weder Entstehungsjahr, noch t.p.q. und t.a.q. bekannt sind, freie Angabe zur Datierung ("Spätantike", "9. Jahrhundert", "wahrscheinlich spätmittelalterlich". Typ: Zeile, Status: optional

| editio princeps = Erste gedruckte Ausgabe (bei Textquellen): Herausgeber, Kurztitel, Ort, Jahr. Typ: Zeile, Status: optional

| wikisource =

| wikisource1 =

| wikisource2 =

| wikisource3 =

| Ort = Bei Archivalien: Ort der heutigen Aufbewahrung. Typ: Zeile, Status: optional

| Archiv = Bei Archivalien: Archiv (Bibliothek, Museum), in der das Dokument heute aufbewahrt wird. Typ: Zeile, Status: optional

| Signatur = Bei Archivalien: aktuelle Signatur. Typ: Zeile, Status: optional

}}

Liste der ökumenischen Konzilien (Geschichte)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im lateinischen Westen waren ausdrückliche Listen von ökumenischen Konzilien lange Zeit unüblich, Die Autorität der Konzilien von Nicäa, Konstantinopel, Ephesos und Chalcedon war im allgemeinen unumstritten, wenngleich das Papsttum einzelne Beschlüsse nicht akzeptierte. Das zweite und dritte Konzil von Konstantinopel wurden im Westen vermutlich relativ schnell als ökumenisch anerkannt, da diese Konzilien in einer Eidesformel des päpstlichen Elekten erwähnt werden. Die Formel, die wohl noch im siebten Jahrhundert entstand, ist im Liber diurnus überliefert und scheint bis zur Anfertigung der erhaltenen Handschriften im neunten und zehnten Jahrhundert nicht aktualisiert worden zu sein. Das in der Eidesformel nicht erwähnte Zweite Konzil von Nicäa war im lateinischen Westen lange umstritten; Widerstand kam unter anderem aus dem Umfeld Karls des Großen, der fränkische Einwände in den Libri Carolini zusammenstellen ließ. Die Ignatianische Synode von 869/870 galt im Westen lange nicht als ökumenisch, zumal die Photianische Synode von 879/880 mit päpstlicher Zustimmung die Beschlüsse von 869/870 widerrufen hatte. Um 1100 allerdings wurden einzelne Kanones der Ignatianischen Synode im Westen rezipiert und diese sogar als achte ökumenische Synode bezeichnet. In dieser Zeit entstand auch die als Sancta octo bekannte Liste der acht ökumenischen Konzilien (einschließlich Nicäa II und Konstantinopel IV), die über ihre Aufnahme in das Decretum Gratiani sehr weite Verbreitung fand. Im weiteren Mittelalter wurde die Liste nicht erweitert. Relativ viele westliche Konzilien wurden von den Zeitgenossen als "universelle" Konzilien bezeichnet, ohne dass damit aber ein Vergleich mit den großen Konzilien des ersten Jahrtausends beabsichtigt gewesen war. Das Konzil von Konstanz war das erste, das sich selbst in die Reihe der ökumenischen Konzilien der alten Kirche gestellt hat; das Konzil von Basel erweiterte dann die Achter-Liste um das Konstanzer Konzil und Basel selbst. Im späten 16. Jahrhundert

Sancta octo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nach ihrem Incipit als Sancta octo bekannte Liste umfasst acht Konzilien des ersten Jahrtausends, die in der römisch-katholischen Kirche seit dem 16. Jahrhundert und bis heute als „ökumenisch“ gezählt werden. Die Liste war unter anderem im Decretum Gratiani (ca. 1140) enthalten, das bis 1917 eine wichtige Grundlage des katholischen Kirchenrechts war. Von 1582 bis 1917 war der in der editio Romana des Corpus Iuris Canonici zu findende Wortlaut für den kirchlichen Gebrauch als verbindlich festgelegt.

Die Liste der Konzilien geht zurück auf die frühmittelalterliche Formel für den Eid, mit dem der päpstliche Elekt (der gewählt, aber noch nicht geweiht ist) seine Rechtgläubigkeit bekräftigen muss. Der Eid enthielt unter anderem eine Verurteilung des Papstes Honorius als Ketzer und war daher vor allem im 16. und späten 19. Jahrhundert im Rahmen der Honoriusfrage ein zentrales Dokument. Der Elekt musste außerdem schwören, alle Beschlüsse namentlich genannter allgemeiner Konzilien (concilia universalia) zu beachten. In der frühesten erhaltenen Fassung, waren dies die Konzilien von Nicäa, Konstantinopel I, Ephesos, Chalcedon und Konstantinopel II. Diese Sechserliste stammt vermutlich aus dem frühen 7. Jhrhundert und ist im Liber diurnus enthalten, der seinerseits in Handschriften des 9. und 10. Jahrhunderts überliefert ist.

Ab dem späten 11. Jahrhundert ist die Liste in kanonischen Sammlungen nachweisbar. Die früheste dieser Sammlungen ist die Collectio canonum des Kardinal Deusdedit von 1087. Seine Version der Liste umfasste zusätzlich das Zweite Konzil von Nicäa von 787, dessen Autorität in der Westkirche des späten 8. und des 9. Jahrhunderts oft bestritten worden war. In anderen Sammlungen des späten 11. und des 12. Jahrhunderts finden sich leicht abweichende Fassungen der Liste. In der Collectio Britannica ist erstmals auch das Vierte Konzil von Konstantinopel als achtes dieser Konzilien in der Aufzählung genannt. Diese Fassung der Liste wurde dann über die Collectio Tripartita und vor allem das Decretum Gratiani rasch sehr weit verbreitet.

Im weiteren Mittelalter war Sancta octo zwar Teil des Kirchenrechts, wurde aber selten zitiert oder kommentiert. Im Rahmen der Gegenreformation und innerkatholischen Konflikten über die Autorität verschiedener Konzilien entwarf Roberto Bellarmino Ende des 16. Jahrhunderts eine Liste von Konzilien zusammen, die alleine als allgemein zu gelten hätten. Sancta octo diente ihm dabei als wichtiger Beleg, dass die dort genannten Konzilien des ersten Jahrtausends jeweils schon (wie er meinte) seit ihrer Feier als ökumenisch gegolten hätten. In scharfer Form behauptete er, dass alle von ihm als ökumenisch angesehenen Konzilien vom Papst einberufen und approbiert worden seien, und dass Zweifel daran bzw. andere Listen ökumenischer Konzilien ein Zeichen mangelnder Rechtgläubigkeit seien. Seine Angriffe zielten vor allem auf katholische Anhänger des Konzils von Basel und gallikanische Katholiken, aber in polemischer Form richtete er sich auch gegen Protestanten und nichtwestliche Christen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg SchwaigerPapsttum I. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 654–655. Vgl. Elke Goez: Papsttum und Kaisertum im Mittelalter, Darmstadt 2009, S. 50: „Langsam formte sich aus den Beratern eine sich zunehmend verfestigende Reformgruppe, die über den Tod des Papstes hinaus zusammenblieb und als Gemeinschaft agierte. … Allmählich bürgerte sich für die Gruppe die Bezeichnung cardinales ein.“
  2. Elke Goez: Papsttum und Kaisertum im Mittelalter, Darmstadt 2009, S. 51 f.
  3. Klaus Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, Darmstadt 2012, S. 125 f.
  4. * Christof Rolker: Heinrich von Treitschke. Werke und Ausgaben. Universität Konstanz, Konstanz 2001; urn:nbn:de:bsz:352-opus-6423.
  5. Thomas Gerhards: Heinrich von Treitschke. Wirkung und Wahrnehmung eines Historikers im 19. und 20. Jahrhundert. Schöningh, Paderborn 2013, S. 425-433.
  6. Theodor Ebbingshaus, Heinrich von Treitschke und die deutsche Literatur. In: Preußische Jahrbücher, Band 165, 1916, S. 67-87.
  7. Eva Scholtz, Untersuchungen über Heinrich von Treitschkes Essay „Frankreichs Staatsleben und der Bonapartismus“. Diss. phil. Tübingen 1926, S. 140-157.
  8. Hildegard Katsch, Treitschke und die preußisch-deutsche Frage, Diss. phil. München 1917, S. 154-161.