Dalnic

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Dalnic
Dayla
Dálnok
Wappen von Dalnic
Dalnic (Rumänien)
Dalnic (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Covasna
Koordinaten: 45° 55′ N, 25° 59′ OKoordinaten: 45° 55′ 15″ N, 25° 59′ 13″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 589 m
Fläche: 51,62 km²
Einwohner: 896 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner je km²
Postleitzahl: 527121
Telefonvorwahl: (+40) 02 67
Kfz-Kennzeichen: CV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Dalnic
Bürgermeister: István Marti (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 45
loc. Dalnic, jud. Covasna, RO–527121
Website:
Sonstiges
Stadtfest: Ende Iuli, Gemeindefest

Dalnic (veraltet Dalnoc; ungarisch Dálnok, deutsch Dayla) ist eine Gemeinde im Kreis Covasna in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Dalnic im Kreis Covasna
Reformierte Kirche in Dalnic

Der Ort Dalnic liegt westlich der Kronstädter Senke (Depresiunea Brașovului), in den Südostausläufern der Bodocer Berge (Munții Bodoc) – ein Teilgebirge der Ostkarpaten. Im sogenannten Szeklerland im Zentrum des Kreises Covasna befindet sich der Ort Dalnic am gleichnamigen Bach, ein rechter Nebenfluss des Râul Negru. Zwei Kilometer westlich von der Nationalstraße DN11 gelegen, befindet sich der Ort 15 Kilometer südwestlich von der Kleinstadt Târgu Secuiesc (Szekler Neumarkt) und etwa 25 Kilometer nordöstlich von der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Dalnic wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[3] Nach Angaben von Márton Roska allerdings, deuten archäologische Funde auf dem Areal von den Einheimischen genannt Tonorok beim Zusammenfluss der Bäche Dalnic und Kanta, auf eine Besiedlung des Gemeindegebiets bis in die Jungsteinzeit zurück. Zahlreiche Funde auf dem Gemeindegebiet deuten in unterschiedliche Zeitalter und befinden sich im Museum der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe.[4]

Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Brețcu dem Stuhlbezirk Kézdi in der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune), anschließend dem historischen Kreis Trei-Scaune (deutsch Drei Stühle) und ab 1950 dem heutigen Kreis Covasna an.

Der Ort Dalnic wurde Anfang 2004, durch die Loslösung aus der Gemeinde Moacșa, zu einer eigenständigen Gemeinde.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Dalnic entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 1.570 - 1.523 - 47
1930 1.230 9 1.164 2 55
2002 1.026 13 1.012 - 1
2011 956 8 933 - 15
2021 896 2 879 - 15

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet des Ortes Dalnic die höchste Einwohnerzahl und die der Magyaren 1850 ermittelt. Die höchste Anzahl der Rumänen (68) wurde 1977, die der Roma (55) und der Rumäniendeutschen wurde 1930 registriert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die reformierte Kirche[7] wurde nach (unterschiedlichen) Angaben des Verzeichnisses historischer Denkmäler im 13. Jahrhundert errichtet, 1526 und im 19. Jahrhundert erneuert,[8][9] oder Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet,[10] und das Pfarrhaus im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8] Die Kirche könnte eine Renovierung einer älteren Kirche oder einer völlig neuen Kirche sein, denn während Restaurierungsarbeiten im Jahr 1978 tauchten neben gotischen auch romanische Details auf. Gleichzeitig wurden auch Wandbilder entdeckt. Das Verbindungsteil zwischen Kirche und dem Turm wurde nachträglich errichtet. Der Glockenturm wurde 1922 an Stelle eines älteren errichtet. In einer Beschreibung von 1675 wird erwähnt, dass die Kirche von einer Ringmauer umgeben war. Die katholische Bevölkerung im Ort wurde während der Reformation im Mittelalter zusammen mit der Kirche reformiert. Bei Ausgrabungen welche 1978 stattfanden, wurden Objekte mit Runenschrift entdeckt.[10]
  • Die beiden Herrenhäuser der ungarischen Adelsfamilie Hadnagy (Haus Nr.: 49–50), 1896 und 1920 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Gál, 1844 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8] Nach Rückerstattung des Anwesens an den rechtmäßigen Erben Borbáth Dezsö, konnte dieser das dem Zerfall gelassenen Anwesen zu kommunistischer Zeit aus finanziellen Gründen nicht herrichten[11] und veräußerte es an eine Stiftung.[12]
  • Das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Beczásy, 1885 errichtet und dessen Botanische Garten im 19. Jahrhundert angelegt, stehen unter Denkmalschutz.[8] Auf dessen Areal hat auch der rechtmäßige Erbe nach dem Umsturz von 1989 versucht, den einst erfolgreichen Anbau seines Vorgängers István Beczásy mit Linsen auf über 50 Hektar, aber ohne Erfolg. Hunderte von Kilogramm Linsen wurden an Schweine verfüttert, erfolgreicher war das Geschäft mit Kartoffeln.[11]
  • Das Haus der Familie Bajka (Haus Nr.: 238) im 19. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Denkmal des hier geborenen György Dózsa 1975 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • György Dózsa (* um 1470–1514) hier geboren,[13] war der Anführer des ungarischen Bauernaufstandes von 1514.
  • Mihály Dálnoki Nagy (1612–1648), war Lehrer und unitarischer Theologe.[14]
  • Dálnoki Nagy Lőrinc (1614–1661), war Lehrer und Philosoph.[15]
  • Dénes Kozma (1875–1922), war Kräuterkundler, studierte Naturwissenschaft und Landwirtschaft an den Universitäten in Halle und Berlin.[16]
  • Jenő Darkó (1880–1940), war ein ungarischer Philologe, byzantinischer Universitätsprofessor, 1913 korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dalnic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 29. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Institutul Național al Patrimoniului, abgerufen am 23. Oktober 2022 (rumänisch).
  5. Lege, privind înființarea comunei Dalnic, prin reorganizarea comunei Moacșa, județul Covasna. (PDF; 183 kB) Abgerufen am 6. Juni 2020 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 460 kB; ungarisch).
  7. Angaben und eine 360°-Ansicht der reformierte Kirche in Dalnic bei virtualisszekelyfold.ro, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch, rumänisch, ungarisch)
  8. a b c d e f g Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  9. Angaben zur reformierte Kirche in Dalnic bei biserici.org, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  10. a b Angaben zum Ort Danlic bei mek.oszk.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  11. a b Andreea Pora, Brindusa Armanca: Decojind ceapa Dalnicului. Revista22, 27. Dezember 2015, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  12. Angaben zum Herrenhaus Gaál bei coalitie.castelintransilvania.ro, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  13. Angaben zu Dálnok bei erdely-szep.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  14. Angaben zu Mihály Dálnoki bei mek.oszk.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  15. Angaben zu Dálnoki Nagy Lőrinc bei arcanum.hu, abgerufen am 7. Juni 2020 (ungarisch).
  16. Kozma Dénes, bei MAGYAR AGRÁRTÖRTÉNETI ÉLETRAJZOK I—P. (PDF; 41,9 MB) Abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  17. Angaben zu Jenő Darkó bei mek.oszk.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).