Benutzer:JonskiC/Sonnentor von Tiwanaku

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Beim Sonnentor von Tiwanaku handelt es sich um ein Prunkstück der Tiwanaku-Kultur. Heute steht es isoliert war aber nach Ansicht von Experten höchstwahrscheinlich Bestandteil einer nach beiden Seiten verlängerten Wand mit mehreren Toren (oder für eine solche bestimmt) im Mauerwerk des Monumentalkomplexes von Pumapunku.

Das Sonnentor von Tiwanaku, auch Sonnentor von Tiahuanaco, Tihuanaku, Tihuanacu, oder Tiwanacu (eine einheitliche Schreibweise existiert nicht), ist ein monolithisches aus vulkanischem Stein (Andesit) gefertigtes Monumentaltor und steht in der vorkolumbischen Ruinenstätte Tiwanaku im heutigen Bolivien. Innerhalb der archäologischen Fundstätte Tiwanaku, die sich nahe der gleichnamigen Ortschaft im Departamento La Paz befindet und mindestens 650 Hektar umfasst, steht das Sonnentor in der norwestlichen Ecke von Kalasasaya. Tiwanaku liegt 3.850 Meter über dem Meeresspiegel in der Hochebene des Altiplano nahe dem Titicacasee.

Es handelt sich beim Sonnentor um das berühmteste Kulturdenkmal der Andenwelt. Da das Sonnentor nicht in situ vorgefunden wurde, kam es zu einer langen und intensiven Debatte, woher das Tor stammt und welche Position es einst eingenommen hatte. Die meisten Autoren nehmen an, dass es sich einst in einer heute in Ruinen liegenden Monumental­konstruktion befand (oder für diese bestimmt war), die sich auf dem terassierten Plattformhügel Pumapunku befunden hat. Die Monumentalkonstruktion von Pumapunku wurde auch als das architektonisch komplexeste Bauwerk der Andenwelt und als die bemerkenswerteste Konstruktion in der gesamten präkolumbischen Ära beschrieben. Das Sonnentor wurde zur Zeit des Tiwanaku-Staats (etwa 300 v. Chr.–1000 n. Chr.) errichtet und ist das größte noch vollständig erhaltene Tor welches in Tiwanaku gefunden wurde. Neben dem Sonnentor von Tiwanaku wurden zahlreiche weitere Tore gefunden, z. B. das sogenannte „Mondtor“, das „Sandstein­tor“ und die Fragmente von bis zu vier weiteren Toren bei Pumapunku. Tore waren ein wesentlicher Bestandteil der Tiwanaku-Architektur; es herrschte ein „Tor-Kult“. Die monolithischen Tore von Tiwanaku waren ursprünglich nicht freistehend, sondern wurden mittels Metall­krampen und der weltweit einzigartigen Methode der „versteckten Krampen“ mit anderen Gebäudesegmenten verbunden. Die geometrischen Umrisse der bis zu 131 Tonnen schweren Fundamentplatten von Pumapunku und andere Überreste legen nahe, dass das Sonnentor einst zusammen mit mindestens acht weiteren Andesit-Toren in die Monumentalkonstruktion von Pumapunku führte. Die Konstruktionstechnik der Tore legt nahe, dass die Tiwanakaner Kenntnisse in deskriptiver Geometrie hatten. Des Weiteren fertigten die Tiwanakaner perfekte Miniatur-Repliken von Monumentaltoren an. Die Massenproduktion dieser Miniatur-Repliken, geschah mittels einer bestimmten Transformationsformel mit dessen Hilfe die Tiwanakaner die Tore auf etwa die Hälfte der Größe der eigentlichen Tore reduzierten.

Die präkolumbischen (eigentlichen) Namen dieser Tore sind nicht überliefert. Die Ikonografie des Sonnentores zeigt keine offensichtliche Sonnensymbolik. Die Bezeichnung „Sonnentor“ ist möglicherweise auf den deutschen Archäologen Max Uhle zurückzuführen. Viele Autoren schreiben dem Tor astronomische Zwecke zu. Die genaue Funktion ist unbekannt. Das Sonnentor zieren zahlreiche Ideogramme. Die Symbolik und Bedeutung der Ideogramme ist bis heute nicht entschlüsselt; dennoch liegen zur Tiwanaku-Ikonografie zahlreiche, teils dubiose, Interpretationen vor. Nach Ansicht von Archäologen und Architekturhistorikern sind zahlreiche Eigenschaften derjenigen Tore von Tiwanaku, die im Pumapunku-Stil gefertigt wurden (wie es das Sonnentor ist), weltweit einzigartig. Archäologen und Architekturhistoriker zählen die Steinarchitekturen von Tiwanaku zu den kunstvollsten und bemerkenswertesten Steinarchitekturen der Welt.[A 1] Die weltweit einzigartige Architektur,[A 2] der Umstand, dass für die Tiwanaku-Architektur lange Zeit keine Vorläufer bekannt waren und die desolate Lage der Ruinen im Hochland von Bolivien führte sowohl bei der indigenen Bevölkerung als auch bei den Europäern zu zahlreichen Spekulationen (siehe #Mythen, Spekulationen, Esoterik und nationalistische Archäologie).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorder- und Hinteransicht des Sonnentores (1903).

Seit die Europäer die monumentalen Steinbauten am südlichen Ende des Titicacasees in Bolivien zum ersten Mal sahen, staunten sie über das Können der Menschen, die sie herstellten. Sie waren von den riesigen Monolithen und der technischen Perfektion fasziniert.[1] Die spanischen Eroberer endeckten Tiwanaku auf der Suche nach der Inkahauptstadt Tiwanaku durch Zufall. Zu dem Zeitpunkt lag die Stätte bereits in Ruinen.[2] Das Sonnentor war zu dem Zeitpunkt zwei Teile zerbrochen, liegend und bis zu einem Viertel seiner Höhe im Boden versunken.[3] Tiwanaku wurde als erstes durch den Chronisten Pedro Cieza de León im Jahr 1548 erwähnt. Auf die Frage der Spanier, ob die Inka die Monumentalkomplexe von Tiwanaku errichtet hatten lachten die Ureinwohner nur und berichteten, dass sie lange vor der Regentschaft der Inka Regentschaft der Inka von Riesen errichtet worden seien. Cieza de León vermutete, dass Tiwanaku die „älteste Antiquität“ in den Anden sei. Er nahm an, dass die Inka die Nachfahrenschaft der Tiwanaku-Bauherren lediglich prokalmierten und die makelos gefertigten Monumente nachahmten, um so ihre eigene Regentschaft zu legitimieren.[4] Cieza de León bekundete er können sich nicht vorstellen, wie Menschenskraft die überdimensionalen Blöcke transportiert haben könnte und schrieb über die Steinarchitekturen von Tiwanaku, dass „[…] es eine Sache von fantastischer Größe ist und wenn ich es mir recht überlege, begreife und verstehe ich es nicht mit welchen Instrumenten und Werkzeugen sie diese hergestellt haben.“[5]

Im 19. Jahrhundert wurde die Erforschung der Ruinenstätte durch D'Orbigny wieder aufgenommen. 1849 zeichnete der französische Generalkonsul Léonce Angrand das Sonnentor und dessen Relieffiguren. Neben zahlreichen Aufenthalten weiterer Forschungsreisenden, die zu keiner weiteren substantiellen Erkenntnis führten brachte erst der Besuch von Ephraim George Squier (irgendwann zwischen 1863 und 1870) neue Erkenntnisse. Aus Squiers Sicht waren die Steinarchitekturen von Tiwanaku weltweit unübertroffen. Er wollte sich nicht einmal anmaßen darüber zu spekulieren, wie die Steine hergestellt worden sein könnten. Über das Sonnentor, dass er als das „bemerkenswerteste Monument in Tiahuanuco“ bezeichnete schrieb er:

„Man wird mit einer Präzision konfrontiert, die keine Fähigkeit übertreffen kann; seine Linien verlaufen perfekt und seine rechten Winkel sind mit einer Genauigkeit gedreht, die der sorgfältigste Geometer nicht überbieten könnte. Abgesehen von einigen Beschädigungen und Verunstaltungen und einigen leichten Wetterschäden glaube ich nicht, dass es auf diesem oder dem anderen Kontinent ein besseres Stück Steinmetzarbeit gibt.“[6]

Francis de Castelnau, der die Ruinen 1845 besuchte beschrieb das Sonnentor als Tor „von bemerkenswerter Ausführung“; es sei ein „schöner Monolith“, der noch stehen würde.[7]

Der Schweizer Naturforscher Johann Jakob von Tschudi besuchte Tiwanaku 1858. Wie andere vor ihm staunte er über die Präzision der Verarbeitung und die enorme Größe der vielen Steine. Auch er konnte die Frage nicht beantworten, wie die Steine bearbeitet wurden, oder wer die Erbauer von Tiwanaku gewesen sein könnten und bekundete, dass man in Tiwanaku voller Rätsel stehen würde.[8]

Während der Unabhängigkeitskriege von Spanien wurde das Sonnentor 1908 in der nordöstlichen Ecke der Kalasasaya-Plattform wieder aufgerichtet.[9] Dies geschah, um den Beginn einer neuen Ordnung zu markieren. Nach der gewonnenen Unabhängigkeit erschienen die Ruinen als Teil des Tauziehens zwischen den beiden großen Städten La Paz und Sucre, um die ideologische Rechtfertigung als Regierungssitz der neu gebildeten Republik Bolivien zu erhalten.[10]

Die ersten bekannten Referenzen auf das Sonnentor sind die Notizen und Handzeichnungen des Forschungsreisenden Thaddäus Haenke, die auf etwa 1799 zurückgehen.[11]

Links: Zeichnung des Sonnentores von Charles Wiener. Rechts: Alfons Stübel wie er am Sonnentor lehnt (Stübel und Uhle 1892), Fotografie von Georges B. Von Grumbkow.

Die moderne Tiwanaku-Forschung wurde durch Max Uhle und Alfons Stübel begründet. In ihrem Werk Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Peru liefern die Autoren detaillierte Abmessungen der einzelnen Sektionen des Sonnentors. Das Sonnentor bezeichnen sie als das „monolithische Thor von Ak-Kapana“. Insgesamt resümieren sie:

„Das Thor darf jetzt wohl als einer der merkwürdigsten Reste, welche auf der viel geplünderten Ruinenstätte noch vorhanden sind, bezeichnet werden. Seine Bedeutung überragt Ak-kapana [damaliger Name für Kalasasaya], alle Werke der Ruinenstätte, alles, was bis jetzt in Peru aufgefunden worden ist. Es zählt unter [zu] den merkwürdigsten und interessantesten Resten des vorcolumbischen Amerika.“[12]

Alexander von Humboldt spekulierte, dass Tiwanaku einst das Zentrum einer vergangenen Zivilisation gewesen sei.[13] Obwohl die Stätte auf den ersten Blick nicht spektakulär wirkt, bemerkte Humboldt schon früh ihre immense Bedeutung. Er war einer der ersten, der über den Symbolismus des Sonnentores spekulierte.[14] Squiers Spekulationen zu Tiwanaku gingen auf die Spekulationen von Alexander von Humboldt zurück.[15]

Frühe Darstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Nach europäischen Vorstellungen „idealisierte“ Darstellung des Sonnentores in L’Homme et la Terre. Rechts: Skizze von Ephraim George Squier (1877): Ephraim Squier wie er das Sonnentor zu Pferde erreicht (die vertikale Dimension des Tores ist in der Skizze übertrieben dargestellt)

Frühe europäische Darstellungen des Sonnentores waren meist sensationalistischer Natur, fehlerhaft und ungenau. Genaue Darstellungen waren die Ausnahme. Beispielsweise stellten Mariano Eduardo de Rivero und der Schweizer Naturforscher Johann Jakob von Tschudi in ihrem Buch Antigüedades Peruanas. die Komposition des Frieses ansatzweise korrekt dar, verzierten dann aber die in der Realität unverzierten Seitenplatten des Tors mit Darstellungen von Inka-Herrschern. Koloniale Aufzeichnungen stellen das Inka-Reich immer wieder in Verbindung zum Tiwanaku-Reich, obwohl der Tiwanaku-Staat schon Jahrzehnte vor der Formierung des Inka-Reiches vom Altiplano verschwand. Rivero und Tschudi stellten das Tor gigantisch dar und platzierten kleine Figurinen auf dem Tor. Möglicherweise war die Absicht hinter dieser sensationalistischen Fantasiedarstellung mehr Bücher zu verkaufen.

Basisdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sonnentor von Tiwanaku ist eine präzise gefertigte, rechteckige Steinplatte mit einer schmalen Türöffnung, die mittig positioniert ist.[16] Das Sonnentor ist 3,82 m breit und 2,85 m hoch[17] und wiegt etwa 9 Tonnen.[18] Es ist der Tiwanaku-Kultur (etwa 300 v. Chr.–1000 n. Chr.) zuzuordnen und besteht aus einem monolithischen hellgrauen Andesitblock.[19] Der Andesit kann genauer als tridymitreicher Biotit-Pyroxen-Andesit angegeben werden.[20]

Das Sonnentor gilt neben der Bennett-Stele als Repräsentant des klassischen Tiwanaku-Stils.[21] Ungeachtet der Abwesenheit jeglicher offensichtlicher Sonnensymbolik wird dieses Monumentaltor für gewöhnlich als „Sonnentor“ bezeichnet.[22] Nach dem Künstler César Paternosto läge der Ursprung in der Bezeichnunng „Sonnentor“ möglicherweise darin, dass der deutsche Archäologe Max Uhle die frontal-abgebildete Figur als Sonnensymbol interpretierte, was wiederum von George Kubler übernommen worden sei.[23] In Uhles und Stübels Werk Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Peru. bezeichnen die Autoren das Tor noch als „[…] Thore von Ak–Kapana [eine veraltete Schreibweise für Akapana]“.[24] Sie schrieben derjenigen Struktur den Namen „Ak-kapana“ zu, die heute als Kalasasaya bekannt ist und bezeichnen Akapana als „der Berg (bei Ak-kapana)“.[25] Die Bezeichnung für das Tor korrespondiert in diesem Werk also mit seinem Fundort. In Max Uhles Werk Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen. verwendet er dann schließlich die Bezeichnung „Sonnentor“.[26]

Für gewöhnlich wird angenommen, dass das Sonnentor eine vergleichsweise ältere Arbeit darstellt. Margaret Young-Sanchez nimmt allerdings an, dass das Tor eine vergleichsweise späte Arbeit sei und wahrscheinlich etwa um 200–400 n. Chr. errichtet wurde.[27] In vergangenen Zeiten wurde es von seiner ursprünglichen Position wegbewegt. Eine Reliefskulptur krönt das Tor.[28] Die Zentralfigur des Frieses, dessen Gesicht etwa 2 cm aus der Oberfläche des Frieses herausragt, ist etwa 45 cm lang.[29]

Lage und ursprüngliche Position[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Das Sonnentor in der nordöstlichen Ecke von Kalasasaya. Rechts: Der Ponce-Monolith und rechts im Hintergrund das Sonnentor.

Die Lage von Tiwanaku steht im Kontext von Geoglyphen. Nach dem Skeptiker Brian Regal würden manche der Nazca-Linien hin zur Ruinenstätte Tiwanaku deuten.[30] Ebenso befindet sich in der Nähe von Tiwanaku, das größte Kunstwerk der Welt, die Sajama-Linien.[31]

Das Sonnentor steht innerhalb Tiwanakus aktuell in der nordwestlichen Ecke von Kalasasaya.[32] Allerdings ergibt die aktuelle Position hinsichtlich des Grundrisses der Platform und dem Ponce-Monolithen keinen Sinn.[33] Schon der deutsche Anthropologe Ernst Wilhelm Middendorf zweifelte an, dass die jetzige Lage nicht die ursprüngliche gewesen sei. Das Sonnentor sei „[…] gewiss nicht für den Platz bestimmt war, auf welchem es steht, wiewohl es denselben nun schon seit Menschengedenken einnimmt.“[34] Allerdings stellt Middendorf keine Hypothese auf woher das Tor stammt.

Nach Ansicht der meisten Autoren war das Sonnentor ursprünglich wahrscheinlich Teil einer, auf dem terrassierten Plattformhügel Pumapunku befindlichen, Monumentalkonstruktion.[35][36] Nach Alan Kolata würde die zentrale Gottheit, die auf dem Fries zu sehen ist, auf einer dreistufigen Pyramide stehen. Nach seiner Ansicht handele es sich dabei wahrscheinlich um Pumapunku, was diese These stützen würde.[37] Nach Alexei Vranich Vranich et al. hielten damalige Gelehrte Pumapunku für die bemerkenswerteste Konstruktion in der gesamten präkolumbischen Ära.[38] Das häufigste Wort in der Beschreibung dieser komplexen Ruine sei nach Vranich „unvorstellbar“.[39]

Paul B. Niell und Stacie G. Widdifield verweisen darauf, dass der Sturz des Sonnentores mit einem Architrav verglichen wurde. Es würde zudem Gemeinsamkeiten mit einem Hautbalken aus der griechischen Architektur aufweisen. Genau so wie der Konstantinsbogen für den Niedergang des römischen Reiches steht, könne die „planlose Lage“ und der „unfertige Zustand“ des Tores den Niedergang des Tiwanaku-Gemeinwesens offenbaren.[40]

Fries des Sonnentores[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fries des Sonnentores mit zahlreichen Ideogrammen. Rechts: Zwei von drei Reihen unterschiedlicher subsidiärer Figuren am Sonnentor.

Ideogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gesamte Torbreite oberhalb des Tordurchgangs ziert ein aufwendig gestaltetes Relieffries mit zahlreichen Ideogrammen. In Flachrelief sind drei Reihen von (in der Gesamtsumme 48) „Dienern“ abgebildet. Die „Diener“ sind einer zentrierten in Hochrelief hervorgehobenen Figur zugewandt (jeweils 24 zu jeder Seite der Zentralfigur) und scheinen diese anzubeten. Alle tragen einen Stab vor sich her und manche der Figuren blicken geradeaus, während andere nach oben blicken.

Die Form und die Reliefs des Sonnentores führten zu diversen Spekulationen.[41] Nach Johannes Saltzwedel (Der Spiegel) hätten sich Zahlreiche Hobby-Detektive an der Bildbotschaft versucht. Die Spekulationen würden von komplexer Zahlensymbolik über Bauernregeln bis hin zur Einwirkung Außerirdischer reichen.[42] Nach dem Achäoastronom Giulio Magli sei das Sonnentor im Kontext megalitischer Architektur zu sehen. Die Spuren der megalithischen Architektur würden sich sowohl in den komplexen megalithischen Strukturen als auch in den einzelnen Megalithen, wie dem Sonnentor, widerspiegeln die überall verstreut in der Landschaft liegen. Das Sonnentor mit seinen zahlreichen Ideogrammen, in dessen Mitte ein „weinender Gott“ zu sehen sei, hätte nach Magli zu dubiosen Interpretation angeregt.[43]

Nach Margaret Young-Sánchez war das Fries des Sonnentores ursprünglich wahrscheinlich bemalt und mit Gold eingelegt.[44] Auch nach dem Kunsthistoriker Fred Kleiner sei das Relief einst farbenfroh bemalt gewesen. Nach Kleiner hätten die Künstler die Oberflächen mit Gold bedeckt und die Augen der „Stabgottheit“ mit Türkis eingelegt, so dass ein Glitzer-Effekt produziert wurde.[45]

Frontal abgebildete Figur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Zentrale Figur des Sonnentor-Fries:. Viele Details sind bei der Zentralfigur aufgrund von Erosion nicht mehr direkt ersichtlich. Rechts: In Deutschland gedruckte Briefmarke mit der frontal-abgebildeten Figur vom Sonnentor.

Die Zentralfigur des Relieffrieses ist deutlich größer als alle anderen abgebildeten Figuren und frontal abgebildet. Diese Figur präsidiert über dem Durchgang und dominiert die Komposition. Das maskenhafte Gesicht der Zentralfigur wird von einem strahlenförmigen Kopfputz (gelegentlich auch als Strahlenkranz[46] beschrieben) umrahmt. Einigen Autoren (z. B. v. Tschudi, Mitre und Inwards) deuten die badartigen Wangenverzierungen als „Tränenspuren“ und bezeichnen die Darstellung somit als „weinenden Gott“.[47] Stübel und Uhle widerlegen die Vorstellungen, dass es sich bei den badartigen Wangenverzierungen, um „Tränen“ handelt. Neben zahlreichen Argumenten, weshalb es sich nicht um Tränen handeln kann, stellen Stübel und Uhle fest dass nahezu jedes darsgestellte Gesicht in der Tiwanaku-Ikonografie badartige Wangenverzierungen aufweist. Sie folgern: „Wenn die von v. Tschudi, Hrn. Mitre und Hrn. Inwards den bandartigen Wangenverzierungen gegebene Deutung richtig wäre, so müsste es scheinen, als hätten die alten Künstler, welche zur Zeit der Errichtung der Bauwerke lebten, fast kein Gesicht anders, als in Thränen gebadet darzustellen verstanden. Darum schon ist es unabweisbar, jenen Verzierungen der Wangen eine andere Deutung zu geben.“ Es handle sich auch nicht um Tätowierungen, sondern um Kräfte die im dargestellten Körper fließen.[48] In seinem Buch „Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen“ (1959) deutet Max Uhle die Oranamente an den Augen als „strahlende Macht des Blickes“ die nichts der „Andeutung von Tränen“ zu tun hätten. Im Fall der subsidiären Figuren hält er die Auffassung der Ornamente als Tränen in diesem Fall sogar als „ganz undenkbar“.[49] Die Flügel an den Ornamenten um die Augenpartie interpretieren Stübel und Uhle als Verdeutlichung der „Flugschnelligkeit des Blickes“.[50]

Links: Darstellung der „Stabgottheit“, wie sie am Sonnentor zu sehen ist. Rechts: Darstellung der Chavín-Version der „Stabgottheit“, wie sie an der Raimondi-Stele zu sehen ist.

Um die Gesichtspartie der frontal abgebildeten Figur herum sind die für die Tiwanaku-Ikonografie typischen „eckigen Symbole“ bzw. „ineinandergreifenden Spiralmotive“[51] zu sehen.[52] Es gehen neunzehn „Anhängsel“ vom Haupt der Zentralgottheit aus, die abwechselnd Paare von Kreisformen, die auch als ornamentale Scheiben interpretiert werden, und katzenartige Köpfe (vermutliche Pumaköpfe[53]) zeigen. Fünf zusätzliche Kreisformen „hängen“ unter dem Kinn.[54]

Die Tunika der Gottheit endet in sechs Köpfen mit Menschenanlitz, die von machen Autoren als „Trophäenköpfe“ interpretiert werden. Zudem ließe sich nach Ansicht von manchen Autoren im Körper der Gottheit eine „Brustplatte“ und ein „Gürtel“ identifizieren.[55]

Die Zentralfigur hält jeweils links und rechts Objekte in der Hand, die wahlweise als „Schlangen­zepter“ oder „Stab“ interpretiert werden. Daher wird die Zentralfigur auch als „Stabgottheit“ bezeichnet.[56] Nach William H. Isbell sei die Vorstellung, dass die Zentralfigur des Sonnentores ein „hoch herrschender Gott“ sein könnte ein Faktoid. Die Annahme von „Stabgottheiten“ sei wahrscheinlich eine der beständigsten Faktoiden in den Andenstudien.[57] Nach William Isbell und Helaine Silverman zufolge kann man aus anderen „Diener-Szenerien“ schließen, dass die Zentralfigur nicht unbedingt von höherem Rang sei als die „Dienerfiguren“. In anderen Darstellungen würden sie sich von der „Stabgottheit“ wegbewegen und die gleiche Größe aufweisen. Es gebe daher keinen Grund anzunehmen, dass sich die frontal und die seitlich abgebildeten Figuren in ihrem Status unterscheiden würden. Es könnte sogar der Fall sein, dass es sich um alternative Darstellungen desselben Wesens handelt, z. B. könnte es sich möglicherweise um unterschiedliche saisonale Manifestationen einer Gottheit handeln, die durch das Jahr immer von rechts nach links wandert. Das Motiv der Stabgott existiert in zahlreichen Konfigurationen und ist aus einer Reihe von Basissymbolen zusammengesetzt. Die Basissymbole sind stets an größere Motive angefügt

Auch Mathieu Viau-CourVille weist darauf hin, dass begleitende Figuren manchmal nicht der zentralen Figur zugewandt sind. Sowohl die Körper-Ikonopgrafie des Bennett- als auch des Ponce-Monolithen zeigt subsidiäre Figuren, die von der zentralen Person abgewandt sind. Sollten die zentralen frontal abgebildeten Figuren tatsächlich „Gottheiten“ sein, wäre es höchst ungewöhnlich, dass sich die anwesenden Figuren von ihnen abwenden. Es gebe nach Viau-CourVille nur wenige direkte Belege, die die Vorstellung stützen, dass die frontal abgebildeten Figuren Götter seien. Ihre Eigenschaften und ihre räumliche Ausrichtung würden eher auf einen Status als „Ritualpraktiker“ oder zumindest auf „Imitatoren der Göttlichkeit“ hinweisen.[58]

Die „frontal abgebildete Figur“ ist ebenso auf den Torsos des Bennett-, Ponce- und Pachakama-Monolithen zu sehen. In ihrer vollständigsten Form nimmt diese Figur die Gestalt eines Stabgottes mit einem Kopf an, der eine Kombination aus Strahlen, vegetativen und tierischen Motiven hervorbringt und der zwei längliche vertikale Objekte enthält, die jeweils als Schlinge, Blitzschläge, Speerschleudern oder Stäbe interpretiert wurden.[59][60]

Nach Alan Kolata repräsentiert die Zentralfigur eine „Gottheit in himmlischer Höhe“, die verschiedene Elemente von Naturkräften verkörpert, die eng mit dem Produktionspotenzial der Altiplano-Ökologie verbunden seien. Die Gottheit sei nach Kolata eine Personifizierung der Atmosphäre (wie Sonne, Wind, Hagel etc.), die am meisten die landwirtschaftliche Produktion direkt entweder in positiver oder negativer Hinsicht beeinflusst. Bei der „Stabgottheit“ handle es sich nach Kolata höchstwahrscheinlich um eine frühe Verkörperung von Thunupa (Quechua: Illapa), dem Wettergott der Aymara.[61] Thunupa war nach Kolata in eine komplexe religiöse Weltanschauung eingebettet, die mit rituellen Kalendern, landwirtschaftlicher Produktion und hoheitlicher Autorität verbunden war.[62]

Nach Antje Gunsenheimer und Ute Schüren zufolge handle es sich bei der „Stabgottheit“ um eine frühe Verehrungsform der pan-andinen Schöpfergottheit Wiraqucha.[63] Statt Wiraqucha verwenden viele Experten eine neutralere Bezeichnungen wie „Tor-Gottheit“[64] (englisch gateway god), „frontal abgebildete Gottheit“ (englisch front-facing deity[65]), oder da wenig Belege vorliegen, dass es sich um eine Gottheit handelt lediglich „frontal abgebildete Figur“ (englisch front-facing figure[66]).

Die Zentralfigur des Sonnentores ist die Tiwanaku-Version der „Stabgottheit“ der Chavín-Kultur. Die bedeutendste Stätte dieser Kultur ist Chavín de Huántar. Das Motiv der „Stabgottheit“ befindet sich ebenfalls auf der Raimondi-Stele, die im Haupttempel von Chavín de Huántar gefunden wurde.[67] Aus diesem Gemeinsamkeiten könne man den Ethnologinnen Antje Gunsenheimer und Ute Schüren zufolge auf die Entwicklung eines Kultes schließen, der bereits im 1. Jahrtausend v. Chr. begann. Zu dieser Zeit sei die „Stabgottheit“ nur eine unter vielen verehrten Gottheiten gewesen, aber seit dem mittleren Horizont sei eine Zunahme des Motivs der „Stabgottheit“ auf Keramiken, Textilien und Reliefs feststellbar. Es sei möglich, dass Tiwanaku das Zentrum dieses Kults gewesen sei.[68] Auch nach Alan Kolata gebe es starke Hinweise dafür, dass mit der Expansion Tiwanakus um das Kernterritorium der Export von Staatskulten ein wichtiger Bestandteil der Reichspolitik wurde. Insbesondere würde nach 400 n. Chr. die „Stabgottheit“ Skulpturen, Keramiken, Textilien und andere Gegenstände von Fundstätten im Hochplateau, aber auch in der niedriger gelegenen Yungas-Region, vermehrt zieren. Der „Stabgottheitskult“, der nach Kolata sehr stark mit dem Landwirtschaftskalender verbunden gewesen sei, wurde vielen lokalen Kulten und Stätten mit religiöser Bedeutung auferlegt oder hat sie durchdrungen.[69]

Die frontal abgebildete Figur schmückte ebenso Textilien und Keramiken der Wari. Die Darstellung der „Stabgottheit“ der Wari unterscheidet sich kaum von der Darstellung der Tiwanakaner. Im Unterschied zu den Wari bemühten sich die Tiwanakaner die Wesen zumeist naturalistisch wiederzugeben, während die Wari einen kantigen Stil bevorzugten und ihre Figuren abstrahierten.[70] Nach der Ansicht von einigen Autoren könnte es sich bei der zentralen Figur um eine Figur weiblichen Geschlechts handeln. Dies sei nach Charles Stanish und Alexei Vranich allerdings nicht auf visuelle Anhaltspunkte bei der Figur selbst zurückzuführen, sondern auf das Geschlecht von möglichen Vorgängerfiguren. Darstellungen ähnlicher Figuren aus der Pucará-Vorgängerkultur (wie zum Beispiel die Pucará-Figurine) seien eindeutig weiblich.[71] Nach Patricia Knobloch handle es bei einer frontal abgebildeten Figur mit „Gürtel“ um eine Person männlichen Geschlechts und bei der Person ohne „Gürtel“ um eine Person weiblichen Geschlechts. Demnach würde die frontal abgebildete Figur männlichen Geschlechts sein, da sie einen „Gürtel“ trägt.

Motiv des gestuften Berges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motiv des gestuften Berges vom Sonnentor auf einer Briefmarke aus dem Jahr 1960

Das Motiv des gestuften Berges (englisch step mountain motif) bzw. das Motiv der „dreistufigen Pyramide“ ist in der Tiwanaku-Ikonografie weit verbreitet.[72] Viele der zoomorphen Figuren wie die Raubvögel und Raubkatzen etc., sind in der Tiwanaku-Ikonografie auf einer „dreistufigen Pyramide“ stehend darstellt. Auch die zentrale „Stabgottheit“ und die körperlosen strahlenförmigen Köpfe des Mäanderfries am Sonnentor befinden sich auf einer „dreistufigen Pyramide“.[73] Das Motiv existiert in unzähligen Variationen mit unterschiedlichen Basismotiven.

Es gebe nach Scott C. Smith Hinweise darauf dass die Motive eine Darstellung eines heiligen Berges sind.[74] Am Sonnentor ist die „Stabgottheit“ auf dieser dreistufigen „Plattform“ stehend dargestellt.[75]

Die bekannteste Darstellung des Motiv des gestuften Berges ist diejenige im zentralen Bereich des Sonnentores-Frieses. Eine Hypothese legt nahe, dass das Motiv des gestuften Berges, wie es auf dem Sonnentor dargestellt ist, ein Podest oder alternativ ein terassierter Plattformhügel wie Akapana oder Pumapunku darstellen soll. Max Uhle wies darauf hin, dass das Motiv des gestuften Berges auf dem die frontal abgebildete Figur am Sonnentor steht möglicherweise eine Repräsentation von Akapana ist. In seinem Werk Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen. (1959) schreibt er: „Die Figur thront auf einem zweiseitig abgestuften Untersatz, der einen Stufentempel — etwa wie den Berg [Stübel-Uhlesche Bezeichnung für Akapana] in Tiahuanaco — darstellen könnte.“[76] Nach dem Anthropologen Alan Kolata handelt es sich allerdings nicht um eine Darstellung von Akapana, sondern eher um eine Darstellung der Zwillingskonstruktion Pumapunku (Aymara und Quechua: für „Tor des Puma“).[77] Diese befindet sich innerhalb der Ruinenstätte Tiwanaku in einem Areal südöstlich von Akapana und wird auch als eines der architektonisch komplexesten Bauwerke der Andenwelt beschrieben.[78]

Subsidiäre Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste von den drei unterschiedlichen Figuren und eine Reproduktion dieser auf einer Briefmarke aus dem Jahr 1960 (in Deutschland gedruckt).

Die abgebildeten subsidiären Figuren[79] (oft auch als „Diener“ bezeichnet) sind polymorph, d. h. sie haben zwar menschliche Körper besitzen aber Schnäbel oder „Flügel“. Aus diesem Grund stellen sie nach Alexei Vranich und Charles Stanish mythische Wesen dar, die nicht von dieser Welt sind. Sie sind fast immer im Profil abgebildet, was nach Vranich und Stanish für Tiwanaku-Ikonografie dieser Art für mythischen Wesen reserviert sei.[80] Sie haben stets ein Bein nach vorne gerichtet, da sie entweder Knien oder Laufen. In der Tiwanaku-Ikonografie werden „Diener“-Figuren häufig mit „Flügeln“, kunstvollen Kopfbedeckungen und „Masken“ dargestellt.[81] Die Kultfigur „mythisches Wesen mit Zepter“ stammt aus der Pucará-Ikonografie. Die Pucará-Kultur war eine Vorgängerkultur von der dieses Hauptmotiv möglicherweise übernommen wurde. Die Bedeutung dieses Hauptmotivs wurde nie entschlüsselt.[82]

Bei der zweiten „Dienerdarstellung“ (derjenigen in „Vogelgestalt“) sei nach Patricia Knobloch A. colubrina an die Ornamente um die Augen der Vogelfigur abgehängt worden. Es sei nach Knobloch die einzige überzeugende Darstellung von A. colubrina am Sonnentor.[83][84]

Es sind insgesamt 48 subsidiäre Figuren dargestellt. Es gibt zwei Varianten. Die erste Variante mit „Menschenanlitz“ ist 32-mal abgebildet, wohingegen die zweite Variante mit „Vogelkopf“ 16-mal auftritt. Streng genommen gibt es drei Varianten, da die erste und dritte Reihe mit „Menschenanlitz“ unterschiedliche Basissymbole aufweisen, die sich am „Kopfputz“ und „Stab“ befinden. Zudem unterscheiden sich die erste und dritte „Diener“-Reihe im Basissymbol, welches sie innerhalb des Körpers tragen. Da es Hinweise darauf gibt, dass die Seitenstücke des Frieses spätere Arbeit darstellen (siehe #Seitenstücke) zählen einige Autoren (z. B. Kolata (1993)) lediglich 30 subsidiäre Figuren und somit nur 20 mit „Menschenanlitz“ und 10 mit „Vogelkopf“. Die 30 Figuren sind in einem symmetrischen Feld angeordnet, wobei zur rechten und linken Seite der Zentralfigur drei Reihen zu sehen sind, die jeweils aus fünf Figuren bestehen.[85]

Eine Untersuchung der Ikonografie des Sonnentores brachte die Anwesenheit von Richtungsindikatoren zutage. Die auffälligsten sind diejenigen, die vom Gesicht der „Stabgottheit“ „ausströmen“ zu scheinen. Sie existieren aber auch in den Körpern der subsidiären Figuren. Die Richtungsindikatoren, die vom Gesicht der „Stabgottheit“ „ausströmen“, haben die Gestalt linearer Anordnungen paralleler Linien, die in nach außen gerichteten katzenartigen Köpfen oder Scheiben münden. Oft werden diese Richtungsindikatoren (obwohl nichts darauf hindeutet) als Sonnenstrahlen interpretiert.[86]

„Wellenband“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: In dieser – mittels Silbergelatinepapier auf Untersatzkarton kaschierten – Darstellung von Arthur Posnansky (zwischen 1903–1904) ist im unteren Bereich das Mäanderfries zu erkennen. Rechts: Weitgehend identisches Mäanderfries an einem an einem Fragment eines 3,80 m hohen und 3 m breiten breiten Tores bei Pumapunku (nach der Klassifikation von Protzen et al. Tor III). Entlang der zentralen Kanäle des Mäanderfrieses sind Löcher/Perforationen mit 3 oder 4 mm Durchmesser eingearbeitet.

Unterhalb der „Szenerie“ befindet sich ein Mäander­fries bzw. „Wellenband“, das körperlose Köpfe mit strahlenförmigen Kopfputz umgibt. Innerhalb des Bands sind kleine „Kanäle“ eingearbeitet, die „mythische Köpfe“ mit Lebensenergie zu versorgen scheinen. Das Band verläuft wellenförmig nach oben und unten und folgt einem zentralen „Kanal“ und bei jeder Wendung auf seinem Weg ist ein einzelnes Gesicht mit offenen Augen abgebildet, welches von einem „Strahlenkranz“ umgeben ist. Dies würde nach Charles Stanish und Alexei Vranich nahelegen, dass die „Kanäle“ Energie bereitstellen. Somit könnte es sich um eine Abstraktion des Konzepts Sami (die Lebensenergie die alles Lebende durchdringt und am Leben hält) handeln.[87] Die strahlenförmigen körperlosen Köpfe des Mäanderfries sind wie die Hauptfigur frontal dargestellt.[88] Jeder dieser körperlosen Köpfe befindet sich auf einer „dreistufigen Pyramide“ mit sich jeweils abwechselnden Basissymbolen. Die körperlosen Köpfe, die sich über einer „dreistufigen Pyramide“ befinden, finden sich ebenso in der Ikonografie der Bennett-Stele.[89] Das Aussehen der körperlosen Köpfe mit strahlenförmigen Kopfputz entspricht dem der Zentralgottheit mit dem einzigen Unterschied, dass der mittige „Strahl“ des Kopfputzes, der bei der Zentralgottheit in Pumaköpfen endet, hier in Vogelköpfen endet.

Das mittlere Mäander bzw. „Wellenband“, welches rechts und links durch stilisierte Vogelköpfe bzw. „Kondorköpfe“ begrenzt wird,[90] alterniert mit den 11 strahlenförmigen körperlosen Köpfen, die alle „Anhängsel“ aufweisen (zählt man die diejenigen der Seitenstücke mit, dann wären es 15 körperlose Köpfe[91]). Links und rechts vom sechsten körperlosen Kopf, der wie die Zentralgottheit „Anhängselfrei“ ist und sich in einer horizontalen Linie zu ihr befindet, sind die körperlosen Köpfe jeweils mit identischen Anhängseln dargestellt. Links und rechts von diesem sechsten finalen körperlosen Kopf finden sich also 5 körperlose Köpfe mit denselben Anhängseln. Es sind dieselben Anhängsel, da man das Wellenband sowohl von links als auch von rechts lesen kann. Den Startpunkt markiert links und rechts jeweils eine kleine, auf einem körperlosen Kopf stehende, seitlich abgebildete Figur, die in der einen Hand eine Trompete hält in die sie bläst (von John Janusek fälschlicherweise als Opfermesser bezeichnet) und in der anderen einen Trophäenkopf.[92][93] Max Uhle schreibt über die „äußerste Hieroglyphe der Reihe“, die er als „Trompeter“ identifiziert: „Seine Trompete richtet sich nach der Seite, denn von dorther entwickelt sich die Erzählung“.[94]

Seitenstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückseite des Sonnentores[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinung und Muster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückseite des Sonnentores
Geschachtelte Strukturen an Andesitmonolithen bei Pumapunku, die der Rückseite des Sonnentores ähneln. Monolithen mit geschachtelten Strukturen dieser Art lassen sich in einer erstaunlichen Variation bei Pumapunku finden. Die Krampenfassungen belegen, dass die Ornamente in der Monumentalstruktur nach Innen gerichtet waren.

Die Rückseite des Sonnentores unterscheidet sich stark von seiner Vorderseite. Stübel und Uhle bezeichnen die strenge „Gegensätzlichkeit in der Gestalt seiner Fronten“ als „merkwürdig“. Die Haupt- und die Rückseite des Tores würden sich wie der Avers und der Revers einer Münze in einem streng bewussten Gegensatz zueinander verhalten.[95] Der zentrale Türdurchgang wird von zwei großen Wandnischen flankiert über denen sich auf jeder Seite jeweils zwei weitere kleine Nischen befinden. Türdurchgang und Nischen sind rechteckig und mit mehreren geschachtelten Strukturen versehen. Ähnliche Muster sind bei den Steinplatten und Toren von Pumapunku anzutreffen, weshalb Margaret Young-Sánchez vermutet, dass das Sonnentor einst in den Monumentalkomplex von Pumapunku integriert war.[96]

Nach dem Archäologen Alexei Vranich und dem Anthropologen Charles Stanish sei das Sonnentor als eine in Stein gemeißelte Bestätigung des logarithmisch-ähnlichen Konzepts der Wari- und Tiwanaku-Textilien zu betrachten. Die Rückseite des Sonnentores sei so etwas wie eine Zusammenfassung der kosmischen Geometrie der Tiwanakaner. Es schiene so als ob die Linien, die die Rückseite des Tors umgeben, von einer Grundlinie nach oben ausstrahlen würden. Jedes Linienpaar sei in einer logaithmisch-ähnlichen Geometrie angeordnet und scheint das räumliche Konzept der horizontalen Reihen von polymorphen Figuren wiederzugeben, die die Tuniken der Tiwanakaner und Wari zieren.[97]

„Modifikation“ der Wandnischen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Architekturhistorikern Jean-Pierre Protzen und Stella Nair sei an der Rückseite des Sonnentors ein Versuch zu sehen, die Stufenkammer um die Nischen eines bestimmten Typs zu modifizieren. Diese Modifikationen würde nach Protzen und Nair eine deutlich andere Handwerkskunst aufweisen. Stübel und Uhle vermuteten, dass sie den selben „unerfahrenen Steinmetzen“ zuzuschreiben sind, die für die peripheren Sektionen des Frieses verantwortlich sind. Die Funktion dieser ungewöhnlichen Modifikation ist unbekannt.[98]

Kegelförmige Aussparungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Kegelförmige Aussparung beim Akapana-Tor; Rechts: Tiwanaku-Nadel; mit einer Art „Nadel“ wurden einst möglicherweise unbekannte Objekte in den kegelförmigen Aussparungen fixiert.

Nach den Architekturhistorikern Jean-Pierre Protzen und Stella Nair haben das Akapana-Tor, Tor I–Tor III „kegelförmige Aussparungen“ gemeinsam, die sie als „höchst merkwürdiges Detail“ und „einigermaßen rätselhaftes Charakteristikum“[99] beschreiben. Diese kegelförmigen Aussparungen haben einen Durchmesser von 8–14 cm und sind etwa 20 cm tief. Die Kegel wurden auf beiden Seiten in die Böden der Torpfosten eingearbeitet, wobei ein zusätzlicher Kegel vertikal in der oberen inneren Ecke der Nische desjenigen Typs ausgerichtet wurde, die das Tor flankiert. Bei all diesen Kegeln wurde nahe der Spitze der Kegel ein winziges Loch von der Vorderseite des Tors in den Kegel gebohrt. In den meisten Fällen wurden die Kegel aufgebrochen, so als ob irgendeine Kraft auf sie eingewirkt hätte (as if some force had been applied to them). Nach den Autoren handle es sich möglicherweise um Vorrichtungen, um jeweils das Tor mit dem Boden und den Sturz mit der Monumentalstruktur zu verankern. Man könne sich zudem vorstellen, dass irgendein Objekt in die kegelförmigen Aussparungen gelegt wurde, welches dann mit einer Art „Nadel“ festgehalten wurde, welche durch das Bohrloch gesteckt wurde. Die genaue Funktion dieser Vorrichtungen ist jedoch unbekannt.[100]

Mögliche Nichtvollendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits Pedro Cieza de León berichtete von einem Unfertigen Zustand der Gebäude von Tiwanaku. Die Architekturhistoriker Jean-Pierre Protzen und Stella Nair bestätigen Cieza de Leóns Beobachtungen: das Sonnentor und alle Tore von Pumapunku würden laufende Arbeit zeigen; daher seien sie nie vollendet worden. Besonders im oberen Bereich würde man grobe Bearbeitungsspuren finden. Zwei Seiten des Sonnentores würde laufende Arbeit zeigen. Dies würde nach Protzen und Nair nahelegen, dass noch keine Steine angebracht wurden, um die Hauptebene des Tors in beide Richtungen zu verlängern. Zudem sei äußerste Nische eines bestimmten Typs nie fertiggestellt worden. Aus diesen Beobachtungen können nicht beantwortet werden, wie die Tiwanakaner vorhatten die Tore zu verwenden. Was aber nach Protzen und Nair sicher sei, ist dass die Baumeister von Tiwanaku einen außergewöhnlichen Sinn für architektonische Ordnung gehabt hätten. Es würden perfekte planare Oberflächen, moduliert von scharfen geometrischen Figuren und Formteilen vorliegen. Diese Elemente würden in einer strikten Beziehung zueinander stehen und jedes Detail war darauf ausgerichtet einem Gesamtkanon zu entsprechen. Die architektonischen Kompositionen würden von Kenntnissen in Mathematik und Geometrie zeugen. Die Genauigkeit, mit der Motive angelegt und kombiniert worden sind, lege die Verwendung standardisierter Einheiten nahe. Die Verwendung von Krampen bei der Konstruktion sei eine wahre Innovation ohne Vorgänger in den Anden. Die makellose Ausführung steht für die Arbeit hochspezialisierter und erfahrener Steinmetze. Man müsse sich fragen woher all diese Erfindungen, all das Wissen und all die Fähigkeiten kommen würden.[101][102]

Vergleich mit dem Kantatayita-Architrav und dem Linares-Sturz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sonnentor wird oft mit dem Kantatayita-Architrav verglichen, da beide relevant in Bezug auf ihre Ikonografie sind.[103] Der Kantatayita-Architrav ist ein Architrav, dessen elliptische Rückseite heutigen Steinmetzen bei einem Versuch der Replikation Schwierigkeiten bereiten würde.[104] Nach Margaret Young-Sánchez seien sowohl das Sonnentor als auch der Kantatayita-Architrav einst bemalt und mit Goldplatten verziert worden. Die Ikonografie des Sonnentors sei aber komplexer als die des Kantatayita-Architravs.[105]

Ikonografie des Sonnentores in Textilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeichnung der zweiten „Dienerdarstellung“ wie sie am Sonnentor zu sehen ist von Charles Wiener in Pérou et Bolivie (1880) und eine abstrakte Darstellung derselbigen in der Wari-Ikonografie; hier bei der Hälfte einer Ärmeltunik der Wari-Kultur im Cleveland Museum of Art.

Nach Margaret Young-Sanchez weist das Fries des Sonnentores viele Gemeinsamkeiten mit den Textilien der Tiwanaku-Pukara-Übergangskultur auf. Das ursprüngliche farbenfrohe Fries würde den Wiederholungen von Tapisserien ähneln. Die quadratischen Proportionen, der sich identisch wiederholenden, Dienerfiguren würde an die Wiederholungen eines Textilmusters erinnern. Young-Sanchez weist auf ein als „Tor-Tunika“ bezeichnetes Textil mit einer Komposition hin, das dem Sonnentorfries ähnelt und welches die Darstellung eines Monumentaltors mit Nischen zeigt, die denen der Rückseite des Sonnentores ähneln.[106] Des Weiteren stellt die „Tor-Tunika“ einen versunkenen Hof dar, der über das dargestellte monolithische Tor zugänglich ist. In dieser Tunika-Darstellung eines Monumentaltors tauchen aus dem Tor schlangenartige Strahlen auf, die in Vogelköpfen enden.[107]

Auch nach dem Kunsthistoriker Fred Kleiner erinnern die flachen, abstrakten und sich Wiederholenden Figuren, die die Zentralfigur am Sonnentor umgeben an gewebte Textildesigns. Tatsächlich seien Angehörige der Tiwanaku-Kultur ebenso wie der Paracas-Kultur unübertreffliche Weber gewesen, obwohl im feuchten Hochland (Altiplano) weit weniger Textilien überlebten. Dennoch wurde viel Webware, insbesondere Tuniken, der zeitgleich existierenden Wari-Kultur (etwa 700 bis 1100 n. Chr.[108]) ausgegraben.[109] Kennzeichnend für die Tiwanaku-Ikonografie ist das hohe Maß an Stilisierung der Figuren von Menschen und mythischen Wesen und die Vorliebe für abstrakt-geometrische Motive. Diese Ikonografie beeinflusste stark die Ikonografie der Wari-Kultur. Über die Wari-Kultur verteilte sich der Tiwanaku-Stil in weite Teile Perus.[110]

Links: Ein Fragment einer Wari-Tunika mit „Dienerdarstellungen“, die denen am Sonnentor ähneln; Rechts: Tunika-Fragmente des mittleren Horizonts mit vogelköpfigen Wesen im Cleveland Museum of Art. Die Anzahl der „Diener“, die auf der Tunika dargestellt sind entspricht 48, was genau der Anzahl an „Dienern“ am Sonnentor entspricht (inklusive Seitenstücke).

Die „Dienerdarstellungen“, die am Sonnentor von Tiwanaku zu sehen sind, finden sich ebenso in der Ikonografie der Wari-Kultur. Sowohl die Tiwanakaner als auch die Wari-Textilien orientieren nach dem Betrachter der Textilien. Bei den Figuren, die auf Tiwanaku-Tuniken abgebildet sind, handelt es sich um polymorphe Kondordarstellungen, die sich ebenfalls beim Sonnentor finden. Polymorphe Figuren finden sich sowohl in der Tiwanaku als auch in der Wari-Ikonografie. Zur rechten und linken Seite der Zentralfigur des Sonnentores sind jeweils 24 „Diener“ abgebildet (in der Gesamtsumme 48). Dies entspricht genau der Anzahl an „Dienern“, die sich auf der rechten und linken Seiten der Tiwanaku-Tuniken abgebildet sind. Nach Charles Stanish und Alexei Vranich legt dies nahe, dass die Tuniken für diejenigen, die sie getragen haben ein Statussymbol waren. Zudem würden sie eine Verbindung zwischen dem Träger und dem größeren Komplex schaffen, von dem er Teil ist. Sowohl die Tiwanaku- als auch die Wari-Ikonografie arbeiten mit gedanklichen Bildern. Diese gedanklichen Bilder seien unabhängig von der tatsächlichen Ausrichtung des Textils. Das Konzept der gedanklichen Bilder von Linien sei in Wari-Textilien stark ausgeprägt, weniger hingegen in den Tiwanaku-Textilien. Die Geometrie dieser Konzeption spiegelt sich am Sonnentor von Tiwanaku wider.[111]

Herstellung und Werkzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Max Uhle und Alfons Stübel dränge sich in Tiwanaku neben dem architektonischen Problem auch ein „technisches Problem“ auf. Die Mittel über die die Tiwanakaner verfügt hätten stünden nach Uhle und Stübel in keinem Verhältnis zur Höhe ihrer Leistungen:

„Es ist erstaunlich, wie vollständig diese harten Gesteine von der Technik bezwungen worden sind. Ja, es scheint, dass gerade für die künstlichere Ausarbeitung die Blöcke mit einer gewissen Vorliebe unter den härteren vulkanischen Gesteinen ausgesucht wurden. So besteht gerade das monolithische Thor von Ak-kapana [heute Sonnentor], welches, wie schon ausführlich erörtert worden ist, ein so kunstvolles, vielgliederiges und technisch vollendetes Relief besitzt, aus harter andesitischer Lava.“[112]

Dies sei nach Stübel und Uhle ein Problem, dass nicht einfach gelöst werden könne. Man könne am Sonnentor eine „vollkommene Beherrschung der andesitischen Lava in der Ausarbeitung figürlicher Verzierungen in Relief“ bestaunen. Zudem sei eine „allgemeine Anwendung und meisterhafte Ausführung rechtwinkeliger Formen“ und die „nie fehlende genaue Einhaltung der richtigen Massverhältnisse“ präsent.[113]

Die bekannten und dokumentierten Werkzeuge der Inka-Steinmetzkunst sind Schlagsteine, Bronze-Stemmeisen, Lot und Seile. Diese seien aber nach Jean-Pierre Protzen und Stella Nair bei den Steinskulpturen, wie dem Sonnentor, nicht verwendet worden. Nach den Architekturhistorikern gebe es Hinweise auf die gelegentliche Verwendung von einer Art Sägen oder Feilen sowie Schleifmaschinen. Im Gegensatz zu der Konstruktionstechnik der alten Ägytper seien die Werkzeuge und die Konstruktionstechniken der Tiwanakaner unbekannt. Die Oberflächenbearbeitung der Steinquader der Inka würde nicht so perfekt sein wie die der Tiwanakaner. Insgesamt stellen Jean-Pierre Protzen und Stella Nair fest:

„[…] um die glatten Oberflächen, die perfekt ebenen Flächen und die exakten rechten Innen- und Außenwinkel bei den fein zugerichteten Steinen zu erhalten griffen sie auf Techniken zurück, die den Inkas unbekannt waren und uns zu dieser Zeit noch unbekannt sind. […] Die scharfen und präzisen Innenwinkel von 90 °, die bei verschiedenen dekorativen Motiven beobachtet wurden, wurden höchstwahrscheinlich nicht mit Schlagsteinen angefertigt. Egal wie fein die Spitze des Schlagsteins ist, er könnte niemals die scharfen rechten Innenwinkel erzeugen, die beim Tiahuanaco-Mauerwerk zu sehen sind. Vergleichbare Schnitte in Inka-Mauerwerken haben alle abgerundete Innenwinkel, die typisch für die Schlagtechnik sind […]. Die Bauwerkzeuge der Tiahuanacaner, mit vielleicht der möglichen Ausnahme von Schlagsteinen, bleiben im Wesentlichen unbekannt und müssen noch entdeckt werden.“[114]

Nach der Kunsthistorikerin Jessica Joyce Christie hätten die Experimente von Jean-Pierre Protzen und Stella Nair gezeigt, dass die Tiwanaku-Baumeister möglicherweise über zusätzliche Werkzeuge verfügten, die die Erstellung exakter geometrischer Schnitte und Formen ermöglichten und über die die Archäologie derzeit keine Aufzeichnungen hat.[115]

Nach Johannes Saltzwedel (Der Spiegel) sei die Herstellung eines Tores dieser Dimension für heutige Baumeister mit modernen Werkzeugen zu bewerkstelligen. Man müsse sich aber fragen, wie es Menschen vor etwa 1500 Jahren schafften solch ein tonnenschweres Monstrum zu errichten. Der riesige Monolith aus hartem Andesitgestein hätte kilometerweit transportiert werden müssen, bevor er auf der Hochebene in Tiwanaku errichtet wurde.[116] Anders als in anderen Teilen der Welt wurden aufwändige dekorative Friese wie das des Sonnentores nicht nach dem Zusammenbau der Blöcke geschnitzt. Zunächst vervollständigten die Tiwanaku-Maurer jeden Quader, einschließlich des Frieses, bevor sie die Struktur zusammenbauten.[117]

Der Chemiker Joseph Davidovits vertritt die Hypothese, dass viel bewunderte Präzision und die vielen Löcher, die in den Steinarchitekturen beobachtet werden können durch simple Geopolymer-Technologie hergestellt worden seien. Die Tiwanakaner hätten sowohl die Andesit-Aufbauten als auch die tonnenschweren Sandstein­fundamentplatten unter Verwendung von Geopolymer-Zement hergestellt.

Sonnentor als Repräsentant der Pumapunku-Stil-Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Jean-Pierre Protzen und Stella Nair sei das Sonnentor ein Musterbeispiel der Pumapunku-Stil-Architektur.[118] Die Pumapunku-Stil-Architektur kennzeichnet nach Protzen und Nair perfekt ebene Oberflächen, perfekte äußere und innere rechte Winkel und eine Genauigkeit gemessen in .[119][120]

Beispiele für Pumapunku-Stil-Architektur

Funktion der rechteckigen „Taschen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Technik des Zusammenfügens der Steinquader mit Krampen aus einer einzigartigen Kupfer-Arsen-Nickel-Bronze-Legierung. Rechts: Computergestützte Rekonstruktion Pumapunkus von Alexei Vranich: Das Sonnentor war höchstwahrscheinlich für das Mauerwerk dieses Monumentalkomplexes bestimmt. Sowohl die perfekt horizontal vermauerten Andesit-Aufbauten, als auch die vier Fundamentplatten aus Sandstein wurden mit der links zu sehenden Technik zusammengehalten. Zu sehen ist zudem, dass am vordersten Tor Andesitblöcke mit der weltweit einzigartigen Technik der „versteckte Krampen“ befestigt und gestapelt wurden, wodurch sich eine verlängerte Wand ergab.

Nach Jean-Pierre Protzen und Stella Nair würden die Türöffnungen der meisten Tore von Tiwanaku – inklusive der des Sonnentores – von zwei rechteckigen „Taschen“ flankiert werden. Die meisten dieser Taschen würden eine oder zwei T-Krampen­fassungen beherbergen (in die Krampen aus einer Kupfer-Arsen-Nickel-Bronze-Legierung eingelegt waren), die in eine bzw. zwei Richtungen hindeuten. Dies weise darauf hin, dass andere Steinquader parallel bzw. senkrecht mit den Toren verbunden waren. Einige der Tore hätten zusätzlich zu solchen „Taschen“ Nischen mit „versteckten“ Krampenfassungen. In mehreren Fällen sind die Aussparungen und „versteckte“ Krampenfassungen eines Tores vertikal ausgerichtet, was darauf hindeutet, dass mehrere Blöcke gestapelt und an den Toren befestigt wurden. Das Sonnentor sei nach Ansicht der Autoren also Teil einer verlängerten Wand gewesen. „Versteckte“ Krampen, die in eine oder sogar zwei Richtungen ausgerichtet seien, sei nach Kenntnis der Autoren weltweit einzigartig und würde für eine innovative Bautechnik sprechen.[121][122]

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalendarische Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der umstrittene österreichische Archäologe Arthur Posnansky interpretierte das Fries des Sonnentores erstmals als komplexen Kalendar, der seiner Annahme nach astronomische Daten verschlüssele, die wesentlich für den Landwirtschaftszyklus sind.[123] Jahrzehntelang beschäftigte er sich mit Entschlüsselung der Ikonographie des Sonnentores. Posnansky nutzte diesen mutmaßlichen Kalender, um zu Tagundnachtgleiche und Sonnenwende politische Ereignisse in Tiwanaku zu organisieren, eine Tradition, die bis heute anhält. Im Zuge der Weltkalender-Bewegung, die darauf zielte den Gregorianischen Kalender global zu ersetzen schlug Posnansky vor, Tiwanakus mutmaßlichen Kalender zu verwenden. Seine Begeisterung für die Ikonografie des Sonnentores mündete darin, dass die bolivianische Regierung dazu überredete 15 Millionen Briefmarken mit der Zentralgottheit des Sonnentores zu drucken. Dafür wurde eigens ein Gipsmodell hergestellt und nach Berlin verschifft. Mit modernster Photogrammetrie wurden die genauen Motive, die auf dem Sonnentor zu sehen sind aufgezeichnet und auf die Größe eines Stempels reduziert. Die Motive waren so komplex, dass es kaum gelang sie zu drucken.[124]

Zugang zu heiligen Bereichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Kunsthistoriker Fred Kleiner sei es möglich, dass das Sonnentor möglicherweise zu einem heiligen Bereich führte.[125] Der Anthropologe John W. Janusek nimmt an, dass Steintore, wie das Sonnentor, Ritualteilnehmer in heilige Ritualräume führten, die im Laufe der Zeit immer mächtiger wurden. Sie seien eine Schlüsselinnovation im Tiwanaku-Staat und seien ausschließlich aus Tiwanaku selbst bekannt.[126] Eine weitere Funktion von Steintoren sei nach Janusek das dirigieren von Beamten und Pilgern in sorgfältig orchestrierte Routen, die weitläufige Plätze und erhöhte Plattformen durchliefen und schließlich in versunkenen Höfen mit ihren imposanten Stelen mündeten.[127]

Bestandteil einer „Sternwarte“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutung für die Tiwanakaner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Anthropologin Prudence M. Rice hätten Tore sowohl für die Inka als auch für das untergegangene Volk der Tiwanaku eine herausragende Bedeutung zur Abgrenzung von unterschiedlichen Ritualplätzen und -orten.[128]

Nach Alan Kolata sei in die Komplexe Ikonografie des Sonnentores kalendarische Information eingebettet worden. Diese würde zeigen, dass das Sonnentor zusammen mit der Bennett-Stele eine Manifestation der Essenz des esoterischen Wissens der Tiwanaku-Elite sei. Dieses Wissen hätte mit nachhaltiger Landwirtschaft in Verbindung gestanden. Die Monumente hätten nach Kolata mehrere Bedeutungen und Funktionen gehabt und nur eine auserwählte Elite wäre im Stande gewesen die komplexe Ikonografie zu verstehen. Die Steinskulpturen seien heilige Objekte und hätten als „in Stein gemeißelte Bibliotheken landwirtschaftlicher Überlieferungen und Praxis“ gedient.[129]

Heutige kulturelle Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ansicht von Alan Kolata handle es sich um die berühmteste Steinskulptur in der gesamten präkolumbischen Andenwelt.[130] Es sei der Ansicht einiger Autoren das bedeutendste Kulturdenkmal der Andenwelt.[131] Nach Rolf Seeler hat das – lediglich 3 m hohe – Sonnentor etwa die gleiche Bedeutung wie Palenques Maya-Tempel oder die Pyramiden von Chichén Itzá.[132]

Am Sonnentor wird jährlich die Wintersonnenwende (Willakakuti oder Willkatuti) gefeiert, das Neujahrsfest der Aymara.

Ähnliche Funde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tore von Pumapunku[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bausteine von weiteren umgestürzten Toren in Tiwanaku, die Gemeinsamkeiten mit dem Sonnentor aufweisen. Einige Tore von Tiwanaku waren nicht monolithisch, sondern wurden nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Zuerst vervollständigten die Tiwanaku-Maurer jeden Quader, einschließlich des Frieses, bevor sie die Tore zusammensetzten.

Auch bei Pumapunku findet man Fragmente von Toren, die an das Sonnentor von Tiwanaku erinnern. Alfons Stübel und Max Uhle identifizierten Fragmente, die zu (gesichert) drei bis möglicherweise vier Toren gehörten.[133] Sie wunderten sich auch über die große Anzahl an Toren im Verhältnis zur Knappheit der in Tiwanaku gefundenen Gebäude.[134]

Die Tore bei Pumapunku haben eine Reihe von Merkmalen mit dem Sonnentor von Tiwanaku gemeinsamen. Sie wurden aus einer einzelnen Steinblock einschließlich der Schwelle gemeißelt, d. h. sie sind monolithisch. Die Tore sind auf einer Seite glatt und auf der anderen Seite durch ein Stufenformteil in mehrere Felder unterteilt. Die Laibungen der Pfosten und des Türkopfes sind abgeschrägt; Sie öffnen sich zu einer Seite, so dass die Öffnung der eigentlichen Tür auf einer Seite größer ist als auf der anderen. Auf der glatten oder vorderen Seite werden die Türen von zwei rechteckigen Aussparungen flankiert, eine an jeder Seite der Tür. Nach Protzen et al. sei das große Fries auf dem Sonnentor zwar kennzeichnend für dieses Tor, die anderen Tore hätten allerdings Platz für ein analoges Fries gehabt.[135]

Nach Untersuchungen von Stella Nair und Jean-Pierre Protzen würden die von ihnen untersuchten Steinblöcke allesamt aus einem sehr ähnlichem Kontext stammen. Die Tore (das Sonnentor, das Akapana-Tor und die Tore I, II und III) und die Blöcke würden gemeinsame Dimensionen, Designs und Details und die gleiche überragende Handwerkskunst glatter ebener Flächen, scharfer gradliniger Ecken und perfekter rechter Winkel aufweisen. Weil die meisten dieser Steinblöcke und Tore, die diese Eigenschaften teilen bei Pumapunku gefunden wurden, fassen Nair und Protzen sie unter einem Stil zusammen, den sie „Pumapunku-Stil“ taufen.[136]

Es existieren zudem monolithische Miniaturtore, die perfekte Miniatur-Repliken der Tore in voller Größe zu sein scheinen. Nach Protzen hätten die Baumeister, um die Tore auf Miniaturgröße zu reduzieren eine bestimmte Tranformationsformel angewandt.[137]

Mondtor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Panorama des Mondtores. Rechts: Detailaufnahme des Mondtores; zu sehen ist im oberen Bereich das Mäanderfries, welches nahezu identisch zu dem des Sonnentores ist.

Das sogenannte Mondtor steht auf einem Hügel nördlich von Kerikala (ein Areal von Tiwanaku). Das Mondtor passt nicht zu den Designs der anderen bei Tiwanaku gefundenen Tore, insbesondere nicht zum Design des Akapana-Tors, des Sonnentores oder der Pumapunku-Tore I–III. Es hat keine Stufe, dafür aber eine einfache Zierleiste. Es besteht bei diesem Tor kein Hinweis auf Nischen jeglicher Art. Der Türdurchgang ist am Boden schmaler als im oberen Bereich. Im Gegensatz zum Sonnentor weist es keine „rechteckigen Taschen“ auf, die T-förmige Krampenfassungen beherbergen, was nahelegt, dass dieses Tor nicht mit anderen Monolithen verbunden wurden. Das Mäander­fries bzw. „Wellenband“ des Mondtores weist eine Ikonografie auf, die nahezu identisch zu der des Sonnentores ist (der einzige Unterschied ist dass das Mäanderfries bei jeder Wendung statt Vogelköpfen, „Pumaköpfe mit Fishmund“ aufweist). Nach den Architekturhistorikern Jean-Pierre Protzen und Stella Nair sind die Figuren und Ornamente weit davon entfernt Präzise zu sei; horizontale Linien seien ungenau und unregelmäßig. In seiner Gesamtheit weist es nicht die Perfektion auf, die man bei den Andesit­blöcken von Pumapunku feststellt. Da sich die Gestaltung des Mondtores von den anderen Toren unterscheidet und weniger perfekt in der Ausführung ist, sei es nach Stella Nair und Jean-Pierre Protzen möglich, dass das Mondtor einen späteren Versuch darstellt, die anderen Tore von Tiwanaku zu imitieren.[138]

Mythen, Spekulationen, Esoterik und nationalistische Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indigene Legenden und Mythen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genesis der Andenwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grund, warum Tiwanaku bei den indigenen Völkern als heilig angesehen wird, ist die Rolle von Tiwanaku bei der indigenen Schöpfungsgeschichte (Genesis) in der Andenwelt. Viele Mythen, die die Erschaffung der Welt bei Tiwanaku beschreiben wurden durch die spanischen Konquistadoren dokumentiert. Diese Mythen existieren in unzähligen Varianten, weisen jedoch signifikante Gemeinsamkeiten auf. All diese Mythen erzählen die Geschichte von einer uralten, vormenschlichen Welt der Dunkelheit (da Sonne und Mond noch nicht erschaffen worden sind), die durch den Erschaffer Wiraqucha Pachyachachic (Erschaffer aller Dinge), der als unsichtbarer Herr beschrieben wird, zerstört wird. Nach dem Mythos stieg Wiraqucha aus dem Titicacasee empor und zerstört diese Welt erst durch ein Inferno und dann durch eine Sintflut. Während Wiraqucha emporstieg begann sich bei Tiwanaku „Tag und Nacht“ zu formieren und er befahl, dass sich „die Sonne in ihre Bahn begeben soll“. Er begab sich nach Tiwanaku und erschuf dort Riesen, Menschen, Tiere und alle anderen Dinge. Nachdem er die Bewohner und die Riesen von Höhlen, Flüssen und Quellen rief, die über die mystische Landschaft der Schöpfungszeit verstreut waren, verwandelte er einige der Riesen wegen ihres gotteslästerlichen Verhaltens aus Wut in Stein. Die Ursünde bestand also in einer unzureichenden Huldigung des Schöpfers. Zwei Überlebende, die zusammen mit Wiraqucha in Tiwanaku blieben wurden gesandt, um eine neue Rassen von Menschen im Namen des Schöpfers hervorzurufen.[139][140][141] Die Inkas glaubten, dass die monolithischen Skulpturen von Tiwanaku dem Schöpfergott Wiraqucha als Modelle dienten, um die ersten Menschen zu Erschaffen.[142] Nach der Ansicht einiger Autoren zeigt das Fries des Sonnentores die Schöpfungsgeschichte der Andenwelt. Dafür gibt es allerdings nicht dern geringsten Anhaltspunkt.

Legende über die Rolle des Sonnentores beim Weltuntergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer Aymara-Legende zufolge versteckten die Vorfahren in den Emblemen des Sonnentores einen geheimen Code. Nach der Legende zufolge sei dieser Code das wichtige Geheimnis, das die Menschheit retten würde, wenn sie am Rande des Abgrunds stehen würde.[143]

Plötzliches Erscheinen der Steinblöcke in nur einer Nacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als die Spanier Tiwanaku erreichten erzählten ihnen die ansässigen Aymara, dass nicht die Inka die Stätte errichteten sondern eine Riesenrasse, die die tonnenschweren Steine in nur einer Nacht herschafften.[144] Eine Variation dieser Legende ist, dass die Steinblöcke in nur einer Nacht zum Klang einer Trompete durch die Luft transportierten wurden.

Moderne Mythen und Spekulationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europäische Vorstellungen setzten die Tradition der Mystifizierung der Inka fort, die Tiwanaku als den Ursprung der Welt identifizierten, und erweiterten sie.[145] Nach Alan Kolata gebe es über Tiwanaku eine Vielzahl von modernen Mythen, deren „hartnäckiges Fortdauern wahrlich atemberaubend ist“. Moderne Mythenschreiber hätten jeweils ihre eigene Erklärung der vergessenen Geschichte von Tiwanaku hinzugefügt. Diese unlogischen Mythen würden seiner Ansicht zu einer geheimnisvollen Mystifizierung der Geschichte führen, die denjenigen die sich ernsthaft mit der alten Zivilisation befassen, keine substanzielle Erkenntnis liefern würde. All diese modernen Mythen würden nach Kolata einen unterschwelligen Rassismus aufweisen, da sie davon ausgehen, dass die Vorfahren der indigenen Einwohner nicht imstande wären, die bemerkenswerten Skulpturen, Gebäude zu erbauen, die den Kern des alten Tiwanaku darstellten.[146] Nach dem Anthropologen John Wayne Janusek verbleibt vieles über Tiwanaku ein Mysterium.[147] Auch nach Thomas Pampuch und Agustín Echalar Ascarrunz sei die Tiwanaku-Kultur die „Kultur des Ungewissen und der Rätsel.“ Fragen und widersprüchliche Theorien würden bei weitem gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse überwiegen.[148] Nach dem Autor John A. Keel hätte die Ruinenstätte Tiwanaku zu mehr Neugierde, Spekulationen und Unsinn angeregt, als jede andere.[149] Nach Erik Johnson Marsh hätte Tiwanaku die unbestreitbare Fähigkeit, Staunen und Neugierde zu wecken, und das seit Jahrhunderten.[150] Im folgenden wird ein kleiner Teil dieser Mythen und historischen Spekulationen präsentiert.

Angebliches hunderttausend Jahre altes astronomisches Zeugnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorstellung von einem immensen Alter der Stätte und des Sonnentores geht auf den Archäologen und Ingenieur Arthur Posnansky zurück, der im Wesentlichen zur Mystifizierung von Tiwanaku beitrug. In seinem wichtigsten Buch Tihuanacu: The Cradle of American Man, dass er 1945 veröffentlichte, behauptete Posnansky, dass Tiwanaku etwa 15 000 v. Chr. errichtet wurde. Er datierte seinen Berechnungen zufolge die künstlerische Darstellung am Sonnentor ins Pleistozän. Seine Behauptungen konstruierte er durch aufwändige und zweifelhafte geologische Berechnungen und durch eine unzureichende Anwendung der Archäoastronomie. Heute können werden seine Theorien übereinstimmend als Pseudoarchäologie bezeichnet, aber schon Wissenschaftler seiner Zeit, wie etwa der deutsche Archäologen Max Uhle oder der mexikanische Anthropologe Juan Comas, kritisierten Posnaskys Ergebnisse scharf.[151][152]

Spekulationen um Realisierung der Stätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Skeptiker Brian Regal wurde geschätzt, dass hunderttausend Menschen benötigt wurden, um Tiwanaku zu errichten. Es würden allerdings keine Belege vorliegen, dass knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel in der Hochebene des Altiplano jemals möglich bestand Nutzpflanzen anzubauen oder Vieh zu halten, was Voraussetzung sei, um diese enorme Anzahl an Arbeitskräften zu ernähren. Ebenso gebe es Spekulationen, dass es sich beim Sonnentor als Teil von Tiwanaku um ein „Unterwassermonument“ der sagenhaften Stadt Atlantis handle.[153] Auch Helmut Christmann, Rudolf Alexander und Ursula Dydra weisen darauf hin, dass die Rekonstruktion von Statuen und Stelen großen Schwierigkeiten bereite, da viele der Andesit- und Sandsteinblöcke von weit hergebracht wurden. Manche glaubten die Erbauer von Tiwanaku kämen aus Atlantis. Diese These sehen sie in einer Reihe mit vielen völlig unwissenschaftlichen Hypothesen zu Tiwanaku.[154]

Atlantis-Enthusiasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon 1962 wurde Tiwanaku mit Atlantis verglichen. Nach Franz Hochleitner gebe es

„[…] neben der sagenhaften Atlantis keine Kultur, die so legendenumwoben war und ist wie die Tiwanakukultur.“[155]

Der österreichische Amateurarchäologe Arthur Posnansky popularisierte die Vorstellung, dass es sich bei Tiwanaku in Wahrheit um Atlantis handle. Nach Alice Beck Kehoe zufolge ignoriere Posnansky, dass die Stadt knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel in der Mitte einer Landmasse liege, die keine Insel gewesen sei (insofern man den Graben um Tiwanaku nicht mitzähle) und nicht durch ein Erdbeben oder eine Flut zerstört wurde. Zudem ignoriere Posnanskys Geschichte Platos Zeilen über über seine athenischen Vorfahren, die die Atlantis-Armee zurückschlugen. Posnanskys Atlantis Tiwanaku sei nur einer von hunderten Orten auf jedem Kontinent, der im Laufe der letzten Jahrhunderte als Atlantis vorgeschlagen wurde (siehe Lokalisierungshypothesen zu Atlantis).[156]

Nach dem Anthropologen Charles Stanish ist Tiwanaku Gegenstand von „kataklysmischer Literatur“ ohne wissenschaftliche Grundlage. Diese Literatur sei bei Menschen beliebt, die Fantasien wie Atlantis oder Mu beweisen wollen. Die Titicacaregion und insbesondere die Tiwanaku-Kultur sei das Herzstück vieler dieser Vorstellungen. Laut Stanish sei eine dieser Vorstellungen, die sich nicht bestätigt habe, dass Tiwanaku auf einem prähistorischen planetaren Gittersystem liegen würde, welches auf den Yukon-Pol ausgerichtet sei. Auch die Vorstellung, dass Tiwanaku im Zentrum von Kataklysmen stehe, die vor 96.000 Jahren stattgefunden haben sollen sei Absurd, da die ersten Menschen etwa vor 20 000 Jahren in Südamerika eingewandert seien. Nach dieser unwissenschaftlichen Literatur hätten sich die Anden vor etwa 30 000 Jahren mit der Zerstörung des mythischen Kontinents Lemuria geformt. Tiwanaku sei nach dieser bizarren Vorstellung eine der wichtigsten Kolonien Lemurias gewesen, die sich zu jener Zeit an der Küste des pazifischen Ozeans befunden haben soll. Im Folgenden soll sich Tiwanaku gemeinsam mit den Anden gemeinsam erhoben und denjenigen Zuflucht geboten haben, die vor einer gewaltigen Flut geflohen seien sollen. Die Vorstellung, dass Tiwanaku einst eine „Küstenstadt“ oder ein „Hafen“ gewesen sei, sei nach Stanish „schlicht falsch“ und eine vollständig diskreditierte Spekulation von Amateuren.[157]

Der Forschungsreisende John Blashford-Snell (Gründer der Scientific Exploration Society) vertritt die Ansicht, dass die Tiwanakaner die eigentlich Atlanter gewesen seien und in vergangen Zeiten von den Anden aus transkontinentalen Schiffsverkehr betrieben hätten. Im Zuge dessen hätten sie die Ägypter mit Tabak und Kokain versorgt. Für diese Behauptung gibt es allerdings keine Belege.[1]

Angebliche Urheimat aller Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bolivianische Politiker und Autor Emeterio Villamil de Rada argumentiert in seinem Buch La Lengua de Adan, dass Tiwanaku die Wiege des ersten Menschen im Sinne des alten Testaments und das Aymara die Sprache der ersten Menschen gewesen sei.[158] Helmut Christmann, Rudolf Alexander und Ursula Dydra bezeichnen die These, dass Tiwanaku die Urheimat aller Menschen sei, als „völlig unwissenschaftlich“.[159]

Angebliches Sonnenkönigreich der Argonauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henriette Mertz (1898–1885) war eine Kryptographin im Zweiten Weltkrieg. In den 1960er Jahren widmete sie sich den „alten Rätseln“. Nach ihrer Auffassung seien die antiken griechischen Mythen eigentlich Berichte von Reisen zur „Neuen Welt“. Sie nahm Homers Odyssee für bare Münze und behauptete, dass Odysseus in den Nordatlantik gesegelt sei. Zudem seien Iason und die Agronauten vom Nordatlantik nach Südamerika gesegelt, seien dann die Küstenregion herabgewandert und seien nach einer langen Reise schließlich in Tiwanaku gelandet. Tiwanaku hätte goldene Schätze besessen die Goldenes Vlies dargestellt hätten. Geschichte basierte auf einer angeblichen Ähhnlichkeit der Tiwanaku-Megalithkultur mit der Mykenischen Kultur. Tiwanaku identifizierte Mertz aufgrund der vorherrschenden Megalithkultur und der angeblichen Sonnenreligion, die im Sonnentor verewigt sei, als Sonnennönigreich Colchis. Nach Jason Colavito seien die logischen Lücken in Mertzs Geschichte atemberaubend. Nach Colavito würde die Verbindung zwischen Tiwanaku und Argonautensage rein auf Fantasie und der subjektiven Interpretation des Autors basieren. Es gebe keine Belege für eine Verbindung zwischen dem antiken Griechenland und dem prähistorischen Amerika.[160]

Angeblicher Blitz bei der Ausgrabung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer Legende zur Folge hätte sei in der Nacht in der das Sonnentor ausgegraben wurde plötzlich ein Gewitter aufgezogen. Der Legende zur Folge sei dann im Folgenden ein Blitz enfesselt worden, der den heute noch zu sehenden Riss im Sonnentor verursacht haben soll.[161]

Abwesenheit von Vorläufern und angebliches plötzliches verschwinden durch Katalysmus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem im 19. Jahrhundert war die Vorstellung verbreitet, dass indigenen Aymara nicht imstande gewesen wären Tiwanakus prächtigen Gebäude zu errichten. Viele vertraten weithergeholte Spekulationen, die auf rassistische Annahmen beruhten. Francis de Castelnau bevorzugte die These, dass ägyptische Pharaonen Tiwanaku errichteten und nicht die heutigen Einwohner, die abwertete indem er sie als minderwertige Rasse beschrieb.[162] Er stellte rassistische Spekulationen bezüglich eines angeblichen Kataklysmus auf, da er der indigenen Bevölkerung nicht zutraute solche Komplexe Monumente zu errichten und kommentierte:

„Sie sagen diese Monumente seien durch die Aymara errichtet worden, deren Zivilisation in diesem Falle sehr viel fortschrittlicher gewesen sein musste, in diesem Falle sogar fortschrittlicher als die der Inka. Allerdings scheint es so als ob die Gebäude von Tiahuanacu nicht vollendet worden wären; möglicherweise gehören sie zu einer Zivilisation die keine Spuren hinterlassen hat und plötzlich durch ein großes Ereignis verschwand […].“[163]

Moderne Mythenschreiber verbreiten diese These in der Tradition von de Castelnau bis heute und sehen in der Tatsache, dass das Sonnentor in zwei Teile zerbrochen ist und viele Steinquader unvollendet sind einen Beleg für die weithergeholten rassistischen Spekulationen von Francis de Castelnau. Diese Mythenschreiber trauen der lokalen Aymara-Bevölkerung nicht zu solch imposante Monumentalbauten zu errichten und können sich nicht vorstellen, dass es eine Verbindung zwischen ihnen und den Anführern eines einst ruhmreichen Tiwanaku gegeben hat. Daher folgern sie, dass sich vor vielen tausend Jahren ein anderes überlegenes Volk in Südamerika entwickelt haben muss oder dorthin eingewandert sein muss, die als Arier aus Nordeuropa, Atlantis oder Wesen von einem anderen Planeten vorgeschlagen wurden.[164] Auch John Jasunek verweist darauf, dass oft behauptet wurde nicht die indigene Aymara-Bevölkerung sei für die Bauten verantwortlich, sondern Menschen weitentfernter Kulturen, Kontinente oder sogar Galaxien.[165] Auch Squier nahm an, dass die Tiwanaku-Architektur plötzlich erschienen und keine Vorläufer hat

„Die Ruinen von Tiahuanucu wurden von allen amerikanischen Altertumsforschern in vielerlei Hinsicht als die interessantesten und wichtigsten und zugleich rätselhaftesten des Kontinents angesehen. […] Einzigartig, aber vollkommen im Typus und harmonisch im Stil, scheinen sie das Werk von Menschen zu sein, die gründliche Meister einer Architektur waren, die keine Vorläufer hatte, keine Entwicklung durchgemacht hat und für die wir keine anderen Beispiele finden […].“[166]

Nach Architerkturhistoriker Jean-Pierre Protzen und Stella Nair hätten die Tiwanaku-Erfindungen „anscheinend keine Vorläufer“. Es sei aber möglich, dass Architektur sich möglicherweise ein Jahrtausend oder länger entwickelt hätte und das Tiwanaku möglicherweise Weise zu einem eigenen Präzedenzfall geworden war. Doch auch wenn man dies annehmen würde, dann würde immernoch eine Lücke klaffen zwischen der groben Arbeit mit Blöcken aus einer zufälligen Bandbreite über das sehr glatte Mauerwerk mit rechtwinkligen vertikalen Fugen. Darüber hinaus gebe es keine Chronologie der verschiedenen Bauepisoden in Tiwanaku, die zuverlässig genug seien, um einen evolutionären Trend zu begründen. Protzen und Nair vertreten die Meinung, sie hätten

„[…] sowohl technische als auch architektonische Merkmale festgestellt, die einzigartig für die Architektur von Tiahuanaco sind. Viele dieser Merkmale sind in der Tat bemerkenswerte Erfindungen der Erbauer von Tiahuanaco, Erfindungen, die unseres Wissens und bis heute keine bekannten Vorläufer haben, weder in der Architekturgeschichte der Anden noch in der Welt.“[167]

Neben zahlreichen Innovationen, die sie für weltweit einzigartig halten sei nach Protzen und Nair die Architektur von Pumapunku an sich eine bemerkenswerte Innovation, für die sich weder Vorläufer noch Nachahmer finden ließen.[168] Nach dem Archäologen Alexei Vranich würde nun zumindest für den Monumentalkomplex von Pumapunku mittlerweile ein bestätigtes und gut erhaltenes Analogon vorliegen (siehe #Ufo-Enthusiasten).

Angebliche Schottische Steinsphären in Tiwanaku[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[2]

Angebliche Verbindung zu den Sumerern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artefakte die mutmaßlich der Tiwanaku-Kultur zuzuordnen sind wie Fuente Magna und der Pokotia-Monolith sollen protosumerische Inschriften besitzen. Die Provenienz dieser Artefakte ist allerdings unklar und es ist zudem möglich, dass es sich um Fälschungen handelt.

Angebliche Magnetismus-Anomalien der Steinblöcke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spekulationen rund um Kalasasaya[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angebliche Verbindung zu den Osterinseln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Helmut Christmann, Rudolf Alexander und Ursula Dydra seien neben dem Sonnentor – dass sie das „beeindruckendste Megalith­bauwerk, dass Südamerika zu bieten hat“ nennen – seltsame Steinstatuen eines der größten Rätsel von Tiwanaku. Thor Heyerdahl stellte die These auf, dass Tiwanaku der Ursprungsort der Bewohner der Osterinsel gewesen sei, da die Statuen (die Moai) auf der 4000 Kilometer entfernte Insel mit denen von Tiwanaku Gemeinsamkeiten aufweisen würden. Auch der umstrittene Ufo-Enthusiast Erich von Däniken sieht eine solche parallele. Nach Helmut Christmann, Rudolf Alexander und Ursula Dydra würden die Steinstatuen der Osterinsel mit denen von Tiwanaku lediglich die Gemeinsamkeit aufweisen, dass sie Kolossal seien.[169]

Ufo-Enthusiasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Darstellung der Zentralgottheit Tiwanakus wie sie am Sonnentor zu sehen ist. Deutlich zu erkennen ist, dass die Gottheit nicht fliegend abgebildet ist, sondern auf einer „Stufenpyramide“ (nach Wilfried Westphal „Podest“) steht. Bei der „Stufenpyramide“ könnte es sich Alan Kolata zufolge um den terrassierten Plattformhügel Pumapunku handeln.

Nach Kolata würde andere Mythenschreiber ebenso auf die bemerkenswerte Steinbearbeitungstechnik und Architektur verweisen. Nach Erich von Däniken seien Außerirdische bei der Konstruktion des Sonnentores beteiligt gewesen. Däniken hält es für möglich, dass die Monumentalbauten und -skulpturen von Tiwanaku von Außerirdischen mit einem Laser angefertigt worden sind.[170] Nach dem Spiegel traut Däniken unseren Vorfahren diese Leistung nicht allein zu.[171] Laut Peter Baumann sei Däniken unmittelbar bei Anblick des Sonnentores zum Schluss gekommen, dass es sich bei den Bauherren um Außerirdische handeln muss. Er hätte sich für seine Theorien die Tatsache zunutze gemacht, daß die schweren Monolithen von Tiwanaku über eine große Anzahl von Kilometern herbeigeschafft worden waren.[172] Däniken schreibt in seinem Buch Erinnerungen an die Zukunft (1968):

„In drei Reihen flankieren 48 quadratische Figuren ein Wesen, das einen fliegenden Gott darstellt.“[173]

Der Ethnologe Wilfried Westphal stellt dazu fest, dass sich Däniken irrt. Die Gottheit von der Däniken spricht würde nicht fliegen, sondern auf einem Podest stehen (nach dem Anthropologen Alan Kolata stellt dieses „Podest“ den terrassierten Plattformhügel Pumapunku dar).[174] Auch beim Monumentalkomplex von Pumapunku, der den Kern des Präastronautik-Glaubens darstellt[175] und in dem sich das Sonnentor nach Ansicht von Experten ursprünglich befand, könne es sich nach Däniken um ein Basislager von Außerirdischen handeln.[176][177] Der Archäologe Alexei Vranich entgegnete den Präastronautikern, dass ein bestätigtes und gut erhaltenes Analogon[A 3] zu Pumapunku vorliegen würde und es mit diesem soliden Beweisstück somit möglich wäre, die leicht irritierenden, anhaltenden Behauptungen von Prä-Astronautik-Enthusiasten zumindest in einem kleinen Punkt zu widerlegen. Diese würden Pumapunku als bestes Beispiel für außerirdische Technologie ansehen und dies teilweise basierend auf der Vorstellung, dass es in seiner Form und Gestaltung keine lokalen Vorläufer habe.[178] In Bezug auf die Reliefmotive des Sonnentores behauptet Däniken, dass

„[…] die Sage von Tihuanaco und die Inschrift am Giebel des Sonnentores von einem Raumschiff berichten, das die Urmutter zum Zwecke des Kindergebärens auf der Erde absetzte.“[179]

Der Ethnologe Hermann Trimborn stellt dazu fest, dass diese Behauptung unhaltbar ist, da solch eine Vorgang in keiner Weise aus den darstellten Motiven hervorgeht und für diese Behauptung keinerlei Belege existieren.[180] Nach John Janusek steht die Vorstellung, dass bei der Errichtung von Tiwanaku Außerirdische ihre Finger im Spiel gehabt hätten am „lächerlichen, wenn auch unterhaltsamen Ende des Spektrums“ der Pseudotheorien zu Tiwanaku.[181]

Auch der Präastronautiker Robert Charroux nimmt an, dass Tiwanaku einst von außerirdischen Wesen bevölkert war. Sie würden seiner Meinung nach von der Venus stammen. Ungeachtet der Lage in den Hochanden vermutete Charroux an, dass Tiwanaku und Atlantis möglicherweise identisch seien.[182]

Spekulationen um „flüssiges Gestein“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spekulationen um die Verwendung von „flüssigem Gestein“ zur Herstellung der Steinblöcke von Tiwanaku reichen weit zurück. Der Ingenieur Richard Inwards (Mitglied der Royal Astronomical Society und Präsident der Royal Meteorological Society zwischen 1894 und 1895) wurde 1866 nach Bolivien geschickt und erforschte dort Tiwanaku. Wie andere vor und nach ihm war Inwards erstaunt über die hohe Präzision, mit der die Steinblöcke von Tiwanaku hergestellt wurden. Als er sich danach erkundigte, sagte ihm der Kurat von Tiwanaku: „Es wurde allgemein angenommen, dass die Blöcke überhaupt nicht aus Stein sind, sondern aus einer Art Zement.“ Inwards glaubte dies nicht, gestand sich aber ein „[…] künstliche Steine gesehen zu haben, die natürlichen so ähnlich sind, dass es schwierig wäre, den Unterschied zu bemerken.“ Inwards merkte zudem an, auf keinem der Steine Meißel­spuren gesehen zu haben.[183] Laut Frank Hole und Robert Heizer haben sich viele der Steine in Tiwanaku „als zu schwer für den Transport erwiesen“, da einige um die 100 Tonnen wiegen würden. Hole und Heizer berichten, dass im Laufe der Zeit der Glaube gewachsen ist, dass diese Steine, die sie „Kolossal“ nennen, aus Beton bestehen und Gold enthalten müssen. Deshalb hätten Schatzsucher die Sandsteinplattform in Stücke zerschmettert.[184]

Joseph Davidovits hält die Annahme, dass Außerirdische interveniert haben könnten für falsch. Die Tiwanakaner seien intelligente Menschen gewesen, die ihre Umgebung genau kannten. Die Legenden der Ureinwohner, die davon berichten würden, dass die Tiwanakaner mithilfe eines Pflanzenextraktes Gestein verflüssigten konnten seien dagegen real.[185]

Nach einer Rasterelektronenmikroskop- und petrografischen Studie von Joseph Davidovits et al. weisen die bei Tiwanaku (insbesondere Pumapunku) gefundenen Andesit-Blöcke organisches Material auf. Die Existenz amorpher organischer Stoffe in festem Vulkanstein sei eigentlich unmöglich. Die Studie lege nahe, dass zur Konstruktion der Steinquader von Tiwanaku ein künstlicher Andesit-Geopolymer-Beton verwendet wurde. Um Geopolymer-Andesit-Beton herzustellen, hätten die Baumeister möglicherweise nicht-konsolidierten vulkanischen Tuff transportieren und ein organo-mineralisches Geopolymer-Bindemittel hinzufügen müssen, das aus lokaler Biomasse hergestellt wurde. Die Untersuchungen legen nahe, dass die Andesitblöcke künstlich hergestellte Keramik darstellen und Tiwanaku somit eine geopolymere Fundstätte sei. Zudem ergaben die Untersuchungen, dass die Megalithplatten mit einem Gewicht zwischen 130 und 180 Tonnen vor 1400 Jahren gegossen wurden.[186][187] Demzufolge wurde das Sonnentor nicht konstruiert und dann in zehn Kilometer entfernte Tiwanaku transportiert, sondern direkt an Ort und Stelle in Beton gegossen. Nach dem Autor Dick Teresi würde die Theorie des flüssigen Gesteins die isolierte Lage des Sonnentores weit weg von den identifizierten Steinbrüchen erklären. Allerdings sei die These nach Dick Teresi Spekulation und auch der Chemiker Edward V. Sayre bezeichnete die These als „faszinierend, aber definitiv umstritten“.[188]

Angebliche Elefanten-Darstellung am Sonnentor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links: Zeichnung des Sonnentores von Charles Wiener. Rechts: Alfons Stübel wie er am Sonnentor lehnt (Stübel und Uhle 1892), Fotografie von Georges B. Von Grumbkow.

Der Autor Graham Hancock (bekannt für seine pseudowissenschaftlichen Theorien) suggeriert in seinem Buch Fingerprints of the Gods, dass am Sonnentor eine Darstellung eines Elefanten zu sehen sei. Er spielt darauf an, dass die moderne Wissenschaft das Sonnentor auf das sechste Jahrhundert n. Chr. datiert und Elefanten in Südamerika schon im elften Jahrhundert v. Chr. ausgestorben sind.[189] In Wahrheit handelt es sich nicht um eine Elefantendarstellung, sondern um zwei treffende Enden des Mäanderfries bzw. „Wellenband“ mit stilisierten Vogelköpfen,[190] die sich Hals an Hals gegenüberstehen und in der Gesamtheit mit viel Fantasie einem Elefanten ähneln. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass das die Seitenstücke des Sonnentorfrieses und somit auch deren Mäanderfriesenden spätere Arbeit darstellen (siehe #Seitenstücke). Es existiert somit in doppelter Hinsicht kein „Elefantenbild“, da das Gesamtbild höchstwahrscheinlich ein Ergebnis dieser nachträglichen Modifikation des Sonnentorfrieses ist. Weiterhin behauptete Hancock, dass am Sonnentor und an einer Stele des halbunterirdischen Tempels von Tiwanaku Darstellungen eines Toxodons zu sehen seien. Für diese Behauptung gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt.[191] Dem angeblichen wahren Ursprung von Tiwanaku widmet er in seinem Buch 3 Kapitel.[192]

Angebliche Verbindung zu den Sumerern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt Behauptungen zu einer angeblichen Verbindung von Sumerern. Sowohl der Pokoita-Monolith, als auch die Fuente Magna würden Proto-sumerische Schrift aufweisen. Allerdings ist Authentizität und Provenienz der Artefakte unklar und sie wurden bisher nicht wissenschaftlich beschrieben.

Spekulative Verbindung zu den Maya[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der französische Diplomat Léonce Angrand besuchte Tiwanaku 1848. Er war der Auffassung, dass die Erbauer von Tiwanaku toltekischen Ursprungs seien. Er stützte seine Argumente auf die wahrgenommenen visuellen Ähnlichkeiten zwischen den Figuren am Sonnentor und den Gottheiten, die an den Tempeln des alten Mexiko dargestellt sind. Seiner Ansicht nach sei die Ähnlichkeit nur durch Migration zu erklären. Der Schweizer Naturforscher Johann Jakob von Tschudi, der die Ruinen zehn Jahre später besuchte, nahm Angrands Hypothese der Toltekenmigration zunächst mit Begeisterung auf, kritisierte sie dann später aber vorsichtig.[193]

Nach dem Kunstkritiker Roger Fry würde das Sonnentor von Tiwanaku in Hinblick auf die Skulpturkunst all dasjenige weit übertreffen, was die nachfolgenden Kulturen hervorgebracht hätten. Es würden starke stilistische Ähnlichkeiten zu den Maya-Skulpturen von Yucatán bestehen. Diese Ähnlichkeit würde die spekulative Frage aufwerfen, ob die frühen Zivilisationen der beiden Kontinente einen gemeinsamen Ursprung oder Kontaktpunkt hätten.[194]

Esoterik und Neoschamanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertreter von New Age betrachten Tiwanaku inklusive dessen Hinterland als Zentrum der spirituellen Kraft. Die fantasiereichen New Age-Interpretationen trugen dazu bei, dass Tiwanakus Bekanntheit globale Maßstäbe erreichte.[195] Nach schlecht recherchierte New Age-Vorstellungen sei Tiwanaku durch erleuchtete Ägypter oder Atlanter gegründet worden.[195] Regelmäßig wird das Sonnentor von Tiwanaku von Gruppen von selbsternannten „Druiden“ heimgesucht, die um das Tor herumtanzen.[196] Analog zu Aramu Muru sind einige Esoteriker der bizarren Auffassung, dass es sich um ein Portal in eine andere Dimension handelt welches nur irgendwie aktiviert werden müsse. In vielen Medien werden New Age-Theorien verbreitet, die Tiwanaku in Zusammenhang mit Paititi, Atlantis oder Eldorado bringen.[197]

Nationalistische Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sonnentor als nationalistisches Symbol[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pseudowissenschaftliche Nazi-Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „kulturelle Amnesie“ der lokalen Bevölkerung in Bezug auf die Ruinen von Tiwanaku stützte in Europa den Glauben an die Existenz einer ausgestorbenen Herrenrasse, die einst die Stätte errichtete und bewohnte.[198] Einer, der an diese rassistische Ideologie glaubte, war Edmund Kiss. Kiss war ein Nazi-Architekt und Schriftsteller, den es aufgrund der vom umtrittenen Entdecker Arthur Posnansky geschaffenen Mythen über Tiwanaku, Atlantis- und arischen Migrationsmythen nach Tiwanaku verschlug. Edmund Kiss erforschte Tiwanaku für die SS und war ein Vertreter der pseudowissenschaftlichen Welteislehre des Mathematik-hassenden Ingenieur Hanns Hörbiger, welche das offizielle Dogma der SS darstellte. Mithilfe der Kosmologie von Hörbiger versuchte Kiss, die von ihm als kalendarisch behaupteten Ideogramme zu erklären. Das Sonnentor nahm damals im Katastrophismus eine bedeutende Rolle ein. Kiss behauptete es würde sich beim Sonnentor um ein unglaublich altes Bauwerk handeln und, dass der „Kalendar“ auf der Erscheinung des Mondes und auf der eines mysteriösen verschwundenen Himmelskörpers basieren würde. Diese bizarren Vorstellungen wurden im Weiteren durch den pseudowissenschaftlichen Autor Hans Bellamy popularisiert.[199][200] In seinem Buch The Calendar of Tiahuanaco schreibt Bellamy

„Das große Tor ist wahrlich ein Kalender – ein Kalender, der in der Welt seinesgleichen sucht. Es wird gezeigt, dass dieser Kalender auch der älteste der Welt ist – nein, er ist tatsächlich aus einer ‚anderen‘ Welt zu uns gekommen. […] Unser Mond war noch nicht der Begleiter unserer Erde, als der Kalender von Tiahuanaco entwickelt wurde.“[201]

Aufgrund vermeintlicher Belege, die er dem Sonnentor entnahm, behauptete Belammy, dass ein mysteriöser vorzeitlicher Mond in einer geostationären Umlaufbahn einst die Erde umkreiste, aber nun nicht mehr existieren würde.

Kiss Buch Das Sonnentor von Tihuanaku und Hörbigers Welteislehre inspirierte populärwissenschaftliche Artikel in Naziveröffentlichungen, wie z. B. dem offiziellen Magazin der Hitlerjugend. Die Veröffentlichung dieses Buches brachte Kiss die Aufmerksamkeit von Heinrich Himmler. Himmler war so begeistert von Kiss' Theorien, dass er eine ledergebundene Kopie von Das Sonnentor von Tihuanaku und Hörbigers Welteislehre Adolf Hitler zu Weihnachten schenkte. Später behauptete Kiss er habe am Titicacasee „Welthäfen von Außerirdischen“ entdeckt.[202][203] Kiss' hatte die Absicht seine Forschungen in Südamerika mit einer zwanzigköpfigen Ahnenerbe-Forschergruppe fortzuführen.[204] Von den Ausgrabungen erhoffte er sich Belege für eine Herrenrasse zu finden, die seiner Ansicht einst Südamerika bevölkert hatte. Die geplante Expedition stimmte Himmler und Wüst enthusiastisch, was dadurch zum Ausdruck kam, dass Wüst Forschungsresultate erwartete, die „[…] eine revolutionäre Wichtigkeit für die Geschichte der Menschheit haben könnten“.[205] Schließlich wurde die Expedition aufgrund des deutschen Überfalls auf Polen auf unbestimmte Zeit verschoben, Kiss schloss sich der Waffen-SS an und wurde Kommandant der Wache von Hitlers Hauptquartier Wolfschanze.[206] Im Sammelband der ständigen Ausstellung der Wewelsburg heißt es über Kiss Aktivitäten in Bolivien:

„Während die Aktivitäten der Tibetforscher wissenschaftlich anerkannt waren, stand die von Edmund Kiss in Bolivien angewandte Forschungsmethode in der Kritik. […] Er erklärte sie [Tiwanaku] zu einer von nordisch-germanischen Menschen gegründeten Stadt, da er den indianischen Ureinwohnern nicht zutraute, solche imposante Bauwerke zu schaffen. Die Einwanderung der ‹Urarier› datierte er anhand eines als ‹Sonnentor› bezeichneten Bauwerks, dessen Schmuck er als Kalendar interpretierte, auf einen Zeitpunkt vor mehreren Millionen Jahren.“[207]

Heute wird die Forschung von Edmund Kiss in Bolivien übereinstimmend als pseudowissenschaftliche Nazi-Archäologie bezeichnet. Nach Erik J. Marsh würden Kiss Romane eng rassistischer Pseudo-Archäologie folgen. In pseudowissenschaftlichen Skizzen, in denen er den Pumapunku-Komplex versuchte zu rekonstruieren, die allerdings rein auf seiner Fantasie beruhten, stellte er den Komplex unzutreffenderweise in Nazi-Monumentalarchitektur dar. Zahlreiche Autoren würden pseudoarchäologische Thesen wie die von Kiss aufgreifen und hätten sich bezüglich der Fakten ernsthaft geirrt. Nach Marsh hätten all diese Autoren allerdings gemeinsam, dass sie einen einfallsreichen Funken teilten, der bei ihnen einen bleibenden Einfluss hinterließ.[208]

Gesellschaftliche Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frontal angebildete Figur des Sonnentors aus Hergés Der Sonnentempel
  • Im vierzehnten Band der Abenteuer von Tim und Struppi (Der Sonnentempel) platzen Tim und Struppi in einen Raum, in dem die Inka gerade eine Zeremonie abhalten. Über einem Inka-Thron prangt eine Version des zentralen Frieses des Sonnentores und auch die subsidiären Figuren sind an die Sonnentor-Ikonografie angelehnt. Hergé verwendete als Referenzwerk das Buch Pérou et Bolivie. (1880) von Charles Wiener.[209]
  • Der Schriftsteller Fritz Usinger thematisierte in seinen Gedichtbüchern das Sonnentor von Tiwanaku. In seinem Gedichtbuch Grund und Abgrund mit Gedichten aus den Jahren 1977 und 1978 veröffentliche er das Gedicht Das Tor von Tiahuanaco, in dem er dessen Rätselhaftigkeit thematisiert.[210]
  • Im Jahr 2021 wurde in der Abgeordnetenkammer des Gebäudes der plurinationalen legislativen Versammlung Boliviens ein riesiges Wandrelief mit den zentralen Motiven vom Sonnentor fertiggestellt.[211]
  • Das Nachrichtenportal Watson zählte das Sonnentor 2017 zu den „10 mysteriösen Entdeckungen, die uns heute noch verblüffen.“[212]
  • Nachdem bereits Tomb Raider: Legend Tiwanaku thematisierte, ist in Shadow of the Tomb Raider die Ikonografie des Sonnentors von Tiwanaku im Überfluss vorhanden

Erosion und andere Beschädigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. Februar 2021 besprühten christliche Fanatiker im Rahmen eines „religiösen Aktes“ sowohl das Sonnentor von Tiwanaku, als auch den Mönch- und den Ponce-Monolithen mit Olivenöl. Dies könne nach der Meinung eines Konservierungsexperten möglicherweise zu einer Verschlechterung der lithischen Struktur der über 1500 Jahre alten Monolithen führen.[213][214]

Nachbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbildungen des Sonnentores von Tiwanaku befinden sich an zahlreichen Orten, unter anderem:

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sonnentor von Tiwanaku – Sammlung von Bildern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke von historischer Relevanz (chronologisch geordnet)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892)
  • Max Uhle, Gerdt Kutscher: Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen. Colloquium Verlag (1959) S. 57–77

Moderne wissenschaftliche Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: Who taught the Inca stonemasons their skills? A comparison of Tiahuanaco and Inca cut-stone masonry. The Journal of the Society of Architectural Historians (1997). Band 56, Nr. 2, Seiten: 146–167. hier: 154 f.
  • Jean-Pierre Protzen, Stella E. Nair: On Reconstructing Tiwanaku Architecture. The Journal of the Society of Architectural Historians (2000) Band 59, Nr. 3, Seiten: 358–371. hier: 364–369.
  • Alexei Vranich, Charles Stanish: Visions of Tiwanaku. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013), S. 146–148.
  • Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 12.

Pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edmund Kiss: Das Sonnentor von Tihuanaku und Hörbigers Welteislehre. Leipzig: Koehler & Amelang, 1937.
  • Hans Bellamy, Peter Allan: The calendar of Tiahuanaco: a disquisition on the time measuring system of the oldest civilization in the world. Faber & Faber, 1956.
  • Erich von Däniken: Erinnerungen an die Zukunft (1968)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe hierzu:
    • „Und ich kann ein für alle Mal sagen, dass ich, unter sorgfältiger Abwägung meiner Worte, in keinem Teil der Welt Steine gesehen habe, die mit so mathematischer Präzision und bewundernswerten Geschick bearbeitet wurden wie in Peru, und in keinem Teil Perus gibt es solche, die diese übertreffen die über die Ebene von Tiahuanaco verstreut sind.“, Originalzitat: “And I may say, once and for all, carefully weighing my words, that in no part of the world have I seen stones cut with such mathematical precision and admirable skill as in Peru, and in no part of Peru are there any to surpass those which are scattered over the plain of Tiahuanaco.“ Squier (1877)
    • „In Tiahuanaco findet man eine der kunstvollsten und bemerkenswertesten Steinarchitekturen der Welt.“, Originalzitat: “At Tiahuanaco one finds one of the world’s most artful and skillful stone architectures.“ Protzen und Nair 2013
  2. Nach dem Wissen von Architekturhistorikern, Archäologen und Materialwissenschaftlern sind die folgenden Merkmale/Innovationen (weltweit) einzigartig:
    • „Die Motive, die Feinheiten ihrer Schnitzereien und Oberflächen, die puzzleartigen Motivanordnungen, die Standardisierung von Bausteinen“, Protzen und Nair (2013), S. 132
    • „das Schnitzen verschiedener Motivabschnitte auf verschiedenen Steinen, bevor sie zu einer Gesamtkonfiguration zusammengesetzt wurden.“, Protzen und Nair (2013), S. 203
    • der Pumapunku-Stil, Protzen und Nair (2013), S. 133
    • „Rillen, die aus dem Boden und einer Seite eines geschliffenen Steins geschnitzt wurden“, Protzen und Nair (2013), S. 184
    • das nahezu isodomische Tiwanaku-Mauerwerk, Protzen und Nair (2013), S. 83
    • der Tiwanaku-Hebegriff, Protzen und Nair (2013), S. 186; Vranich (2018), S. 14
    • „die Tiwanaku hatten die einzigartige Fähigkeit, Steine perfekt horizontal zu vermauern.“, Vranich (2018), S. 14
    • Versenkte, versteckte Krampen in eine oder sogar zwei Richtungen zeigen, Protzen und Nair (2013), S. 195
    • „einzigartiges städtisches Wasserversorgungssystem mit vielen fortschrittlichen hydraulischen und hydrologischen Funktionen“, Ortloff (2020), S. 1
    • „Tiwanaku-Bodennägel, insbesondere solche mit abgeschnittenen Spitzen, die als Fundament- oder Ausgleichssteine verwendet werden.“, Protzen und Nair (2013), S. 202
    • Perforationen in Andesit-Artefakten mit einzigartigen Eigenschaften von denen angenommen wird, dass sie Bohrlöcher; die meisten haben einen Durchmesser von 4 mm, eine gleichbleibende Tiefe, eine vertikale Ausrichtung, einen flachen Boden und regelmäßige Abstände, Gara und Davidovits (2020), S. 195
  3. Gemeint sind die Gebäude in Chiripa, die unter Leitung von Christine Hastorf ausgegraben wurden

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8
  2. Maria Longhena, Walter Alva, Marion Pausch: Die Inka: das große Volk der Anden. Karl Müller Verlag (2002), S. 206.
  3. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 215.
  4. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 5.
  5. Ulrike Peters: Die Inka: Aufstieg – Untergang – Erbe.
  6. Ephraim George Squier: Peru: Incidents of Travel and Exploration in the Land of the Incas. Macmillan and Company, 1877, S. 288 f.; Originalzitat: The most remarkable monument in Tiahuanuco [...] is the great monolithic gateway. [...] this unique monument [...] has been broken—the natives say by lightning— the fracture extending from the upper right-hand angle of the opening, so that the two parts lap by each other slightly, making the sides of the doorway incline towards each other; whereas they are, or were, perfectly vertical and parallel—a distinguishing side two small niches, below which, also on either side, is a single larger niche. It is faced with a precision that no skill can excel; its lines are perfectly drawn, and its right angles turned with an accuracy that the most careful geometer could not surpass. Barring some injuries and defacements, and some slight damages by weather, I do not believe there exists a better piece of stone-cutting [...] on this or the other continent.
  7. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 150.
  8. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 17.
  9. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 215.
  10. Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing., S. 3.
  11. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 215.
  12. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), S. 20.
  13. Roger Balm: Archaeology's Visual Culture: Digging and Desire. Routledge (2015) S. 62.
  14. Benito Juárez de Oaxaca: Alexander von Humboldt., Universidad Autónoma (2005)
  15. Roger Balm: Archaeology's Visual Culture: Digging and Desire. Routledge (2015) S. 67.
  16. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 36.
  17. Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing., S. 12.
  18. Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing., S. 5.
  19. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker: von Akkader bis Zimbern. 2., durchges. u. aktualisierte Auflage. C.H. Beck, München 2012, S. 260.
  20. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), S. 40.
  21. Anne Ebert et al.: Differenz und Herrschaft in den Amerikas: Repräsentationen des Anderen in Geschichte und Gegenwart. transcript Verlag, 2015., S. 231.
  22. Stuart J. Fiedel: Prehistory of the Americas Cambridge University Press (1992), S. 338.
  23. César Paternosto: The stone and the thread: Andean roots of abstract art. University of Texas Press (1996), S. 34.
  24. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892)
  25. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 216.
  26. Max Uhle, Gerdt Kutscher: Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen. Colloquium Verlag (1959)
  27. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 37.
  28. Fred S. Kleiner: Gardner's art through the ages: Non-Western perspectives. Cengage Learning (2009), S. 165.
  29. Stuart J. Fiedel: Prehistory of the Americas Cambridge University Press (1992), S. 338.
  30. Brian Regal Pseudoscience: A Critical Encyclopedia: A Critical Encyclopedia. A Critical Encyclopedia 2009), S. 15.
  31. Ungelöste Fälle der Archäologie: Geheimnisvolle Botschaften. (ab 31:22) Terra X, 19. Januar 2020.
  32. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 215.
  33. Michael A. Malpass: Ancient people of the Andes. Cornell University Press (2016), S. 155.
  34. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 149.
  35. Maria Longhena, Walter Alva, Marion Pausch: Die Inka: das große Volk der Anden. Karl Müller Verlag (2002), S. 205.
  36. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  37. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  38. Alexei Vranich et al.: Advances in Titicaca Basin Archaeology-III. Museum of Anthropology, University of Michigan (2012), S. 129
  39. Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing., S. 1.
  40. Paul B. Niell, Stacie G. Widdifield: Buen Gusto and Classicism in the Visual Cultures of Latin America, 1780-1910. UNM Press, 2013., S. 172.
  41. Ingrid Baumgärtner, Paul-Gerhard Klumbies, Franziska Sick: Raumkonzepte: Disziplinäre Zugänge. Vandenhoeck & Ruprecht (2009), S. 306.
  42. Johannes Saltzwedel: Monstrum auf der Hochebene: Sonnentor am Titicacasee. Der Spiegel, 31. März 2014, abgerufen am 20. März 2021.
  43. Giulio Magli: Mysteries and discoveries of archaeoastronomy: from Giza to Easter Island. Springer Science & Business Media (2009), S. 197.
  44. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 36.
  45. Fred S. Kleiner: Gardner's art through the ages: Non-Western perspectives. Cengage Learning (2009), S. 165.
  46. Freie Universität Berlin: Caminos – eine Reise durch die Geschichte Lateinamerikas: Tiwanaku., abgerufen am 17. Dezember 2020.
  47. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 32.
  48. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), Zweiter Teil, S. 23
  49. Max Uhle, Gerdt Kutscher: Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen. Colloquium Verlag, 1959. S. 60.
  50. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), Zweiter Teil, S. 23
  51. Anna Guengerich, John W. Janusek: The Suñawa Monolith and a Genre of Extended-Arm Sculptures at Tiwanaku, Bolivia. Ñawpa Pacha (2020), S. 11.
  52. Katarzyna Mikulksa, Jerome A. Offner: Indigenous graphic communication systems: a theoretical approach. University Press of Colorado, 2020., S. 244.
  53. Fred S. Kleiner: Gardner's art through the ages: Non-Western perspectives. Cengage Learning (2009), S. 165.
  54. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 31.
  55. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 31.
  56. Freie Universität Berlin: Caminos – eine Reise durch die Geschichte Lateinamerikas: Tiwanaku., abgerufen am 17. Dezember 2020.
  57. Mathieu Viau-Courville: Spatial configuration in Tiwanaku art. A review of stone carved imagery and staff gods. (Boletín del Museo Chileno de Arte Precolombino 2014), S. 24.
  58. Mathieu Viau-Courville: Spatial configuration in Tiwanaku art. A review of stone carved imagery and staff gods. (Boletín del Museo Chileno de Arte Precolombino 2014), S. 22.
  59. Anna Guengerich, John W. Janusek: The Suñawa Monolith and a Genre of Extended-Arm Sculptures at Tiwanaku, Bolivia. Ñawpa Pacha (2020), S. 14.
  60. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  61. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  62. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 248.
  63. Antje Gunsenheimer, Ute Schüren: Amerika vor der europäischen Eroberung. Frankfurt/Main: S. Fischer (2016)
  64. Chistiane Clados: New Perspectives Tiwanaku Iconography. In: Tiwanaku: Papers from the 2005 Mayer Center Symposium at the Denver Art Museum. Denver Art Museum (2009), S. .101
  65. Scott Cameron Smith: Generative Landscapes: The step mountain motif in Tiwanaku iconography. Boundary End Archaeology Research Center (2012), S. 2.
  66. Anna Guengerich, John W. Janusek: The Suñawa Monolith and a Genre of Extended-Arm Sculptures at Tiwanaku, Bolivia. Ñawpa Pacha (2020), S. 14.
  67. Fred S. Kleiner: Gardner's art through the ages: Non-Western perspectives. Cengage Learning (2009), S. 165.
  68. Antje Gunsenheimer, Ute Schüren: Amerika vor der europäischen Eroberung. Frankfurt/Main: S. Fischer (2016)
  69. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 248.
  70. Angelika Franz: Mysteriöse Floßfahrer. Der Spiegel, 31. März 2014 , abgerufen am 24. März 2021.
  71. Charles Stanish, Alexei Vranich: Visions of Tiwanaku. Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013) Band 78, S. 85.
  72. Scott Cameron Smith: The step mountain motif in Tiwanaku iconography. Boundary End Archaeology Research Center (2012), S. 2.
  73. William H. Isbell, Patricia J. Knobloch: Missing links, imaginary links: Staff god imagery in the South Andean Past. Andean Archaeology III. Springer, Boston, MA, 2006, S. 316.
  74. Scott Cameron Smith: The step mountain motif in Tiwanaku iconography. Boundary End Archaeology Research Center (2012), S. 2.
  75. Freie Universität Berlin: Caminos – eine Reise durch die Geschichte Lateinamerikas: Tiwanaku., abgerufen am 17. Dezember 2020.
  76. Max Uhle: Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen. Colloquium Verlag (1959), S. 62.
  77. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  78. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 199.
  79. Tiwanaku. In: britannica.com. Abgerufen am 27. August 2019 (englisch).
  80. Alexei Vranich, Charles Stanish: Visions of Tiwanaku. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013), S. 77.
  81. Marc Bermann: Lukurmata: household archaeology in prehispanic Bolivia (= Princeton Legacy Library Band 279). De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-1-4008-6384-6 (abgerufen über De Gruyter Online), S. 149.
  82. Rolf Seeler: Peru und Bolivien. Indianerkulturen, Inka-Ruinen und barocke Kolonialpracht der Andenstaaten. DuMont, Köln 2001, ISBN 3-7701-4786-3, S. 281, (einsehbar bei Google.Books).
  83. DIG: [http://dig.ucla.edu/taxonomy/term/443 Tiwanaku 2.
  84. Anna Guengerich, John W. Janusek: The Suñawa Monolith and a Genre of Extended-Arm Sculptures at Tiwanaku, Bolivia. Ñawpa Pacha (2020), S. 17.
  85. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  86. Charles Stanish, Alexei Vranich: Visions of Tiwanaku. Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013) Band 78, S. 145.
  87. Charles Stanish, Alexei Vranich: Visions of Tiwanaku. Institute of Archaeology Press, Los Angeles 2013 Band 78, S. 81 ff.
  88. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 31.
  89. William H. Isbell, Patricia J. Knobloch: Missing links, imaginary links: Staff god imagery in the South Andean Past. Andean Archaeology III. Springer, Boston, MA, 2006, S. 316.
  90. Jorge Miranda-Luizaga: Das Sonnentor: vom Überleben der archaischen Andenkultur. Dianus-Trikont, 1985, S. 112.
  91. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 15.
  92. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 137.
  93. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 36.
  94. Max Uhle: Wesen und Ordnung der altperuanischen Kulturen Bibliotheca Iberoamericana. Colloquium Verlag, Berlin 1959, S. 66.
  95. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), Zweiter Teil, S. 22
  96. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 37.
  97. Alexei Vranich, Charles Stanish: Visions of Tiwanaku. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013), S. 81.
  98. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 119.
  99. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 128.
  100. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer (2015), S. 204.
  101. SJean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 116.
  102. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 221.
  103. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 135.
  104. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 135.
  105. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 36.
  106. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004), S. 37.
  107. Scott Cameron Smith: The step mountain motif in Tiwanaku iconography. Boundary End Archaeology Research Center (2012), S. 51.
  108. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker: von Akkader bis Zimbern. C.H. Beck, München 2012, S. 128.
  109. Fred S. Kleiner: Gardner's art through the ages: Non-Western perspectives. Cengage Learning (2009), S. 165.
  110. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Völker: von Akkader bis Zimbern. C.H. Beck, München 2012, S. 260.
  111. Alexei Vranich, Charles Stanish: Visions of Tiwanaku. Cotsen Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013), S. 78.
  112. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), S. 44
  113. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Leipzig (1892), S. 44 f.
  114. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: Who taught the Inca stonemasons their skills? A comparison of Tiahuanaco and Inca cut-stone masonry. The Journal of the Society of Architectural Historians (1997). Band 56, Nr. 2, Seiten: 146–167. hier: 165., Originalzitat: „[…] to obtain the smooth finishes, the perfectly planar faces and exact interior and exterior right angles on the finely dressed stones, they resorted to techniques unknown to the Incas and to us at this time. […] The sharp and precise 90° interior angles observed on various decorative motifs most likely were not made with hammerstones. No matter how fine the hammerstone's point, it could never produce the crisp right interior angles seen on Tiahuanaco stonework. Comparable cuts in Inca masonry all have rounded interior angles typical of the pounding technique […]. The construction tools of the Tiahuanacans, with perhaps the possible exception of hammerstones, remain essentially unknown and have yet to be discovered.
  115. Jessica Joyce Christie: Memory landscapes of the Inka carved outcrops. Lexington Books (2015), S. 41.
  116. Johannes Saltzwedel: Monstrum auf der Hochebene: Sonnentor am Titicacasee. Der Spiegel, 31. März 2014, abgerufen am 20. März 2021.
  117. Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing., S. 6.
  118. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 201.
  119. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 133.
  120. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 8.
  121. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: Who taught the Inca stonemasons their skills? A comparison of Tiahuanaco and Inca cut-stone masonry. The Journal of the Society of Architectural Historians (1997). Band 56, Nr. 2, Seiten: 146–167. hier: 162 ff.
  122. Jean-Pierre Protzen, Stella E. Nair: On Reconstructing Tiwanaku Architecture. The Journal of the Society of Architectural Historians (2000) Band 59, Nr. 3, Seiten: 358–371. hier: 365.
  123. Margaret Young-Sánchez: Tiwanaku: Ancestors of the Inca. University of Nebraska Press (2004) S. 36.
  124. Erik Johnson Marsh:Arthur Posnansky, the Czar of Tiwanaku Archaeology (2019), S. 4.
  125. Fred S. Kleiner: Gardner's art through the ages: Non-Western perspectives. Cengage Learning (2009), S. 165.
  126. Norman Yoffee: The Cambridge World History: Volume 3, Early Cities in Comparative Perspective, 4000 BCE–1200 CE. Cambridge University Press (2015), S. 242.
  127. Norman Yoffee: The Cambridge World History: Volume 3, Early Cities in Comparative Perspective, 4000 BCE–1200 CE. Cambridge University Press (2015), S. 308.
  128. Prudence M. Rice: Space-time perspectives on early colonial Moquegua. University Press of Colorado (2013), S. 46.
  129. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 149.
  130. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 148.
  131. Rolf Seeler: Peru und Bolivien. Indianerkulturen, Inka-Ruinen und barocke Kolonialpracht der Andenstaaten. DuMont, Köln 2001, ISBN 3-7701-4786-3, S. 280, (einsehbar bei Google.Books).
  132. Rolf Seeler: Peru und Bolivien. Indianerkulturen, Inka-Ruinen und barocke Kolonialpracht der Andenstaaten. DuMont, Köln 2001, ISBN 3-7701-4786-3, S. 55, (einsehbar bei Google.Books).
  133. Jean-Pierre Protzen, Stella E. Nair: On Reconstructing Tiwanaku Architecture. The Journal of the Society of Architectural Historians (2000) Band 59, Nr. 3, Seiten: 358–371. hier: 364.
  134. Jean-Pierre Protzen, Stella E. Nair: On Reconstructing Tiwanaku Architecture. The Journal of the Society of Architectural Historians (2000) Band 59, Nr. 3, Seiten: 358–371. hier: 370.
  135. Jean-Pierre Protzen, Stella E. Nair: On Reconstructing Tiwanaku Architecture: The Journal of the Society of Architectural Historians. (2000) Band 59, Nr. 3, Seiten: 358–371. hier: 364.
  136. Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: A Study of Architecture and Construction. Band 75. Cotsen Institute of Archaeology Press, University of California, Los Angeles (2013). S. 133.
  137. Jean-Pierre Protzen, Stella E. Nair: On Reconstructing Tiwanaku Architecture. The Journal of the Society of Architectural Historians (2000) Band 59, Nr. 3, Seiten: 358–371. hier: 368.
  138. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 204–205.
  139. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 5 ff.
  140. Terence N. d'Altroy: The incas Band 13. John Wiley & Sons (2014), S. 85.
  141. Jessica Joyce Christie: Memory landscapes of the Inka carved outcrops Lexington Books (2015), S. 112.
  142. Sonia Alconini, R. Alan Covey: The Oxford handbook of the Incas. Oxford University Press, (2018), S. 550.
  143. UNESCO: https://en.unesco.org/courier/2018-3/secrets-tiwanaku-revealed-drone The secrets of Tiwanaku, revealed by a drone. (2018), abgerufen am 11. Februar 2020.
  144. Charles Stanish, Alexei Vranich: Visions of Tiwanaku. Institute of Archaeology Press, Los Angeles (2013) Band 78, S. 3.
  145. Erik Johnson Marsh:Arthur Posnansky, the Czar of Tiwanaku Archaeology (2019), S. 9.
  146. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 17–18.
  147. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 1.
  148. Thomas Pampuch, Agustín Echalar Ascarrunz: Bolivien. In: Beck’sche Reihe. 3., aktualisierte Auflage. Band 813. Verlag C. H. Beck, 1998, ISBN 3-406-44113-0, ISSN 0932-5352 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  149. John A. Keel: Our Haunted Planet. Galde Press Inc. (1999), S. 56.
  150. Erik Johnson Marsh:Arthur Posnansky, the Czar of Tiwanaku Archaeology (2019), S. 19.
  151. Jeb J. Card: Spooky archaeology: Myth and the science of the past. University of New Mexico Press (2018), S. 123.
  152. Kunsthistorisches Museum: [https://press.khm.at/fileadmin/content/KHM/Presse/2012/Posnansky/PT_Posnansky.pdf Artur Posnansky –– Leben und Arbeit im bolivianischen Altiplano. 18. Juli 2012 , abgerufen am 26. Januar 2020.
  153. Brian Regal Pseudoscience: A Critical Encyclopedia: A Critical Encyclopedia. A Critical Encyclopedia 2009), S. 15.
  154. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 28.
  155. Franz Hochleitner: Das Sonnentor von Tiwanaku in Bolivien (ein Entzifferungsversuch). in Zeitschrift für Ethnologie, Band 87 (1962).
  156. Alice Beck Kehoe: Controversies in archaeology. Routledge (2016), S. 70.
  157. Charles Stanish: Lake Titicaca: Legend, Myth and Science. Band 2 (2011), S. 59.
  158. Ross W. Jamieson, William H. Isbell, Helaine Silverman: Andean Archaeology I: Variations in Sociopolitical Organization. Canadian Journal of Latin American and Caribbean Studies, 2004, S. 172.
  159. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 32.
  160. Jason Colavito: https://www.google.de/books/edition/Jason_and_the_Argonauts_through_the_Ages/r0ZXAwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=tiwanaku+gate+speculation&pg=PA265&printsec=frontcover Jason and the Argonauts through the Ages.] McFarland (2014), S. 265.
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  162. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 8.
  163. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 12., Originalzitat: “They say these monuments [Tiwanaku] were constructed by the Aymara Indians, whose civilisation must then have been far more advanced than that even of the Incas. However the buildings of Tihuanacu do not seem to have been finished; they probably pertain to a civilization that has left no traces and disappeared suddenly by some great event […].”
  164. Erik Johnson Marsh:Arthur Posnansky, the Czar of Tiwanaku Archaeology (2019), S. 10.
  165. John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 6.
  166. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 12., Originalzitat: “They say these monuments [Tiwanaku] were constructed by the Aymara Indians, whose civilisation must then have been far more advanced than that even of the Incas. However the buildings of Tihuanacu do not seem to have been finished; they probably pertain to a civilization that has left no traces and disappeared suddenly by some great event […].”
  167. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 12., Originalzitat: “They say these monuments [Tiwanaku] were constructed by the Aymara Indians, whose civilisation must then have been far more advanced than that even of the Incas. However the buildings of Tihuanacu do not seem to have been finished; they probably pertain to a civilization that has left no traces and disappeared suddenly by some great event […].”
  168. Helaine Silverman, William H. Isbell: Andean Archaeology II: Art, Landscape, and Society. Springer, 2015, S. 221.
  169. Helmut Christmann, Rudolf Alexander, Ursula Dydra: Chile - Osterinsel: Megalithkulturen - Das Rätsel der grossen Steine: Die geheimnisvollen Megalithkulturen im Pazifik (Südsee, Osterinsel). S. 32.
  170. Alan Kolata: The Tiwanaku: portrait of an Andean civilization. Cambridge: Blackwell (1993), ISBN 1-55786-183-8, S. 17.
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  202. Mierau (2006), S. 342.
  203. Paul Dunbavin: Under Ancient Skies: Ancient Astronomy and Terrestrial Catastrophism. Third Millennium Publishing, 2005., S. 50.
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  205. Heather Pringle: The Master Plan: Himmler's Scholars and the Holocaust, Hyperion, New York, 2006, ISBN 978-1-401-38386-2
  206. Jeb J. Card: Spooky archaeology: Myth and the science of the past. University of New Mexico Press (2018), S. 123 ff.
  207. Wulff E. Brebeck (Hrsg.): Endzeitkämpfer. Ideologie und Terror der SS. (= Schriftenreihe des Kreismuseums Wewelsburg. Band 8) Begleitband zur ständigen Ausstellung „Ideologie und Terror der SS“ in der „Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945“ des Kreismuseums Wewelsburg, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-422-02327-7, zitiert nach Hermann Ritter, Johannes Rüster, Dierk Spreen, Michael Haitel: Heute die Welt-morgen das ganze Universum: Rechtsextremismus in der deutschen Gegenwarts-Science-Fiction| Science-Fiction und rechte Populärkultur (2016)
  208. Erik Johnson Marsh:Arthur Posnansky, the Czar of Tiwanaku Archaeology (2019), S. 12.
  209. Harry Thompson: Tintin: Hergé and his creation. Hachette UK (2011).
  210. Fritz Usinger: Grund und Abgrund. Edition Arnshaugk (1993), S., S. 46.
  211. Nueva ALP combina símbolos tiwanacotas y escudo de armas. Página Siete, 24. Juli 2021, abgerufen am 26. August 2021 (spanisch).
  212. 10 mysteriöse Entdeckungen, die uns heute noch verblüffen. Watson, 18. Mai 2017, abgerufen am 26. August 2021.
  213. Aprehenden a cinco turistas que dañaron la Puerta del Sol y dos monolitos de Tiwanaku. Reduno, 26. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021 (spanisch).
  214. Tras deteriorar 15 bloques líticos de Tiwanaku, pastor evangélico alega que fue por un ‘acto religioso’. Erbol, 21. März 2021, abgerufen am 6. Juni 2021 (spanisch).
  215. Der Blick durch das Sonnentor zeigt das unbekannte Bolivien. Oberösterreichische Nachrichten, 15. Oktober 2011, abgerufen am 24. Februar 2021.


Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Bolivien Kategorie:Tiwanaku