Benutzer:Zieglhar/Johann August Sutter - Erweiterung

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Gedenktafel in Sacramento zum 100. Jahrestag der Besiedelung

Johann August Sutter, (* 23. Februar[Anm. 1] 1803 in Kandern,[Anm. 2]; † 18. Juni 1880 in Washington, D.C.), war ein Schweizer Kaufmann, der in Kalifornien zum Großgrundbesitzer und Gründer der Privatkolonie Neu-Helvetien wurde. Bei seinem Sägewerk (Sutter’s Mill) wurde im Januar 1848 Gold gefunden. Dieser Fund löste den kalifornischen Goldrausch aus.

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der vielfältigen Literatur zu Sutter wird sein Name auch in einer Vielzahl von Varianten wiedergegeben. Amtlich wurde er in der Schweiz unter Johann August Suter geführt. Er selbst und seine Verwandtschaft schrieb sich aber Sutter.[1] Bisweilen, so z.B. während seiner Schulzeit in der Westschweiz, verwendete Sutter selbst auch die französische Namensform Jean Auguste Sutter.[2] Eine weitere von ihm verwendete französisierte Form war J. Aug. Soutter.[3]

In den Vereinigten Staaten nannte er sich John Augustus Sutter, wobei dort oft der zweite Vorname (Mittelname) durch „A.“ ersetzt oder ganz weggelassen wurde, so dass sich die Formen John A. Sutter und John Sutter finden. In den mexikanischen Dokumenten wird er Juan Augusto Sutter genannt.[4]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna Sutter-Dübeld

Der Heimatort der Familie Sutter war Rünenberg im schweizerischen Kanton Basel-Landschaft, wo sie seit 1559 nachweisbar ist. Sie waren ein Geschlecht von Bauern und Bandwebern. Sutters Großvater, Jakob Suter, übersiedelte 1742 nach Basel und lernte das Handwerk des Papiermachers (Papierer). Er arbeitete für die Basler Familie Häusler[Anm. 3], die neben einer Papiermühle im Basler St. Albantal auch im badischen Kandern eine Papiermühle betrieb.

Johann Jakob d.Ä. heiratete noch in Basel, wo 1776 auch sein Sohn Johann Jakob d.J. geboren wurde. Johann Jakob d.Ä. wurde als Aufseher und Vorarbeiter nach Kandern versetzt.[5] 1801 heiratete Johann Jakob d.J. der zu diesem Zeitpunkt bereits die Nachfolge seines Vaters als Vorarbeiter in der Kanderner Papiermühle angetreten hatte.?? 1803 wurde sein Sohn Johann August in Kandern geboren.

Am 24. Oktober 1826 heiratete Johann August in Burgdorf Anna (Nanette) Dübeld[Anm. 4] mit der er fünf Kinder hatte.[6] [Anm. 5]

Nachfolgend ein Auszug aus der Stammliste der Familie Sutter:

  1. (Johann) Jakob Sutter (der Ältere) ⚭ 1774 Elisabetha Simon
    1. Johann Jakob Sutter (der Jüngere) (1776- ?) ⚭ 3. August 1801 Christina Wilhemina Stober (1777- ?)
      1. Johann August ⚭ 24. Oktober 1826 Anna (Nanette) Dübeld (1805-1881)
        1. Johann August jun. (1826-1897)
        2. Anna Elise (Eliza) (1828-1895) 1. ⚭ Georg David Engler; 2. ⚭ Franz Xaver Link
        3. Emil Viktor (1830-1881)
        4. Wilhelm Alphons (1832-1863); als Oberst im Sezessionskrieg gefallen
        5. Carl Albert Maximilian (1833-1839)
      2. Jakob Friedrich (1808-1844)[Anm. 6] ⚭ 1831 Maria Sophie Dübeld (Schwester von Anna)

Zur Familie Dübeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dübeld, die Familie von Sutters Ehefrau Anna, waren ein altes Burgdorfer Geschlecht. Annas Eltern hatten eine Bäckerei, eine Gastwirtschaft und vier Töchter. Der Vater, Samuel Dübeld, war bereits 1815 gestorben. Als Vormund für die Witwe, Rosina Dübeld-Ris, wirkte Karl Schnell.[7], der seit 1831 Regierungsstatthalter von Burgdorf und seit 1833 Regierungsrat des Kantons Bern war. Es bleibt offen, ob dies Sutter 1834 geholfen hat einen Pass zu erhalten.

  1. Samuel Dübeld († 1815) ⚭ Rosina Ris († 1835)
    1. Juliane Sophie (1802–1872) ⚭ G.F. Schläfli
      1. Gustav Friedrich (1829–1868)
      2. Julie (1826–1896)
    2. Anna ⚭ J.A. Sutter
    3. Elise ⚭ Jonas Forer
    4. Maria Sophie 1. ⚭ Friedrich Sutter; 2. ⚭ Jonas Forer

??? 2. ⚭ Martin Birmann

Lebensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Auswanderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Sutters Jugendzeit in Kandern ist wenig bekannt. Es wird angenommen, dass er bis zu seinem 15. Lebensjahr die örtliche Schule besuchte.[8] Danach schickte ihn sein Vater auf eine Schule in Saint-Blaise bei Neuchâtel, wo er 1818/19 ein Jahr verbrachte.

Anschließend machte er eine kaufmännische Lehre in der Druckerei und Verlagsbuchhandlung von Emanuel Thurneysen in Basel.[Anm. 7] Nach Abschluss der Lehre (1823) wurde er nicht von der Firma übernommen. Sutter fand in Aarburg eine Beschäftigung in einer Tuchhandlung, wo er mutmaßlich sein künftige Frau kennenlernte. Ihr folgte er 1824 nach Burgdorf im Kanton Bern, wo er zunächst als Gehilfe in einem Gemischtwarenladen tätig war.[Anm. 8]

1828 kaufte Sutter ein Haus an der Schmiedengasse in Burgdorf und gründete ein Tuch- und Garngeschäft. Da das Geschäft schon bald in Schwierigkeiten kam, nahm er Benedikt Seelhofer als Kompagnon auf und begründete die Firma Sutter & Cie. Schon 1832 geriet die Firma in ernsthafte Schwierigkeiten und musste mit den Gläubigern einen Schuldenerlass aushandeln, bei dem diese auf 75 Prozent ihrer Forderungen verzichteten. Der Kompagnon setzte sich mit der Hälfte des Warenlagers ab und Sutter verkaufte das Haus an seine Schwiegermutter Rosina Dübeld-Ris († 1835), die es ihm gegen Zinszahlung zur Nutzung überließ.[9]

Das Geschäft lief schlecht, der Schuldenberg wuchs und auch die Miete an die Schwiegermutter war ständig im Rückstand. „Am 5. Mai 1834 stellte Sutter beim Bezirksstatthalter von Sissach ein Gesuch zur Auswanderung nach Nordamerika, welchem der Regierungsrat von Baselland am 8. Mai auch entsprochen hat.“[10] Am 10. Mai 1834 verkaufte die Schwiegermutter das Haus und Sutter sein Rückkaufrecht.[11] Sutter erhielt am 13. Mai 1834 vom Oberamt Burgdorf einen in französischer Sprache ausgestellten Pass der als Bestimmungsort der Reise Amerika nannte. Zu einem für den 4. Juni anberaumten Gerichtstermin erschien Sutter nicht mehr.[12] Anfang Juni erhielt Anna Sutter einen Brief ihres Mannes aus Le Havre in dem dieser mitteilt, dass er nicht zurückkehren werde. Frau Sutter stellte am 9. Juni den Konkursantrag[Anm. 9] und am 12. Juni 1834 (einen Monat nach Ausstellung des Passes) wurde Sutter auf Betreiben der Sparkasse Sumiswald zur Fahndung ausgeschrieben. Wann er Burgdorf genau verlassen hat ist nicht bekannt, die Behörden nahmen den 8. oder 9. Juni an.[13] Frau Sutter wurde unterstellt, dass sie von der Flucht ihres Mannes wusste und ihn dabei unterstützt habe. Am 26. Juni erfolgte eine Versteigerung und am 5. Oktober 1834 war das Konkursverfahren abgeschlossen. Am 23. Oktober 1835 wurde in Burgdorf noch eine Untersuchung wegen betrügerischem Konkurs gegen Sutter eingeleitet, da ihm vorgeworfen wurde Teile der Konkursmasse ins Ausland verbracht und damit die Gläubiger vorsätzlich geschädigt zu haben. Nach späteren Schilderungen aus Missouri scheint Sutter tatsächlich teure Kleidung und Lagerbestände an Textilien nach Amerika verbracht zu haben.

Auf dem Weg nach Kalifornien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann August Sutter etwa um 1835

Am 7. Juli 1834 kam Sutter in New York an. Von dort zog er weiter über Cincinnati nach Indiana und schließlich nach Saint Louis. Gottfried Duden hatte für die deutsche Siedlung in Missouri in der Heimat geworben. Nach kurzer Zeit wich er vor seinen Gläubigern nach Saint Charles (Missouri) aus. Im Frühling 1835 begab sich Sutter mit einer Handelskarawane von Saint Louis nach Santa-Fe und kehrte im Herbst mit der Absicht zurück nun eine eigene Handelskarawane zu organisieren, da er die Verdienstmöglichkeiten in diesem Handel hoch einschätzte.[14] Nach langen Vorbereitungen startete die Karawane am 14. April 1836 um sich zunächst bei Independence (Missouri) mit anderen Karawanen zu vereinen.[15] Sutters Teil der Karawane wird beschrieben als „a company of drunken greenhorns“.[16] Da der Handel inzwischen durch die mexikanischen Behörden erschwert wurde und es Konkurrenz aus Texas gab, stellte sich diesmal kein kommerzieller Erfolg ein. Die Gesellschaft die Sutter in Saint Louis gebildet hatte machte Verluste, er selbst konnte durch illegalen Pferdehandel mit den Apachen noch Gewinne machen.[17] Da sein Ruf in Saint Louis - wo er eine Anzahl Mitglieder der deutschsprachigen Kolonie zu Investitionen in die Karawane überredet hatte - gelitten hatte, verlegte Sutter im Frühjahr 1837 seinen Sitz nach Westport, wo er sich als Laden- Hotel- und Farmbesitzer versuchte, aber wirtschaftlich wieder scheiterte.[18] Seine rasch aufgebauten Aktivitäten waren wieder über Kredite finanziert, die er bald nicht mehr bedienen konnte und so verkaufte er Teile und dies in einem Fall auch zweifach.[19] Sutter verließ Westport nach diesem weiteren Misserfolg gezwungenermaßen bereits am 1. April 1838 wieder und machte sich auf den Weg nach Kalifornien von dem er vielversprechende Berichte in Taos (New Mexico) gehört hatte. In Westport hatte er begonnen seine Lebensgeschichte interessant anzureichern und sich als ehemaligen Hauptmann der königlich-französischen Schweizergarde von König Karl X. auszugeben, was völlig frei erfunden war.[20] Sutter, der nach Verlassen von Westport in der Reservation der Delaware-Indianer gewartet hatte, hängte sich etwa am 1. Mai 1838 an die in Westport gestartete Versorgungskolonne der American Fur Company an, die im Gebiet des Wind River (Wyoming) die amerikanischen Pelztierjäger treffen wollte. Er erreichte mit dieser am 2. Juni Fort Laramie und am 23. Juni den Popo Agie River. Er hatte erwartet dort auch die Pelztierjäger der Hudson’s Bay Company und deren Versorgungskarawane zu treffen mit der er dann weiter nach Oregon wollte. Am 12. Juli 1838 konnte Sutter mit Francis Ermatinger, einem Händler der Hudson’s Bay Company, die Reise nach dem damals britischen Oregon beginnen und am 15. Juli überschritten sie den South Pass und erreichten Ende des Monats Fort Hall und am 15. August Fort Boise (beides befestigte Handelsposten der Hudson’s Bay Company). Ende August kamen sie zur Methodisten Mission beim Fort Walla Walla. Die nächste Station war das Willamette Valley von wo aus Sutter sich nach Fort Vancouver begab. Hier traf er James Douglas (damals der dort residierende Chief Trader der Hudson’s Bay Company) von dem er ein allgemeines Empfehlungsschreiben erhielt. Sutter plante von Oregon nach Kalifornien weiterzureisen und Rinderherden als Handelsgüter mit sich zu treiben. Aufgrund des bevorstehenden Winters konnte dies jedoch erst im Frühjahr geschehen und Sutter wollte nicht mehr warten. Eine direkte Schiffsverbindung nach Kalifornien gab es nicht und so schiffte er sich auf Empfehlung der Briten nach Hawaii ein um dort dann ein Schiff nach Kalifornien zu nehmen.[21] Am 9. Dezember erreichte er Honolulu und musste feststellen, dass ein spanisches Schiff mit Ziel Kalifornien kurz zuvor den Hafen verlassen hatte. Sutter nutzte zunächst die Wartezeit auf ein Schiff um Beziehungen zu knüpfen, nachdem sich jedoch kein Schiff mit Ziel Kalifornien zeigte nahm er das Angebot eines Kaufmanns an auf einem gemieteten Schiff am 20. April 1839 mit nach russische Nowo-Archangelsk (Sitka) zu fahren und dort im Auftrag Waren zu verkaufen. Auf der Rückfahrt durfte er das Schiff dann nach Kalifornien dirigieren und kam am 1. Juli 1839 im Hafen von Yerba Buena (wie damals San Francisco hieß) an - 15 Monate nachdem er Missouri verlassen hatte und fünf Jahre nach seiner Ankunft in Amerika.

In Kalifornien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John A. Sutter um 1850


Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg fiel im Jahr 1848 Neu-Helvetien durch den Vertrag von Guadalupe Hidalgo zusammen mit dem übrigen Gebiet des heutigen US-Bundesstaats Kalifornien an die USA. Im selben Jahr brach der Goldrausch aus, nachdem bei einer von Sutter auf Indianerland errichten Sägemühle (Sutter’s Mill) Gold gefunden wurde. Der Goldrausch entzog ihm – wie allen Unternehmern in Kalifornien – die Arbeitskräfte, so dass auch die Ernten nicht mehr eingebracht werden konnten. Durch die Massen an undisziplinierten Goldsuchern wurden seine Gebäude und Plantagen geschädigt. Neben diesen negativen Folgen erlebte Sutter durch die Zuwanderung aber auch eine enorme Wertsteigerung seiner Grundstücke – besonders im Gebiet des heutigen Sacramento City, was ihm ermöglichte, seine hohen Schulden zu bezahlen. Durch eigenes wirtschaftliches Unvermögen und Verschwendungssucht sowie Betrug durch Mitarbeiter und Geschäftspartner verlor er einen großen Teil des verbliebenen Vermögens. Die Kosten eines jahrelangen Rechtsstreits mit den Vereinigten Staaten um seine Landzuweisungen und deren teilweiser Entzug zehrten das Restvermögen weiter aus. Nachdem 1865 seine Hock Farm durch Brandstiftung zerstört wurde verkaufte er auch dieses Grundstück und verließ Kalifornien, womit Neu-Helvetien erlosch.

Bis zur Eroberung durch die USA (1839 bis 1846)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sutters Plan war, eine Ansiedlung im Tal des Sacramento River zu gründen. Sutter wollte die – wenn auch spärlich – von den hispanischen Kaliforniern besiedelten küstennahen Gebiete meiden, um nicht deren Einfluss ausgesetzt zu sein. Der mexikanische Gouverneur Juan Bautista Alvarado befürwortete dies und erhielt Sutter bereits 1839 – also vor der Landzuweisung – die Erlaubnis im Sacramento-Tal zu siedeln und begann am 13. August 1839 mit dem Aufbau der Hauptsiedlung der Kolonie – dem späteren Fort Sutter nahe der Mündung des American River in den Sacramento River. Am 29. August 1840 erhielt Sutter die mexikanische Staatsbürgerschaft und am 18. Juni 1841 die gewünschte Landzuweisung. Noch im selben Jahr erwarb er die russischen Kolonien Fort Ross und Bodega Bay.

Jahre des Chaos 1846 bis 185j[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1848 kam Sutters ältester Sohn nach Kalifonien.

Sutter als Goldsucher (April bis Dezember 1848)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Karte der kalifornischen Gold-Region um 1850 mit Markierung der Orte mit Bezug zu Sutter.

Am 28. Januar hatte Sutter vom Goldfund erfahren, aber erst am 2. April 1848 entschlossen sich Sutter und Marshall zusammen mit Isaac Humphrey und Peter Wimmer den Sutter-Marshall Claim zu erschließen, wobei Sutter die Ausrüstung und die indianischen Arbeitskräfte stellte - einzig Humphreys hatte Erfahrung als Goldgräber.[22] Auch mit anderen Partnern - wie Lienhard - verfolgte Sutter dieses Geschäftsmodel - er stellte Ausrüstung und Verpflegung und sollte dafür einen Anteil an den Funden erhalten, wobei er aber die Abrechnungen nicht kontrollieren konnte und letztlich einen Verlust erzielte, während sein Konkurrent Sam Brannan durch den Verkauf von Verpflegung und Ausrüstung reich wurde. Im September stellte er dann selbst eine Truppe von etwa 100 Indianern und 50 Hawaiianern zusammen und begann in der Nähe von Mormon Island mit der Goldsuche.[23] Mitte Oktober zog Sutter mit seiner Mannschaft weiter nach Süden, wo er auf dem Gebiet der nachmaligen Stadt Sutter Creek Gold suchen ließ. Aber auch hier machte der oft betrunkene Sutter mit dubiosen Partnerschaften einerseits und Vernachlässigung seiner Arbeiter andererseits schlechte Geschäfte und beendete die Goldgräberei schon nach wenigen Wochen. Die beigefügte Karte zeigt deutlich, dass die Orte an denen Sutter Gold suchen ließ weit entfernt von Neu-Helvetien lagen.

Im Bundesstaat Kalifornien (1850 bis 1865)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hock-Farm

In Washington und Lititz (1865 bis 1880)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann August Sutter um 1980

Nachdem seine Hock-Farm in Kalifornien abgebrannt war, zog Sutter mit seiner Frau im Dezember 1865 nach Washington, D.C. 1866 reichte er beim Kongress der Vereinigten Staaten eine Petition wegen der vom obersten Bundesgericht verworfenen zweiten Landschenkung und dem ihm angetanen Unrecht ein.

Die drei Kinder von Johann August Sutter jun. und seiner ersten Ehefrau María del Carmen Rivas wurden von den Großeltern betreut. John III (* 1852) besuchte die John Beck's School for Boys, eine Schule der Herrnhuter Brüdergemeine in Lititz (Pennsylvania). Anna Eliza und María del Carmen kamen 1867 in die Linden Hall, ein Mädchenpensionat der Herrnhuter in Lititz.[24] 1871 baute sich das Ehepaar Sutter in Lititz (Pennsylvania) ein Haus. Sutter pendelte nun zwischen Washington und Lititz um seine Ansprüche weiter zu verfechten. Nachdem 1876 noch immer keine Entscheidung über die Petition getroffen worden war, reichte er eine neue ein, die vom Private Land Claims Committee des Repräsentantenhauses zur Annahme empfohlen wurde und eine Entschädigung für Sutter in Höhe von 50'000 USD vorsah – die Vorlage wurde jedoch vom Repräsentantenhaus nie behandelt. 1880 legte Sutter eine dritte Petition vor die im April 1880 von Ausschüssen des Repräsentantenhauses und des Senats befürwortet wurde. Im Juni lancierte Senator Daniel W. Voorhees eine Vorlage für den Kongress im Sinne der Petition, aber der Kongress vertagte sich am 16. Juni und es kam nicht zu einer Abstimmung über Sutters Anliegen – am 18. Juni 1880 starb Sutter im Hotel in Washington. Seine Frau starb 1881 in Lititz. Beigesetzt sind beide auf dem Friedhof der Herrnhuter Brüdergemeine in Lititz.

General Sutter?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Major General John A. Sutter um 1854

Sutter zeigte nach den zeitgenössischen Quellen eine Vorliebe für militärisches Gehabe und er legte sich gerne militärische Dienstgrade zu. Nachgewiesen ist, das er am 26. Mai 1828 seinen Dienst als Kadett der Republik Bern antrat. Am 15. Juli 1828 wurde zum Zweyten Unter-Lieutenant der 1. Centrums Compagnie des Reserve-Infanterie-Bataillons Nro. III[25] und am 16. März 1831 zum Ersten Unter-Lieutenant der 2. Centrums Compagnie[26] befördert wurde.[27] Sutters eigene Behauptung er sei Kapitän der Artillerie des Schweizerheeres gewesen ist nicht belegt. Dies gilt auch für die Behauptung er habe die Militärschule in Thun besucht und sei dort Studiengenosse von Louis Napoléon gewesen. In Missouri schmückte er seine Lebensgeschichte weiter aus und behauptete Hauptmann der königlich-französischen Schweizergarde von König Karl X. gewesen zu sein, was völlig frei erfunden war.[28]

Als Anführer einer Händlergruppe im Santa Fe Handel ließ er sich - wie dort üblich - als Captain bezeichnen und führte diesen „Titel“ auch später noch. Nach Sutters Angaben machte ihm der König von Hawaii, Kamehameha III., 1839 das Angebot auf Hawaii zu bleiben und das Amt eines Kriegsministers zu übernehmen.[29]

Mitte 1844 ernannte der mexikanische Gouverneur von California, Micheltorena, Sutter zum Hauptmann (Capitano) der mexikanisch-kalifornischen Miliz (Defensores de la Patria). Im Januar 1845 wurde er Oberbefehlshaber der Truppen des Sacramentotales (ca. 200 Mann) - hauptsächlich seine eigene Indianer-Truppe.

Am 16. August 1846 wurde Sutter zum Leutnant der US-amerikanischen Dragoner ernannt,[30] wobei er lediglich die Funktion eines Adjutanten des amerikanischen Kommandanten seines Fort Sutter mit der Indianer-Kompanie wurde.

Im Juni 1852 wurden die Sutter Rifles[31] gegründet. Diese in Sacramento beheimatete Miliz-Kompagnie der California State Militia wurde zu Ehren von Sutter benannt. Am 16. Februar 1853 wurde Sutter vom kalifornischen Kongress zu einem der Major Generals der California State Militia gewählt.[32] Bis 1861 finden sich in der kalifornischen Presse immer wieder Berichte über General Sutters Auftritt bei Paraden und Feierlichkeiten. Dienstlich tritt er nur im Sommer 1856 als Kommandeur der 5. Division (Hauptquartier in Marysville) im Zusammenhang mit der Mobilisierung der Miliz gegen das Vigilance Committee von San Francisco hervor.[Anm. 10]

Sutters militärische Praxis fällt in die Zeit von 1839 bis 1846 als er zahlreiche Einsätze gegen Indianergruppen führte. Aufgrund der überlegenen Bewaffnung handelte es sich dabei eher um Jagden, denn um Kämpfe.


Generalmajor der kaliforn. Miliz. „Major General[33] of California“ mit einem eigenen Stab[34]

Adjutant General of California und damit Befehlshaber der California State Militia war William Chauncey Kibbe

„Der Soldat Sutter blieb immer eine fleischgewordene Figur aus einem Abenteuerroman.“[35]


militarymuseum

  • An Act concerning the organization of the Militia vom 10. April 1850. In: Statutes of California, passed at the first Session of the Legislature, San José 1850, S. 190-196 Google-Digitalisat
  • Joint Resolution of Thanks to Captain John A. Sutter vom 24. Januar 1850. In: Statutes of California, passed at the first Session of the Legislature, San José 1850, S. 190-196 Google-Digitalisat

Sutter als Politiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mofras

Micheltorrena


Der letzte US Militärgouverneur von Kalifornien, Brigadegeneral Bennett C. Riley, rief in einer Proklamation vom 3. Juni 1849 zur Wahl einer Verfassunggebenden Versammlung für Kalifornien auf, die am 1. August gewählt wurde. Unter den 48 gewählten Delegierten war auch Sutter. Da er mit 10 Jahren Aufenthaltsdauer in Kalifornien damals zu den Alteingesessenen gehörte und seine Gastfreundschaft gegenüber den frühen amerikanischen Einwanderern unvergessen und bekannt war, hob er sich von den anderen delegierten ab, aber politisch hatte er wenig Einfluss.[36] Gleichzeitig mit der Volksabstimmung über den Verfassungsentwurf fand am 13. November 1849 auch die Wahl des ersten Gouverneurs von Kalifornien statt. Sutter war einer der fünf Kandidaten und landete auf dem dritten Platz.[37][Anm. 11]

Sutter und die indigene Bevölkerung II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Hintergrund Anführer der Maidu in deren Gebiet Neu-Helvetien lag. (Die Nisenan=Southern Maidu waren Verwandte dieser Maidu)

Der Glarner Heinrich Lienhard (1822–1903), der 1846 bis 1850 in verschiedenen Funktionen bei Sutter in Neu-Helvetien tätig war, hat als Augenzeuge seine Erinnerungen um 1870 niedergeschrieben. Das Original, 238 Seiten in deutscher Handschrift, ist aufbewahrt in der Bancroft Library der University of California in Berkeley. Lienhards Bericht zeigt glaubhaft die skandalösen Zustände in Neu-Helvetien: Sutters Alkoholismus, seine Tätlichkeiten gegenüber seinen Arbeitern und Arbeiterinnen, sowie deren sexuellen Missbrauch. Die Historikerin Rachel Huber[38] stellt auf Grund von Lienhards Bericht fest, dass die Kolonie "Neu-Helvetien" auf der Grundlage von Zwangsarbeit der indigenen Bevölkerung funktioniert hat,[39] erwähnt Sutters "Handel mit indigenen Kindern, vornehmlich, um seine Schulden zu tilgen",[40] nennt Sutter eine "zentrale Figur in den Verfolgungs- und Dezimierungsvorgängen der indigenen Bevölkerung Kaliforniens",[41] und sieht ihn mitverantwortlich für den Genozid der indigenen Gesellschaft Kaliforniens, der mit dem Goldrausch 1848 einsetzte.[42]

Sutter und die indigene Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Westport (Missouri) betrieb Sutter Handel mit den Deleware-und Shawnee Indianern (trotz Verbots auch mit Alkohol) und im Santa Fe-Handel mit den Apachen (auch illegalen Handel mit gestohlenen Pferden).[43] Auf dem Weg nach Oregon kaufte er einen Indianerjungen.

Sutter brachte bereits aus Hawaii eine Gruppe von Polynesier mit nach Kalifornien. Einen aus dieser Gruppe beauftragte er zeitweise mit seiner Vertretung und eine Polynesierin war seine Lieblingskonkubine - rassische Vorurteile waren bei ihm wahrscheinlich weniger vorhanden.

Gegen Sutter wurde und wird aber der Vorwurf erhoben er habe seine Kolonie mit der Zwangsarbeit der indigenen Bevölkerung errichtet und sogar einen Sklavenhandel mit deren Kinder betrieben.

Sein Umgang mit den Indianern am Sacramento wurde von einer Anzahl Zeitzeugen als sehr geschickt beschrieben und hat sich nach diesen Berichten positiv vom Verhalten der hispanischen Californios abgehoben. Zwangsarbeit und Sklavenhandel waren üblich, obwohl ungesetzlich. Auch Sutters Landzuweisung enthielt explizit die Bedingung die Indios gut zu behandeln.

Gleichwohl hat Sutter unter dem wirtschaftlichen Zwang Arbeitskräfte für seine Siedlung zu organisieren und Geld zur Bezahlung der für den Aufbau der Kolonie erforderlichen Materialien zu generieren die Indianer ebenso ausgenutzt, wie seine Nachbarn.

Zudem wurde natürlich durch Sutters Siedlung, wie durch die amerikanisch-europäische Einwanderung überhaupt, der Lebensraum der Einheimischen eingeschränkt und die Wegnahme deren Ländereien war eine Annexion wie jene der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber Mexiko.

Die Bedeutung Sutters für die amerikanisch-europäische Besiedelung Kaliforniens wird durch seine Indianerpolitik nicht geschmälert, aber Sutter war ein williges Instrument der Kolonialisierung.

Sutter war 1850 Indianeragent der US Regierung ohne Einfluss Vorwurf keine Intervention gegen Vernichtungskrieg gegen die Indianer

Thomas J. Henley Von 1855 bis 1858 war er Indianerbeauftragter des Staates Kalifornien

Mokelumne (Miwok) ; Maidu Nisenan

Zollinger: Walagumnes, Otschekame, Mokelumne,

Huber: Gualacomne, Ochejamne, Pusune Nisenan

Hurtado: Gualacomne-Miwok, Ochejamne-Miwok, Muquelemne-Miwok

w:en:Plains and Sierra Miwok Gualacomne at Freeport on both sides of the Sacramento River; Ochejamne at Courtland on the east side of the Sacramento River

[2] Last year, for example, the Davis City Council voted unanimously to remove Sutter’s name from a city street because of concerns about his treatment of American Indians.


Sklaverei - Rechtslage in Mexiko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sklaverei - Rechtslage im US-Bundesstaat Kalifornien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sutters Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sutter wurde in der lutherischen Kirche in Kandern getauft und in der reformierten Kirche in Burgdorf getraut. Bei Beantragung der mexikanischen Staatsbürgerschaft bestätigte er „Catolico Apostolico y Romano“ zu sein, da Protestanten in Mexiko kein Bürgerrecht erhalten konnten und damit auch keine Landzuweisung. Beerdigt ist er auf dem Friedhof der Herrnhuter Brüdergemeine in Lititz. Über seine tatsächliche Einstellung zu Glaubensfragen gibt es keine Quellen - auch in dieser Beziehung ist Sutter eine schillernde Persönlichkeit.

Nachleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Vielfalt der Literatur über Sutter findet sich auch eine Vielfalt an unterschiedlichen Einschätzungen seiner Person. Bis heute nachwirkend sind insbesondere die Zerrbilder des heldenhaften Pioniers von Kalifornien, der im Sturm des Goldrausches ohne Schuld unterging[44] und jenes des gewissenlosen Kolonialisten der den Untergang der kalifornischen Indianer einleitete.[45]

Mit Zollinger und Hurtado wurde ein etwas realistischeres und ausgewogeneres Bild Sutters vorherrschend - seine Schwächen und Fehler wurden nicht kaschiert, aber grundsätzlich überwiegt eine wohlwollende Einschätzung und eine Betonung des ihm angetanen Unrechts, verbunden mit der Zuerkennung einer historischen Bedeutung.

Weniger verbreitet sind die nüchternen zeitgenössischen Einschätzungen renommierter amerikanischer Wissenschaftler wie Hubert Howe Bancroft und Josiah Royce. Bancroft, der Herausgeber und Mitautor eines Standardwerkes zur kalifornischen Geschichte, führte auch ein langes Interview mit Sutter in Lititz. Er spricht Sutter jede historische Bedeutung ab und skizziert ihn als selbstsüchtige, eitle Person, die unfähig war die glücklichen Umstände sinnvoll zu nutzen.[46] Der Philosoph Royce bezeichnet Sutters Schicksal als das gewöhnliche eines hartnäckigen und unbelehrbaren Träumers und sieht seine Person nicht als Helden, sondern als mehr malerisch denn männlich.[47]

Ohne den zufälligen Goldfund auf einem Gelände, das Sutter nicht einmal gehörte, wäre Sutter wohl ebenso in Vergessenheit geraten, wie andere frühe kalifornische Pioniere aus Deutschland und der Schweiz wie z.B. Wilhelm Benitz.


Dillon[48]

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sutter ist Namengeber für eine Vielzahl geografischer Objekte (z.B. Sutter County, Sutter Buttes, Sutter Creek), öffentlicher Einrichtungen (Schulen, Straßen) in Kalifornien, Kreis Lörrach (Kandern: Johann August Sutter Straße), Kanton Bern, Kanton Basel-Land.

Die Kantonshauptstadt des Kantons Basel-Land Liestal ist 1989 eine Städtepartnerschaft mit der Hauptstadt von Kalifornien, Sacramento, eingegangen, wobei die beidseitigen Beziehungen zu General Sutter den Anknüpfungspunkt bildeten. Allerdings hat Liestal mit Sutter nur insoweit zu tun als dessen Heimatgemeinde Rünenberg (in der er nie lebte) im Kanton Basel-Land liegt.

In Kandern - Sutters Geburtsort - gibt es einen Förderverein Städtepartnerschaft Kandern - Sacramento e.V.,[49] aber die Stadt Kandern hat keine offizielle Partnerschaft mit Sacramento.

Die Bekanntheit von Sutters Zerrbild führt auch dazu, dass sein Name im Tourismus als Marke genutzt wird - General Sutter ist für Gemeinden mit irgendeinem weitläufigen Bezug zu Sutter so etwas wie der Bollenhut für den Schwarzwald. In Lititz wirbt das Gasthaus „The Sutter“ mit seinem Namen[50] und in Sissach die General Sutter Distillery.[51] Das General Sutter Museum in Sissach[52] befindet sich im Obergeschoss der Brennerei Nebiker.

Sutter selbst lebte nie in seinem Heimatort Rünenberg im Kanton Basel-Land, aber es gibt seit 1953 ein Denkmal für ihn.[53] Der Kanton Basel-Land unterstützte 1987 die Finanzierung eines Sutter-Denkmals in Sacramento mit 50'000 Schweizer Franken.[54]

Bezeichnung Ort, County; Staat Status Anmerkungen National Register of Historic Places (NRHP)
Sutter's Fort Sacramento, Kalifornien National Historic Landmark;[55] California Historical Landmark Nr. 525[56] California state park 66000221[57]
Sutterville Sacramento, Kalifornien California Historical Landmark Nr. 593[58] nein
Coloma El Dorado County, Kalifornien National Historic Landmark;[59] California state park Marshall Gold Discovery State Historic Park mit Sutter's Mill und Marshall Monument 66000207[60]
Sutter's Mill (Gold discovery site) Coloma, El Dorado County, Kalifornien California Historical Landmark Nr. 530[61] gehört zu Coloma (Marshall Gold Discovery State Historic Park) nein
Hock Farm Yuba City, Sutter County, Kalifornien California Historical Landmark Nr. 346[62] nein
Fort Ross Jenner, Sonoma County, Kalifornien National Historic Landmark;[63] State Historic Park; California Historical Landmark Nr. 346[64] California state park 66000239[65]
Fort Ross Commander's House Jenner, Sonoma County, Kalifornien National Historic Landmark[66] 66000239[67]
Johann Agust[68] Sutter House Lititz, Lancaster County, Pennsylvania 82003795[69]
Sutter Creek Sutter Creek, Amador County, Kalifornien California Historical Landmark Nr. 322[70] Sutter Creek Grammar School und Five Mile Drive--Sutter Creek Bridge auch im National Register of Historic Places - kein direkter Bezug zu Sutter 76000477[71]; 86000734[72]

Sutter als künstlerisches Motiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Belletristik

Zentral für die Rezeption Sutters war und ist der 1925 in französischer Sprache erschienene historische Roman L'Or. La merveilleuse histoire du général Johann August Suter des Schweizer Schriftstellers Blaise Cendrars. Bereits 1925 erschien eine deutsche Übersetzung von Yvan Goll, Gold. Die fabelhafte Geschichte des Generals Johann August Suter.[73] und 1926 erschien eine englische Übersetzung. Seither sind viele Ausgaben in diversen Sprachen veröffentlicht worden. Das „elende Machwerk vom historischen“ und der „höchst facinierenden Roman vom belletristischen Standpunkte“[74] gab den Anstoß für viele weitere Autoren sich mit der Geschichte Sutters zu befassen, wobei meist die Aspekte des Goldrauschs im Vordergrund stehen. Die von Cendrars erfundenen alternativen Fakten wurden dabei oft ungeprüft kolportiert, wie auch neue erfunden. 1927 wurden mit Fünf historische Miniaturen die ersten Teile von Stefan Zweigs Sternstunden der Menschheit veröffentlicht, wobei sich Zweig im Kapitel Die Entdeckung Eldorados mit der Geschichte Sutters befasst.[75] 1930 befasste sich auch der rasende Reporter Egon Erwin Kisch mit Sutters Geschichte.[76] 1961 erschien der Roman Der Kaiser von Kalifornien von Luis Trenker,[77] der damit den Erfolg seines Films von 1936 ausschöpfte. Der jüngste Sutter-Roman von Helen Liebendörfer kam 2016 heraus.[78]

Im Film

Der sowjetische Regisseur Sergei Michailowitsch Eisenstein hielt sich auf Einladung der Paramount Pictures 1930 in Hollywood auf und plante konkret einen Film mit dem Titel Sutters Gold zu dem er durch den Roman L’or des Schweizer Schriftstellers Blaise Cendrars angeregt wurde. Paramount lehnte die Idee ab, aber Eisenstein verfolgte sie weiter.[79] Als Eisenstein seinen Entwurf[80] vorlegte für den er wochenlang historische Literatur und die originalen Schauplätze studiert hatte, wurde dieser in Fachkreisen gelobt, aber der Direktion von Paramount missfiel die Grundaussage, dass Gold die Quelle der Zerstörung von Mensch und Natur sei. Zudem gefiel seine Behandlung der Indianerfrage nicht.[81] [Anm. 12] Paramount schlug Eisenstein eine Verfilmung von Theodore Dreisers Roman Eine amerikanische Tragödie vor und Eisenstein nahm diese Anregung gerne auf. Auch sein Entwurf hierfür wurde von Paramount verworfen und zudem wurde in der amerikanischen Öffentlichkeit eine Kampagne gegen Eisenstein und seine politische Haltung gestartet. 1931 beendete Paramount den Vertrag mit Eisenstein ohne ein Projekt mit ihm realisiert zu haben. Die Realisierung von Eisensteins Filmidee hätte vermutlich die gesamte Rezeption von Johann August Sutter wesentlich beeinflusst und in eine andere Richtung gebracht.

1936 realisierte der amerikanische Regisseur James Cruze mit Universal Pictures die Filmidee von Eisenstein unter dem Titel Sutter's Gold. Trotz eines Rekord-Budgets von 2 Millionen US-Dollar fand der Film in dieser stark von Eisenstein abweichenden Umsetzung wenig Resonanz und war ein wirtschaftlicher Flop.[82]

Ebenfalls 1936 lieferte Sutters Leben den Stoff für den deutschen Spielfilm Der Kaiser von Kalifornien von und mit Luis Trenker (Produktion, Drehbuch, Regie und Hauptrolle). Diese Verfilmung ist angelehnt an den französischsprachigen Roman L’or des Schweizer Schriftstellers Blaise Cendrars. 1961 erschien ein ebenso wie der Film betitelter Roman des Hauptdarstellers Luis Trenker.[83]

In den 1980er Jahren plante die Filmgesellschaft von Moshé Mizrahi ein Projekt für einen neuen Sutter-Film - das Projekt wurde jedoch nicht realisiert.[84]

Im Theater

Der Schweizer Dramatiker Cäsar von Arx schrieb 1929 Die Geschichte vom General Johann August Suter. Schauspiel in zwei Teilen. Etwa gleichzeitig schrieb der Schweizer Dramaturg und Regisseur Werner Wolff ein Stück mit dem Titel „General Suter“ das dann wegen des Stücks von Cäsar von Arx nicht aufgeführt wurde.[85] 1932 folgte der deutsche Autor Bruno Frank mit dem „Schauspiel in einem Prolog und acht Bildern“, Der General und das Gold.[86] Um 1953 schrieb der Baselbieter Mundartschriftsteller Traugott Meyer ein Dialektstück über Sutters Leben.[87] Der chilenische Autor Guillermo Calderón schreib für das Theater Basel die Auftragsarbeit „Goldrausch“, die 2017 aufgeführt wurde. Das Werk fand wenig Anklang und es finden sich dort kaum noch Reste des historischen Sutter.[88]

In der Malerei

Sutter ließ sich gerne malen. Am bekanntesten ist das Ölgemälde des Schweizer Malers Frank Buchser, das 1866 entstand und sich im Kunstmuseum Solothurn befindet.[89]

In der Musik

Der Schweizer Popmusiker Polo Hofer veröffentlichte 2002 das Lied Alles Gold vo Kalifornie, in dem er von Sutters Leben singt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernard R. Bachmann: Ein Leben auf der Flucht nach vorn. Zürich 2005, ISBN 3-03823-140-1
  • Frances Fairchild: The Life and Times of Gen. J. A. Sutter and Other Historical Sketches. Bullock, Sacramento CA 1913 (Digitalisat, PDF)
  • Rachel Huber: "General Sutter", die obskure Seite einer Schweizer Heldenerzählung; in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte (SZG), (ISSN 0036-7834), Band 69 Nr. 3, 2019, S. 418–433
  • Albert L. Hurtado: John Sutter. A Life on the North American Frontier. University of Oklahoma Press, Norman OK 2006, ISBN 0-8061-3772-X im Internet Archive ausleihbar
  • Heinrich Lienhard: „Wenn Du absolut nach Amerika gehen willst, so gehe in Gottesnamen!“ Erinnerungen an den California Trail, John A.Sutter und den Goldrausch 1846–1849. 3. Aufl. Zürich : Limmat 2011. pdf – Lienhard arbeitete mehrere Jahre für Sutter; das Urteil über seinen Landsmann fällt dabei sehr ungünstig aus.
  • Martin Stohler: Johann August Sutter als Ikone. in: „Wasser“, Baselbieter Heimatbuch 27 (2009), S. 331–341
  • Martin Birmann: General Joh. Aug. Suter. Gäbis merkwürdige Schicksale. Reflexe transatlantischer Liebestätigkeit. Verein für die Verbreitung guter Schriften bei Emil Birkhäuser, Basel 1907. (Die Sutter-Biographie – im Original: Suter – ist zuerst 1868 als Feuilleton in der Basellandschaftlichen Zeitung erschienen. Der Bericht über Gäbi handelt von Gabriel Merz, einem Auswanderer aus dem Aargau und Kindheitsfreund Birmanns, über den Sutters Sohn Emil Viktor mit dem Autor korrespondiert, der im Kanton Baselland Vormund von Sutters Frau war. Gäbi Merz, inzwischen Pastor, war laut Sutters Sohn der einzige, der auch in der Krise zur Familie Sutter hielt.)
  • Alfred Dietz: Johann August Sutter — Der Kaiser von Kalifornien. In: Das Markgräflerland, Heft 1/1969, S. 23–36 Digitalisat der UB Freiburg
  • Erhard Richter: Zum 200. Geburtstag von Johann August Sutter, dem „Kaiser von Kalifornien“. In: Das Markgräflerland, Band 1/2003, S. 85-92 Digitalisat der UB Freiburg
  • Albert Eisele: Die Entwicklung der Papierfabrikation in Kandern. In: Das Markgräflerland, Heft1/1954, S. 19–25
  • Rudolf Bigler: General Johann August Sutter und seine Beziehungen zu Burgdorf. In: Burgdorfer Jahrbuch 1935, S. 7-20 UB Bern
  • Werner Lüthi: 1848 - Gold in Kalifornien. Zur Lebensgeschichte von General Johann August Sutter. In: Burgdorfer Jahrbuch 1998, S. 21-48 Digitalisat der UB Bern

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann August Sutter – Sammlung von Bildern

Porträts der Familie Sutter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Lüthi S. 21; gemäß Fußnote 1 war die amtliche Schreibweise für die Familie „Suter“, aber Johann August und seine Verwandten schreiben sich immer mit „tt“
  2. siehe Lüthi S. 23
  3. siehe Zollinger S. 1068
  4. Abdruck des spanischen Originals der Landzuweisung in Supreme court of the United States. No. 135. : The United States, appellants, vs. John A. Sutter. Appeal from the District court U.S. for the Northern district of California. United States, Washington : Govt. print. off., 1863?, S. 74–75 (spanisch) Digitalisat
  5. siehe Erhard Richter: Zum 200. Geburtstag von Johann August Sutter, dem „Kaiser von Kalifornien“. In: Das Markgräflerland, Band 1/2003, S. 85 Digitalisat der UB Freiburg; das Jahr der Versetzung ist nicht bekannt.
  6. siehe Bigler S. 10
  7. siehe Bigler S. 9
  8. siehe Lüthi S. 22
  9. Zollinger S. 1068
  10. Lüthi S. 29
  11. Bigler S. 12
  12. siehe Lüthi S. 29
  13. siehe Lüthi S. 29, bei Bigler S. 13 wird der 8. oder 9. Mai angegeben, was aber nicht zum Datum des Passes passt.
  14. siehe Zollinger S. 1096
  15. nach Zollinger bei Independence, nach Hurtado bei Council Grove
  16. Albert L. Hurtado: John Sutter. A Life on the North American Frontier. University of Oklahoma Press, Norman OK 2006, S. 24 im Internet Archive
  17. siehe Hurtado S. 26
  18. siehe Zollinger S. 1099
  19. siehe Hurtado S. 29
  20. siehe Zollinger S. 1099
  21. siehe Hurtado S. 42
  22. siehe Hurtado S. 224 im Internet Archive
  23. siehe Hurtado S. 233 im Internet Archive
  24. John A. Sutter jr, Allen R. Ottley: The Sutter Family and the Origins of Gold-Rush Sacramento, S. 133 Google-Digitalisat
  25. Regimentsbuch der Republik Bern, 1830
  26. Regimentsbuch der Republik Bern, 1832
  27. siehe Lüthi
  28. siehe Zollinger S. 1099
  29. siehe Zollinger S. 1101
  30. siehe Zollinger 1326
  31. California Militia and National Guard. Unit Histories Sutter Rifles auf der Homepage des The California State Military Museum; abgerufen am 23. März 2020
  32. Sacramento Daily Union, Volume 4, Number 593, 16 February 1853, Senat am 14. Februar
  33. [https://www.worddisk.com/wiki/Major_general/
  34. Sacramento Daily Union, Volume 4, Number 606, 3 March 1853; abgerufen am 24. März 2020
  35. Zollinger S. 1218
  36. Hubert Howe Bancroft: History of California. vol. VI. (1848-1859), 1888, S. 285 im Internet Archive
  37. Hubert Howe Bancroft: History of California. vol. VI. (1848-1859), 1888, S. 305 im Internet Archive
  38. Rachel Huber, MA, Vorstellung auf der Homepage der Universität Luzern; abgerufen am 1. April 2020]
  39. siehe Huber S. 427
  40. siehe Huber S. 424/425
  41. siehe Huber S. 424
  42. siehe Huber S. 428
  43. Hurtado Indian S. 16 [1]
  44. siehe Cendrars, Trenker etc.
  45. hier ist neuerdings die Arbeit von R. Huber zu nennen, der aber eine Reihe anderer Publikationen vorausgingen
  46. siehe Hubert Howe Bancroft: History of California, Band V. (1846-1848), San Francisco, The History Company, Publishers, 1886, S. 738-740 im Internet Archive
  47. siehe Josiah Royce: California, from the conquest of 1846 to the second vigilance committee in San Francisco [1856] A study of American character, Boston & New York 1886, S. 41/42 im Internet Archive
  48. siehe Richard H. Dillon: Fool's gold; the decline and fall of Captain John Sutter of California, New York 1967, S. 351-356 im Internet Archive ausleihbar
  49. siehe Handelsregister beim Amtsgericht Freiburg Handelsregister-Nummer VR 701658
  50. Homepage von „The Sutter“ in Lititz; abgerufen am 13. April 2020
  51. Homepage der General Sutter Distillery; abgerufen am 13. April 2020
  52. Homepage des General Sutter Museums in Sissach; abgerufen am 13. April 2020
  53. General Johann August Sutter - Rünenberg, BL, Switzerland (mit Bild) auf www.waymarking.com; abgerufen am 28. März 2020
  54. siehe Huber S. 422
  55. List of NHLs by State
  56. Office of Historic Preservation Nr. 525
  57. NRIS Nr. 66000221
  58. Office of Historic Preservation Nr. 593
  59. List of NHLs by State
  60. NRIS Nr. 66000207
  61. Office of Historic Preservation GOLD DISCOVERY SITE, Nr. 530
  62. Office of Historic Preservation HOCK FARM (SITE OF), Nr. 346
  63. List of NHLs by State
  64. Office of Historic Preservation Fort Ross, Nr. 5
  65. NRIS Nr. 66000239
  66. List of NHLs by State
  67. NRIS Nr. 66000239
  68. offizieller Schreibfehler im National Register of Historic Places NRIS Nr. 82003795
  69. NRIS Nr. 82003795
  70. Office of Historic Preservation xx, Nr. 322
  71. NRIS Nr. 76000477
  72. NRIS Nr. 86000734
  73. Blaise Cendrars: Gold – Die fabelhafte Geschichte des Generals Johann August Sutter. ISBN 3-7160-2053-2 (Original: L’Or – La merveilleuse histoire du Général Johann August Suter. 1925)
  74. Zitate aus E. A. Kubler: Johann August Sutter in der deutschen Literatur. In: Monatshefte für Deutschen Unterricht, Band 27, No. 4 (Apr., 1935), S. 123 online bei jstor
  75. Stefan Zweig: Die Entdeckung Eldorados. J. A. Suter, Kalifornien. Januar 1848. In: Sternstunden der Menschheit. S. Fischer, Frankfurt am Main 1998, S. 134–144; vorherige Auflage: Insel, Leipzig (E-Text)
  76. Egon Erwin Kisch: Die Ballade von Sutter's Fort. In: Egon Erwin Kisch: Paradies Amerika. Landung in Australien, Berlin 1973 n219 – Internet Archive
  77. Luis Trenker: Der Kaiser von Kalifornien, Verlag der Freizeit-Bibliothek, Hamburg 1961, DNB 455105421
  78. Helen Liebendörfer: Hansdampf in allen Gassen: Die Abenteuer von General J. A. Sutter, Verlag: Friedrich Reinhardt, ISBN 978-3724521518
  79. siehe Marie Seton: Sergei M. Eisenstein a biography, New York, Grove Press, Inc. 1960, S. 161 im Internet Archive
  80. Sergei M. Eisenstein, Grigory V. Alexandrov, Igor Montagu: Sutter's Gold. Scenario based upon the novel „L'or“ by Blaise Cendrars. In: Igor Montagu: With Eisenstein in Hollywood; a chapter of autobiography, 2. Auflage 1974, S. 150-206 im Internet Archive ausleihbar
  81. siehe Marie Seton: Sergei M. Eisenstein a biography, New York, Grove Press, Inc. 1960, S. 172-174 im Internet Archive
  82. Eintrag auf IMBd; abgerufen am 22. März 2020
  83. Luis Trenker: Der Kaiser von Kalifornien, Verlag der Freizeit-Bibliothek, Hamburg 1961, DNB 455105421
  84. Eintrag auf IMBd; abgerufen am 22. März 2020
  85. Theaterlexikon der Schweiz online; abgerufen am 23. März 2020
  86. Bruno Frank: Der General und das Gold|Der General und das Gold. Schauspiel in einem Prolog und acht Bildern, Berlin, Drei Masken, 1932, pdf.
  87. Der Gänneral Sutter. D Läbesgschicht vom Johann Auguscht Sutter baselbieterdütsch verzellt. Lüdin, Liestal 1953; zuletzt in: Gesammelte Werke. Band 6. Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3248-3
  88. Annette Mahro: Ein Zerrbild von Künstlerkarrieren. Guillermo Calderóns "Goldrausch" am Theater Basel. In: Badische Zeitung vom 14. Januar 2017; abgerufen am 22. März 2020
  89. http://sammlung-online.kunstmuseum-so.ch/eMuseumPlus?service=DynamicAsset&sp=SU5mxm4Yx%2FVYWeI9DKsR9LTIQqD6GXSFMez%2FYx5EhVSCZjU0bcvvsnPxkoLiFJnF9QzRY98OZwV1b%0D%0AfnOjhdzPJCrGy%2BOIZxfXys9Yi8S8yOLsUUmZCld7L5qlPqbqrNmy&sp=Simage%2Fjpeg Sammlung Online des Kunstmuseums Solothurn; abgerufen am 13. April 2020]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In der Literatur findet sich als Geburtsdatum auch der 15. Februar, aber im Geburts- und Taufregister der Gemeinde Kandern ist eingetragen: „23. Februar 1803 früh um 5 Uhr“. Durch die Uhrzeit und den bei anderen Eintragungen klar ersichtlichen Gebrauch, dass in Kandern der tatsächliche Geburtstag und nicht der Tauftag eingetragen wurden, ist der 23. Februar definitiv als Geburtstag anzusehen. Siehe hierzu Lüthi S. 22; dort auch das Zitat.
  2. Zum Zeitpunkt von Sutters Geburt gehörte Kandern zur Markgrafschaft Baden. In der Literatur wird vielfach das Großherzogtum Baden genannt, was aber nicht ganz korrekt ist. Zum Zeitpunkt der Geburt war der Reichsdeputationshauptschluss noch nicht rechtswirksam. Als er dies am 27. April 1803 wurde, gehörte Kandern zunächst zum Kurfürstentum Baden und erst mit der Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 entstadn das Großherzogtum Baden.
  3. Die Basler Familie Hüsler betrieb seit 1532 eine Papiermühle im St. Albantal. Der Name wurde im Laufe der Zeiten anders geschrieben: Heusler, Häusler, Häußler. Siehe auch Sandra Schultz: Papierherstellung im deutschen Südwesten: Ein neues Gewerbe im späten Mittelalter, Berlin/Boston 2018, S. 216 online. Entgegen anders lautenden Berichten in der Literatur besaß die Familie Suter/Sutter keine Papiermühlen.
  4. In der Literatur findet sich vielfach der Name Dübold; hier wird die Schreibweise von Bigler (S. 9 u.a.) verwendet, der als Archivar von Burgdorf den Zugang zu allen Akten hatte. Bei Lüthi (S. 24) wird der Vorname Annette genannt; bei Bigler (S. 10) Anna, genannt Nannette.
  5. In der Literatur wird teilweise nur von vier Kindern berichtet, wobei der früh verstorbene Carl Albert vergessen wird.
  6. Teilweise finden sich Hinweise auf einen Zwillingsbruder Johann Heinrich
  7. Thurneysen hatte 1819 die Papiermühle in Kandern erworben und die Lehrstelle, war wohl der Position seines Vaters zu verdanken.
  8. In der Literatur ist von der Spezereihandlung des Salzfaktors Aeschlimann in der Burgdorfer Schmiedengasse die Rede, wo er als Handelscommis arbeitete. Dieses eher unwichtige Detail wird hier nur kommentiert um dem Leser der Sutter Literatur gleich die Übersetzung der heute unüblichen Begriffe mitzugeben.
  9. Bei Bigler S. 13 „Sofort rief sie den Geldstag an.“ Zum Begriff Geldstag siehe Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
  10. Sutter war nicht General der US-Armee. Die California State Militia wurde durch An Act concerning the organization of the Militia vom 10. April 1850. In: Statutes of California, passed at the first Session of the Legislature, San José 1850, S. 190-196 gegründet.Google-Digitalisat. Commander in Chief war und ist der Gouverneur von Kalifornien, die tatsächliche Leitung liegt beim Adjutant General (1852-1864 William Chauncey Kibbe). Zunächst war die Miliz in vier Divisionen jeweils unter der Leitung eines Major General eingeteilt - später wurde die Anzahl der Divisionen erhöht, wobei die Einteilung auf Basis der Counties erfolgte. Die Miliz wurde bei inneren Unruhen und vor allem für Kriegszüge gegen die Indianer aufgeboten - ein diesbzgl. Einsatz des Generalmajors Sutters ist nicht bekannt.
  11. Sutter erhielt 2201 Stimmen was 15,5% der abgegebenen Stimmen entsprach. Die Wahlbeteiligung war gering. In der Literatur findet sich der Hinweis, dass Sutter als Präsident der konstitutionelle Versammlung agierte. Dies trifft für die letzte Sitzung vom 13. Oktober zu in der nur noch Formalien zu behandeln waren.
  12. Eisenstein wollte auch die Szene mit der entwürdigenden Fütterung der Indianer aufnehmen die Lienhard schilderte - siehe Sutter's Gold. Scenario S. 174.