Brețcu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Brețcu
Bretz
Bereck
Wappen von Brețcu
Brețcu (Rumänien)
Brețcu (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Covasna
Koordinaten: 46° 3′ N, 26° 16′ OKoordinaten: 46° 2′ 48″ N, 26° 15′ 56″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 116,03 km²
Einwohner: 3.132 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km²
Postleitzahl: 527060
Telefonvorwahl: (+40) 02 67
Kfz-Kennzeichen: CV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Brețcu, Mărtănuș, Oituz
Bürgermeister: Zoltán Dimény (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 142
loc. Lemnia, jud. Covasna, RO–527060
Website:

Brețcu [ˈbret͡sku] (deutsch Bretz, ungarisch Bereck oder Beretzk) ist eine Gemeinde im Kreis Covasna in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Brețcu im Kreis Covasna

Die Gemeinde Brețcu liegt nördlich der Kronstädter Senke (Depresiunea Brașovului) in den Südausläufern des Nemira-Gebirges (Munții Nemira), ein Teilgebirge der Ostkarpaten, im sogenannten Szeklerland im Norden des Kreises Covasna. Der Ort Brețcu befindet sich am gleichnamigen Bach, ein linker Nebenfluss des Râul Negru, an der Bahnstrecke Târgu Secuiesc–Brețcu und am Drum național 11 – ein Teilabschnitt der Europastraße 574 – 16 Kilometer nordöstlich von der Kleinstadt Târgu Secuiesc (Szekler Neumarkt) und etwa 50 Kilometer nordöstlich von der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Brețcu wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[3]

Auf eine frühere Besiedlung des Gemeindegebiets, auf dem Areal von den Einheimischen genannt Cetatea doamnei Venetur (ungarisch Veneturné vara) oder nur Cetate (Vár), nördlich des Dorfes Brețcu rechts des gleichnamigen Flusses, deuten Erdwälle auf ein ehemaliges römisches Kastell. Etwa 150 bis 200 Meter vom Kastell entfernt wird eine römische Therme vermerkt.[4] Reste einer Burg in der Nähe des Kastells werden etwa dem 17. Jahrhundert zugeordnet, nähere Angaben werden hierzu nicht gemacht. Des Weiteren werden archäologische Funde auf dem Gemeindegebiet der Bronzezeit zugeordnet und befinden sich im Museum in Sfântu Gheorghe.[5]

Auch auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Mărtănuș (ungarisch Kézdimartonos), auf dem Areal von den Einheimischen genannt Coasta mesteacănului (ungarisch Nyiroldal), werden Funde der Urgeschichte vermerkt.[5]

Laut einem Dokument aus dem Jahre 1614 wurden im Ort Brețcu 70 Familien, von denen eine als Hörige; 1750 und 1848 wurden in Brețcu keine Hörigen mehr vermerkt. Ende des 19. Jahrhunderts steigt die Industrialisierung in der betreffenden Verwaltungseinheit Siebenbürgens, was die Entstehung einer Holzindustrie in der Region zufolge hat. 1907 wurde der Bau der Bahnstrecke von Târgu Secuiesc beendet. 1910 wurde eine Ziegelfabrik, 1933 eine etwa zehn Kilometer lange Schmalspurbahn im Oituz-Tal und 1939 wurde das ehemalige Rathaus, die heutigen Grundschule im Gemeindezentrum, fertiggestellt.[6]

Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Brețcu dem Stuhlbezirk Kézdi in der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune), anschließend dem historischen Kreis Trei-Scaune (deutsch Drei Stühle) und ab 1950 dem heutigen Kreis Covasna an.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Brețcu entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[7] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 3.996 1.546 2.358 8 84
1930 4.402 1.566 2.791 16 29
1966 4.847 1.287 3.461 4 95
2002 3.908 996 2.890 - 22
2011 3.515 813 2.537 - 165
2021 3.132 729 2.294 - 109

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1966 ermittelt. Die höchste Anzahl der Magyaren (3.548) wurde 1941, die der Rumänen und der Rumäniendeutschen 1930 und die der Roma (174) wurde 1992 registriert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gemeindezentrum die orthodoxe Kirche Sf. Nicolae, 1783 errichtet und die Anwesen unter der Haus-Nr. 324, 504, 575 und 576, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Mărtănuș die orthodoxe Kirche Adormirea Maicii Domnului, 1796 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Oituz das alte Zollamt im 19. Jahrhundert errichtet und auf dem Berg Rakottyás die mittelalterliche Burg Rákocsy, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • An der Mündung des Brețcu in den Râul Negru das römische Kastell Brețcu mit der historischen Bezeichnung Angustia und nach Angaben des Verzeichnisses historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) die 200 Meter davon entfernte römische Therme, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Die Gemeinde Brețcu ist auch Ausgangspunkt zu den Gipfeln Stănișoara 1260 oder 1280 m und Tâmla 1365 m im Vrancea-Gebirge (Munții Vrancei), im Dreiländereck der Kreise Covasna, Bacău und Vrancea.[9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Brețcu pflegt Partnerschaften mit den ungarischen Städten Hódmezővásárhely und Tótkomlós.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Brețcu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 29. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Județul Covasna, Monumente și Situri Arheologice. (PDF; 25,1 MB) Abgerufen am 26. April 2020 (rumänisch).
  5. a b Institutul Național al Patrimoniului, abgerufen am 16. Oktober 2022 (rumänisch).
  6. Angaben auf der Website der Gemeinde Brețcu, abgerufen am 26. April 2020 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 460 kB; ungarisch).
  8. a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  9. Din Oituzul Ardelean pe Culmea Stânișoarei (Munții Vrancei) auf muntesiflori.ro, abgerufen am 27. April 2020 (rumänisch).
  10. Angaben zu Áron Gábor, bei mek.oszk.hu, abgerufen am 15. April 2020 (ungarisch).
  11. Angaben zu Khell István, bei mek.oszk.hu, abgerufen am 26. April 2020 (ungarisch).
  12. Angaben zu Partnerschaften auf der Website der Gemeinde Brețcu, abgerufen am 26. April 2020 (rumänisch).