Boroșneu Mare

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Boroșneu Mare
Groß-Weindorf
Nagyborosnyó
Wappen von Boroșneu Mare
Boroșneu Mare (Rumänien)
Boroșneu Mare (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Covasna
Koordinaten: 45° 49′ N, 26° 0′ OKoordinaten: 45° 49′ 8″ N, 26° 0′ 21″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 564 m
Fläche: 44,08 km²
Einwohner: 3.186 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km²
Postleitzahl: 527040
Telefonvorwahl: (+40) 02 67
Kfz-Kennzeichen: CV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Boroșneu Mare, Boroșneu Mic, Dobolii de Sus, Leț, Țufalău, Valea Mică
Bürgermeister: Ilie Nicolae (ALDE)
Postanschrift: Str. Principală nr. 393
loc. Boroșneu Mare, jud. Covasna, RO–527040
Website:

Boroșneu Mare [ˈboroʃneu ˈmare] (veraltet Boroșnăul Mare; deutsch Groß-Weindorf, ungarisch Nagyborosnyó)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Covasna in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Boroșneu Mare im Kreis Covasna
Reformierte Kirche in Leț

Die Gemeinde Boroșneu Mare liegt in den Nordwestausläufern des Întorsura Gebirges – ein Teilgebirge der Ostkarpaten. An der Mündung des Baches Valea Mare in den Covasna, zwei Kilometer südlich des Drum național 13E und der Bahnstrecke Brașov–Sfântu Gheorghe–Târgu Secuiesc befindet sich der Ort Boroșneu Mare 14 Kilometer westlich von der Kleinstadt Covasna und etwa 20 Kilometer östlich von der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mehrheitlich von Magyaren bewohnte Ort Boroșneu Mare wurde nach unterschiedlichen Angaben erstmals 1332[4] oder 1372 urkundlich erwähnt.[5]

Eine Besiedlung auf dem Areal des Gemeindezentrums deutet mit dem archäologischen Fund des Kastells Boroșneu Mare bis in die Römerzeit zurück. Auf dem von den Einheimischen genannten Areal Dealul Cetății (ungarisch Várhegy), wurden laut Márton Roska archäologische Funde der Jungsteinzeit zugeordnet.[6] Auch auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Țufalău (ungarisch Cófalva) wurden Besiedlungen in die Jungsteinzeit und Bronzezeit datiert.[6] Des Weiteren wurden auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Boroșneu Mic (Klein-Weindorf) zahlreiche archäologische Funde unterschiedlichen Zeitalter zugeordnet, von denen die meisten sich im Museum der Kreishauptstadt befinden.[6] Laut dem Verzeichnis historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) wurden auf dem Areal Cetatea Viezurei (ungarisch Borzvára) in Boroșneu Mic und im eingemeindeten Dorf Leț (ungarisch Lécfalva) auf dem Berg Dealul cetății (ungarisch Várhegy), einer Anhöhe von etwa 575 m, Besiedlungen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit zugeordnet.[7]

Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Boroșneu Mare dem Stuhlbezirk Sepsi in der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune). Anschließend gehörte Micfalău dem historischen Kreis Trei-Scaune (deutsch Drei Stühle) und ab 1950 dem heutigen Kreis Covasna an.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Boroșneu Mare entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[8] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 3.527 52 3.374 - 101
1930 4.012 60 3.799 16 137
1977 3.020 46 2.772 - 202
2002 3.086 144 2.758 - 184
2011 3.097 92 2.890 2 113
2021 3.186 78 2.866 - 242 (129 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Boroșneu Mare die höchste Einwohnerzahl (5001) 1910 ermittelt. Die höchste Anzahl der Magyaren (3994) wurde 1941, die der Rumänen (1082) 1920, die der Roma (254) 1956 und die der Rumäniendeutschen wurde 1930 registriert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im eingemeindeten Dorf Dobolii de Sus (ungarisch Feldoboly) die reformierte Kirche 1667 errichtet und 1773 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[7]
  • Im eingemeindeten Dorf Țufalău das Landhaus der ungarischen Adelsfamilie Veress, 1794 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
  • Am nördlichen Rand des Gemeindezentrums das Kastell Boroșneu Mare, deutlich im Gelände zu sehen, steht unter Denkmalschutz.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Boroșneu Mare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 29. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 12. November 2019 (ungarisch).
  4. Angaben auf der Website der Gemeinde Boroșneu Mare, abgerufen am 12. Februar 2020 (englisch)
  5. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  6. a b c Institutul Național al Patrimoniului, abgerufen am 16. Oktober 2022 (rumänisch).
  7. a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 460 kB; ungarisch).