Christoph 62

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Christoph 62

D-HDRF als Christoph München (2021)
D-HDRF als Christoph München (2021)

Luftrettungszentrum Daten
Betreiber: DRF Luftrettung (bis 03/2012: Elbe Helicopter, bis 12/2018: ADAC Luftrettung)
Hubschraubertyp: Airbus Helicopters H145 D-3
Ehemalige LFZ*: bis Mai 2017: BK117
bis Juli 2023: Airbus Helicopters H145 D-2
Inbetriebnahme: 1. September 1998
Standort: LRZ Bautzen am dortigen Flugplatz
Einsatzbereitschaft: rund um die Uhr einsatzbereit; mit Rettungswinsche
Besonderheiten: Kooperation mit Bergwacht in der Sächsischen Schweiz, Seilwinde
Koordinaten: 51° 6′ 58″ N, 14° 18′ 42,5″ OKoordinaten: 51° 6′ 58″ N, 14° 18′ 42,5″ O
Besatzung
Pilot: DRF Luftrettung
Arzt: Städtische Kliniken Dresden
HEMS Technical Crew Member: DRF Luftrettung
*LFZ = Luftfahrzeuge

Christoph 62 ist der Funkrufname des Rettungshubschraubers der DRF Luftrettung, der für die Luftrettung in Ostsachsen zur Verfügung gestellt wurde.

Station, Einsatz und Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hubschrauber ist im Luftrettungszentrum Bautzen auf dem Flugplatz Bautzen stationiert. Er ist täglich rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft. Er wird von der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen in Hoyerswerda zu Rettungseinsätzen mit Notarztindikation alarmiert, wenn ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) nicht rechtzeitig zur Verfügung steht oder die Art der Verletzung den Transport eines Patienten mittels Hubschrauber erforderlich macht. Für Intensivtransporte wird er von der Koordinierungsstelle für Verlegungsflüge des Freistaates Sachsen in Dresden alarmiert.

Bei seinen Einsätzen ist Christoph 62 mit einem Piloten der DRF Luftrettung, einem Notarzt der Städtischen Kliniken Dresden und einem Notfallsanitäter der Städtischen Kliniken Dresden, Berufsfeuerwehr Dresden oder des DRK Bautzen besetzt. Dabei arbeiten grundsätzlich fünf feste Piloten, rund zehn Notärzte und sieben Notfallsanitäter im Wechsel, um eine ständige Alarmbereitschaft zu garantieren. Die Notfallsanitäter gehören zur Hubschrauberbesatzung (HEMS Technical Crew Member) und unterstützen den Piloten im Bereich der Kommunikation und Navigation, während der Notarzt juristisch gesehen ein Passagier ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Luftrettungsstandort Bautzen am Flugplatz Bautzen wurde am 1. September 1998 in Betrieb genommen.

Zu Beginn des Jahres 1998 erteilte das Sächsische Staatsministerium des Inneren der Elbe Helicopter den Auftrag, den Stationsstandort Dresden durch ein neues Luftrettungszentrum in Bautzen zu ersetzen. Zunächst wurde der Betrieb mit Primär- und Sekundärflügen in der Landespolizeischule Sachsen aufgenommen. Da die meisten Verlegungsflüge bisher von Dresden aus geführt wurden, war der Standort in Bautzen lange Zeit umstritten. Diese Zweifel konnten durch die Einsatzzahl von 239 Primäreinsätzen im ersten Jahr in Bautzen beseitigt werden.

Am 1. September 2000 wurde das seit 1999 gebaute neue Luftrettungszentrum in Betrieb genommen. Nach der Übernahme der Elbe Helicopter durch den ADAC im Jahr 2002 wurden auch das gesamte Personal und die Hubschrauber MBB/Kawasaki BK 117 und Bo 105 übernommen. Seit 2002 werden auch Bergrettungseinsätze mit Fixtau in der Sächsischen Schweiz und im Zittauer Gebirge durchgeführt. Dabei kam der Rettungshubschrauber im Jahr 2003 zwölfmal zum Einsatz. 2002 unterstützte der Christoph 62 dann auch die Dresdner Rettungsteams beim Hochwassereinsatz. Zum 1. April 2012 übernahm die ADAC Luftrettung den Betrieb von der Elbe Helicopter.

Im August 2018 wurde bekannt, dass die DRF Luftrettung im Rahmen der turnusmäßigen Neuausschreibung und Vergabe der Luftrettung im Freistaat Sachsen, ab Januar 2019 die Luftrettung in der Oberlausitz übernehmen und somit die ADAC Luftrettung als Betreiber des Christoph 62 ablöst.[1] Dies geschah im Januar 2019 planmäßig.

Im Rahmen der COVID-19-Pandemie in Deutschland wurde am LRZ Bautzen im Dezember 2020 ein zusätzlicher Rettungshubschrauber des Typs EC135 unter dem Rufnamen Christoph 114 in Dienst gestellt. Diese Maschine soll für freie Kapazitäten bei Christoph 62 im Bereich der Notfalleinsätze sorgen. Die geräumigere H145 soll in erster Linie für notwendige Verlegungen von COVID-19-Patienten eingesetzt werden.[2]

Christoph 62 – Kennung D-HXFD – DRF-Luftrettung GmbH auf Basis einer H-145 (BK-117D3)

Im Juli 2023 wurde die Einsatzmaschine vom Typ H145 D-2 durch eine H145 D-3 ersetzt. Vorteile gegenüber der H145 D-2 mit Vierblattrotor sind eine etwas geringere Leermasse, ein gesteigerter Auftrieb sowie ein ruhigeres Flugverhalten. Die Maschine bietet damit bei gleicher Leistung eine um 150 kg höhere mögliche Nutzlast.

Einsatzstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Einsätze 851 868 824 841 845 888 925 938 974 1007 1097 1040 1060 1259 1169 1070 1059 1396 1527 1439 1660

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Christoph geht auf den heiligen Christophorus zurück, den Schutzpatron der Reisenden. Nach ihm tragen alle deutschen Rettungshubschrauber den BOS-Funk-Rufnamen Christoph, gefolgt von einer Nummer bei Rettungshubschraubern und einer Bezeichnung zum Standort bei Intensivtransporthubschraubern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christoph 62 (air ambulance) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oberlausitzer Flugrettung wird jetzt rot-weiß. Sächsische Zeitung, 19. August 2018, archiviert vom Original am 16. September 2018; abgerufen am 3. Dezember 2023.
  2. DRF Luftrettung stellt weiteren Hubschrauber in Dienst: „Christoph 114“ ab heute in Sachsen im Einsatz. drf-luftrettung.de, 23. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2023.