Benutzer:Joachim Aslak Renberg

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Michael Riessler
Geboren 16. Februar 1971 in Bad Belzig, Deutschland
Staatsangehörigkeit Deutsch
Ausbildung Humboldt-Universität zu Berlin, Leipzigs universitet, Freie Universität Berlin
Tätigkeit Wissenschaftler, Professor, Wikipedian, Übersetzer, Schriftsteller, Herausgeber, Bergretter
Arbeitgeber Universität Ostfinnland (2020–)

Michael Rießler (Wissenschaftler)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Rießler (oder Michael Riessler) (* 16. Februar 1971 in Bad Belzig) ist ein Deutscher Sprachwissenschaftler und seit August 2020 Professor an der Universität Ostfinnland.[1][2]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Rießler ist im Dorf Borne, heute Ortsteil von Bad Belzig, in der damaligen DDR aufgewachsen. Er ging in Belzig zur Schule, studierte Landwirtschaft und absolvierte 1990 seine Ausbildung mit Abitur an der Betriebsberufsschule des Volkseigenen Gutes Kaltenhausen in Jüterbog. 1990-1991 leistete er Zivildienst in Potsdam[1] und danach studierte er Nordische Sprachen, Europäische Ethnologie und Bulgarisch an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahr 2002 absolvierte er ein Master of Philosophy mit einer Magisterarbeit über den Einfluss der samischen Sprachvarietäten auf norwegische und schwedische Dialekte. Diese Forschungsarbeit mit dem Titel "Sprachwechsel und Sprachwandel in Nordskandinavien" wurde unter der Leitung des Deutschwissenschaftlers Jurij Kusmenko durchgeführt. Rießler und Kusmenko hatten schon im Jahr 2000 gemeinsam einen Artikel über Südsamisch veröffentlicht. Im Jahr 2011 verteidigte Rießler seine Doktorarbeit in Sprachwissenschaft an der Universität Leipzig unter der Leitung von Sprachtypologen Balthasar Bickel.[2]

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rießler hat Beiträge zu nordgermanischen und samischen Sprachen sowie zu Komi u.a. in den Bereichen Sprachtypologie, Soziolinguistik, Sprachdokumentation und Sprachtechnologie veröffentlicht. Rießler's Forschung umfassen darüber hinaus auch die samische Literatur. Von 2008 bis 2014 war er Herausgeber der Buchreihe Kleine saamische Schriften (zusammen mit Elisabeth Scheller). Seit 2014 bringt er (zusammen mit Thomas Mohnike und Joshua Wilbur) seinen Nachfolger, Samica heraus.[2]

Nach Abschluss seinem Studium war Rießler an mehreren Universitäten, u.a. in Deutschland, Norwegen und Finnland, tätig und hat umfangreiche Feldforschungen durchgeführt, insbesondere auf der Kola-Halbinsel[3] und in anderen Gebieten im Nordwesten Russlands.[4] Er hat auch für Äʹvv Skolt Sami Museum gearbeitet.[5]

Feldforschung mit der Hilfe von Kildinsame Aleksandra Antonova in Lovozero (2008)

Im Herbst 2016 war Rießler Gastprofessor an der École Normale Supérieure.[6] Während drei Semestern zwischen 2017 und 2019 war er Vertreter der Professur für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Bielefeld. Im Jahr 2015 wurde er als Privatdozent an der Universität Helsinki (venia docendi in finno-ugrischen Sprachen) und 2018 an der Universität Turku (venia docendi in allgemeinen und finno-ugrischen Sprachwissenschaften) ernannt. Im Jahr 2020 wurde Rießler zum Professor für Allgemeine Linguistik an der Universität Ostfinnland ernannt.[7]

Ausgewählte Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2020 "Partial fusion in long-term bilingualism: The case of vernacular Kildin Saami", in: International Journal of Bilingualism (zusammen mit Nikolaj Hakimov)
  • 2017 "Documenting endangered oral histories of the Arctic: a proposed symbiosis for endangered language documentation and oral history research, illustrated by Saami and Komi examples", in: Oral History meets Linguistics. Fürstenberg: Kulturstiftung Sibirien, Seiten 31-64 (zusammen mit Joshua Wilbur)
  • 2016 "Utilizing language technology in the documentation of endangered Uralic languages", in: Northern European Journal of Language Technology 4, Seiten 29–47 (zusammen mit Ciprian Gerstenberger, Niko Partanen, Joshua Wilbur)
  • 2011 "Komi-Saami-Russian contacts on the Kola peninsula", in: Language contact in times of globalization. Amsterdam: Rodopi, sidor 5-26 (zusammen mit Rogier Blokland)
  • 2004 "On the origin of preaspiration in North Germanic", in: Journal of Indo-European Monograph Series 49, Seiten 168—185
  • 2002 "Der partitive Artikel in nordskandinavischen Dialekten", in: TijdSchrift voor Skandinavistiek 23:1, Seiten 43-62
  • 2000 "Traces of Sámi-Scandinavian contact in Scandinavian dialects", in: Languages in Contact. Amsterdam: Rodopi, Seiten 209—224 (zusammen mit Jurij Kusmenko)

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2019 Worte verschwinden fliegen zum blauen Licht : Samische Lyrik von Joik bis Rap. Freiburg: Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität (zusammen mit Johanna Domokos, Christine Schlosser). ISBN 978-3-9816835-3-0
  • 2015 Cultural and linguistic minorities in the Russian Federation and the European Union : Comparative studies on equality and diversity. Cham: Springer (zusammen mit Heiko F. Marten, Janne Saarikivi, Reetta Toivanen). ISBN 978-3-319-10454-6
  • 2015 New trends in Nordic and General Linguistics. Berlin: De Gruyter (zusammen mit Martin Hilpert, Jan-Ola Östman, Christine Mertzlufft, Janet Duke). ISBN 978-3-11-034697-8

Externe Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikipedia Commons Daten über Michael Rießler

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Habilitationen und Berufungen Juli 2020. 1. Juli 2020, abgerufen am 16. Juli 2020.
  2. a b c PD Dr. Michael Rießler — Skandinavisches Seminar. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  3. Kola Sámi. In: DOBES. Abgerufen am 16. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  4. videocorpora. Abgerufen am 16. Juli 2020 (russisch).
  5. uni'leben 04-2014. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  6. Michael RIESSLER - labex TransferS. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  7. Habilitationen und Berufungen Juli 2020. 1. Juli 2020, abgerufen am 16. Juli 2020.